“AuJa” – Europäische Sumpfschildkröte

Die europäische Sumpfschildkröte ist die einzige Schildkrötenart, die in Mitteleuropa natürlicherweise vorkommt. Sie wird in den Roten Listen Österreichs als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft und ist daher innerhalb der EU streng geschützt. In Österreich ist das einzige ursprüngliche Vorkommen der europäischen Sumpfschildkröte im Nationalpark Donau-Auen.

In Mitteleuropa sind die Wohngewässer der Europäischen Sumpfschildkröte relativ flache, stehende Gewässer, die leicht von der Sonne erwärmt werden und sich häufig durch einen reichen Pflanzenbewuchs im Wasser und Uferbereich auszeichnen.

Die Europäische Sumpfschildkröte ist eine tagaktive Wasserschildkröte, die in der Natur sehr scheu und selten zu beobachten ist. In Mitteleuropa hält sie eine ausgedehnte Winterruhe. Abhängig von den Klimabedingungen endet die Überwinterung zwischen Ende Februar und Mitte April.

Im Frühjahr und Herbst sonnen sich Europäische Sumpfschildkröten oft in den Mittagsstunden am Gewässerufer und auf Baumstämmen. An heißen Sommertagen erfolgen die Sonnenbäder in den Vor- und Nachmittagsstunden, oder die Tiere treiben an der Wasseroberfläche. Als Nahrungsgeneralisten verzehren sie unter anderen Wasserinsekten, Wasserschnecken, Würmer, Fische Kaulquappen und Aas.

In Mitteleuropa finden Paarungsaktivitäten im Frühjahr, teilweise auch später im Jahr statt. Hierbei kommt es oft zu Beißereien zwischen Konkurrenten. Bei der Paarung klammert sich das Männchen mit allen Vieren am Panzerrand der Partnerin fest. Zur Ablage der Gelege mit durchschnittlich 10-20 Eiern kommt es Ende Mai/Anfang Juni an optimal besonnten Stellen. Dafür werden Wanderungen bis mehr als 1 km und mehr zurückgelegt. Nach dem Schlupf verlassen die kleinen Schildkröten meist im September die Nesthöhle oder überwintern, bereits geschlüpft, in der Gelegegrube.