Mit Gigagate gegen das Rigips-Dilemma

Wie man mit Devolo auch alte Häuser kabellos vernetzen kann

WLAN und Powerline sind ideale Optionen, ein Heimnetzwerk aufzubauen – vorausgesetzt, man wohnt in einer modernen Wohnung oder einem neuen Haus. An Altbauten scheitern diese Technologien oft: Die Funksignale schaffen es oftmals nicht durch altes Gemäuer, vor allem, wenn diese mit Rigips-Platten verkleidet sind, und auf alten Elektroinstallationen finden sich so viele Störfaktoren, dass die Datenübertragung via Stromkabel auch nur unbefriedigende Übertragungsraten zulässt. Ich selbst habe jahrelang mit diesen Problemen gekämpft – und mit dem Gigagate von Devolo nun endlich eine brauchbare Lösung für mein Problem gefunden.

Das Devolo Gigagate stellt eine Highspeed WLAN Bridge dar – jedes Gerät, das über einen Ethernet-Anschluss verfügt, kann hier wie an einen normalen Router oder Switch angeschlossen werden. (c) 2017 Uwe Fischer

Rigips-Platten sind eine einfache, effiziente Lösung, um aus groben, unebenen Mauern einen angenehmen und hübsch anzusehenden Wohnraum zu gestalten, sind allerdings der Feind von Funkwellen – schon eine einzige Wand kann ein WLAN-Signal so abschwächen, dass ein vernünftiges Arbeiten nicht mehr möglich ist, wenn der Router im Nebenraum steht. Das Gigagate von Devolo arbeitet basiert zwar auch auf der WLAN-Technologie, jedoch werden die Daten über vier Antennen gleichzeitig ausgestrahlt. Durch die Bündelung kann theoretisch ein Durchsatz bis zu zwei Gigabit pro Sekunde erreicht werden, und sogar in meinem funkwellenfeindlichen Ambiente, bei dem mit herkömmlichen WLAN überhaupt kein Durchkommen ist (Büro und Wohnbereich durch einen Gang getrennt, und jede Wand dazwischen mit Rigips verkleidet), konnte ich eine Übertragungsgeschwindigkeit von 975 Megabit pro Sekunde erreichen – das entspricht in etwa der Performance eines herkömmlichen LAN-Kabels, dessen professionelle Verlegung mir auf Grund der baulichen Gegebenheiten immer zu aufwändig war.

Das Gigagate ist eine „Highspeed WLAN Bridge“, eine Funkbrücke: Die Basis-Einheit wird direkt am Router angeschlossen, und in dem Raum, der mit Internet versorgt werden soll, wird ein so genannter Satellit aufgestellt. An letzterem befinden sich fünf Netzwerkbuchsen, an die nun verschiedene Geräte vom smarten Fernseher über ein Internet-Radio oder ein NAS-Laufwerk bis hin zum PC angeschlossen werden können – es funktioniert mit jedem Gerät, das dem Ethernet-Standard entspricht, wobei eine der Buchsen auch Highspeed-Ethernet mit einem Gigabit pro Sekunde unterstützt. Damit ist das System auch für hochqualitative Multimedia-Anwendungen inklusive High End Audio und Video Streaming einsetzbar.

Mit einem echten Durchsatz von 975 Megabit pro Sekunde sind auch High End-Anwendungen problemlos möglich.

Zusätzlich fungiert der Satellit noch als WLAN-Access Point, das heißt, man kann sich auch kabellos mit dem Smartphone oder Tablet bei voller Performance mit dem Internet verbinden, indem sich das Endgerät nicht beim Router selbst, sondern bei dem Gigagate-Satelliten einloggt.

Das Starterkit, bestehend aus Basisstation und einem Satelliten, kostet 230 Euro, jeder zusätzliche Satellit schlägt mit 140 Euro zu Buche. Eine Basis kann bis zu acht Satelliten versorgen, sodass mit Gigagate problemlos ein ganzes Haus samt Terrasse und Garten vernetzt werden kann.

https://www.devolo.at/article/devolo-gigagate-starter-kit/

Nokia – Die Rückkehr des Giganten

HMD Global will dort weiter machen, wo Nokia vor vier Jahren aufhörte

Dieser Tage feierte eine Firma namens HMD Global in Wien ihren ersten Geburtstag. Ein Name, der wohl kaum einem Menschen außerhalb der Branche etwas sagen wird. Ihr Beiname lässt dann allerdings aufhorchen: „The Home of Nokia Phones“. Nachdem der finnische Nokia-Konzern 2014 seine Handy-Sparte an Microsoft verkauft hatte, und der amerikanische Softwareriese mit seinen Windows-basierenden Smartphones kläglich gescheitert ist, wurde im vergangenen Jahr von ehemaligen Nokia-Managern die neue Firma HMD gegründet, mit dem Ziel, Nokia als Handy-Marke wieder auf dem Markt zu etablieren. In drei bis fünf Jahren, so erzählte mir Vice President Alberto Matrone auf der Geburtstagsfeier seines Unternehmens, soll Nokia wieder zu den wichtigsten Playern auf dem Handy-Markt zählen.

Alberto Matrone ist als Vice President bei HMD Global für das Osteuropa-Geschäft verantwortlich. (c) 2017 Uwe Fischer

Eine der Hauptstrategien von HMD Global ist es, sowie es bei der „alten“ Nokia Brauch war, eine möglichst breite Palette an Endgeräten im Portfolio zu haben, um jeder Zielgruppe ein passendes Endgerät anbieten zu können. So wurde für Leute, die einfach nur telefonieren wollen, das alte, inzwischen zum Kult-Handy avancierte Nokia 3310 neu aufgelegt. Natürlich wurde das Innenleben dramatisch modernisiert – das Original stammt immerhin aus dem Jahr 2000 -, aber die mechanischen Tasten blieben ebenso erhalten wie das gute, alte Spiel „Snake“.

Am oberen Ende der Produktpalette steht das derzeitige Flaggschiff, das Nokia 8. Während die „alte“ Nokia es verabsäumt hatte, auf den Android-Zug aufzuspringen, bietet HMD seinen Kunden mit diesem Gerät Android pur, so, wie es von Google entwickelt wird, ohne lästiges Beiwerk und vorinstallierte Apps, die kein Mensch je verwendet, die aber dennoch wertvollen Arbeitsspeicher belegen. Das Nokia 8 ist in der aktuellen Version bereits mit Android 8, Codename Oreo, ausgestattet. Wie Matrone betont, erhalten die Benutzer immer sofort die allerneuesten Updates zu ihren Betriebssystem, da im Gegensatz zu anderen Anbietern am Betriebssystem selbst keine herstellerspezifischen Anpassungen vorgenommen werden müssen. Alle Anwendungen, die auf dem Nokia-Handy laufen sollen, auch die diversen Tools der Netzbetreiber, werden einfach dazu installiert, und können daher auch genauso leicht wieder entfernt werden.

Eine Besonderheit des Nokia 8 ist das Kamerasystem, das gemeinsam mit dem renommierten Optik-Hersteller Zeiss entwickelt wurde: Insgesamt ist das Handy mit drei Kameras ausgestattet, eine auf der Vorder- und zwei auf der Rückseite. Bei der Doppel-Kamera handelt es sich um eine Farb- und eine Schwarz-Kamera, die gemeinsam für ein noch schärferes und kontrastreicheres Bild sorgen sollen, und es dem Fotografen außerdem erlauben, echte, gestochen scharfe Schwarz-Weiß-Aufnahmen zu machen, anstatt ein Farbbild nachträglich in Graustufen umzuwandeln.

Die Dual Sight-Option des Nokia 8 im Praxiseinsatz. Vor der Linse Judith Haberlehner: Sie war seit 2006 bei Nokia in Österreich tätig, übersiedelte dann mit der Handy-Sparte zu Microsoft, und bleibt jetzt als Unternehmenssprecherin von HMD Global weiterhin der Marke Nokia treu.

Die so genannte Dual Sight-Funktion nutzt alle drei Kameras. Dabei ermöglicht sie es nicht nur, gleichzeitig ein Foto nach vorne und ein Selfie zu machen, es bietet diese Option auch im Video-Modus an. So kann der Benutzer live kommentieren, was er gerade filmt, was in Zukunft so manchem Youtube-Video sicher noch einen zusätzlichen Pepp verleihen wird. In dem Gerät, das ich kurz antesten konnte, war es noch etwas schwierig, die Belichtung der beiden Videostreams optimal aufeinander abzustimmen, da es sich hierbei jedoch um eine reine Software-Frage handelt, ist damit zu rechnen, dass dieses Problem schon in naher Zukunft aus der Welt geschafft sein wird.

Mit 128 GB Speicher wird das Nokia 8 im Internet ab etwa 670 Euro angeboten, die 64 GB-Version kostet etwa einen Hunderter weniger. Ein ausführlicher Test des neuen Nokia-Flaggschiffs wird demnächst an dieser Stelle folgen.

http://www.hmdglobal.com/