Devolo Home Control: Das Smarthome aus der Steckdose

Mehr als nur ein intelligenter Lichtschalter

Der deutsche Netzwerk-Hersteller Devolo hat seine Powerline-Produkte jetzt um ein umfangreiches Sortiment an Komponenten zur Heimautomatisierung erweitert. Schalt- und Messsteckdosen sind ebenso im Portfolio enthalten wie Bewegungsmelder, Tür- und Fenster-Sensoren oder Rauchmelder, und in Zukunft sollen noch etliche weitere Elemente hinzukommen. Wir haben das System einem ausführlichen Praxis-Test unterzogen.

Eine Auswahl von Schalt- und Steuerelementen aus dem Home Control Portfolio von Devolo. (c) 2015 Uwe Fischer

Eine Auswahl von Schalt- und Steuerelementen aus dem Home Control Portfolio von Devolo. (c) 2015 Uwe Fischer

Die Home Control Zentrale wird, der Tradition des Herstellers folgend, über dLAN, also das Netzwerk aus der Steckdose mit dem Internet verbunden, aller anderen Komponenten kommunizieren dann allerdings über den Funkstandard Z-Wave miteinander. Die Aktivierung ist relativ einfach und erfolgt über die Cloud. Für manche Benutzer mag es auf den ersten Blick abschreckend klingen, dass alle Daten irgendwo im Internet liegen, dafür ermöglicht es dieses Konzept aber, auf einfache Weise das Home Control System auch von unterwegs aus per Handy zu kontrollieren. Die zugehörige App ist kostenlos, für die Erstinstallation wird allerdings ein PC mit einem Web-Browser benötigt.

Die online erstellten, logischen Verknüpfungen zwischen den verschiedenen Komponenten werden übrigens lokal in der Home Control Zentrale gespeichert. Das ganze System funktioniert also auch, wenn beispielsweise das Internet ausfällt, oder bewusst abgeschaltet wurde. Allerdings sind dann natürlich auch die Fernbedienungs-Funktionen deaktiviert, die Anlage folgt stur den eingestellten Vorgaben.

Die Programmierung der Home Control ist zwar auf den ersten Blick sehr einfach, da man nur einfach Geräte-Icons auf dem Computer-Bildschirm verschieben muss, und der Anwender auch durch kleine Video-Tutorials bei der Einrichtung unterstützt wird, der Teufel liegt jedoch im Detail. Wenn man beispielsweise den Sensor zur Fenster- und Türenüberwachung als Thermostat verwenden möchte, muss man, damit das Ganze funktioniert die entsprechenden Regeln sowohl für den Fall, dass die Tür geöffnet, wie auch für den Fall, dass sie geschlossen ist, anlegen. Diese Feinheiten eröffnen dem Benutzer zwar zusätzliche Flexibilität – die Heizung soll zum Beispiel nur dann laufen, wenn alle Fenster zu sind -, verlangen aber auch ein vorausschauendes Konzept, das alle Eventualitäten abdeckt. Einfach auf gut Glück drauf los konfigurieren wird nicht unbedingt zum Erfolg führen, am besten, man nimmt erst einmal Papier und Bleistift zur Hand, überlegt, welche Szenarien man realisieren möchte, und macht sich erst dann an die Arbeit, das Ganze umzusetzen. Da die Online-Hilfe zum Teil leider nur sehr rudimentäre Informationen enthält, ist Herumexperimentieren nach dem Trial-and-Error-Verfahren dennoch unumgänglich.

Die Regeln, nach denen das Devolo Home Control System arbeiten soll, werden nach dem Bausteinprinzip erstellt. Ob und wie es dann funktioniert, erfordert allerdings mehrere gründliche Testläufe.

Die Regeln, nach denen das Devolo Home Control System arbeiten soll, werden nach dem Bausteinprinzip erstellt. Ob und wie es dann funktioniert, erfordert allerdings mehrere gründliche Testläufe.

Hat man das System erst einmal durchschaut, lassen sich ausgesprochen spannende Szenarien entwickeln, die über das Ein- und Ausschalten eines Lichts via Handy oder Zeitschaltung weit hinaus reichen. So sind etwa Türkontakte und Bewegungsmelder serienmäßig auch mit einem Temperaturfühler und einem Helligkeitssensor ausgestattet. So kann etwa das Licht im Vorzimmer so programmiert werden, dass es sich automatisch für 30 Sekunden lang einschaltet, wenn eine Person den Raum betritt – aber nur dann, wenn die Helligkeit einen gewissen Grenzwert unterschreitet.

Interessant ist auch die Option, den Stromverbrauch an einer bestimmten Steckdose zu messen und dann darauf zu reagieren. Ein Beispiel: Sobald der Fernseher eingeschaltet wird, registriert die Messsteckdose den erhöhten Stromverbrauch und schaltet automatisch die Wohnzimmerlampe ab. Dank der Statistik-Funktion kann man auch gleich ablesen, wie lange der Fernseher eingeschaltet war.

Die Schalt- und Messsteckdosen sind mit einem Stückpreis von knapp 50 Euro zwar nicht gerade billig, können aber bei richtiger Platzierung wesentlich zur Sicherheit beitragen. Wenn man etwa das Bügeleisen immer an einer solchen Dose anschließt, braucht man sich nie mehr Sorgen zu machen, ob man das Gerät vor dem Wegfahren auch tatsächlich abgesteckt hat – es reicht ein Blick auf das Handy, um wieder beruhigt weiterfahren zu können, und sollte man wider Erwarten tatsächlich einmal vergessen haben, das Bügeleisen abzustecken, reicht ein Fingertipp auf das Handy-Display, um die entsprechende Steckdose zu deaktivieren. Auch E-Herd und Backrohr lassen sich auf diese weise kontrollieren, vorausgesetzt allerdings, dass diese Geräte mit 220 Volt arbeiten und weniger als 3000 Watt saugen.

Leider gibt es im Augenblick noch keine Schaltelemente, die unter Putz montiert werden können, allerdings ist damit zu rechnen, dass Devolo schon in absehbarer Zeit auch solche Komponenten auf den Markt bringen wird. Einen programmierbaren Wandschalter, mit dem man bis zu vier verschiedene Elemente – momentan noch die Steckdosen – kontrollieren kann, gibt es jetzt schon. Auch eine Mini-Fernbedienung für den Schlüsselanhänger ist zu haben. Damit erspart man sich das Herumfummeln mit dem Handy, wenn man nur schnell das Licht einschalten oder das Garagentor öffnen möchte.

Neben den reinen Schaltvorgängen ist das Devolo System auch imstande, eine E-Mail oder eine SMS zu verschicken, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Allerdings sollte man gut überlegen, welchen Umständen man diese Option tatsächlich zuweisen will – wenn etwa jedesmal, wenn ein Wolke vorbei zieht, ein Alarm ausgelöst wird, wird die Home Automation leicht zum persönlichen Spammer. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, den optionalen Rauchmelder im Falle des Falles eine Message verschicken zu lassen. Anderen Geräte, wie zum Beispiel dem Bewegungsmelder, können auch zeitgesteuert mit bestimmten Regeln verknüpft werden, so dass etwa nur dann eine Alarmbotschaft verschickt wird, wenn zu einem Zeitpunkt, an dem eigentlich niemand im Haus sein sollte, eine Bewegung registriert wird.

Eine der Kernkomponenten von Devolo Home Control ist die intelligente Heizungssteuerung, die momentan aber leider nur mit Zentralheizungen zusammen arbeitet, da das Steuerelement auf mechanischem Weg das Heizungsventil öffnet und schließt. Bei Elektroheizungen kann man zwar tricksen, indem man den Heizkörper an eine Devolo-Steckdose anschließt, die Schalt-Temperatur kann dann allerdings nur über den PC oder das Handy festgelegt werden. Bei einer Zentralheizung dagegen können Thermostat und Regler in einer Gruppe zusammengefasst werden, sodass die gewünschte Temperatur auch ganz komfortabel an einem Wand-Thermostat eingestellt werden kann. Allerdings konnten wir diese Funktion mangels eines entsprechenden Heizsystems nicht in der Praxis testen.

Sollen Geräte wie etwa ein Heizkörper, eine Wasserpumpe oder ein Türöffner via Home Control gesteuert werden, ist darauf zu achten, dass diese einen normalen, mechanischen Ein- und Aus-Schalter haben, der dann natürlich immer auf „Ein“ stehen muss. „Moderne“ Geräte, die beispielsweise über Sensortasten oder eine Fernbedienung bedient werden, lassen sich damit ebenso wenig steuern wie elektronische Geräte mit Standby-Funktion, denn die Schaltsteckdose regelt ja nur, ob Strom fließt oder nicht. Wenn man, um etwa ein Klimagerät oder einen Heizstrahler einzuschalten, es erst mit dem Strom verbinden und dann noch auf einen Taster tippen muss, ist es für die Integration in eine Home Automation-Umgebung leider nicht geeignet. Und das betrifft nicht nur das Devolo-System, sondern auch alle vergleichbaren Produkte anderer Anbieter. Allerdings gibt es schon eine Menge von Geräten von Drittherstellern, die ebenfalls den Z-Wave-Standard unterstützen, und daher – zumindest theoretisch – in das Devolo-System integriert werden können. Ob dann aber wirklich alle Funktionen zur Verfügung stehen, zeigt erst die Praxis, daher im Fall der Fälle immer ein Rückgaberecht vereinbaren!

Das Devolo Home Control Starter-Set mit der Steuereinheit, einer Schalt-/Messsteckdose und einem Fenster-/Tür-Kontakt ist derzeit ab etwa 190 Euro im Handel zu finden, die Erweiterungskomponenten kosten, je nach Funktionalität, ungefähr zwischen 50 und 100 Euro.

www.devolo.de

 

 

Neues Leben für altes Mikroskop

Wie ich ein 10 Jahre altes Gerät wieder zum Laufen brachte

Vor vielen, vielen Jahren – und ja, es waren wirklich sehr, sehr viele – stellte mir die Firma Kosmos ein PC-Mikroskop mit USB-Anschluss für einen Testbericht zur Verfügung. Nach dem Test landete das Gerät im Archiv, später auf dem Dachboden und letztendlich in der Garage, und geriet dort in Vergessenheit. Bis ich mit meiner dreieinhalbjährigen Tochter das „Unterwasserreich“ im Waldviertel besuchte. Als die Kleine dort fasziniert die riesengroßen Projektionen von winzigkleinen Pantoffeltierchen bestaunte, erinnerte ich mich wieder an mein altes Mikroskop und beschloss, das Gerät wieder zu reaktivieren.

Dank des Fremd-Treibers läuft das alte Kosmos-Mikroskop jetzt auch noch unter Windows 10. (c) 2015 Uwe Fischer

Dank des Fremd-Treibers läuft das alte Kosmos-Mikroskop jetzt sogar auch noch unter Windows 10. (c) 2015 Uwe Fischer

Also Staubschicht entfernt, Gerät ausgepackt, zusammengebaut, USB-Kabel an den PC angeschlossen… und dann mal tief geseufzt. Natürlich hatte ich mir im Laufe der Jahre schon längst einen neuen Computer angeschafft, auf dem die zum Mikroskop gehörige Software freilich nicht installiert war. Zum Glück fand ich in der Schachtel des PC-Mikroskops noch die Original-CD-ROM, aber die Freude währte nicht lange… Schließlich hat mein neuen Laptop gar kein CD-Laufwerk mehr, heutzutage hat man seine Daten doch auf USB-Sticks oder in der Cloud gespeichert. Man findet auch praktisch alles im Internet, es sei denn, es ist schon viel zu alt – und genau das traf leider auf die Kosmos-Software zu. Also nochmal den Altgerätebestand durchwühlt, ein altes CD-Laufwerk ausgegraben, und mit dem IDE-zu-USB-Adapter an den Computer angeschlossen. Da Qualität und Stabilität dieser Verbindung nicht gerade vor Zuverlässigkeit strotzten, kopierte ich den Inhalt der CD-ROM auf einen USB-Stick, um die Software von dort zu installieren.

Die nächste unliebsame Überraschung ließ nicht lange auf sich warten: Die laut Copyright-Angaben aus dem Jahr 2005 stammenden Treiber auf der CD waren für Windows 98 bis XP konzipiert, und auf meinem aktuellen Windows 8-Rechner nicht zum Laufen zu bringen. Eine Nachfrage bei Kosmos ergab vorerst einmal nur, dass das Produkt schon seit Jahren nicht mehr im Handel ist, und es daher auch keinen Support mehr gäbe. Offiziell zumindest nicht. Denn wenig später erreichte mich dann ein Mail einer offenbar ausgesprochen engagierten Kosmos-Mitarbeiterin, der mein Problem offenbar keine Ruhe gelassen hatte – Frau Gscheidle verriet mir, dass in der Kamera des Mikroskops ein Chip mit der Bezeichnung SN9C102 des Herstellers Sonix verbaut sei. Zwar gäbe es von Seiten Sonix auch hierfür keinen Support und dementsprechend keine neuen Treiber mehr, aber der neuer SN9C102P sei dem besagten Chip sehr ähnlich…

Zwar konnte mir die nette Dame nicht sagen, ob es wirklich funktionieren würde, und wo ich hierfür einen passenden Treiber finden könnte, doch reichten die Informationen, die ich nun hatte, aus, um auf der Webseite von driverzone.com die Software für die scheinbar baugleiche Webcam „Lightwave IC-500“ herunter zu laden. Und siehe da, ich installierte den Treiber, schloss das Mikroskop an meinem Laptop an, und – voila! – die Staubkörner, die sich im Laufe der Jahre in dem Gerät angesammelt hatten, strahlten mich in 100-facher Vergrößerung auf dem Bildschirm an. Als Anzeige-Software hatte ich übrigens das Freeware-Bildbetrachtungsprogramm „IrfanView“ gewählt, und das Mikroskop über die TWAIN-Softwareschnittstelle angewählt. Die bereits interpolierte Auflösung von 640 mal 480 Pixel reicht an die heutigen Standards zwar bei weitem nicht mehr heran, aber für die Einstieg in die Welt des Mikrokosmos reicht es noch allemal aus. Wenn meine Tochter erst einmal größer ist und sich dann noch immer dafür interessiert, werde ich ihr höchstwahrscheinlich ein moderneres Gerät gönnen, inzwischen bin ich allerdings sehr froh, dem alten Spielzeug wieder neues Leben eingehaucht zu haben.

Der Experimentierkasten „Mikroskopie für den PC“ mit der Bestellnummer 636517 ist zwar seit 2009 offiziell nicht mehr im Sortiment von Kosmos enthalten, bei diversen Online-Händlern findet man jedoch noch immer Restbestände mit Preisen zwischen 75 und 120 Euro. Günstiger findet man unter Umständen noch ein Gebrauchtgerät – und wenn man dann den richtigen Treiber installiert, kann man es dann auch tatsächlich noch mit einem heutigen Computer nutzen.

http://driverzone.com/%7B4fe94f38-fae3-4aab-aa15-8666d0541767%7D?id=2163085

http://www.kosmos.de

 

 

 

Windows 10: Je älter der PC, desto kritischer

Diverse Probleme beim Upgrade – ein Zwischenbericht

Bei einem PC, der immer auf dem aktuellsten Stand gehalten wurde, und auf dem zuletzt unter Windows 8.1 alles problemlos funktionierte, ist das Upgrade auf Windows 10 ziemlich unbedenklich. Zwar gehen bei einigen Programmen bestimmte Voreinstellungen verloren, vielleicht müssen auch ein paar Registrierungen erneuert werden, aber alles in erwies sich zumindest bei meinem Arbeitsplatzrechner der Umstieg auf das neue Betriebssystem als äußerst unproblematisch. Ganz anders sieht es bei älteren Rechnern aus, auf denen sich im Laufe der Zeit jede Menge Datenmüll angesammelt hat.

Bei älteren Rechnern tauchen öfter Programme auf, die zu Windows 10 nicht mehr kompatibel sind - aber auch das sind zum Glück nicht viele.

Bei älteren Rechnern tauchen öfter Programme auf, die zu Windows 10 nicht mehr kompatibel sind – aber auch das sind zum Glück nicht viele.

Bei meinem aktuellen Arbeitsplatz-Rechner war das Upgrade ausgesprochen unproblematisch. Dass die Zuordungen von Standard-Anwendungen (oder Apps, wie Microsoft neuerdings zu allen Programmen sagt) bei der Neuinstallation verloren gehen, ist nicht weiter schlimm. Sogar bei der Installation irgendeines kleinen Freeware-Tools kann es passieren, dass Fotos und Videos plötzlich bei Doppelklick mit einem anderen Programm als bisher gestartet werden. Beheben lässt sich das ganz einfach, indem man mit der rechten Maustaste auf eine Datei mit der entsprechenden Endung (also z.B. JPG für Fotos) klickt, dann „Öffnen mit…“ und in dem sich darauf öffnenden Menü den Punkt „Andere App auswählen“ wählt. Jetzt sucht man aus der Liste das gewünschte Standard-Programm aus, setzt bei „Immer diese App zum Öffnen verwenden“ ein Häkchen, und fortan wird wieder jedes Bild, Video, oder worum es auch sonst gehen mag, automatisch mit dem gewünschten Programm geöffnet.

Auch in Windows 10 lassen sich die Zuordnungen bestimmter Datei-Typen zu bestimmten Programmen ganz leicht an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Auch in Windows 10 lassen sich die Zuordnungen bestimmter Datei-Typen zu bestimmten Programmen ganz leicht an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Bei CompanionLink, einem Tool, das ich seit Jahren zum Synchronisieren meines Android-Handys mit Outlook benutze, wurde nach dem Windows 10-Upgrade aus der gekauften Vollversion eine bereits abgelaufene Trial-Version, nach einem Klick auf „License Information“ und „Verify“ war dieses Problem allerdings innerhalb weniger Sekunden wieder behoben.

Der PC hatte nach dem Upgrade auch vergessen, welchen Scanner ich normalerweise benutze, aber auch das erwies sich nur als Äußerlichkeit: Die Treiber waren alle noch vorhanden, und es reichte aus, einmal den Scanner manuell auszuwählen, damit dieser beim nächsten Mal automatisch wieder in den Voreinstellungen erkannt wurde.

Etwas anders sah es bei meinem mindestens sieben bis acht Jahre alten Reserve-Laptop aus, den ich noch zu Vista-Zeiten erstanden hatte, und der zuletzt unter Windows 7 in einen Dornröschenschlaf versetzt wurde. Auch dieser Rechner hat sich nach dem Systemcheck für ein kostenloses Upgrade auf Windows 10 qualifiziert, allerdings wurde ich während der Aktualisierung mehrmals dazu aufgefordert, ältere, inkompatible Programme zu deinstallieren – die Option, diesen Schritt zu überspringen, wurde nicht geboten, ehe die eigentliche Installation des neuen Betriebssystems beginnen kann, muss alles bereinigt sein. Besonders heikel: Defekte Treiber oder Treiberleichen, die das Installationsprogramm nicht selbst erkennt. Denn dann stürzt das Upgrade nach stundenlangem Hin- und Hergeschaufle der Daten ab, der PC startet neu, und das alte Windows 7 wird wieder hergestellt. Auf diese Weise können mehrere Stunden mit Trial und Error vergehen, bis endlich alle Probleme aufgespürt und beseitigt sind.

Wenn es gar nicht klappen will, auf keinen Fall die Nerven wegwerfen und ein jungfräuliches Windows 10 installieren, denn dann ist die Lizenz für ein kostenloses Upgrade futsch! Lieber noch ein paar Stunden investieren, den Rechner mit dem (hoffentlich noch irgendwo auffindbaren) Original Windows 7 neu aufsetzen, und dann erst mit dem Windows 10 Upgrade beginnen…

Windows 10 und das OneDrive Dilemma

Cloud-Speicher büßt nach Upgrade Komfort ein

Obwohl Windows 10 viele Verbesserungen mit sich bringt, hat es leider auch zumindest eine große Verschlechterung ausgefasst: Der Cloud-Speicher OneDrive erlaubt jetzt keine Platzhalter mehr, das heißt, man sieht im Explorer nur noch die Dateien, die auch tatsächlich mit dem aktuellen PC synchronisiert wurden. Hat man etwa seine komplette Fotosammlung auf OneDrive ausgelagert, will aber auf der Festplatte des Laptops aus Speicherplatz-Gründen nur die Bilder der letzten zwei Monate speichern, so sind die anderen Ordner im Windows Explorer nicht mehr sichtbar. Es ist also nicht mehr möglich, offline nach einer Datei, die nur in der Cloud, nicht aber auf dem Rechner selbst liegt, zu suchen.

Der neue OneDrive bietet zwar jede Menge neuer Funktionen, aber ein bewährtes, nützliches  Feature kam leider bei dem Upgrade unter die Räder.

Der neue OneDrive bietet zwar jede Menge neuer Funktionen, aber ein bewährtes, nützliches Feature kam leider bei dem Upgrade unter die Räder.

In den Einstellungen zu OneDrive lässt sich festlegen, ob alles mit dem PC synchronisiert werden soll, oder nur bestimmte Ordner. Bei der ersten Option kann es leicht zu Engpässen kommen, da beispielsweise bei einem Office 365-Abo ein Terabyte Cloud-Speicher auf OneDrive inkludiert ist, viele Laptops aber – im Gegensatz zu modernen Desktop-PCs – nur 500 GB oder noch weniger Festplatten-Platz mitbringen. Deshalb ist in den meisten Fällen eine Vorauswahl der zu synchronisierenden Ordner unumgänglich.

Da OneDrive auf der WebDAV-Technologie basiert, gibt es einen kleinen Trick, um das Arbeiten mit dem Cloud-Speicher zumindest ein bisschen komfortabler zu machen: Zuerst startet man mit https://onedrive.live.com/ die Web-Version von OneDrive und sucht dort seine persönliche ID – man erhält diese, indem man mit der Maus über einen beliebigen Ordner auf der Webseite fährt und die kleine Leiste am unteren Bildschirmrand beobachtet. In einer langen, langen Zeile findet man die Zeichenfolge #id= gefolgt von einer Folge aus Buchstaben und Zahlen, dann kommt ein %-Zeichen. Die Buchstaben und Zahlen zwischen dem = und dem % stellen die ID dar, diese muss man nun aufschreiben, um sie im nächsten Schritt parat zu haben.

Der nächste Schritt besteht daraus, im Windows Explorer unter „Netzlaufwerk verbinden“ eine direkte Verbindung zu OneDrive herzustellen. Hier wählt man einen Laufwerkbuchstaben aus und tippt in das Feld „Ordner“ den Text https://d.docs.live.net/ABCDEF/ ein, wobei ABCDEF durch die oben ermittelte Zeichenfolge ersetzt werden muss. Beim ersten Aufruf des neuen, virtuellen Laufwerks müssen jetzt nur noch Benutzername und Passwort der Microsoft-ID, mit der man sich auch normalerweise zu OneDrive anmeldet, eingegeben werden, und schon scheint unter den Netzwerkadressen ein neues Laufwerk auf, das sämtliche Verzeichnisse von OneDrive enthält. Da es sich um eine direkte Verknüpfung zur Cloud handelt, ist es allerdings notwendig, mit dem Internet verbunden zu sein, um auf diese Weise auf die Daten zugreifen zu können. Es auch nicht gewährleistet, dass dieser Trick auch in fernerer Zukunft noch funktioniert, da es sich um keinen offiziell von Microsoft abgesegneten Weg handelt, und dieser daher jederzeit blockiert werden kann. Aber zumindest ist es eine Alternative, bis Microsoft (hoffentlich!) mit einer anderen, besseren Lösung aufwarten kann.

Dafür hat OneDrive unter Windows 10 eine Funktion wiederbekommen, die so mancher User unter Windows 8.1 schmerzlich vermisst hat: Man kann jetzt wieder OneDrive verwenden, um seine auf dem PC daheim oder im Büro gespeicherten Daten auch von unterwegs abrufen zu können. Ist die entsprechende Option angehakt, reicht es, sich von einem anderen Computer aus per Web bei seinem OneDrive anzumelden, und schon erscheint im Web-Browser der besagte PC, von dem man nun nach Belieben Daten ansehen oder auf den entfernten Rechner herunterladen kann – natürlich aber nur dann, wenn der Computer auch eingeschaltet und mit dem Internet verbunden ist. Dass dies natürlich ein gewisses Sicherheitsrisiko im Falle eines Hacker- (oder Geheimdienst-) Angriffs darstellen kann, versteht sich von selbst, sodass man mit dieser Funktion eher vorsichtig umgehen sollte.

www.microsoft.com

Der Internet Explorer ist noch da!

Unter Windows 10 surft man mit Edge – normalerweise

Microsoft hat gemeinsam mit Windows 10 auch gleich einen neuen Internet-Browser ins Rennen geschickt: „Edge“ soll besser und schneller und einfacher zu bedienen sein als alles bisher da gewesene. Schön und gut, aber wenn man gerade erst auf das neue Betriebssystem umgestiegen ist, hat man vielleicht nicht gerade Zeit und Lust, sich auch gleich noch an einen komplett neuen Browser zu gewöhnen, vor allem, wenn man eigentlich ein paar dringende Arbeiten zu erledigen hat. Bei genauerem Hinsehen erkennt man jedoch, dass Edge den alten Internet Explorer nicht komplett abgelöst hat – er befindet sich nach dem Upgrade von Windows 7 oder 8 auch weiterhin auf der Festplatte, und kann auch weiterhin benutzt werden.

Wenn man den Internet Explorer an die Taskleiste anheftet, kann man - bis zur Gewöhnung an Edge - auch mit dem alten Browser weiterarbeiten.

Wenn man den Internet Explorer an die Taskleiste anheftet, kann man – bis zur Gewöhnung an Edge – auch mit dem alten Browser weiterarbeiten.

Klickt man in Edge auf die drei Stricherln rechts oben, öffnet sich ein Menü, das neben den Favoriten selbst auch die Option „Favoriten importieren“ enthält. Hier kann man seine Favoriten, die man zuvor im Internet Explorer (IE) angelegt hatte, in den neuen Browser übernehmen, auch wenn man sie vor dem Upgrade nicht extra in eine eigene Datei exportiert hat. Die IE-Daten sind also noch vorhanden.

Öffnet man unter Edge eine beliebige Seite, erscheint, wenn man die drei Punkte rechts oben anklickt, ein Menüpunkt „Mit Internet Explorer öffnen“, und damit wird tatsächlich der gute, alte Browser, wie man ihn jahrelang im Einsatz hatte, gestartet, und alles sieht wieder so aus, wie man es gewöhnt ist. Das war schließlich auch eines der Hauptargumente von Microsoft für Windows 10: Nachdem Windows 8 mit seiner neuen Benutzeroberfläche den Benutzer zum Umlernen zwingen wollte und damit kläglich gescheitert ist – praktisch jeder Windows 8-Nutzer installierte sich irgendwelche Hilfsprogramme, um das alte Erscheinungsbild seines Rechners wiederherzustellen -, war das Motto unter Windows 10, trotz aller Verbesserungen Altbewährtes beizubehalten beziehungsweise zurückzubringen.

Ist der Internet Explorer erst einmal geöffnet, kann mit einem rechten Mausklick die Option „Programm an Taskleiste anheften“ gewählt werden, sodass man später jederzeit auch direkt den IE starten kann, ohne den Umweg über Edge zu wählen. So kann man mit dem Internet Explorer arbeiten, und nebenbei die neuen Features und Funktionen von Edge ergründen, ehe man den kompletten Umstieg wagt.

Lustiges Detail am Rande: Die Microsoft Webseite ist noch nicht durchgängig für Windows 10 optimiert, im Gegenteil: Bei manchen Download-Versuchen meldet der Server, dass bestimmte Tools nur für Windows verfügbar sind, und man möge doch den Umstieg auf Windows ins Auge fassen… Und das, obwohl man von einem Windows 10-Rechner darauf zugreift!

Soso, Windows 10 ist also kein Windows? ;-)

Soso, Windows 10 ist also kein Windows? 😉

http://www.microsoft.at

 

 

 

 

Windows 10 für Ungeduldige

Das neue Betriebssystem selbst herunterladen

Ich sitz vor dem Laptop, wart aufs neue Windows, aber es kummt net, kummt net… Obwohl seit dem 29. Juli das neue Windows offiziell verfügbar ist, und das kostenlose Upgrade eigentlich automatisch starten sollte, warten die meisten Benutzer auch eine Woche nach dem Launch noch immer vergebens auf das neue Betriebssystem, und der Versuch, die Systemaktualisierung per Hand anzuwerfen, scheitert an irgendwelchen dubiosen, nicht näher erläuterten Fehlermeldungen. Es sieht so aus, als seien die Server  von Microsoft trotz Urlaubszeit dem millionenfachen Ansturm einfach nicht gewachsen, um während einer gesamten Upgrade-Prozedur eine stabile Verbindung zum Endanwender aufrecht zu erhalten. Will man nicht eine unbestimmte Zeit weiter warten, muss man tricksen.

An dieser Stelle ist Vorsicht angesagt. Auf jeden Fall die richtige Version herunterladen, sonst ist das Upgrade nicht mehr kostenlos!

An dieser Stelle ist Vorsicht angesagt. Auf jeden Fall die richtige Version herunterladen, sonst ist das Upgrade nicht mehr kostenlos!

Auf der Webseite von Microsoft Deutschland findet man unter https://www.microsoft.com/de-de/software-download/windows10 ein so genanntes Media Creation Tool, mit dessen Hilfe man einen USB-Stick oder eine DVD für eine spätere Offline-Installation von Windows 10 vorbereiten kann. Obwohl hier auch die Option „Upgrade für diesen PC“ angeboten wird, sollte man den Punkt „Installationsmedien für einen anderen PC erstellen“ auswählen, ansonsten bricht der Download irgendwann mittendrin wieder ab.

Nun gilt es, Sprache, Version und Architektur auszuwählen. was auf dem eigenen Rechner gerade läuft, erfährt man in der Systemsteuerung unter „System“. Dabei sollte man genau darauf achten, dieselbe Version von Windows 10 zu wählen, die momentan als Windows 7 oder 8 auf dem Rechner läuft, denn nur dann kommt das kostenlose Upgrade zum Zug. Stimmen die Daten nicht überein, wird man später zur Eingabe eines Windows 10-Lizenz-Schlüssel aufgefordert, den man nur beim Kauf einer neuen Vollversion erhält. Der alte Windows 7- oder 8-Schlüssel funktionieren dann nicht mehr, also Vorsicht, an dieser Stelle bitte keine Experimente!

Nun wählt man, auch wenn man einen USB-Stick präparieren will, die ISO-Datei aus und speichert diese auf der Festplatte ab – das direkte erzeugen eines Sticks führt auch wiederum zu unvorhersehbaren Abbrüchen des Downloads.

Wenn die ISO-Datei fertig herunter geladen ist, entpackt man diese mit einem Tool wie etwa WinRAR und kopiert die einzelnen Dateien auf einen USB-Stick. Microsoft empfiehlt mindestens 4 GB, ich hab mich sicherheitshalber für 8 GB entschieden. All das dauert eine gewissen Zeit, und dann kann endlich mit dem Upgrade begonnen werden. Wählt man bei der Installation die Option „Eigene Dateien und Apps behalten“ aus, bleiben sämtliche Daten und auch fast alle schon vorher auf dem Rechner installierten Programme erhalten, sodass man nach dem Neustart mit seinem PC fast wie gewohnt weiterarbeiten kann…

Auf das „fast“ und ein paar kleinere Fallstricke werde ich in meinen nächsten Blogs näher eingehen. Nur eines schon vorweg: Es gab wesentlich weniger Probleme als befürchtet, man kann sich meines Erachtens – natürlich nach einer entsprechenden Daten-Sicherung – auf das Abenteuer ruhig einlassen!

https://www.microsoft.com/de-de/software-download/windows10