HP Instant Ink: So wird Fotodruck wirklich preiswert

Managed Print Services auch für Privat-Anwender

Im Büro gehören Managed Print Services schon längst zum Alltag, jetzt bringt HP dieses Konzept in Österreich auch für Privat-Anwender auf den Markt: Der Kunde braucht sich bei HP Instant Ink keine Gedanken um den Tintenverbrauch mehr zu machen, er bezahlt einen Fixpreis für ein monatliches Druckvolumen, und der Drucker bestellt selbständig – und vor allem auch rechtzeitig – die benötigten Tintenpatronen nach. Eine Druckseite kostet bei diesem Geschäftsmodell immer dasselbe, egal, ob es sich um ein hochauflösendes Farbfoto im A4-Format handelt, oder ob nur ein einzelner Buchstabe auf einem Blatt Papier gedruckt wird.

Daniel Kabele, Business Manager HP Instant Ink, präsentiert auf einer Pressekonferenz in Wien die Managed Print Services für Privatkunden, bei denen der Endkunde seine Druckkosten um bis zu 70 Prozent reduzieren können soll. (c) 2017 Uwe Fischer

Bei einem Druckvolumen von bis zu 50 Seiten pro Monat zahlt der Benutzer eine Gebühr von 2,99 Euro, das heißt, eine Seite kostet – exklusive Papier – knapp 6 Cent. Für den Ausdruck eines Geschäftsbriefs oder eines Zug-Tickets ein durchaus normaler Preis, wenn man allerdings qualitativ hochwertige Fotos ausdruckt, eine echte Okkasion. Sollte die geplante einmal Menge nicht ausreichen, kann das Volumen in 15-Seitenschritten zu je einem Euro aufgestockt werden, der Benutzer kann sich aber auch gleich von Anfang an für ein größeres Paket mit 100 Seiten für 4,99 oder 300 Seiten für 9,99 Euro entscheiden, wobei sich der Seitenpreis dann gar auf 3,3 Cent reduziert.

Um die neuen Services nutzen zu können, wird ein Drucker von Hewlett Packard, der HP Instant Ink unterstützt, benötigt, und der Kunde muss einen entsprechenden Vertrag mit HP abschließen. Er erhält dann spezielle Tintenpatronen, die per Internet automatisch eine Nachricht an HP verschicken, sobald sich der Tintenstand dem Ende nähert. Laut Daniel Kabele, Business Manager HP Instant Ink, wird die Nachricht so früh abgesetzt, dass auch bei einem längeren Postweg keine Gefahr besteht, dass dem Benutzer die Tinte ausgeht – es sei denn natürlich, er entscheidet sich, bei einem Tarif mit 50 Seiten pro Monat plötzlich über Nacht einen Druckauftrag von ein paar hundert Seiten zu starten, dann kann es schon einmal knapp werden.

Aber auch in diesem Fall gibt es Abhilfe: Der Benutzer kann jederzeit auch im Handel eine Druckpatrone nachkaufen und einsetzen – der Drucker erkennt den Wechsel, und zieht das Volumen, das mit dieser Tinte gedruckt wird, nicht vom Vertragsvolumen ab. Aber Vorsicht, hier lauert ein kleiner Stolperstrick: Wenn ein Drucker mehrere Patronen – etwa für Farbe und Schwarz – benutzt, müssen vorübergehend alle Patronen ausgetauscht werden, denn wenn auch nur eine davon eine Instant Ink-Patrone ist, läuft automatisch der Zähler!

Der Endanwender profitiert bei dem HP Instant Ink Konzept sowohl von den günstigeren Druckkosten, wie auch von der Zeitersparnis, dass er nicht mehr zu einem Händler fahren muss, um Tinte nachzukaufen. Dass der Handel, für den im Druckerumfeld ja vor allem Zubehör wie Tinte oder Toner das wahre Geschäft ausmacht, durch das neue Konzept nicht zu kurz kommt, wird der Händler, der HP Instant Ink-fähige Drucker verkauft, prozentuell an den Umsätzen, die aus den Verträgen generiert werden, beteiligt.

http://instantink.com

 

Wie man Temperaturen fotografiert

Wärmebild-Aufnahmen mit dem Smartphone

Thermografie war aufgrund der hohen Kosten für die Geräte bisher nur Profis vorbehalten. Das soll jetzt anders werden: Caterpillar stellte mit dem CAT S60 ein Smartphone mit integrierter Wärmebildkamera vor, von FLIR gibt es ein Modul zum einfachen Nachrüsten bereits vorhandener Handys.

Meine Story zu diesem Thema gibt’s im Elektro Journal:

Helicon Focus, der digitale Scharfmacher

Foto-Stacking mit Helicon Focus

Um die Einzelaufnahmen einer Fokusreihe – siehe mein voriger Blog – zu einem durchgängig scharfen Bild zusammenzusetzen, benötigt man eine Software, die Bild für Bild analysiert, die jeweils schärfsten Bereiche identifiziert, und die Ergebnisse in eine sinnvolle Relation zueinander setzt. Genau das macht Helicon Focus: Man braucht nur die einzelnen Fotos mit der Maus auf die Benutzeroberfläche des Programms zu ziehen, einen von drei Stacking-Modi auszuwählen, und auf „Render“ zu klicken, und hat innerhalb kürzester Zeit das fertige, gestochen scharfe Foto auf dem Bildschirm.

Helicon Focus erlaubt es, beim Stacking zuzuschauen. Drei verschiedene Methoden stehen dabei zur Auswahl.

Helicon Focus erlaubt es, beim Stacking zuzuschauen. Drei verschiedene Methoden stehen dabei zur Auswahl.

Das Programm stellt drei verschiedene Algorithmen zur Berechnung der optimalen Schärfe zur Verfügung, wobei die so genannte Pyramiden-Methode am einfachsten handzuhaben ist, da hier keinerlei zusätzliche Parameter zu berücksichtigen sind. Bei den Methoden „Gewichteter Mittelwert“ und „Tiefenabbild“ hingegen sind Radius und Glättung zu beachten – durch geschicktes Jonglieren mit den beiden Reglern kann die Schärfe von kleinen Details und Kantenübergängen verbessert werden, es besteht aber auch die Gefahr, unschöne Artefakte zu produzieren. Hier heißt es, experimentieren und ausprobieren, welches Verfahren mit welchen Einstellungen das beste Resultat liefert – für Perfektionisten ist damit Beschäftigung für viele, lange Winterabende garantiert. Wer es nicht ganz so genau nimmt, kann die drei Stacking-Methoden mit den Standardeinstellungen durchlaufen lassen, und wird mit dem Ergebnis ebenfalls sehr zufrieden sein.

Nach dem Rendering steht dem Benutzer ein interessantes Nachbearbeitungswerkzeug zur Verfügung: Das Tool erlaubt es, Elemente aus einem der Quellbilder in das fertig gerenderte Bild zu kopieren, um so Details besser hervorzuheben. Auch „Geisterbilder“, die entstehen können, wenn sich ein Teil des Motivs während der Aufnahme ein wenig bewegt hat, lassen sich mit dem intelligenten Pinsel auf relativ einfache Weise beseitigen. Der Pinsel zeigt immer ein Abbild des ausgewählten Bereichs des Quellbildes an, sodass man schon beim Darüberfahren mit der Maus sehen kann, wie sich die Änderung auswirkt. Ist das Resultat zufriedenstellend, drückt man die linke Maustaste, und schon ist der entsprechende Teil übernommen. Auch Texte oder eine Skala zur besseren Darstellung der Größe können relativ einfach eingeblendet werden.

Für komplexere Nachbearbeitungsschritte bietet Heliconsoft das Programm „Helicon Filter“ an, mit dem sich unter anderem Farbsäume, Kontraste etc. korrigieren lassen. Das Programm bietet zahlreiche klassische Bildbearbeitungswerkzeuge wie etwa eine Pipette zum nachträglichen Weißabgleich, aber auch sehr komplexe Einstellmöglichkeiten wie beispielsweise Regler für Sättigung und Spektralempfindlichkeit.

Helicon Filter bietet zahlreiche Optionen zur Nachbearbeitung von Fotos.

Helicon Filter bietet zahlreiche Optionen zur Nachbearbeitung von Fotos.

Aber zurück zu Helicon Focus – das Programm unterstützt neben dem Fokus-Stacking auch die Erstellung so genannten Mikropanoramen: Man verschiebt auf einem mit einer Kamera ausgestatteten Mikroskop in kleinen Schritten den Objektträger, und die Software fügt dann die einzelnen Fotos zu einem großen Bild zusammen. Dies funktioniert aber nur, wenn die einzelnen Fotos tatsächlich in einer flachen Ebene aufgenommen wurde – für Rundschwenks ist die Software weniger geeignet, dafür gibt es andere Programme. Allerdings habe ich Helicon Focus auch schon dafür zweckentfremdet, mehre von einem Stativ aus aufgenommene Bilder einer Silvesternacht übereinanderzulegen und so Dutzende Feuerwerksraketen, die im Laufe mehrerer Minuten über den Himmel zischten, auf einem Bild zu einem prächtigen Spektakel zu vereinen.

Interessant ist übrigens auch die in der jüngsten Version von Helicon Focus hinzu gekommene Option, ein Video-File zu importieren: Die Datei wird beim Einlesen in ihre einzelnen Frames zerlegt, die dann wie oben beschrieben den Stacking-Prozess durchlaufen. Die Einzelbilder werden zwar beim Beenden des Programms wieder gelöscht, man kann sich jedoch, solange das Programm noch läuft, über einen Rechtsklick in der Spalte „Quelldateien“ (im rechten Tel des Bildschirms) unter „Bildinformationen“ anzeigen lassen, wo die Frames zwischengespeichert sind, und dann über den Windows-Explorer an diese Stelle navigieren und das gewünschte Bild an eine andere Stelle kopieren.

Und noch ein nettes Feature hat Helicon Focus zu bieten: Aus den unterschiedlich fokussierten Einzelbildern kann auch eine Art 3D-Modell erstellt werden, das dann einen plastischen Eindruck des aufgenommenen Objekts vermittelt.

Helicon Focus ist für Windows und Apple Macintosh verfügbar. Ein wenig kompliziert erscheint allerdings das Lizenzmodell von Heliconsoft (Stand 19.1.2016): Kauft man direkt über die Hersteller-Webseite ein, bezahlt man für das Pro-Package entweder 63,67 Euro pro Jahr, oder 231,54 Euro für die unlimitierte Version. Neben der Stacking-Software selbst ist in diesem Preis auch ein Tool namens Helicon Remote enthalten, das es erlaubt, verschiedene Kameratypen vom PC aus zu steuern. Das Programm fügt sich nahtlos in Helicon Focus ein, sodass Fotografieren, Stacken und Nachbearbeiten in einem durchgängigen Arbeitsprozess erledigt werden kann. Da die Kamera dazu am Computer angeschlossen sein muss, ist diese Lösung für unterwegs nur bedingt geeignet. Es gibt zwar auch eine Android-Version der Remote-Software, die allerdings extra gekauft werden muss. Das oben erwähnte Bearbeitungstool Helicon Filter wiederum kostet knapp 35 Euro.

Über das Portal heliconfocus.de kann Helicon Focus Pro ebenfalls bezogen werden, hier bezahlt man nur 129,95 Euro, allerdings ohne das Remote-Tool, auf das viele Benutzer ohnehin verzichten können. Außerdem ist das hier angebotene Programm eine Spur älter als die Version, die von der Webseite des Herstellers heruntergeladen werden kann. Das deutschsprachige Portal wird von der niederländischen Firma Globell betrieben.

Anfangs- und Endbild der Fokus-Reihe, am unteren Ende das mit Helicon Filter  nachbearbeitete Endergebnis.

Anfangs- und Endbild der Fokus-Reihe, am unteren Ende das mit Helicon Filter nachbearbeitete Endergebnis. (c) 2016 Uwe Fischer

http://www.heliconsoft.com

http://www.heliconfocus.de

 

Focus Stacking leicht gemacht

Mit Handy und Spiegelreflex-Kamera zum perfekten Makro

Als ich die Stacking-Funktion der Olympus OM-D E-M1 sah, packte mich erst einmal der Neid: Die Kamera kann bei Makro-Aufnahmen automatisch die Schärfeeinstellung in kleinen Schritten verändern. Bei extremen Nahaufnahmen besteht nämlich das Problem, dass nur ein sehr flacher Bereich des Bildes wirklich scharf dargestellt wird, alles, was sich vor oder hinter dieser Ebene befindet, wird sehr schnell unscharf. Profis machen deshalb eine ganze Reihe von Fotos, bei denen der Schärfepunkt jeweils um eine Spur verändert wird, und setzen dann diese Einzelbilder zu einem durchgängig perfekt scharfen Bild zusammen. Diese Methode nennt man Focus Stacking.

Die beiden oberen Bilder sind auf den vordersten bzw. hintersten Punkt des Steins fokussiert. Insgesamt wurden 20 Aufnahmen mit unterschiedlicher Fokussierung aufgenommen und mit Helicon Focus zu einem einzigen Bild zusammengesetzt. (c) 2016 Uwe Fischer

Die beiden oberen Bilder sind auf den vordersten bzw. hintersten Punkt des Steins fokussiert. Insgesamt wurden 20 Aufnahmen mit unterschiedlicher Fokussierung aufgenommen und mit Helicon Focus zu einem einzigen Bild (ganz unten) zusammengesetzt. (c) 2016 Uwe Fischer

Bei meiner Canon EOS700D muss man – wie bei den meisten Kameras – die Aufnahmereihe per Hand machen, also den Fokus in kleinsten Schritten manuell nachjustieren, was sehr schwierig ist und viel Fingerspitzengefühl verlangt, somit also extrem viel Zeit in Anspruch nimmt. Deshalb habe ich nach einer Lösung gesucht, diesen Vorgang zu automatisieren, so wie dies die Olympus-Kamera mit ihrer eingebauten Firmware kann – und bin auf eine ausgesprochen kostengünstige Lösung gestoßen: Den in meinem Blog bereits vor längerer Zeit vorgestellten DSLR-Controller von Chainfire.

Die kleine Android-App kostet derzeit im Google Play Store 7,13 Euro und unterstützt die meisten neueren EOS-Modelle von Canon. Das Handy bzw. das Tablet müssen imstande sein, mit einem so genannten USB OTG-Kabel als USB-Host zu fungieren, also andere USB-Geräte ansteuern zu können – was bei meinem Samsung Galaxy S5 auch der Fall ist. Auf der Webseite der Entwickler findet sich eine Liste der gängigsten, unterstützten Geräte, im Zweifelsfall heißt es probieren, ob es mit der eigenen Hardware auch wirklich funktioniert –  dazu bietet Chainfire ein kostenloses Test-Tool namens „Remote Release“ an.

Ist die Software installiert, und die Kamera über das oben genannte Kabel mit der Kamera verbunden, müssen noch ein paar Grundeinstellungen vorgenommen werden. Das Handy-Display wird jetzt zum Sucher, auf dem man das zu fotografierende Objekt anvisiert, und auf dem man auch diverse Einstellungen der Kamera vornehmen kann. An der Kamera selbst muss der Autofokus eingeschaltet sein, in der Software allerdings muss man von AF auf R-MF (Remote Manual Focus) umschalten. Danach stellt mit dem darunterliegenden Button den Autofokus-Modus auf „Quick“ um.

Und jetzt kann das Abenteuer endlich beginnen: Zuerst mit den Pfeilen am oberen Bildschirmrand auf den vordersten, also dem der Kamera am nächsten gelegenen Punkt des Objekts scharfstellen und etwas länger auf das Feld mit dem Buchstaben „a“ tippen, bis sich dieser in ein großes „A“ verwandelt. Dann mit den zwischen „A“ und „b“ gelegenen Pfeilen auf den am weitesten von der Kamera entfernten Punkt, der im fertigen Bild noch scharf dargestellt werden soll, fokussieren. Dabei kann der Rahmen auf dem Display verschoben werden, um einen Bildausschnitt zwecks genauerer Fokussierung vergrößern zu können. Nun so lange auf „b“ drücken, bis auch hier ein großes „B“ daraus wird – damit sind die beiden Endpunkte festgelegt.

Nun kann der Aufnahme-Prozess gestartet werden: Man tippt auf das Zahnrad, wählt dort „Focus Bracketing“ aus und danach „Bracket to A“. Die Software zeigt nun einige automatisch ermittelte Voreinstellungen ein, die man normalerweise so belassen kann, wie sie sind.  „Shots“ zeigt an, wieviele Einzelbilder aufgenommen werden. Tippt man dann auf „Go“, rattert die Kamera los, die Aufnahmen werden, wie jedes andere Foto auch, auf der Speicherkarte abgelegt, und können dann mit einer Software wie Helicon Focus oder Combine ZP „gestackt“, also zu einem durchgängig scharfen Foto zusammengesetzt werden. Was das Helicon-Programm alles kann, werde ich an dieser Stelle in einem separaten Blogpost berichten.

http://www.dslrcontroller.com

http://www.heliconsoft.com

Selfies leichtgemacht

Fernauslöser für die Handy-Kamera

Die einen lieben sie, die anderen hassen sie, aber eines ist unumstritten: Selfies sind aus der heutigen Smartphone-Kultur nicht mehr wegzudenken.

Mit dem kleinen Fernauslöser werden Selfies im wahrsten Sinn des Wortes zum Kinderspiel. (c) 2015 Lilia Fischer

Mit dem kleinen Fernauslöser werden Selfies im wahrsten Sinn des Wortes zum Kinderspiel. (c) 2015 Lilia Fischer

Ein Problem bei den Selbstporträts via Handy ist allerdings das Auslösen. Meist erfordert es ohnehin schon ziemliche Verrenkungen, das Telefon in eine Position zu bringen, in der das gewünschte Motiv samt Fotograf optimal erfasst wird, und dann auch noch einen Finger so zu verdrehen, dass man damit den Auslöser erwischt, grenzt manchmal schon an Akrobatik. Und die Anstrengung spiegelt sich dann im Gesichtsausdruck des Selbstfotografierers wider.

Pearl brachte nun einen mit einem Endkundenpreis von 4,90 Euro ausgesprochen preiswerten Fernauslöser auf den Markt, der sich über Bluetooth mit einem Android-Handy oder einem iPhone verbinden lässt. Das Teil wiegt samt Batterie nicht einmal ein Deka, hat Größe und Format eines Schlüsselanhängers, und ist mit wenigen Fingertipps mit dem Telefon gekoppelt. Sodann reicht ein Druck auf den Knopf, um die Handy-Kamera auszulösen. Zumindest in der Theorie.

Klein und kompakt: Der HZ-2409 von Pearl. (c) 2015 Uwe Fischer

Klein und kompakt: Der HZ-2409 von Pearl. (c) 2015 Uwe Fischer

 

Leider ist der Auslöser nicht mit jeder Foto-App kompatibel. Mit der Standard-Foto-App meines Galaxy S5 klappte es im Test zwar auf Anhieb, im Kinder-Modus hingegen funktionierte es ebenso wenig wie unter Whatsapp. Aus der Facebook App heraus war es dagegen wieder möglich, mit dem Fernauslöser ein Selfie zum sofortigen Posten zu schießen, bei Instagram hingegen war es eine Glücksfrage… Einmal funktionierte es, ein anderes Mal wieder nicht.

Mein persönliches Fazit: Wenn man mit der normalen Foto-Funktion des Handys sein Auslangen findet, ist der „Kabellose Bluetooth-Fernauslöser für Smartphone-Kameras“ HZ-2409 eine ideale Ergänzung und erleichtert das Erstellen von Selfies ungemein. Viele Apps wie etwa das Samsung Memo greifen direkt auf die Standard-Fotoanwendung zu und werden daher auch von dem Auslöser unterstützt, aber leider bleiben zahlreiche, im Alltag sehr häufig genutzte Anwendungen übrig, bei denen der Druck auf den Funk-Auslöser nicht das gewünschte Ergebnis liefert. Bei einem Preis von nicht einmal 5 Euro kann man es aber meines Erachtens nach ruhig darauf ankommen lassen und es selbst ausprobieren…

http://www.pearl.at/at-a-HZ2409-1059.shtml

 

 

 

Coolpix S6900, die Selfie-Spezialistin

Weitwinkel, Frontauslöser und Standfuß

Ob die so genannten Selfies nur eine Modererscheinung sind, oder ob sie sich als länger anhaltender Trend etablieren werden, lässt sich im Augenblick noch schwer abschätzen. Jedenfalls hat Nikon darauf reagiert und mit der Coolpix S6900 eine neue Kompaktkamera auf den Markt gebracht, die auf genau diese Art von Selbstaufnahmen spezialisiert ist.

Ein Selfie mit der Selfie-Kamera - die Coolpix S6900 hat alles, was mal für coole Pics von sich selbst benötigt. (c) 2014 Uwe Fischer

Ein Selfie mit der Selfie-Kamera – die Coolpix S6900 hat alles, was mal für coole Pics von sich selbst benötigt. (c) 2014 Uwe Fischer

Bei dem typischen Selfie mit dem Smartphone benutzt man normalerweise die kleine Kamera über dem Display, die weder mit einer tollen Auflösung, noch besonders guter Schärfe besticht. Die Bilder sind dementsprechend für MMS-Mitteilungen oder vielleicht auch ein Posting auf Facebook geeignet, gehobeneren Qualitätsansprüchen hingegen werden sie nur selten gerecht. Hier kommt die neue Coolpix S6900 von Nikon ins Spiel: Es handelt sich dabei um eine „richtige“ Kamera, die mit einem schwenkbaren Display ausgestattet ist, sodass sich der Fotograf bzw. die Fotografin (Nikon definiert die Zielgruppe mit Frauen um die 30, eine konkrete Begründung dafür blieb man dem Publikum bei der Präsentation jedoch schuldig) selbst perfekt in Szene setzen können. Damit man sich beim Auslösen nicht die Finger verrenken muss, wurde auf der Vorderseite der Kamera ein zweiter Auslöseknopf positioniert. Auch der ausklappbare Standfuß, mit dem die kleine Nikon relativ stabil auf einen Tisch gestellt werden kann, und das 12-fache optische Zoom, das im Weitwinkelbereich (Kleinbild-Äquivalent 25 Millimeter) beginnt, orientiert sich an den Bedürfnissen der Selfie-Fans.

Die Coolpix 6900 ist mit allen Funktionen ausgestattet, die man für das perfekte Selfie benötigt. (c) Nikon

Die Coolpix 6900 lässt sich auch ohne Stativ auf den Tisch stellen. (c) Nikon

Ein kleiner Bonus für alle, die sich selbst nicht schön genug finden: Im „Glamour Mode“ kann man virtuelles Makeup und Puder auftragen, Hauttöne weicher zeichnen, und das Weiß der Zähne aufhellen. Darüber hinaus stehen noch zahlreiche andere Kreativ-Funktionen zur Verfügung, die dem Foto ein besonderes, individuelles Flair verleihen sollen.

Und da Selfies ja normalerweise so schnell wie möglich via Internet mit Freunden und Bekannten geteilt werden sollen, hat Nikon der seiner neuen Kamera auch ein WLAN-Modul verpasst, mit das Gerät auf einfache Weise mit einem Smartphone oder Tablet verbunden werden kann. Wenn das Endgerät Near Field Communication (NFC) beherrscht, geht das noch bequemer, dann muss man Kamera und Handy nur aufeinander legen, um die Datenübertragung einzuleiten.

Die Kamera soll im Oktober auf den österreichischen Markt kommen und knapp 250 Euro kosten.

www.nikon.at

 

 

 

Nikon D810 – Neue Profi-Kamera mit feinen Extras

Von elektronischen Vorhängen und lichterbetonter Messung

Der Markt für Spiegelreflexkameras der oberen Preisklasse ist derzeit zwar ziemlich gesättigt, wenn nicht gar rückläufig, doch hofft man bei Nikon, durch entsprechende technische Innovationen, die in der täglichen Arbeit des Fotografen auch wirklich zur Geltung kommen, den Profis wieder einen Kaufanreiz zu bieten.  Das Resultat ist die D810, die tatsächlich mit einigen neuen Funktionen für noch bessere Ergebnisse sorgen kann.

Die Nikon D810 erfreut den Fotografen mit einer extrem hohen Auflösung und zahlreichen neuen Profi-Features. (c) 2014 Nikon

Die Nikon D810 erfreut den Fotografen mit einer extrem hohen Auflösung und zahlreichen neuen Profi-Features. (c) 2014 Nikon

Schon der komplett neu entwickelte Vollformat-Sensor mit seiner hohen Auflösung von 36,3 Megapixel sorgt im Zusammenspiel mit dem schnellen Bildprozessor Expeed 4 für Aufmerksamkeit: Das System kommt völlig ohne optischen Tiefpassfilter, durch den unter Umständen gewisse Bilddetails verloren gehen können, aus. Wird die volle Auflösung genutzt, schafft die D810 fünf Aufnahmen pro Sekunde, geht man auf das DX-Format mit 15 Megapixel zurück, kommt man sogar auf sieben Bilder pro Sekunde. Dabei wurde erstmals die softwarebedingte Begrenzung der maximalen Anzahl von Fotos, die in einem Durchgang geschossen werden können, aufgehoben – die Nikon D810 nimmt bei Bedarf so lange ein Foto nach dem anderen auf, bis entweder die Speicherkarte voll oder der Akku leer ist.

Wobei letzterer auch deutlich länger durchhält als bei früheren Modellen: Nach Angaben von Nikon schafft der Akku mit voller Ladung um mehr als 30 Prozent mehr Aufnahmen als bei der D800.

Um für alle Lichtverhältnisse gewappnet zu sein, reicht der kalibrierte ISO-Bereich von 64 bis  12.800, bei manueller Einstellung kann die Empfindlichkeit noch auf bis zu ISO 51.200 erweitert werden. Im unteren Bereich lässt sich die ISO-Zahl per Hand auch noch auf 32 reduzieren, um auch bei hellstem Licht noch spannende Effekte erzielen zu können.

Ein Highlight im wahrsten Sinn des Wortes ist die „lichterbetonte Belichtungsmessung“, die dem Fotografen vor allem bei Theater- oder Konzert-Aufnahmen die Arbeit erleichtert. Während bei herkömmlichen Messmethoden die von einem Scheinwerfer angestrahlten Personen vor dem dunklen Hintergrund sehr oft stark überbelichtet sind, sorgt die D810 bei entsprechender Einstellung dafür, dass die Belichtungseinstellung optimal auf genau diese hellen Punkte angepasst wird, d.h. die Darsteller in Farbe und Helligkeit korrekt abgebildet werden.

Wer gerne Langzeitaufnahmen macht, darf sich über den neuen Verschluss mit „elektronischem ersten Vorhang“ freuen. Bei dieser Option beginnt die Aufnahme nicht sofort mit dem Hochklappen des Spiegels, sondern die Kamera wartet noch ein wenig, bis sich die durch die mechanische Auslösung hervorgerufene Erschütterung wieder beruhigt hat, ehe mit der tatsächlichen Belichtung begonnen wird. Damit werden selbst minimale Unschärfen noch weiter reduziert. Die Mechanik selbst wurde auch noch generell überarbeitet, um Schwingungen und Geräusche, die sich negativ auf das Bildergebnis auswirken könnten, zu minimieren.

Die Geräuschreduzierung ist vor allem im Videomodus von Bedeutung, da Nikon mit der D810 noch mehr auf die Bedürfnisse professioneller Videofilmer  eingegangen ist. Die Kamera filmt in FullHD-Auflösung, wobei die Videos gleichzeitig auf einer Speicherkarte und in unkomprimierter Form auf einem externen, über HDMI mit der Kamera verbundenen Aufnahmegerät gespeichert werden können.

Der Listenpreis für die D810 wird von Nikon mit 3249 Euro angegeben, ab 17. Juli ist das Gerät im heimischen Fachhandel erhältlich.

http://www.nikon.at

 

 

Nikon Coolpix S32: Eine Kamera für Kinder und Abenteurer

Ein kleiner, robuster Begleiter für alle Fälle

Da meine zweieinhalbjährige Tochter es liebt, „klick-klick“ zu machen, und ich meine große Spiegelreflexkamera doch nicht allzu gerne in kleinen Kinderhänden weiß, habe ich mich auf die Suche nach einer idealen Kamera für die Kleine gemacht. Sie soll robust und einfach zu bedienen sein, es soll keine allzu große finanzielle Tragödie sein, falls mein Töchterlein das Gerät einmal im Kindergarten liegen lassen sollte, und vor allem soll die Kamera auch einigermaßen gute Bilder machen, und nicht nur ein verwaschenes Pixelwirrwarr wie die als solche propagierten „richtigen“ Kinder-Kameras liefern. Unter diesen Vorgaben erweckte vor allem die nagelneue Coolpix S32 von Nikon meine Aufmerksamkeit.

Passt perfekt in kleine Kinderhände: Die Nikon Coolpix S32. (c) 2014 Uwe Fischer

Passt perfekt in kleine Kinderhände: Die Nikon Coolpix S32. (c) 2014 Uwe Fischer

Grundsätzlich ist die Coolpix S32 als Outdoor- und Unterwasserkamera konzipiert. Sie soll Stürze aus eineinhalb Metern Höhe unbeschadet überstehen und dem Wasserdruck in bis zu 10 Metern Tiefe standhalten, und auch was die Umgebungstemperatur betrifft, hält die Kamera einiges aus: Bis zu minus zehn Grad Kälte und bis zu 40 Grad Hitze sollen dem Gerät laut Datenblatt nichts ausmachen. Diese Aspekte machen die kleine Nikon natürlich doppelt interessant… Immerhin können sich Mama und Papa dann im Urlaub das „Spielzeug“ ihrer Tochter ausborgen und damit schnorcheln oder auf einen Erkundungstrip in den Regenwald gehen, und gestochen scharfe Fotos mit nach Hause bringen. Mir persönlich fehlen zwar diverse manuelle Einstellmöglichkeiten, aber von einer „Familien-Kamera“ wäre das wahrscheinlich zu viel verlangt. Vor allem in dieser Preisklasse: Die S32 ist im Handel für knapp über 100 Euro zu finden, für eine qualitativ höherwertige Markenkamera geradezu ein Schnäppchen.

Dank des stoß- und wasserfesten Gehäuses ist die Coolpix S32 auch für Abenteuer in der Wildnis ein perfekter Begleiter. (c) 2014 Uwe Fischer

Dank des stoß- und wasserfesten Gehäuses ist die Coolpix S32 auch für Abenteuer in der Wildnis ein perfekter Begleiter. (c) 2014 Uwe Fischer

Die Fotos werden normalerweise mit 13 Megapixel aufgenommen, wobei man die Auflösung wahlweise auf zwei oder vier Millionen Bildpunkte herunterschrauben kann. Sowohl die Fokussierung, wie auch der Zoom (dreifach optisch) sind innenliegend, das heißt, es gibt außen keine beweglichen Teile, die irgendwie verklemmen oder verschmutzen könnten. Auch wenn das Kind wieder einmal mit dem Finger mitten auf die Linse tappen will, ist das kein Problem, denn die kratzfeste Glasscheibe, die die empfindliche Optik schützt, lässt sich ganz leicht mit einem Tuch wieder abwischen.

Die Kameras ist mit zwei Auslösern ausgestattet. Mit dem rechten Knopf macht man, wie man es von Fotoapparaten seit jeher gewohnt ist, Fotos, mit dem linken Knopf hingegen nimmt man Videos auf – standardmäßig in FullHD, wobei auf Wunsch auch hier die Auflösung reduziert werden kann, allerdings dann gleich in das VGA-Format (640 mal 480 Pixel). Auf einen 720p-Modus wurde, aus welchen Gründen auch immer, verzichtet.

Anfangs hat meine Tochter die beiden Knöpfe gerne verwechselt, aber schon ab dem zweiten Tag erwischte sie souverän den richtigen Auslöser. Leider ist dieser (selbst für Erwachsene) ein wenig schwergängig, was die kindliche Freude am Fotografieren dann etwas dämpfte: Die S32 piepste zwar, dass das Motiv scharf gestellt sei, löste dann aber nicht immer aus. Wenn die Kleine dann fester draufdrückte, rutschte die Kamera natürlich nach unten, sodass die Köpfe von Mama und Papa abgeschnitten waren.

A propos rutschen: Nach einem Sturz aus etwa einem Meter Höhe auf Waldboden zeigte die Coolpix eine Fehlermeldung an, dass der Speicher voll sei. Wie sich zeigte, war durch die Erschütterung die Speicherkarte ein wenig verrutscht. Aber einmal kurz den Deckel geöffnet, Karte raus und wieder rein, und schon funktionierte die Kamera wieder einwandfrei.

Hinter dem selben Deckel verbirgt sich übrigens auch die Ladebuchse für den Akku – dies ist in der Praxis insofern ein wenig unangenehm, als dass die Kamera während des ganzen Ladevorgangs mit offener Klappe herumliegen muss, und somit aller Robustheit zum Trotz nicht mehr vor Alltagsgefahren wie einem umgestoßenen Trinkbecher, Chipsbröseln oder Staub und Asche geschützt ist. Dabei sollte gerade die Innenseite dieser Klappe immer peinlichst sauber gehalten werden, damit das Gehäuse auch wirklich wasserdicht bleibt.

Abgesehen von den paar kleinen Schwachstellen ist die Nikon Coolpix S32 eine wirklich gute Familienkamera, die sowohl der rauen Umgangsweise von Kindern wie auch von Freizeitabenteurern durchaus gewachsen ist, und dabei durchaus professionelles Bildmaterial liefert. Das Gerät ist in vier Farben, Gelb, Blau, Pink und Weiß, erhältlich.

http://www.nikon.at/de_AT/product/digital-cameras/coolpix/style/coolpix-s32

Simulus GH-4.CAM: Die Abenteuer einer Kampfgelse

Preiswerte Video-Drohne von Pearl im Praxistext

Auch wenn der Anbieter Pearl betont, dass es sich bei dem kleinen Quadrocopter Simulus GH-4.CAM um kein Spielzeug handelt, ist es doch eines. Glücklicherweise. Denn wäre es eine professionelle Foto-Drohne, würde man für den Betrieb Pilotenschein, Fluggenehmigung etc. brauchen, und das fällt hier definitiv weg. Samt Akku und Speicherkarte wiegt die „Kampfgelse“, wie eine Freundin die Minidrohne liebevoll und gleichzeitig sehr treffend bezeichnet hat, gerade einmal 54 Gramm, ist also gewichtsmäßig irgendwo zwischen einem Spatzen und einer Amsel angesiedelt. Das kleine Fluggerät nimmt Videos im 720p-Format auf und kostet inklusive Fernbedienung knapp 100 Euro.

Simulus GH.4-CAM

Die kleine „Kampfgelse“ unmittelbar vor dem Start. (c) 2014 Uwe Fischer

Wenn es, wie im Fall des kleinen Quadrocopters, auf jedes Gramm ankommt, muss man natürlich auch mit den Bauelementen sparsam umgehen. Deshalb fehlt dem Winzling auch ein Ein- und Ausschalter, zur Inbetriebnahme muss einfach nur ein Akku-Kabel angesteckt werden. An dieser Stelle heißt es nun erst einmal sehr vorsichtig sein: Damit Drohne und Fernsteuerung auf einander abgestimmt werden können, muss zuerst die Fernsteuerung und dann das kleine Fluggerät eingeschaltet werden. Wenn der „Gas-Hebel“ in dieser Phase nicht ganz am unteren Anschlag steht, fangen die Rotorblätter sich noch in der Hand zu drehen an, und obwohl sie winzig klein sind, ist das ziemlich schmerzhaft! Ehe man den Quadrocopter mit Strom versorgt, sollte man die Fernsteuerung also an einem möglichst sicheren Ort ablegen und nicht einfach nur irgendwie in die Hosentasche fummeln. Wenn das Gerät flugbereit ist, muss nur noch mit einem Mikrotaster die Kamera aktiviert werden, und schon kann das Abenteuer losgehen.

Selbstporträt

Ein Selbstporträt aus der Luft. Der Simulus GH-4.CAM filmt im 720p-Modus, aus der Videodatei können dann Einzelbilder mit einer Auflösung von 1280 mal 720 Bildpunkten extrahiert werden.(c) 2014 Uwe Fischer

Das Summen der vier kleinen Motoren erinnert an eine Armee von Gelsen, die sich zum Angriff bereit macht. Während ich den Hebel nach oben schiebe, wird das Summen immer lauter, und plötzlich hebt das kleine Fluggerät tatsächlich vom Boden ab. Da es sehr schnell von der großen Wiese, die ich als Testgelände gewählt habe, in Richtung Straße abzuzischen droht, drücke ich den Hebel schnell wieder nach unten – etwas zu schnell. Der Quadrocopter fällt wie ein Stein zu Boden, und obwohl ich gleich wieder Vollgas gebe, lässt sich ein unfreiwilliger Bodenkontakt nicht vermeiden.

Zum Glück konnte ich durch das Gegensteuern den Aufprall so weit abschwächen, dass die arme Kampfgelse nicht gleich bei ihrem aller ersten Flug in die ewigen Jagdgründe einging.

Beim zweiten Start war ich dann schon etwas vorsichtiger, versuchte, die Drohne nur wenige Zentimeter über dem Boden zu halten, um mich mit der Steuerung besser vertraut zu machen. Dabei ist es gar nicht so einfach, die Flugrichtung zu ändern und dabei die Flughöhe konstant zu halten – die Richtungsänderung geht meist mit einer heftigen Beschleunigung einher, und wenn man dann nicht die Nerven bewahrt, liegt der Quadrocopter auch schon wieder am Boden – oder steckt in einem Busch fest, aus dem er dann ganz vorsichtig wieder herausgezupft werden muss. Glücklicherweise hat Pearl das Gerät sehr stabil gebaut, sodass auch ein gutes Dutzend harter Landungen der Minidrohne keinen echten Schaden zufügten.

Man sollte nur nicht übermütig werden und das Gerät zu hoch aufsteigen lassen… Eine kleine Luftströmung, und schon ist es weg! Ich konnte nur hilflos zusehen, wie sich meine kleine Gelse immer weiter von mir entfernte, bis sie schließlich aus der Reichweite der Fernbedienung war und unsanft auf dem nahegelegenen Fußballplatz niederging. Zum Glück war gerade kein Match im Gange! Aber außer einem abgeschürften Rotor kam die Drohne auch diesmal unbeschadet davon, und da solche Pannen am Anfang unvermeidbar sind, legt Pearl seinen Quadrocopter ohnehin ein Set leicht zu montierender Reserve-Rotoren bei.

Der Akku hält übrigens rund zehn Minuten durch, dann muss er über ein USB-Kabel wieder neu aufgeladen werden. Da dieser Vorgang etwa eineinhalb Stunden in Anspruch nimmt, ist es ratsam, mit der Drohne gleich ein paar Reserve-Akkus mitzubestellen, anderenfalls ist die Freude an einem Abenteuerausflug nur von sehr kurzer Dauer. Und man sollte darauf achten, den Akku nicht leer zu fliegen – wird die Kamera nämlich nicht ordnungsgemäß über den Mikrotaster abgeschaltet, ist die komplette Videoaufnahme verloren.

Die Aufnahmen haben zwar keine Profiqualität, und die gewöhnungsbedürftige Steuerung treibt dem Benutzer oft ganz schön die Schweiß auf die Stirn, aber dennoch ist der Simulus GH-4.CAM ist ein lustiges Spielzeug, das viel Spaß bereitet. Natürlich nur, wenn man Sicherheitsregeln beachtet, also niemals direkt auf Menschen oder Tiere zufliegt, und auch die Privatsphäre anderer Personen berücksichtigt – ein Erkundungsflug über den Nachbarsgarten ist ein absolutes Tabu!

www.pearl.at

 

 

 

 

 

Das Handy als Sucher für die Spiegelreflexkamera

Bequem um die Ecke oder über Kopf fotografieren

Haben Sie sich auch schon einmal gewünscht, man könnte den Sucher der Kamera einfach abnehmen, um beispielsweise hoch über eine Menschenmenge hinweg zu fotografieren, oder einen Schnappschuss um die Ecke zu wagen? Mit einer Spiegelreflex-Kamera von Canon und einem Smartphone mit USB-Schnittstelle wird dieser Wunsch Wirklichkeit. Das einzige, was man dazu noch benötigt, ist eine knapp acht Euro teure Software für das Handy, den so genannten DSLR Controller.

Uwe Fischer testet den DSLR Controller in der Praxis.
Uwe Fischer testet den DSLR Controller in der Praxis. (c) 2013 Uwe Fischer

Da die Android-App leider nicht mit jedem Handy und jedem Fotoapparat zusammenarbeitet, empfiehlt es sich, erst einmal die App Remote Release desselben Herstellers auf das Smartphone herunterzuladen, und das Handy über ein USB-Kabel mit der Kamera zu verbinden. Sobald man nun die Kamera einschaltet, sollte auf dem Handydisplay automatisch ein großer Auslöse-Knopf erscheinen – tippt man diesen an, und die Kamera löst aus, hat man gewonnen, das System ist kompatibel, und man kann sich daran machen, gegen Bezahlung die „richtige“ Software aus dem Google Play Store herunterzuladen.

Wenn Kamera und Handy über den DSLR Controller miteinander verbunden sind, wird das Telefon zum Sucher: Man sieht auf dem Bildschirm genau das, was man ansonsten im LiveView-Modus auf dem Kamera-Display sehen würde, jedoch garniert mit jeder Menge Schaltelemente. So kann man über das Smartphone beispielsweise den Autofokus steuern, die ISO-Empfindlichkeit regulieren, einen Weißabgleich vornehmen, und vieles mehr – und man kann  natürlich aus der Ferne auf den Auslöser drücken. Wenn die Kamera imstande ist, Videos aufzunehmen, lässt sich auch diese Funktion über das Handydisplay steuern.

Die größte Hürde dürfte die USB-Schnittstelle des Handys sein: Das Telefon muss den USB-Host-Modus beherrschen, um ein externes Gerät ansprechen zu können, und das ist leider keine Selbstverständlichkeit. Bei manchen Smartphones kann diese Funktion durch „Rooten“ nachträglich freigeschaltet werden, aber das setzt schon fortgeschrittene Kenntnisse im Umgang mit der Hardware voraus – oder einen hilfreichen Freund. Die Software unterstützt auch den Zugriff auf die Kamera via WLAN, was aber wiederum voraussetzt, dass die Kamera auch mit einem WiFi-Modul ausgestattet ist.

Das Handy wird zur Fernbedienung für die Kamera. (c) 2013 Uwe Fischer

Das Handy wird zur Fernbedienung für die Kamera. (c) 2013 Uwe Fischer

Der DSLR Controller befindet sich noch in der Betaphase, das heisst, man muss jederzeit mit Pannen oder Abstürzen rechnen, im Testbetrieb mit einem Galaxy Nexus-Handy und einer Canon 700D trat jedoch nicht das geringste Problem auf.

A propos Canon: Falls das Christkind eine Kamera oder ein Objektiv von Canon unter den Weihnachtsbaum gelegt haben sollte, sollten Sie auf jeden Fall die Canon-Webseite besuchen und nachschauen, ob besagtes Gerät an der Cash Back-Aktion beteiligt ist – dann gibt es nämlich gegen Vorlage von Rechnung und Originalverpackung (Abfotografieren und die Bilder per Internet an Canon übermitteln reicht aus) eine Rückvergütung zwischen 25 und 250 Euro!

http://dslrcontroller.com/

http://www.canon.at/cashback/