Nikon D810 – Neue Profi-Kamera mit feinen Extras

Von elektronischen Vorhängen und lichterbetonter Messung

Der Markt für Spiegelreflexkameras der oberen Preisklasse ist derzeit zwar ziemlich gesättigt, wenn nicht gar rückläufig, doch hofft man bei Nikon, durch entsprechende technische Innovationen, die in der täglichen Arbeit des Fotografen auch wirklich zur Geltung kommen, den Profis wieder einen Kaufanreiz zu bieten.  Das Resultat ist die D810, die tatsächlich mit einigen neuen Funktionen für noch bessere Ergebnisse sorgen kann.

Die Nikon D810 erfreut den Fotografen mit einer extrem hohen Auflösung und zahlreichen neuen Profi-Features. (c) 2014 Nikon

Die Nikon D810 erfreut den Fotografen mit einer extrem hohen Auflösung und zahlreichen neuen Profi-Features. (c) 2014 Nikon

Schon der komplett neu entwickelte Vollformat-Sensor mit seiner hohen Auflösung von 36,3 Megapixel sorgt im Zusammenspiel mit dem schnellen Bildprozessor Expeed 4 für Aufmerksamkeit: Das System kommt völlig ohne optischen Tiefpassfilter, durch den unter Umständen gewisse Bilddetails verloren gehen können, aus. Wird die volle Auflösung genutzt, schafft die D810 fünf Aufnahmen pro Sekunde, geht man auf das DX-Format mit 15 Megapixel zurück, kommt man sogar auf sieben Bilder pro Sekunde. Dabei wurde erstmals die softwarebedingte Begrenzung der maximalen Anzahl von Fotos, die in einem Durchgang geschossen werden können, aufgehoben – die Nikon D810 nimmt bei Bedarf so lange ein Foto nach dem anderen auf, bis entweder die Speicherkarte voll oder der Akku leer ist.

Wobei letzterer auch deutlich länger durchhält als bei früheren Modellen: Nach Angaben von Nikon schafft der Akku mit voller Ladung um mehr als 30 Prozent mehr Aufnahmen als bei der D800.

Um für alle Lichtverhältnisse gewappnet zu sein, reicht der kalibrierte ISO-Bereich von 64 bis  12.800, bei manueller Einstellung kann die Empfindlichkeit noch auf bis zu ISO 51.200 erweitert werden. Im unteren Bereich lässt sich die ISO-Zahl per Hand auch noch auf 32 reduzieren, um auch bei hellstem Licht noch spannende Effekte erzielen zu können.

Ein Highlight im wahrsten Sinn des Wortes ist die „lichterbetonte Belichtungsmessung“, die dem Fotografen vor allem bei Theater- oder Konzert-Aufnahmen die Arbeit erleichtert. Während bei herkömmlichen Messmethoden die von einem Scheinwerfer angestrahlten Personen vor dem dunklen Hintergrund sehr oft stark überbelichtet sind, sorgt die D810 bei entsprechender Einstellung dafür, dass die Belichtungseinstellung optimal auf genau diese hellen Punkte angepasst wird, d.h. die Darsteller in Farbe und Helligkeit korrekt abgebildet werden.

Wer gerne Langzeitaufnahmen macht, darf sich über den neuen Verschluss mit „elektronischem ersten Vorhang“ freuen. Bei dieser Option beginnt die Aufnahme nicht sofort mit dem Hochklappen des Spiegels, sondern die Kamera wartet noch ein wenig, bis sich die durch die mechanische Auslösung hervorgerufene Erschütterung wieder beruhigt hat, ehe mit der tatsächlichen Belichtung begonnen wird. Damit werden selbst minimale Unschärfen noch weiter reduziert. Die Mechanik selbst wurde auch noch generell überarbeitet, um Schwingungen und Geräusche, die sich negativ auf das Bildergebnis auswirken könnten, zu minimieren.

Die Geräuschreduzierung ist vor allem im Videomodus von Bedeutung, da Nikon mit der D810 noch mehr auf die Bedürfnisse professioneller Videofilmer  eingegangen ist. Die Kamera filmt in FullHD-Auflösung, wobei die Videos gleichzeitig auf einer Speicherkarte und in unkomprimierter Form auf einem externen, über HDMI mit der Kamera verbundenen Aufnahmegerät gespeichert werden können.

Der Listenpreis für die D810 wird von Nikon mit 3249 Euro angegeben, ab 17. Juli ist das Gerät im heimischen Fachhandel erhältlich.

http://www.nikon.at

 

 

Wenn es mir reicht, geht Frank ran

Wie man Datensammlern einen Strich durch die Rechnung macht

Er kostet wirklich nichts, sammelt keine Daten, und ist stets zu Diensten: Der sympathische Bursche „Frank“ wimmelt gekonnt lästige Anrufer ab und schützt so vor unerwünschtem Telefon-Marketing.

Frank geht ran

Als „kleines Dankeschön“ gibt es nach dem Einkauf bei einem renommierten Online-Shop ein befristetes Gratisabo einer Zeitung oder Zeitschrift – eine nette Idee, wäre da nicht ein Haken an der Sache: Bei der Anforderung des „Geschenks“ muss zwingend eine Telefonnummer angegeben werden, ansonsten lässt sich das Formular nicht abschicken. Auch bei Yahoo ist man seit kurzem gezwungen, seine Handynummer preiszugeben, um Dienste wie Flickr nutzen zu können, und bei diversen Preisausschreiben geht ohne Angabe einer Telefonnummer ohnehin gar nichts. Was da als „Gratis-Angebot“ propagiert wird, bezahlt man in Wirklichkeit durch die Preisgabe von persönlichen Daten, und trotz diverser gesetzlichen Regelungen ist es so gut wie unmöglich, die Marketing-Maschinerie zu stoppen, wenn sie erst einmal so richtig angelaufen ist.

Doch zum Glück gibt es ja Frank. Die in Wien ansässige mediainvent Service GmbH hat die ursprünglich aus Deutschland stammende Idee von frankgehtran.de an österreichische Verhältnisse angepasst und sowohl eine Handy-, wie auch eine Festnetznummer eingerichtet, die zu einer Mailbox führt, auf der eine sympathische Stimme dem Anrufer freundlich aber bestimmt erklärt, dass eine telefonische Kontaktaufnahme mit der Zielperson nicht erwünscht ist.

Wenn ich also irgendein Online-Formular auszufüllen habe, bei dem zwingend eine Telefonnummer anzugeben ist, und ich weiß, dass ich von besagter Quelle ganz sicher nicht angerufen werden möchte, beziehungsweise befürchte, dass die Nummer dann an andere Telefon-Marketingfirmen weiterverkauft wird, gebe ich einfach Franks Nummer an. Falls die Nummer von „Frank geht ran“ in einem Formular gesperrt sein sollte, empfiehlt der Betreiber, einfach am Schluss der Nummer noch ein bis zwei beliebige Zahlen anzuhängen – auf diese Weise lassen sich die meisten Filter austricksen.

Franks Festnetznummer lautet +43-1-2341668, sein „Handy“ ist unter +43-699-10565921 erreichbar.

An die Handynummer kann man auch SMSen schicken, wobei die lustigsten Nachrichten – natürlich ohne Absender – dann auf Franks Webseite veröffentlicht werden. Beim Durchlesen fällt dabei auf, dass der Service offenbar nicht nur zum Abwimmeln von Marketinganrufen genutzt wird, sondern auch bei diversen Flirts gezielt eingesetzt wird – quasi um sicher zu gehen, dass der One-Night-Stand auch wirklich ein One-Night-Stand bleibt… Auch wenn das nicht wirklich die feine Art ist, ist es noch immer besser, als eine Fantasienummer anzugeben, die dann vielleicht zufällig irgendeiner real existierenden Person gehört, die dann in arge Schwierigkeiten geraten kann…

Die Firma mediainvent versteht sich als Spezialist für IP-Telefonie und Telefonsysteme und bietet seinen Kunden unter anderem ein virtuelles Fax-Service an, bei dem an eine bestimmte Telefonnummer geschickte Faxe automatisch als E-Mail weitergeleitet werden, beziehungsweise E-Mails an eine Faxnummer verschickt werden können – damit können auch Unternehmen, die über keinen Festnetzanschluss mehr verfügen, die klassischen Faxdienste nutzen.

www.frankgehtran.at

www.mediainvent.at

 

 

 

 

 

 

Durchsichtig ist auch eine Farbe

Neuer OKI-Drucker arbeitet mit fünf Tonern

Die LED-Drucker von OKI haben mich schon immer fasziniert, vor allem durch die Möglichkeit, praktisch alles, was auch nur entfernt nach Papier aussieht, bedrucken zu können, ohne einen Gedanken darüber zu verlieren, ob das Druckmedium auch tatsächlich mit dem Printer kompatibel ist. Auf der aktuellen Roadshow von OKI durfte ich erstmals Hand an den ES9541 legen. So unspektakulär der Name klingt, so spannend ist das Gerät, das sich hinter der langweiligen Nummer verbirgt: Der neue LED-Printer arbeitet neben den Standardfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz noch mit einem fünften Toner, der entweder weiß oder durchsichtig sein kann und damit dem Benutzer völlig neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnet.

Uwe Fischer hatte auf der OKI-Roadshow 2014 die Gelegenheit, den ES9541 ganz genau unter die Lupe zu nehmen.

Uwe Fischer hatte auf der OKI-Roadshow 2014 die Gelegenheit, den ES9541 ganz genau unter die Lupe zu nehmen.

Falls sich der eine oder andere Leser fragen sollte, wozu man einen weißen Toner benötigt… Nun, es gibt schließlich nicht nur das klassische, weiße Papier, das man bedrucken möchte. Da gerade die OKI-Drucker dafür bekannt sind, auch auf Karton, Buntpapier oder Klarsichtfolien drucken zu können, war es nur naheliegend, das Druckverfahren so weit zu verfeinern, dass auch auf solchen Materialien weiße Flächen auch wirklich weiß dargestellt werden. Man denke beispielsweise an ein Firmenlogo, ein Foto oder eine Zeichnung, die auf ein buntes T-Shirt übertragen werden sollen, oder an einen Aufkleber, der ein Fenster bzw. eine Glastür zieren soll. Der Bedarf nach weißem Druck ist tatsächlich wesentlich größer, als man auf den ersten Blick annehmen möchte.

Bei dem „Einstiegsmodell“ ES4711WT, das sich primär an den grafischen Druck im Textilbereich richtet, wurde der schwarze Toner durch einen weißen Toner ersetzt. Diese Methode ist zwar kostensparend – das Gerät ist ab 2500 Euro zu haben -, hat aber den Nachteil, dass der Drucker für den normalen Büroalltag nicht genutzt werden kann, da die Farbe Schwarz, wie sie für Briefe und ähnliches nun einmal am häufigsten zum Einsatz kommt, jedesmal aus den anderen Farben gemischt werden muss, was auf Kosten der Auflösung geht.

Anders beim großen Bruder ES9541 – hier wird Weiß in Form eines fünften Toner realisiert. Bei einer nativen Auflösung von 1200 mal 1200 dpi können damit sogar Schriften in 1-Punkt-Auflösung, die mit freiem Auge gar nicht mehr als solche erkennbar sind, gestochen scharf wiedergegeben werden, wie es mir ein Blick durch die Lupe bestätigte.

Anstelle des weißen Toners kann aber auch ein durchsichtiger Toner eingesetzt werden. Auf diese Weise können einzelne Bildelemente glänzend hervorgehoben werden, aber auch eine Art Wasserzeichen, das normalerweise unsichtbar erscheint, aber im Licht einer UV-Lampe hell erstrahlt, kann mit diesem Spezialtoner erzeugt werden. So lassen sich auf einfache Weise fälschungssichere Dokumente wie beispielsweise Eintrittskarten für eine Veranstaltung herstellen, ohne dass dafür ein eigens, teures Spezialpapier angefordert werden muss.

Der ES9541 arbeitet mit fünf Farben, wobei wahlweise ein weißer oder ein durchsichtiger Toner eingesetzt werden kann. (c) 2014 Uwe Fischer

Der ES9541 arbeitet mit fünf Farben, wobei wahlweise ein weißer oder ein durchsichtiger Toner eingesetzt werden kann. (c) 2014 Uwe Fischer

Der Wechsel von weißem zu durchsichtigem Toner ist mit wenigen Handgriffen erledigt, und nach etwa eineinhalb Minuten ist der Printer auch schon wieder einsatzfähig. Dabei kann der ES9541 alle Formate von A6 bis A3 bedrucken, und sogar ein Bannerdruck auf einer bis zu 1,3 Meter langen Papierbahn ist möglich. Selbst schwere Papiersorten mit bis zu 320 Gramm pro Quadratmeter können mit der integrierten Duplexeinheit ohne manuellen Eingriff beidseitig bedruckt werden, bei einseitigem Druck verkraftet der Printer sogar 360 Gramm pro Quadratmeter schweren Karton.

Leider ist der ES9541 nicht für den privaten Gebrauch konzipiert – mit einem Preis von rund 15.000 Euro richtet sich das Gerät ganz klar an Profis aus dem grafischen Gewerbe. Allerdings hoffe ich, dass die Technologie früher oder später auch auf den kleinen Desktop-Geräten zum Einsatz kommt… Anwendungsideen hätte ich jedenfalls eine ganze Menge dafür…

www.oki.at