Safer Internet Day: Volksschulkinder im Netz

Digitale Medien überfordern und verängstigen Kinder und Eltern

Der „Safer Inter Day“, der am 6. Februar diesen Jahres bereits zum 15. Mal weltweit gefeiert wird, steht heuer im Zeichen der Volksschulkinder. Spätestens in der vierten Klasse hat so gut wie jedes Schulkind sein eigenes Smartphone oder Tablet, aber schon viel früher werden die Kids  über ihre Eltern, Freunde, oder andere Kinder mit dem Internet konfrontiert. Das Netz der Netze ist aber durchwachsen von Inhalten, die alles andere als kindgerecht bzw. jugendfrei sind, und sogar bei Erwachsenen oftmals Schock, Angst und Ekel hervorrufen. Somit ist es kein Wunder, dass die meisten Eltern überfordert und verunsichert sind, wie sie ihren Kleinen den Umgang mit den Neuen Medien beibringen sollen.

Pressekonferenz zum Safer Internet Day 2018 mit Maximilian Schubert (Generalsekretär der ISPA), Bernhard Jungwirth (Koordinator von saferinternet.at) und Barbara Buchegger (Pädagogische Leiterin von saferinternet.at). (c) 2018 Uwe Fischer

Eines der Hauptprobleme, mit denen die Eltern im Zusammenhang zu kämpfen haben: Sie haben keine oder kaum eigene Erfahrungen, auf die sie zurückgreifen und die sie ihren Kindern weitergeben können. Der Fernseher oder der Familien-PC waren überschaubare Medien, auf denen der Content gemeinsam konsumiert wurde, auf dem Tablet oder Handy ist der Benutzer jedoch mehr oder weniger auf sich allein gestellt.

Und auch der Wahrheitsgehalt der Informationen aus dem Netz sorgt zusehends für Verunsicherung: Wenn oftmals selbst Erwachsene so genannte „Fake News“ nicht von echten Neuigkeiten unterscheiden können, wie sollen das dann erst Kinder schaffen?

Es gibt zwar jede Menge Tools, mit denen der Internetzugang auf kindertaugliche Inhalte beschränkt wird, aber diese Hilfsmittel wiegen die Eltern oftmals nur in falsche Sicherheit: Zum einen werden immer wieder schockierende und verstörende Bilder und Videoclips an den Filtern vorbeigeschummelt, indem sie zum Beispiel an ursprünglich harmlose Youtube-Clips angehängt werden, zum anderen machen sich mitunter ältere Kinder eine Spaß daraus, die Kleinen auf dem Schulhof mit grauslichen, brutalen Inhalten zu schocken. Es hilft also nur wenig, das eigene Handy oder Tablet abzusichern, da die Kinder auch noch auf vielen anderen Wegen mit dem Internet in Berührung kommen.

Und das Schlimme daran: Viele Kinder, die mit solchem Content konfrontiert werden, trauen sich nicht, mit ihren Eltern darüber zu sprechen, sei es, weil sie Angst haben, dafür auch noch mit einem Handyverbot bestraft zu werden, oder weil sie sich einfach nicht noch einmal mit den schrecklichen Bildern auseinandersetzen wollen, sondern versuchen, diese zu verdrängen.

Dabei, so sind sich alle Experten einig, ist das Gespräch mit den Eltern das Wichtigste, um den Kindern einen verantwortungsvollen, sicheren Umgang mit dem Internet zu eröffnen. Die Initative saferinternet.at hat eine Reihe von Tipps zusammengestellt, die über die Webseite www.saferinternet.at abgerufen, als PDF-Dateien heruntergeladen, oder teilweise auch als gedruckte Broschüren bestellt werden können.

Zu den wichtigsten, aber gleichermaßen auch einfachsten Regeln, die mit den Kindern besprochen werden müssen, gehört der Umgang mit der Privatsphäre und die eigene Sicherheit: Niemals ohne Rücksprache mit den Eltern persönliche Daten wie Namen, Adressen, Telefonnummern oder Fotos weitergeben, und sich niemals alleine mit jemandem, den man online kennengelernt hat, treffen! Generell sollte beim ersten Treffen eine erwachsene Person dabei sein und es muss an einem öffentlichen Ort, an dem viele Menschen vorbei kommen – beispielsweise eine Café in einem Einkaufszentrum – stattfinden.

Schon schwieriger wird es mit dem Wahrheitsgehalt von Online-Inhalten. Zuerst gilt es, dem Kind zu vermitteln, welche Quellen vertrauenswürdig sind und welche grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen sind, und in der Folge zu lernen, wie man die Authenzität einer Informationen durch den Vergleich verschiedener Quellen einschätzen kann – hier liegt das vorrangige Problem vor allem darin, dass viele Erwachsene selbst dazu nicht imstande sind, sei es aus Bequemlichkeit, oder weil die (Fake) News genau das aussagen, was man selbst gerne hören oder glauben möchte, sodass man an einer Verifizierung gar nicht ernsthaft interessiert ist. Sollte man auf bedenkliche Inhalte wie Kinderpornografie oder Hass-schürenden Content stoßen, ist unverzüglich unter www.stopline.at eine Meldung an die Stopline der ISPA zu erstatten.

Dennoch: Die Chancen und Vorteile, die das Internet zu bieten hat, überwiegen die Nachteile. Das Netz kann sinnvoll zum Lernen genutzt werden, zur Weiterbildung und Unterhaltung in der Freizeit, zur Kommunikation mit Freunden und Verwandten, und vieles mehr. Das Wichtigste ist es, mit dem Medium Internet verantwortungsbewußt umzugehen, und genau das müssen Eltern ihren Kindern so früh wie möglich beibringen.

Die Infografik von saferinternet.at zum Thema „Digitale Medien im Volksschulalter“

www.saferinternet.at

www.stopline.at

 

Nokia – Die Rückkehr des Giganten

HMD Global will dort weiter machen, wo Nokia vor vier Jahren aufhörte

Dieser Tage feierte eine Firma namens HMD Global in Wien ihren ersten Geburtstag. Ein Name, der wohl kaum einem Menschen außerhalb der Branche etwas sagen wird. Ihr Beiname lässt dann allerdings aufhorchen: „The Home of Nokia Phones“. Nachdem der finnische Nokia-Konzern 2014 seine Handy-Sparte an Microsoft verkauft hatte, und der amerikanische Softwareriese mit seinen Windows-basierenden Smartphones kläglich gescheitert ist, wurde im vergangenen Jahr von ehemaligen Nokia-Managern die neue Firma HMD gegründet, mit dem Ziel, Nokia als Handy-Marke wieder auf dem Markt zu etablieren. In drei bis fünf Jahren, so erzählte mir Vice President Alberto Matrone auf der Geburtstagsfeier seines Unternehmens, soll Nokia wieder zu den wichtigsten Playern auf dem Handy-Markt zählen.

Alberto Matrone ist als Vice President bei HMD Global für das Osteuropa-Geschäft verantwortlich. (c) 2017 Uwe Fischer

Eine der Hauptstrategien von HMD Global ist es, sowie es bei der „alten“ Nokia Brauch war, eine möglichst breite Palette an Endgeräten im Portfolio zu haben, um jeder Zielgruppe ein passendes Endgerät anbieten zu können. So wurde für Leute, die einfach nur telefonieren wollen, das alte, inzwischen zum Kult-Handy avancierte Nokia 3310 neu aufgelegt. Natürlich wurde das Innenleben dramatisch modernisiert – das Original stammt immerhin aus dem Jahr 2000 -, aber die mechanischen Tasten blieben ebenso erhalten wie das gute, alte Spiel „Snake“.

Am oberen Ende der Produktpalette steht das derzeitige Flaggschiff, das Nokia 8. Während die „alte“ Nokia es verabsäumt hatte, auf den Android-Zug aufzuspringen, bietet HMD seinen Kunden mit diesem Gerät Android pur, so, wie es von Google entwickelt wird, ohne lästiges Beiwerk und vorinstallierte Apps, die kein Mensch je verwendet, die aber dennoch wertvollen Arbeitsspeicher belegen. Das Nokia 8 ist in der aktuellen Version bereits mit Android 8, Codename Oreo, ausgestattet. Wie Matrone betont, erhalten die Benutzer immer sofort die allerneuesten Updates zu ihren Betriebssystem, da im Gegensatz zu anderen Anbietern am Betriebssystem selbst keine herstellerspezifischen Anpassungen vorgenommen werden müssen. Alle Anwendungen, die auf dem Nokia-Handy laufen sollen, auch die diversen Tools der Netzbetreiber, werden einfach dazu installiert, und können daher auch genauso leicht wieder entfernt werden.

Eine Besonderheit des Nokia 8 ist das Kamerasystem, das gemeinsam mit dem renommierten Optik-Hersteller Zeiss entwickelt wurde: Insgesamt ist das Handy mit drei Kameras ausgestattet, eine auf der Vorder- und zwei auf der Rückseite. Bei der Doppel-Kamera handelt es sich um eine Farb- und eine Schwarz-Kamera, die gemeinsam für ein noch schärferes und kontrastreicheres Bild sorgen sollen, und es dem Fotografen außerdem erlauben, echte, gestochen scharfe Schwarz-Weiß-Aufnahmen zu machen, anstatt ein Farbbild nachträglich in Graustufen umzuwandeln.

Die Dual Sight-Option des Nokia 8 im Praxiseinsatz. Vor der Linse Judith Haberlehner: Sie war seit 2006 bei Nokia in Österreich tätig, übersiedelte dann mit der Handy-Sparte zu Microsoft, und bleibt jetzt als Unternehmenssprecherin von HMD Global weiterhin der Marke Nokia treu.

Die so genannte Dual Sight-Funktion nutzt alle drei Kameras. Dabei ermöglicht sie es nicht nur, gleichzeitig ein Foto nach vorne und ein Selfie zu machen, es bietet diese Option auch im Video-Modus an. So kann der Benutzer live kommentieren, was er gerade filmt, was in Zukunft so manchem Youtube-Video sicher noch einen zusätzlichen Pepp verleihen wird. In dem Gerät, das ich kurz antesten konnte, war es noch etwas schwierig, die Belichtung der beiden Videostreams optimal aufeinander abzustimmen, da es sich hierbei jedoch um eine reine Software-Frage handelt, ist damit zu rechnen, dass dieses Problem schon in naher Zukunft aus der Welt geschafft sein wird.

Mit 128 GB Speicher wird das Nokia 8 im Internet ab etwa 670 Euro angeboten, die 64 GB-Version kostet etwa einen Hunderter weniger. Ein ausführlicher Test des neuen Nokia-Flaggschiffs wird demnächst an dieser Stelle folgen.

http://www.hmdglobal.com/

Klangbilder: Wie Hifi und IT zusammenwachsen

Streaming-Lösungen begeistern auch immer mehr audiophile Musikfans

Anfangs wurden Netzwerkplayer und Streaming-Dienste von der audiophilen Szene noch belächelt, wenn nicht gar verachtet, heute ist die Technologie im wahrsten Sinn des Wortes salonfähig: Auf den Klangbildern, der wichtigsten heimischen Hifi-Messe, werden heuer Dutzende Lösungen zur qualitativ hochwertigen Übertragung von Musik im Heimnetzwerk präsentiert. Die Verschmelzung von Hifi und IT zeigt sich dabei von ihrer schönsten Seite.

Die Serversoftware Roon läuft auf unterschiedlichen Plattformen und wird von immer mehr Herstellern von Audio-Systemen unterstützt.

Freilich gibt es jede Menge kostenlose Programme, mit denen man seine MP3-Sammlung von einem PC aus im ganzen Haus verteilen kann, und Billigplayer, die man als Clients im Heimnetzwerk einsetzen kann, und für viele Normalverbraucher wird eine solche Lösung auch völlig ausreichen,  wer gehobenere Ansprüche stellt, muss allerdings auch ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Die neue Server-Software von Roon Labs etwa, die gerade auf dem besten Weg dazu ist, einen neuen Standard im Bereich der High End-Unterhaltung zu setzen, kostet 119 US-Dollar pro Jahr, oder alternativ knapp 500 Dollar für eine lebenslange Lizenz – die Kosten für die Hardware sind dabei noch nicht inkludiert.

Wer tausende Euro für die optimale Beschallung seines Wohnzimmers investiert, wird die paar Hunderter allerdings gerne noch drauflegen, um komfortabel via Handy oder Tablet seine komplette Musiksammlung zu verwalten, zu jedem Song alle nur erdenkbaren Zusatzinformationen geliefert zu bekommen, und die Klänge bei bester Qualität im ganzen Haus zu verteilen. Namhafte Hersteller wie Teac oder Naim unterstützen Roon und beweisen damit, dass die Streaming-Technologie auch im High End-Bereich ihre Daseinsberechtigung gefunden hat. Die Server-Software kann auf einem herkömmlichen PC oder Apple-Computer installiert werden, aber es gibt auch eigene, in sich geschlossene Systeme wie Roons eigenen Nucleus Server oder den Ripping-Server Innous Zen, die zur Steuerung der digitalen Musiksammlung genutzt werden können.

Roon ist auf den Klangbildern auf Grund seiner Flexibilität auf verschiedenen Messeständen zu sehen. Wobei der Begriff „Stände“ im Fall der Klangbilder vielleicht etwas irreführend ist: Traditionsgemäß findet die wichtigste Hifi-Messe Österreichs in einem Hotel statt, sodass die Besucher den Klang der diversen Anlagen in verschiedenen Zimmern in einem wohnraumähnlichen Ambiente genießen können. Gerade die feinen Klangnuancen, auf denen es bei qualitativ hochwertiger Hifi ankommt, würden in einer herkömmlichen Messehalle komplett untergehen.

Die Klangbilder 2017 finden von 10. bis 12. November im Arcotel Kaiserwasser in Wien statt, haben Freitag und Samstag von 10 bis 19 und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am Freitag findet zusätzlich noch ab 19 Uhr eine Hifi-Chillout-Party statt, bei der die Gäste selbst ausprobieren können, wie gut ihre eigene auf dem Handy gespeicherte Musik über hochwertige Lautsprecher klingen kann. Auf der Webseite der Klangbilder steht ein Gutschein für verbilligte Eintrittskarten zum Download parat; hier findet man auch eine umfangreiche Liste von Präsentationen und Liveacts, die die Messe auch für Nicht-Technik-Freaks und Normalverbraucher, die einfach nur schöne Musik lieben, besuchenswert machen.

http://2017.klangbilder.eu/index.php

Urlaubswelten 2033: Roboter oder Luxus

Warum Reisebüros auch in Zukunft boomen werden

Obwohl ich eigentlich ein Technik-Fan bin, geht mir die „Mach’s Dir doch selbst“-Mentalität, die sich quer durch alle Wirtschaftszweige zieht, fürchterlich auf die Nerven. In immer mehr Supermärkten soll ich meine Waren selbst scannen, damit der Konzern im Hintergrund wieder ein paar hundert Arbeitsplätze einsparen kann, beim Fast Food-Provider meines Vertrauens muss ich mir mein Mittagessen auf einem Touchscreen im Stehen selbst zusammenstellen – persönliche Betreuung wird immer rarer, kleine Sonderwünsche kann man gleich überhaupt vergessen. Und jetzt schwappt dieser in zumindest meinen Augen unerfreuliche Trend schön langsam auch auf die Reisebranche über. Schon jetzt gibt es Hotels, in denen man vom Check-in bis zur Abreise keinen einzigen menschlichen Mitarbeiter mehr zu Gesicht bekommt, und die Tendenz wird sich in den nächsten Jahren noch deutlich verschärfen. Anlässlich der 100-Jahr-Feier des österreichischen Verkehrsbüros präsentierte Andreas Reiter, Chef des Wiener Zukunftsbüros ZTB, seine Prognosen für das Urlaubsverhalten im Jahr 2033, und die sind nicht in jeder Hinsicht erbaulich.

Bei der 100-Jahr-Feier des Verkehrsbüros im Kunsthistorischen Museum in Wien sind Roboter und Virtual Reality allgegenwärtig – sie versinnbildlichen die Urlaubstrends von morgen. Zum einen sind sie eine wertvolle Hilfe bei der Vorbereitung und Planung einer Reise, zum anderen geht bei Billig-Urlauben die persönliche Betreuung durch Menschen vor Ort zusehends verloren. (c) 2017 Uwe Fischer

In der Urlaubswelt von morgen wird, wenn Reiters Prognosen zutreffen, die Kluft zwischen Billigangeboten und Luxusreisen noch größer. Wer mit kleiner Geldbörse unterwegs ist, wird vermehrt in vollautomatisierten Budget-Hotels absteigen, wo er mittels Gesichtserkennung identifiziert und eingecheckt und vielleicht noch von einem Roboter mit einem Welcome-Drink begrüßt wird, während Betriebe, in denen der Gast noch König ist und persönlich von menschlichem Personal empfangen wird, sich diesen Luxus teuer bezahlen lassen.

Reiter sieht auch den „Branded Lifestyle“ durch Kooperationen von Hotels und Luxus-Marken im Urlaub im Vormarsch: Eine entsprechende Auswertung von persönlichen Daten der Urlaubsgäste erlaubt es, gleich im Zimmer auf jeden Gast persönlich zugeschnittene Mode- oder Sportartikel zum Kauf zur Verfügung zu stellen.

Ein Trend, der mir ebenfalls nicht wirklich gefallen will: Sogenannte „Hybride Hotelling-Welten“, in denen das Verschmelzen von Arbeits- und Privatleben unterstützt wird. Schon heute wird von vielen Unternehmen erwartet, dass die Mitarbeiter auch im Urlaub erreichbar sind, oder zumindest regelmäßig ihre E-Mails abrufen, und die Hotels von morgen werden darauf ausgerichtet sein, das Arbeiten im Urlaub noch leichter und selbstverständlicher zu machen. Meine persönliche Vorhersage zu diesem Thema: Luxus-Herbergen werden mit „No WLAN, no Internet“ um Kunden buhlen, die es sich leisten können, die Arbeit daheim zu lassen.

Obwohl die Planung und Buchung von Reisen immer stärker online passiert, werden die Reisebüros auch in Zukunft eine Daseinsberechtigung haben, nicht zuletzt dadurch, dass Automatisierung und Self Service immer mehr Leuten auf die Nerven gehen. „Das Reisebüro der Zukunft wird auf die Bedürfnisse von Best Agern und Special Interest Gruppen fokussiert sein“, ist Verkehrsbüro-Vorstand Helga Freund überzeugt. „Dabei werden Sicherheit, Orientierung und ein persönlicher Markenfilter im Vordergrund stehen.“

Der Optimismus, was die Zukunft des Reisebüros betrifft, scheint auf jeden Fall berechtigt: Die Verkehrsbüro Group konnte in den ersten vier Monaten dieses Jahres ein Wachstum in allen Geschäftsbereichen verzeichnen, trotz Terrorgefahr, weltweiter politischer Unsicherheiten und der Flüchtlingsproblematik wird heuer so viel Geld für Urlaube ausgegeben wie noch nie. Anstatt in die Türkei zu fliegen, wählt man eben westliche Mittelmeerländer als Urlaubsdestination, und auch Österreich wird als Reiseziel immer beliebter.

In Zukunft soll der Besuch im Reisebüro selbst schon zu einem Erlebnis werden: 3D-Filme und Virtual Reality erlauben es dem Kunden, sich selbst ein Bild davon zu machen, was ihn an seinem Urlaubsziel erwartet, wobei Einheimische und Reise-Experten aus den jeweiligen Destinationen als Hologramme beratend in das Verkaufsgespräch einbezogen werden.

Das Verschmelzen der klassischen, analogen Urlaubswelt mit dem Digital-Zeitalter wird sich bis zum Ende der Reise durchziehen. Schon heute hat man Reiseführer, Hotelreservierungen und Leihauto-Buchungen auf seinem Smartphone oder Tablet bei sich, man dokumentiert die Reise mit digitalen Fotos und Videos, die man über Social Media praktisch in Echtzeit mit seine Freunden teilt. Hotels und Reiseveranstalter werden auf diesen Zug aufspringen, und dem Gast am Ende seines Aufenthalts eine Video von seinen Abenteuern oder sportlichen Aktivitäten präsentieren, oder, im Falle des Luxus-Anbieters, ein schön gebundenes, analoges Fotobuch mit den Highlights des Urlaubs mit auf die Heimreise geben.

https://www.verkehrsbuero.com/

http://www.ztb-zukunft.com/

 

Fujitsu vernetzt Mensch, Tier und Maschine

MetaArc: Neue Plattform für eine „Hyperconnected World“

Gerade erst fängt das vielzitierte „Internet of Things“ an, in der Realität Fuß zu fassen, wird bereits die nächste Phase der allumfassenden Vernetzung eingeläutet: Menschen, Tiere und Maschinen werden Bestandteile eines globalen Netzwerks, wobei der Mensch selbst nicht mehr als übergeordnete Instanz die Ein- und Ausgabe der Daten von außen kontrolliert, sondern in der „Hyperconnected World“ tatsächlich auch ein physischer Bestandteil des Netzes wird. Damit gewinnt das Motto „Human Centric Innovation“, unter dem das diesjährige Fujitsu Forum in München über die Bühne ging, eine völlig neue Dimension.

In einer simulierten Arbeitsumgebung wurde auf dem Fujitsu Forum 2015 gezeigt, wie der Mensch zu seiner eigenen Sicherheit in ein Netzwerk eingebunden werden kann. (c) 2015 Uwe Fischer

In einer simulierten Arbeitsumgebung wurde auf dem Fujitsu Forum 2015 gezeigt, wie der Mensch zu seiner eigenen Sicherheit in ein Netzwerk eingebunden werden kann. (c) 2015 Uwe Fischer

In erster Linie soll die physische Einbindung von Menschen in ein maschinengesteuertes Netzwerk der Sicherheit dienen. So wurde auf der technologischen Leistungsschau des japanischen High Tech-Konzerns unter anderem demonstriert, wie in einer automatisierten Lager- oder Fertigungsanlage dafür gesorgt wird, dass es zu keinen fatalen Begegnungen zwischen menschlichen Arbeitskräften und Arbeitsrobotern kommt. Mit „Elevation and Fall Detection“ erkennt ein optisches Sensorensystem, ob ein Mensch auf einer Leiter steht, oder ob ein Arbeiter stürzt und am Boden liegt, und schlägt sofort in der Zentrale Alarm; gleichzeitig kann das betroffene Areal auf der Stelle für selbstfahrende Maschinen, Roboterarme, etc. gesperrt werden, sodass eine weitere Gefährdung der jeweiligen Person unterbunden wird.

Bei Berufskraftfahrern soll in Zukunft ein System namens „Feelythm“ für mehr Sicherheit sorgen. Der Lenker trägt dabei während der Fahrt einen Brustgurt, der kontinuierlich den Herzschlag überwacht. Mit Hilfe eines von Fujitsu selbst entwickelten Algorithmus soll das System erste Anzeichen von Müdigkeit bereits erkennen, bevor sich der Fahrer selbst dessen bewusst ist, und Alarm schlagen. Je nach Kundenanforderung und Betriebsvereinbarung wird entweder nur der Fahrer selbst auf den kritischen Zustand aufmerksam gemacht, oder es ergeht auch gleich eine entsprechende Meldung an den zuständigen Flottenmanager im Unternehmen.

Auch der „Gaze Tracker“, den Fujitsu in Form eines Prototypen präsentierte, soll die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Dabei visiert eine kleine Kamera die Augen des Kraftfahrers an und schlägt Alarm, falls dem Lenker die Augen zufallen sollten. Aber nicht nur das – das System weiß auch ganz genau, wohin der Blick des Lenkers gerichtet ist, ob er tatsächlich auf die Straße gerichtet ist, oder ob sich der Fahrer zu lange von der Landschaft oder anderen Dingen in der Umgebung ablenken lässt – in diesem Fall kann der Gaze Tracker die Rolle des aufmerksamen Beifahrers übernehmen und den Lenker freundlich daran erinnern, gefälligst auf die Straße zu schauen.

Eine Infrarot-Kamera überwacht den Patienten im Krankenhaus oder Pflegeheim und schlägt bei einem auffälligen Verhalten Alarm. (c) 2015 Uwe Fischer

Eine Infrarot-Kamera überwacht den Patienten im Krankenhaus oder Pflegeheim und schlägt bei einem auffälligen Verhalten Alarm. (c) 2015 Uwe Fischer

Im Krankenhaus oder Pflegeheim wiederum soll die „Patient Status Recognition“ über Infrarot-Kameras den Schlaf der Patienten überwachen, ohne dass diese unbequem verkabelt werden müssten. Der Computer erkennt selbständig, ob sich die Person aufsetzt, aus dem Bett zu rollen droht, oder sonstige ungewöhnliche Bewegungen macht, und setzt im Notfall einen Alarm an das zuständige Pflegepersonal ab.

Basis für diese und viele andere Anwendungen bildet Fujitsus neue digitale Business-Plattform MetaArc, mit deren Hilfe unterschiedlichste IT-Umgebungen auf eine gemeinsame Ebene gebracht werden sollen. So können Computersysteme, Sensoren und Maschinen, die im Normalfall nicht mit einander kommunizieren, untereinander Informationen austauschen, was wiederum den Weg für völlig neue Anwendungsszenarien ebnet, wie zum Beispiel auch die Überwachung von Tieren in der Landwirtschaft. Rinder und Schweine werden damit ebenfalls zu einem Teil der „Hyperconnected World“.

Fujitsu Vice-President Duncan Tait erläutert die Vorzüge von MetaArc im Business-Umfeld. (c) 2015 Uwe Fischer

Fujitsu Vice-President Duncan Tait erläutert die Vorzüge von MetaArc im Business-Umfeld. (c) 2015 Uwe Fischer

Aber auch für „normale“ Anwendungen im Büroumfeld soll MetaArc wertvolle Dienste leisten. Wie Duncan Tait – der erste und einzige Vice-President von Fujitsu, der nicht aus Japan stammt – bei der Eröffnung des Fujitsu Forums 2015 betonte, hilft die MetaArc-Plattform größeren Unternehmen dabei, bei einem minimierten Risiko von der herkömmlichen IT auf eine moderne Cloud-Technologie umzusteigen. Firmen sind damit beispielsweise imstande, sehr schnell neue Lösungen zu implementieren und zu testen, ohne ihre alte, bewährte IT-Umgebung auch gleich komplett erneuern zu müssen. Die hybride IT, bei der ein Teil der Informationsverarbeitung lokal im Unternehmen bleibt, während andere Anwendungen in die Cloud ausgelagert werden, soll einerseits die IT-Kosten als solche dramatisch reduzieren, stellt andererseits aber auch die ideale Basis für einen internationalen, unternehmensübergreifenden Datenaustausch und Workflow zwischen Herstellern, Dienstleistern, Zulieferern und Kunden dar.

www.fujitsu.com

 

Wenn uns die Technik zu Gombies macht

Philosophische Gedanken von der MIT-Konferenz

Mit der Erfindung des Taschenrechners haben wir sukzessive das Kopfrechnen verlernt – mir ist tatsächlich schon einmal ein Mädchen begegnet, das für eine Multiplikation mit 10 das Handy gezückt hat! Ich selbst, der früher einmal stolz auf seinen Orientierungssinn war und mit alten Landkarten und Auskünften von Einheimischen durch die Sahara gezogen ist, schalte wie selbstverständlich das Navi ein, wenn ich auch nur von Marchegg nach Wien fahre. Und es ist zu befürchten, dass sich dieser Zustand generell noch weiter verschlimmert. Dienste wie Google Now, die unseren Alltag analysieren und uns auf Schritt und Tritt mit wertvollen Tipps begleiten wollen, nehmen uns immer mehr Denkarbeit ab, sodass wir uns, wie es der Wissenschaftler John Henry Clippinger vom MIT Media Lab so treffend formulierte, zu „Gombies“ entwickeln, die früher oder später zu keinem eigenständigen Denken mehr imstande sein werden.

John Clippinger vom MIT präsentiert in Wien seine Vision der Gombies, die durch die Omnipräsenz des Internets eigenständiges Denken verlernt haben. (c) 2015 Uwe Fischer

John Henry Clippinger vom MIT präsentiert in Wien seine Vision der Gombies, die durch die Omnipräsenz des Internets eigenständiges Denken verlernt haben. (c) 2015 Uwe Fischer

Unter dem Motto „Mind, Machines, Management“ präsentierten Wissenschaftler vom weltbekannten Massachusetts Institute of Technologie, kurz MIT, auf der MIT Europe Conference 2015 in Wien ihre neuesten Forschungsergebnisse, wobei die Bereiche Robotik und Künstliche Intelligenz im Vordergrund der Vorträge standen. Dabei ging es weniger um die technischen Entwicklung an sich, als um philosophische Gedanken rund um die Technologie, sowie um die sozialen Veränderungen, die mit ihr einher gehen. So warf John Henry Clippinger unter anderem die Frage auf, wer eigentlich die Verantwortung trägt, wenn Maschinen imstande sind, selbständig Entscheidungen zu treffen und beispielsweise Verwaltungsaufgaben übernehmen.

Könnte eine künstliche Intelligenz uns besser regieren als menschliche Politiker? Wenn es rein um die Logik, Verteilung und Zuordnung von Ressourcen und das Abwägen wirtschaftlicher Entscheidungen geht, mit Sicherheit, davon bin ich überzeugt. Wenn es allerdings um Ethik und den menschlichen Faktor geht, sind mir doch ein paar parlamentarische Streithanseln, die zwar vielleicht an ihren eigenen Vorteil denken, aber damit durchaus menschliche Interessen vertreten, tausendmal lieber, als eine kalte, nüchterne Maschine, die vielleicht aus rein logischen Gründen irgendwann einmal anfängt, die Einwohnerzahl zu reduzieren…

Ok, das ist jetzt sehr Science Fiction, geb ich zu, aber kann man einer Maschine wirklich menschliche Ethik beibringen? In diesem Zusammenhang taucht immer wieder das Beispiel der selbstfahrenden Autos auf: Wenn durch irgendwelche äußeren Umstände ein Unfall unvermeidbar ist, welches Fahrzeug soll geopfert werden? Oder, noch krasser ausgedrückt, welcher Insasse darf am ehesten sterben? Wer hat das Recht, eine solche Entscheidung zu fällen?

Der MIT-Kongress hat für mich in Summe mehr Fragen aufgeworfen als Antworten gebracht, aber gerade das zeigt uns, wie sensibel das Thema der fortschreitenden Automatisierung angegangen werden muss, um unter Umständen katastrophalen Folgen rechtzeitig vorzubeugen.

Und dabei geht es nicht nur um globale Entwicklungen. Jeder einzelne von uns sollte es sich zu Herzen nehmen und noch hin und wieder selbst denken, als alle Fragen des Alltags automatisch an Google und Co. zu delegieren. Nicht nur, dass wir denkfaul werden und uns nach und nach tatsächlich in Clippingers „Gombies“ verwandeln, man sollte doch nie außer Acht lassen, dass einmal eine Zeit kommen könnte, in denen uns kein Internet zur Verfügung steht – das muss gar nichts Apokalyptisches sein, da reicht schon ein etwas längerer Stromausfall, oder eine Wanderung in eine Region, in der das Handynetz noch nicht so gut ausgebaut ist, und wir sind wieder auf unsere früher angelernten Fähigkeiten aus der Zeit vor dem Internet angewiesen.

http://ilp.mit.edu/conference.jsp?confid=97&tabname=overview

http://www.media.mit.edu/

 

MIT Conference: Von Paket-Drohnen bis Freud 2.0

Minds, Machines and Management

Das Massachusetts Institute of Technology, kurz MIT, zählt zu den renommiertesten Forschungsinstituten der Welt. Virtual Reality und Nanotechnologie, um nur zwei Beispiele zu nennen, fanden hier ihren Ausgangspunkt. Was von der breiten Masse als Spinnerei oder Science Fiction abgetan wurde, wurde am MIT in die Realität umgesetzt und ist heute bereits fester Bestandteil unseres Alltags. Da viele Forschungsergebnisse nicht nur für das Institut selbst, sondern für die ganze Welt von immenser Bedeutung sind, und auch der Wirtschaft neue Impulse verleihen können, veranstaltet das MIT regelmäßig internationale Konferenzen, auf denen aktuelle und zukünftige Technologie-Trends der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Am 25. und 26. März des heurigen Jahres gastiert das MIT in Wien, das Motto der Konferenz lautet „Minds, Machines and Management“.

MIT Conference

Wie der Name der Veranstaltung schon erahnen lässt, stehen künstliche Intelligenz und Roboter im Mittelpunkt der Vortragsreihe – so wird beispielsweise der Robotik-Experte Nicholas Roy über die Entwicklung von fliegenden Drohnen  für einen voll automatisierten Paketversand inklusive der Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft sprechen. Der Informatiker Tomaso Poggio wiederum wird in seinem Vortrag aufzeigen, wie sich neue Erkenntnisse aus Neurologie und den Kognitionswissenschaften auf die Entwicklung lernfähiger, intelligenter Computersysteme auswirken.

Und es wäre nicht Wien, wenn nicht auch der gute alte Sigmund Freud zu Ehren käme: Unter dem Titel „Freud 2.0“ stellt Michael Schrage vom MIT Center for Digital Business das Konzept von Ego, Id und Superego dem Geschehen in sozialen Netzwerkwerken und digitalen Medien gegenüber und beschreibt eine Zukunft, in der ein „multiples Selbst“ die Bedeutung von Kreativität, Produktivität und Innovation auf globaler Ebene auf einen neuen Level heben wird.

Neben einem Dutzend hochkarätiger Vorträge bietet die MIT Conference auch Workshops und die Gelegenheit, die immer wichtig werdenden Beziehungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken, Ideen auszutauschen, und neue Kontakte zu knüpfen.

Die Konferenz findet in der Wirtschaftskammer Österreich in Wien statt. Die Teilnahme kostet 200 Euro plus Mehrwertsteuer, WKO-Mitglieder zahlen die Hälfte.

http://ilp.mit.edu/conference.jsp?confid=97

 

 

 

Intel sagt dem Kabelsalat den Kampf an

Neue Prozessoren unterstützen drahtlose Dockingstations und Bildschirme

Der Drahtverhau auf bzw. hinter dem Schreibtisch soll schon bald der Vergangenheit angehören. Intel präsentierte dieser Tage die 5. Generation der Core vPro Prozessor-Familie, die nicht nur längere Akkulaufzeiten bei gleichzeitig höherer Rechenleistung verspricht, sondern dank der „Wireless Gigabit“-Technologie auch neue, praktische Drahtlos-Optionen ermöglicht. Bei der Präsentation in London konnte ich mich selbst davon überzeugen, dass es schon bald reichen wird, mit dem Laptop unter dem Arm das Büro zu betreten, um automatisch mit der kompletten IT-Infrastruktur am Arbeitsplatz verbunden zu werden.

Bei der Intel-Präsentation in Lodon hatte ich die Möglichkeit, mich selbst von den Möglichkeiten der neuen vPro-Technologie zu überzeugen.

Bei der Intel-Präsentation in Lodon hatte ich die Möglichkeit, mich selbst von den Möglichkeiten der neuen vPro-Technologie zu überzeugen.

Dabei meine ich mit IT-Infrastruktur nicht die diversen Services, die im Unternehmensnetzwerk angeboten werden – die automatische Einbindung über WLAN in ein Firmennetzwerk ist schon mehr oder weniger ein alter Hut und bedarf keiner besonderen technologischen Innovationen mehr. Was das neue Core vPro-Chip ermöglicht, ist die kabellose Anbindung eines Notebooks mit all den Peripheriegeräten, die normalerweise über eine Dockingstation mit dem tragbaren Computer verbunden sind, wie etwa ein größerer Bildschirm, eine vollwertige Tastatur, eine Maus, und Massenspeicher wie USB-Sticks und externe Festplatten oder DVD-Laufwerke. Sobald der Laptop in die Nähe der drahtlosen Dockingstation kommt, werden die Geräte so aktiviert, als würden sie an den USB-Port des Rechners angestöpselt werden.

Die „Wireless Docking“ Funktion ist komfortabel, hat aber zugegebenermaßen auch eine Schwachstelle: Wenn die Funkverbindung aus welchem Grund auch immer abbricht, ergibt das denselben Effekt, als würde man mitten während der Arbeit den USB-Stick vom Rechner abziehen. Nicht gespeicherte Arbeiten können verloren gehen, ein Programm kann abstürzen, usw… Lediglich die physische Zerstörung des Datenträgers durch allfällige Spannungsspitzen, die beim unbedachten Abziehen eines Sticks auftreten können, wird ausgeschlossen. Aus diesem Grund stehe ich persönlich dem kabellosen Zugriff auf USB-Speicher eher skeptisch gegenüber – die automatische Anbindung von Tastatur und Maus dagegen ist wirklich sehr praktisch, erspart sie doch nicht nur ein paar Handgriffe, sondern schont auch die diversen Schnittstellen des Rechners.

Tom Garrison, Vice President und General Manager für Intel Business Client Plattformen, präsentiert die neue vPro-Plattform der fünften Generation - neben dem Prozessor selbst gehören dazu unter anderem die  Funkmodule, und eine SSD-Platte für gehobene Sicherheitsansprüche. (c) 2015 Uwe Fischer

Tom Garrison, Vice President und General Manager für Intel Business Client Plattformen, präsentiert die neue vPro-Plattform der fünften Generation – neben dem Prozessor selbst gehören dazu unter anderem die Funkmodule, und eine SSD-Platte für gehobene Sicherheitsansprüche. (c) 2015 Uwe Fischer

Ein weiterer Vorteil gegenüber herkömmlichen Dockingstations: Man ist nicht mehr an Modell oder an einen Hersteller gebunden, jedes Notebook, das mit den neuen Chipset ausgestattet ist, soll sich mit jeder kompatiblen, kabellosen Dockingstation verbinden lassen. Vor allem in Zeiten von „Bring Your Own Device“ und Bedarfs-Arbeitsplätzen kann dies die Kosten im Unternehmen dramatisch senken.

Auch Präsentationen auf Großbildschirmen oder über einen Projektor werden mit der neuen Technologie stark vereinfacht: Es reicht, einen kleinen Adapter am Bildschirm oder dem Beamer anzuschließen, und schon kann sich jedes beliebige, mit dem vPro Chipset der 5. Generation ausgestattete Notebook kabellos damit verbinden. Und nicht nur auf das Kabel kann man verzichten, der Benutzer muss sich dank der Wireless Display (WiDi) Technologie auch keine Gedanken mehr darüber machen, ob er wohl den richtigen, zum jeweiligen Beamer passenden Adapter in seinem Aktenkoffer hat.

Die neue Prozessor-Plattform besticht aber nicht nur mit ihren Wireless Features: So sollen in den Rechnern der neuen Generation trotz höherer Leistung die Akkus deutlich länger halten als bei bisherigen Notebooks, und eine speziell auf das Chipset abgestimmte SSD-Platte ermöglicht es, ohne Performance-Verlust Daten in Echtzeit zu verschlüsseln und zu entschlüsseln.

http://www.intel.com/content/www/us/en/processors/core/5th-gen-core-processor-family.html

 

Virtualisierte virtuelle Realität

Mit dem Motorrad durch die Messehalle

Der Begriff „Virtual Reality“ wird nun endlich seiner Bedeutung gerecht. Meine ersten Ausflüge in computergenerierte Welten in den Neunzigerjahren waren noch ein mehr oder weniger hilfloses Herumtorkeln zwischen Pixel und Vektoren, der jüngste Ritt auf einem – wohlbemerkt stehenden! – Motorrad in einer Münchner Messehalle hingegen erschien mir so realistisch, dass ich bei der Annäherung an eine Kreuzung instinktiv das Gas zurück nahm und für einen Sekundenbruchteil fast ein wenig panisch wurde, als das Gefährt nicht langsamer wurde.

Sightseeing 2014: Eine spannende Stadtrundfahrt auf einem still stehenden Motorrad.

Sightseeing 2014: Uwe Fischer bricht mitten in der Messehalle zu einer spannenden Stadtrundfahrt auf einem still stehenden Motorrad auf.

Eigentlich habe ich mir von dem Fujitsu Forum, das vergangene Woche in München stattfand, nur eine Hausmesse erwartet, auf der vielleicht ein paar kleine Neuigkeiten vorgestellt werden, die aber doch in erster Linie eine Marketing- und Verkaufsveranstaltung für Enterprise-Kunden sein würde. Umso freudiger war die Überraschung, als ich hier eine ganze Menge technischer Innovationen aus aller Nähe betrachten und zum Teil auch selbst ausprobieren durfte.

Der virtuelle Ritt auf dem Motorrad war für mich einer der Höhepunkt der Ausstellung, und das aus zweierlei Hinsicht: Es faszinierte nämlich nicht nur, wie wirklichkeitstreu die Darstellung in der VR-Brille erschien, sondern auch der Weg, wie die Grafikinformationen überhaupt dort hin kamen, denn der Helm war nicht etwa an eine sündhaft teure, hochprofessionelle Grafik-Workstation, sondern einen ganz normalen Laptop der eher einfacheren Kategorie angeschlossen. Wie man einem solchen Gerät eine derart rasante Grafik, die vermutlich selbst das Herz eines Hardcore-Gamers höher schlagen ließe, entlocken kann? Nun, das Geheimnis heißt Virtualisierung.

Für die virtuelle Stadtrundfahrt wurden zigtausende hochauflösende Fotos aufgenommen, die dann, je nachdem, in welche Richtung man gerade schaut, in Echtzeit ausgewählt und nahtlos aneinander gefügt werden. Das Ganze passiert nicht auf dem Rechner, an dem die VR-Brille angeschlossen ist, sondern auf einem Hochleistungs-Server, und nur die fertig errechneten Bilder werden an das Endgerät weitergeleitet. Bei einer schnellen Breitband-Verbindung kann der Server irgendwo in einer anderen Stadt oder gar einem anderen Land stehen – in der Praxis bedeutet das, ein Unternehmen braucht für anspruchsvolle Grafik-Aufgaben keine eigene Workstation mehr kaufen, sondern kann die erforderliche Computer-Leistung über ein Rechenzentrum anmieten. Nach dem selben Prinzip haben schon seit einiger Zeit auch kleinste Unternehmen die Möglichkeit, für sie ansonsten unerschwingliche IT-Anwendungen wie ERP oder CRM zu nutzen. Aber eine virtuelle Motorradfahrt macht mir als Normalverbraucher doch noch mehr Spaß als das blitzschnelle Herumwühlen in den Zahlenkolonnen einer mehrere Terabyte großen Datenbank, um etwa sämtliche Betriebsdaten einer Flugzeugturbine auf einem Transatlantikflug auszuwerten.

Mit einer von einem Kollegen ausgeborgten Chipkarte rückt die Kaffeemaschine dank Venen-Scan keinen Espresso heraus. (c) 2014 Uwe Fischer

Mit einer von einem Kollegen ausgeborgten Chipkarte rückt die Kaffeemaschine dank Venen-Scan keinen Espresso heraus. (c) 2014 Uwe Fischer

Auch bei der Präsentation des Handvenen-Scanners gelang Fujitsu eine geschickte Verknüpfung von sinnvoller Anwendung und Spaß: Das neue „ID Match Device“ verbindet die klassische Zugangskontrolle via Chipkarte mit modernster Biometrie. Dazu wird die Handfläche des Benutzers gescannt, wobei nicht die auch für das menschliche Auge sichtbaren Linien, sondern die unter der Haut verlaufenden Blutgefäße, die bei jedem Menschen ein ganz eigenes, unverwechselbares Muster bilden, zur Identifikation herangezogen werden. Diese Daten werden mit der Chipkarte verknüpft – wenn ein Benutzer nun seine Karte in das Lesegerät steckt, muss er danach noch seine Hand auf einen kleinen Scanner legen, um zu beweisen, dass es sich bei ihm auch tatsächlich um den rechtmäßigen Besitzer dieser Karte handelt. Erst dann wird die gewünschte Aktion eingeleitet – in der Praxis würde sich wahrscheinlich eine Tür öffnen, oder eine höchstvertrauliche Anwendung auf einem Arbeitsplatzrechner starten, auf dem Fujitsu Forum hingegen gab eine Kaffeemaschine an ordentlich registrierte Besucher während der Veranstaltung zwei Tassen Espresso ab, und man durfte sich an einem Lebensmittelautomaten mit einer kleinen Nascherei stärken, ohne Geld einwerfen zu müssen.

Auf dem haptischen Tablet von Fujitsu kann man den Bildschirminhalt nicht nur sehen, sondern auch fühlen. (c) 2014 Uwe Fischer

Auf dem haptischen Tablet von Fujitsu kann man den Bildschirminhalt nicht nur sehen, sondern auch fühlen. (c) 2014 Uwe Fischer

Weitere coole Innovationen aus dem Hause Fujitsu: Ein „haptisches“ Tablet, auf dem man mit dem Finger tatsächlich die Oberflächenstrukturen eines dargestellten Objekts zu spüren scheint –  auf dem Fujitsu Forum konnte man ein im Sand vergrabenes Relief freilegen, auf einer Zither spielen, oder ein Krokodil streicheln -, und ein Bildschirm für Großraumbüros, an dessen Rand mit Hilfe einer farbigen Lampe angezeigt wird, ob der davor sitzende Mitarbeiter gerade ansprechbar ist, oder besser nicht gestört werden sollte…

http://www.fujitsu.com/global/microsites/fujitsu-forum-2014/

 

Klangbilder: Von Vinyl bis Dolby Atmos

Fachmesse für hochwertige Unterhaltungselektronik

Von morgen, Freitag, bis einschließlich Sonntag wird Wien für Liebhaber hochwertiger Unterhaltungselektronik wieder zum Nabel der Welt: Auf den Klangbildern, der Fachmesse für, wie es die Veranstalter selbst bezeichnen, „beste Musik- und Bildwiedergabe“ werden Freunde von Vinyl-Schallplatten genauso auf ihre Rechnung kommen wie Heimkino-Freaks, die den vollen Dolby-Atmos-Sound aus dem Kino auch in ihren eigenen vier Wänden genießen wollen.

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Wie schon in den vergangenen Jahren ist man bei den Klangbildern auch heuer wieder bemüht, die Elektronik in einem möglichst realitätsgetreuen Umfeld zu präsentieren: Anstelle von traditionellen Messeständen, in denen selbst der beste Sound in der Lärmkulisse einer riesigen Halle untergeht, setzt Klangbilder-Organisator Ludwig Flich bei seinen Präsentationen auf eine möglichst authentische Wohnzimmer-Atmosphäre – der Besucher soll die Musik auf der Messe so erleben, wie sie auch daheim in Wohnzimmer klingen würde, und dafür bietet sich natürlich ein Hotel als der ideale Veranstaltungsort an. Heuer finden die Klangbilder im „Arcotel Kaiserwasser“ in der Wagramer Straße 8 im 22. Bezirk von Wien statt.

Eine besondere Motivation für die Aussteller, sich für das Publikum so ansprechend wie möglich zu präsentieren, ist der Best Performance Award von sempre-audio.at, mit dem nicht, wie sonst bei Messen üblich, das beste Produkt, sondern im Rahmen einer Publikumswahl die Gesamtpräsentation ausgezeichnet wird.

Neben der Präsentation feinster Unterhaltungselektronik von High End Plattenspieler und Verstärker über Heimkino-Anlagen bis zum superhochauflösenden UHD-Fernseher und allen Komponenten, die man benötigt, um Content in höchster Qualität im Heimnetzwerk zu streamen, wird auch wieder ein hochwertiges kulturelles Rahmenprogramm mit zahlreichen Künstlerpräsentationen und Live-Konzerten geboten, wobei der Event mit der traditionellen Klangbilder-Weinverkostung kulinarisch abgerundet wird.

Eine Tageskarte für Erwachsene kostet 12 Euro, weitere Angebote und Ermäßigungen sowie eine ausführliche Programmübersicht, Öffnungszeiten und Anfahrtspläne sind auf der Webseite www.klangbilder.eu zu finden.

http://www.klangbilder.eu

http://www.sempre-audio.at