Am 25.2.2016 machten wir uns wieder auf den Weg zu Barbara in das Storchenhaus und in die Au. Uns erwarteten wieder sehr viele spannende und anschauliche Themen. Bevor wir die Exkursion starteten hatten wir ein ausgiebiges Frühstück im Viki´s Winkerl, wo wir viel Kraft sammelten. Danach ging es los und wir begannen mit unserer Naturbeobachtung und lernten viel Neues über den Feuersalamander! Die besonders kindesnahen und lebensnahen Erklärungen wurden durch die Selbsttätigkeit und die hohe Eigenaktivität der Kinder unterstützt.
Der Feuersalamander:
Es gibt 4 eigenständige Arten mit über 20 Unterarten.
Nordafrikanische Feuersalamander (salamandra algira) NW Afrika
Orientalische Feuersalamander (Salamandra infraimmaculata) Kleinasien
Korsische Feuersalamander (Salamandra corsica)
Einheimische Feuersalamander (Salamandra salamandra)
Europäisches Festland.
Bei uns gibt es 2 Unterarten:
Die unregelmäßig gefleckte Norminatform (Salamandra salamandra Salamandra) kommt vom SO Deutschlands über Österreich, Tschechien und den größten Teil der Balkanhalbinsel bis etwa Bulgarien vor.
Die längsgebänderte Unterart (Salamandra salamandra terrestris) schließt in Westdeutschland an und erstreckt sich von dort über Frankreich bis nach Nordost Spanien.
Vorkommen in Österreich:
In fast ganz Österreich kommt der Feuersalamander vor, Ausnahmen sind: Vorarlberg, in den tieferen und wärmeren Lagen des Pannonikums (Marchfeld, Marchauen) und in den zentralen Alpenkörper, wo er vom Alpensalamander abgelöst wird.
Biologie des Salamanders:
Der Feuersalamander ist ein kräftig gebauter landlebender Schwanzlurch mit kurzen Beinchen, einem breiten, flachen Kopf und einem fast runden Schwanz. Sie werden zwischen 14 – 18 cm lang und können bis zu 20 Jahre alt werden.
Feuersalamander sind relativ standorttreu, sie verwenden über Jahre hinweg das selbe Laichgewässer, Sommer- und Winterquartiere. Bei Streifzügen können aber auch Distanzen von bis zu 400 m zurückgelegt werden.
Die Haut des Feuersalamanders ist relativ glatt und glänzend mit einer deutlichen schwarz-gelben Rückenfärbung. Der Bauch ist schwarz bis grau. Die auffällige Rückenfärbung dient als Warnung und Abwehr potentieller Fressfeinde und jedes Tier hat seine charakteristische Fleckenbildung, das als Wiedererkennungsmerkmal dient.
Der Feuersalamander hat in seiner Haut eine Reihe an Drüsen, die ein Sekret absondern können, die gegen Fressfeinde und Hautinfektionen schützt.
Feuersalamander sind von der Larve angefangen bis zum erwachsenen Tier Fleischfresser. Auf ihrem Speiseplan findet man: Bachflohkrebse, wasserlebende Insektenlarven, Kaulquappen, Nacktschnecken, Spinnen, Tausendfüßer, Käfer, Raupen und Regenwürmer.
Feuersalamander stehen aber auch bei anderen Tieren am Speise, wie bei Igel, Dachs, Wildschwein, Ratte sowie verschiedene Vogel- und Schlangenarten. Durch ihre Hautsekrete und ihrer nachtaktiven Lebensweise sind sie für die meisten Räuber eher ungenießbar oder schwer zu finden.
Der Lebensraum des Salamanders:
Feuersalamander leben vorzugsweise in Laubmischwälder mit mäßiger bis starker Beschattung und hohem Totholzanteil und kleinen Bachläufen. Die feuchte und durchlässige Haut des Feuersalamandes schützt nicht vor Verdunstung, daher meiden sie direkte Sonneneinstrahlung, wegen der Gefahr der Austrocknung.
Zum Absatz der Larven werden sommerkalte Bäche und kleine beschattete Stillgewässer genutzt.
Lebensart:
Jahresaktivität:
Bei einer Lufttemperatur von 3-6°C und einer Luftfeuchtigkeit von 75 % verlassen die Feuersalamander ihr Winterquartier und wandern zu den Laichgewässern (Februar, März). Meist sind die Weibchen als erste beim Laichgewässer, die Männchen folgen etwas später nach. Von März bis Mai werden die Larven ins Gewässer gesetzt. In den Sommermonaten (Juli – September) wandern die fertig umgewandelten Larven vom Laichgewässer ab, wobei die erwachsenen Tiere eine Sommerpause einlegen. Im Spätherbst kommt es zu einer neuerlichen aktiven Zeit, die Weibchen legen eine zweites mal Larven in Laichgewässer ab.
Ab Mitte Oktober bis Mitte November beziehen Feuersalamander ihr frostsicheres Winterquartier, dies können sein: Hohlraumsysteme im Waldboden, im Böschungsbereich von Gewässern, Gräben und Wegrändern, aber auch Kleintiersäugerbaue, oder Hohlräume zwischen Baumwurzeln, Fels- und Mauerspalten, natürliche Höhlen und gelegentlich Gebäudekeller. Es sollten konstante Temperaturen von 9 – 12 °C und einer hohen Luftfeuchtigkeit herrschen.
Tagesaktivität:
Feuersalamander sind überwiegend Nachtaktiv und verlassen meist bei Einbruch der Dunkelheit ihre Verstecke. Während der nächtlichen Streifzüge suchen sie nach Nahrung oder je nach Jahreszeit auch nach einem Fortpflanzungspartner. Bei idealen Klimabedingungen, Luftfeuchtigkeit mehr als 90 %, Temperatur zwischen 8 – 12 °C, sowie Windstille, kann man auch unter tags Feuersalamander beobachten.
Gefährdung:
Der Feuersalamander ist in Österreich streng geschützt. Hauptgefährdungsursache ist Verlust des Lebensraumes durch Aufforstung mit Nadelholz Monokulturen, die Zerschneidung der Lebensräume durch Straßen, Forststraßen und Siedlungsbau, die Regulierung bzw. Verrohrung von Bächen, sowie der erhöhte Nährstoffeintrag in Quellbächen.
Quelle: „Lurch des Jahres 2016, Feuersalamander“ Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e. V. (DGHT)
Komplettes Dokument zum Download und Ausdrucken: Storchenhaus 25.2.2016