Storchenhaus – Gelsen

Es gibt weltweit               3500 verschiedene Stechmückenarten
In Europa sind es                 100 verschiedene Stechmückenarten
Und in Österreich gibt es   43 verschiedene Stechmückenarten.

Lebenszyklus:
3-4 Tage nach der Blutmahlzeit sucht das Weibchen einen geeigneten Brutplatz aus, um 150 – 300 Eier zu legen. 2-4 Tage nachdem die Eier mit Wasser in Berührung gekommen sind, schlüpft die Larve, welche innerhalb von ca. 10-12 Tagen insgesamt 4 Larvenstadien durchläuft, bevor sich die Puppe entwickelt.

3-4 Tage später schlüpft die erwachsene Stechmücke.
Der Entwicklungszyklus ist stark abhängig von Temperatur und Nahrungsangebot.
Je niedriger die Temperatur, desto länger dauert die Entwicklung der Larven.
Idealbedingung: 20°C durchschnittliche Entwicklung: 10-14 Tage.

Gelsentypen:

Hausgelsen: sind dämmerungsaktiv und benötigen für ihre Entwicklung weder Überschwemmungsbereiche noch einen Auwald. Die überwinternden Weibchen dringen im Herbst bevorzugt in Häuser ein um in Kellern, Dachböden oder anderen frostfreien Räumen zu überwintern. Im Frühjahr reichen kleinste Wasseransammlungen (in der Nähe ihres Winterschlafplatzes) für die Eiablage aus. Als Eiablageplatz eignen sich Regentonnen, Vasen, wassergefüllte Altreifen, Blumentopfuntersetzer sowie Vogeltränken und Gartenteiche. Somit können „Hausgelsen“ abhängig von den herrschenden Klimabedingungen (Niederschlag, Temperatur etc.) eine beliebige Anzahl an Generationen im Jahr hervorbringen, wobei die Anzahl an Generationen und Individuen allerdings nicht an die Dynamik der Au gebunden ist.

Augelsen, bzw. Überschwemmungsgelsen: sind aufgrund ihrer Eilegestrategie stark von der Dynamik der Au abhängig. Die Weibchen legen ihre Eier in trockenliegende Überschwemmungsgebiete, wo die Eigelege über mehrere Jahre ohne Wasser überdauern können. Wenn nach Hochwasserereignissen der Wasserstand wieder zurückgeht kommt es zu einem Massenschlupf der Larven. Adulte Stechmücken verbleiben normalerweise in der Nähe ihres Brutplatzes, können aber passiv durch starken Wind weit vertragen werden. Im Gegensatz zur „Hausgelse“ überleben die adulten „Augelsen“ meist nur bis zum nächsten Wetterumschwung und sterben spätestens im Herbst ab, wobei nur die Eigelege überwintern.

 Aufgaben der Gelsen:

 Bestäuber: Sowohl männliche als auch weibliche Stechmücken ernährend sich von Nektar um genug Energie für die Paarung, Flug etc. zu Verfügung zu haben, in Folge dessen bestäuben sie auch diverseste Pflanzen.

Nahrungsquelle: Stechmückenlarven werden sowohl von Amphibien wie z.B. Molchen, als auch von Fischen, Libellenlarven, Wasserwanzen, Wasserkäfern und deren Larven gefressen, gerade der bei den Überschwemmungsgelsen stattfindende Massenschlupf sorgt dafür, dass eine große Masse an Futter für die weitere Nahrungskette zu Verfügung steht. An den adulten Stechmücken fressen hauptsächlich Libellen, Fledermäuse und Vögel und auch Amphibien

Beispiele:
- Karausche/Rotfeder fressen 1000 Larven in 12 Stunden
- Amphibien (z.B. Molche) fressen mehrere 100 Larven in 24 Stunden
- Schwimmkäfer und Wasserwanzen fressen über 30 Larven in 24 Stunden

Filtration des Wassers: Ein Großteil der Stechmückenlarven sind aktive Filtrierer, d.h. sie erzeugen mit ihren Mundbürsten einen künstlichen Wasserstrom und filtern somit Nahrungspartikel aus dem Wasser und tragen somit zur Reinigung des Gewässers bei. Die meisten Stechmückenarten werden daher auch mit nährstoffhaltigen bzw. verunreinigten Gewässern in Verbindung gebracht. In einem nährstoffarmen Gebirgsbach können sich viele Stechmückenarten aufgrund des geringen Angebots an Nahrung nicht entwickeln