Auf der Suche nach den versteckten Uhren

Mit Ende der Sommerzeit müssen wieder Dutzende Geräte neu eingestellt werden

Am 26. Oktober wurden die Uhren wieder um eine Stunde zurückgestellt. Die eine Stunde, die ich theoretisch hätte länger schlafen können, habe ich allerdings dafür gebraucht, alle Uhren im Haushalt wieder auf die richtige Zeit einzustellen. 

Unter Windows findet man die Einstellungsmöglichkeiten für die Computer-Uhr in der Systemsteuerung.

Unter Windows findet man die Einstellungsmöglichkeiten für die Computer-Uhr in der Systemsteuerung.

Und es sind nicht nur Uhren, die auf den ersten Blick als solche zu erkennen sind, die berücksichtigt werden müssen: Viele elektronische Geräte verfügen über eine „innere Uhr“, die für eine korrekte Funktionsweise auch richtig eingestellt sein muss. Wir haben bereits für die Sommerzeit-Umstellung eine Check-Liste zusammengestellt, wo sich in Ihrem Haushalt oder Büro überall unsichtbare Uhren verstecken könnten – um Ihnen das Suchen zu ersparen und die Arbeit zu erleichtern, haben wir diese Liste um ein paar zusätzliche Tipps ergänzt.

Unterhaltungselektronik:

Radiowecker, HiFi-Anlage, Internet-Radio, Fernseher, DVD- oder Blu-Ray-Player, Satelliten-Receiver, Video- oder Festplatten-Recorder, Spielkonsole, Digitalkamera, Camcorder, MP3-Player

Computer und Büro:

Handy, PC, Laptop, Tablet, NAS-Laufwerke, Server, Router, Modem, Kopierer, Fax, Telefonanlage

Die meisten Geräte aus diesem Genre verfügen zwar über eine NTP-Funktion, über welche die aktuelle Uhrzeit von einem speziellen Zeit-Server im Internet abgerufen wird, aber oftmals ist diese Funktion nicht aktiviert, oder falsche Server sind eingetragen, weshalb eine Nachkontrolle unerlässlich ist.

Haushalt:

Heizung, E-Herd, Backrohr, Mikrowelle, diverse Zeitschaltuhren, Wetterstation, Licht-Steuerung, automatische Jalousien, Bewässerungssysteme, Alarmanlage

Auto:

Radio, Navi, Bordcomputer

Wenn Sie ein mobiles Navi Ihr eigen nennen, ist die Zeitumstellung auch gleich der ideale Anlass, allfällige neue Kartenupdates zu installieren.

Diverses:

Fahrradcomputer, GPS-Gerät, medizinische Geräte

Da viele Geräte in einem Haushalt mehrfach vorhanden sind, ist es empfehlenswert, jeden Raum einzeln mit der Checkliste durchzugehen. Auch Keller, Dachboden und Abstellkammern nicht vergessen!

Die Winterzeit endet übrigens in der Nacht vom 28. zum 29. März 2015, dann ist es abends wieder eine Stunde länger hell.

Cloud Services made in Austria

Datenspeicherung in Österreich immer mehr gefragt

Spätestens seit dem NSA-Skandal weiß jeder, dass seine Daten in der Cloud bei weitem nicht so sicher untergebracht sind, wie es die internationalen Anbieter den Benutzern immer wieder weis zu machen versuchen. Bei den Urlaubsbildern oder der Musiksammlung mag es ziemlich egal sein, ob da irgendwelche Fremden mitschnüffeln, wenn es hingegen um geschäftliche, oder auch ganz intime Informationen geht, möchte man seine Daten schon lieber an einem sicheren Ort aufbewahrt wissen.

Die heimischen Mobilfunk-Betreiber, aber auch IT-Unternehmen wie beispielsweise Kapsch oder Fabasoft, haben deshalb für ihre Businesskunden spezielle Cloud-Services entwickelt, bei denen garantiert wird, dass die Daten auch wirklich nur auf österreichischen Servern gespeichert sind. Bei Fabasoft kann man sich im Interesse europaweiter Projekte sogar aussuchen, in welchem Land die Daten zusammenfließen sollen, sodass auf jeden Fall die rechtlichen Rahmenbedingungen einer länderübergreifenden Kollaboration eingehalten werden. Auch wenn die Angebote sich primär an geschäftliche Anwender richten, so ist es doch auch für Privatpersonen möglich, entsprechende Dienste zu beziehen.

Einen umfassenden Bericht zum Thema Cloud-Services aus Österreich aus der Sicht von kleinen und mittleren Unternehmen haben wir dieser Tage in der Tageszeitung „Die Presse“ veröffentlicht. Die komplette Story können Sie hier nachlesen:

http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/4192233/Datensicherheit-in-der-AustroWolke

MiVoice: Wenn Telefon, Video und IT miteinander verschmelzen

Mitel stellt nach Fusion mit Aastra die ersten neuen Produkte vor

Wenn zwei Unternehmen fusionieren, bleibt meistens eines davon auf der Strecke, wird vom Stärkeren verschlungen, oder darf sein Dasein fortan an einem unbedeutenden Nebenschauplatz fristen. Dem Kommunikations-Anbieter Aastra dürfte, wie es momentan aussieht, dieses Schicksal erspart bleiben: Nach der Fusion mit Mitel verschwand zwar die Marke Aastra von der Bildfläche, die altbewährten Produkte bleiben jedoch unter neuem Namen auf dem Markt, und werden auch entsprechend weiterentwickelt. Der Name Mitel bleibt zwar erhalten, als sichtbares Zeichen, dass mit der Fusion im Grunde genommen eine neues Unternehmen entstanden ist, wurde jedoch die komplette Corporate Identity samt Firmenlogo umgekrempelt. Und es gibt auch schon die ersten Produkte, die aus der Verschmelzung der beiden Welten hervorgegangen sind.

Das kleine, kompakte Konferenzsystem UC360 von Mitel fügt sich dank offener Standards problemlos in eine bereits vorhandene IT- und Kommunikations-Infrastruktur ein. (c) 2014 Uwe Fischer

Das kleine, kompakte Konferenzsystem UC360 von Mitel fügt sich dank offener Standards problemlos in eine bereits vorhandene IT- und Kommunikations-Infrastruktur ein. (c) 2014 Uwe Fischer

Telefon, E-Mail, Messenger-Dienste, Video-Chat… Die Wege, über die sowohl im privaten, wie auch im geschäftlichen Umfeld kommuniziert wird, sind ausgesprochen vielfältig, und doch haben sie alle eines gemeinsam: Es handelt sich um rein digitale Informationen, also eine Abfolge von Nullen und Einsen, die da rund um den Globus geschickt werden. Und was liegt da näher, als all diese Dienste auf einer gemeinsamen Plattform zu vereinigen? Der Fachausdruck dafür heißt Unified Communications, und stellt die Kernkompetenz von Mitel dar. Wie schon früher die im Mittelstand weitverbreitete Aastra 400 zielen auch die neuen Produkte darauf hin, alle verfügbaren Kommunikationswege auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Bei der Präsentation der „neuen“ Mitel hatte ich dann die Gelegenheit, gleich das neue MiVoice Conference Phone UC360 näher unter die Lupe zu nehmen.

Das knapp 2000 Euro teure Gerät ist in seiner Grundkonfiguration für Telefonkonferenzen im mittelgroßen Besprechungsräumen ausgelegt: Die 16 eingebauten Mikrofone haben eine Reichweite von etwa 3,5 Metern in jede Richtung, wobei sich das System noch durch externe Mikrofone erweitern lässt. Bedient wird die Anlage über einen Touchscreen, beziehungsweise eine optionale Funk-Tastatur. Dabei dient der Bildschirm nicht nur zur Steuerung, die Inhalte können auch mit den Teilnehmern am anderen Ende der Leitung geteilt werden, sodass mehrere über die ganze Welt verstreute Personen einer Präsentation folgen, beziehungsweise gemeinsam an einem Dokument arbeiten können.

Wobei die Erweiterbarkeit überhaupt eine der großen Stärken des UC360 darstellt: Über eine HDMI-Schnittstelle lassen sich ein Projektor oder ein großer Flachbildschirm anschließen, so dass alle Teilnehmer im Raum einen guten Blick auf den Inhalt haben, aber auch die Einbindung einer IP-Kamera ist möglich: Die Telefonanlage wird damit zu einem vollwertigen Videokonferenz-System, wobei eine Auflösung von bis zu 720p (das „kleine“ HD also) mit 30 Bildern pro Sekunde unterstützt wird. Als Betriebssystem kommt Android zum Einsatz, so dass bei Bedarf noch zusätzliche Apps auf dem MiVoice Conference Phone installiert werden können.

Da das MiVoice-System auf offenen Standards basiert, lässt es sich einfach in bestehende IT-Infrastrukturen einbinden. Es arbeitet sowohl mit der klassischen Aastra 400 (die jetzt MiVoice Office 400 heißt) zusammen, wie auch anderen Kommunikationsservern, die das so genannte Session Initiation Protocol, kurz SIP, unterstützen – damit kann das Conference System in praktisch jede Arbeitsumgebung, in der bereits IP-Telefone im Einsatz sind, integriert werden.

http://at.mitel.com/

Von Overlaps und digitalem Darwinismus

Austrian Innovation Forum zeigt Chancen und Gefahren im Informationszeitalter auf

Ein Auftritt von Nils Müller, dem Gründer von TrendOne, ist für mich immer wieder ein Erlebnis. Wenn der charismatische Hamburger wie ein Wirbelwind über die Bühne fegt und ein Stakkato von technologischen Highlights über das Publikum hereinprasselt, kann man gar nicht anders als mitgerissen zu werden. Wenn sich riesige, metallene Libellen in die Lüfte erheben, mit Paketen beladene Roboter die Treppen hinaufhetzen oder ein Mikrochip in ein menschliches Auge implantiert wird, fühlt man sich in einen spannenden Science Fiction Film versetzt – und dabei ist all das, was Müller auf dem Austrian Innovation Forum die Leinwand projizierte, bereits heute Realität.

Nils Müller zeigt die Schnittstellen der aktuellen Technologie-Trends, an denen neuer Platz für Innovationen entsteht. (c) 2014 Uwe Fischer

Nils Müller zeigt die Schnittstellen der aktuellen Technologie-Trends, an denen neuer Platz für Innovationen entsteht. (c) 2014 Uwe Fischer

Aber es sind nicht die Videoclips allein, die Müllers Vorträge so faszinierend machen, es sind die Visionen und die Schlussfolgerungen, die der deutsche Trendforscher daraus zieht. Auf dem Austrian Innovation Forum etwa waren es die Überschneidungen der verschiedenen, aktuellen Technologie-Trends, die Müller ins Rampenlicht rückte, denn genau diese Schnittstellen, die „Overlaps“, sind es, die noch Raum für Innovationen offen halten. So sind dort, wo sich 3D-Drucker und die Lebensmittelindustrie überlappen, bereits Drucker entstanden, mit denen sich fantastische, auf dem Computer entworfene oder mit einem 3D-Scanner erfasste Gebilde in essbare Objekte aus Zucker oder Schokolade verwandeln lassen – und das ist der Anfang. Irgendwann in einer nicht allzu fernen Zukunft wird es wohl möglich sein, ein komplettes, mehrgängiges Menü von einer Maschine erstellen zu lassen, und das wesentlich schneller (und vielleicht sogar noch schmackhafter), als je ein Mensch dazu imstande wäre. Ich persönlich würde zwar nicht auf die Kochkünste meiner Frau verzichten wollen, aber meine Tochter wäre wohl glücklich, wenn an Tagen, an denen der Papa für ihre Versorgung zuständig ist, ich anstelle meiner nur allzu mäßigen Küchentalente meine Programmierkünste ausspielen könnte…

Karl-Heinz Land versteht sich als "Digital Darwinist & Evangelist": Nur wer sich anpasst hat eine Überlebenschance. (c) 2014 Uwe Fischer

Karl-Heinz Land versteht sich als „Digital Darwinist & Evangelist“: Nur wer sich anpasst hat eine Überlebenschance. (c) 2014 Uwe Fischer

Während der Vortrag von Nils Müller Faszination und Optimismus verstreute, wurde das Publikum von dem folgenden Vortrag von Karl-Heinz Land wieder auf den harten und grausamen Boden der Realität zurück geholt: Im „Digitalen Darwinismus“ kann nur derjenige überleben, der sich an die Entwicklungen der modernen Informationstechnologie und den damit einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen anpasst – wer es als Unternehmer versäumt, mit seiner Firma in den sozialen Netzwerken präsent zu sein und von potenziellen Kunden beim Googeln nicht gefunden wird, wird einfach übersehen und gerät früher oder später in Vergessenheit.

Aber es kann sogar noch schlimmer kommen, wie das Beispiel eines französischen Einzelhandelsunternehmen zeigte: Die Firma selbst hatte die sozialen Medien zwar ignoriert, ihre Kunden aber nicht, so dass auf Facebook 17 verschiedene „Fan-Pages“ zu dem Unternehmen entstanden waren – und die waren durchwegs negativ geprägt. „Selbst wenn man als Unternehmen die Relevanz der sozialen Medien nicht wahrhaben möchte – sehr wahrscheinlich haben dies ja die eigenen Kunden schon getan!“ mahnt der „digitale Darwinist und Evangelist“ Karl-Heinz Land, und zeichnet auch ein entsprechendes Bild des modernen Konsumenten: Er ist vernetzt, informiert und mächtig, und er hat eine klare Erwartungshaltung: „Ich, Alles, Sofort und Überall“.

Und Land hat recht. Ich selbst bin schon mehr als nur einmal in einem Retail-Markt gestanden und habe mit dem Smartphone gegoogelt, welche Bewertungen ein bestimmtes Produkt, das hier gerade im Angebot war, in den einschlägigen Foren bekommen hat. Und bin dann zumeist mit leerem Einkaufskorb wieder gegangen, weil das mutmaßliche Schnäppchen von anderen Käufern bereits als der letzte Schmarrn entlarvt wurde.

Liebe und Dankbarkeit sind laut Markus Blocher, dem Geschäftsführer der Mentas Akademie, die SChlüsselfaktoren zu Ho'oponopono. (c) 2014 Uwe Fischer

Liebe und Dankbarkeit sind laut Markus Blocher, dem Geschäftsführer der Mentas Akademie, die Schlüsselfaktoren zu Ho’oponopono. (c) 2014 Uwe Fischer

Die Herausforderungen, vor denen die klassische Wirtschaft steht, sind gravierend, und die Chancen und Gefahren, die das digitale Zeitalter mit sich bringt, gehen Hand in Hand. Kein Wunder, dass sich auf dem Austrian Innovation Forum auch ein Vortrag über Ho’oponopono regen Interesses erfreute, in dem Henrike und Markus Blocher demonstrierten, wie ein altes, hawaiianisches Ritual für inneren Freiraum und Inspiration, auch dem modernen Geschäftsleben neue Impulse verleihen kann. Und die dreiminütige Meditation, die die Präsentation als Höhepunkt abrundete, tat nach dem ereignisreichen Tag im Wiener Tech Gate wirklich gut…

Das Tech Gate in Wien war Veranstaltungsort des Austrian Innovation Forums 2014. (c) 2014 Uwe Fischer

Das Tech Gate in Wien war Veranstaltungsort des Austrian Innovation Forums 2014. (c) 2014 Uwe Fischer

http://austrian-innovation-forum.at/

 

 

Mit Innovationskraft gegen globalen Einheitsbrei

Am 16.Oktober findet wieder das Austrian Innovation Forum statt

Egal, ob es um Computer, Handys oder Fernseher, oder um Wurst, Obst und Gemüse geht: Aus rein wirtschaftlichen Gründen rückt die Artenvielfalt immer mehr in den Hintergrund, man gewinnt als Endverbraucher den Eindruck, die Industrie würde den gesamten Weltmarkt am liebsten mit nur noch einer Handvoll standardisierter Massenprodukte überschwemmen. Aber zum Glück lässt sich nicht jeder Konsument freiwillig und kritiklos mit globalem Einheitsbrei abspeisen – und genau darin liegt die Überlebenschance für kleine Unternehmen, die sich zusehends von den Großkonzernen an die Wand gedrückt fühlen: Eine kleine Firma kann schneller und flexibler auf die Wünsche ihrer Kunden eingehen und sich auf Marktveränderungen einstellen als die Großen, vor allem aber neue Ideen viel rascher und effizienter umsetzen, als dies in einem schwerfälligen Organisations-Apparat möglich wäre. Wie man Innovationskraft entwickelt und nutzbringend umsetzt, steht im Mittelpunkt des Austrian Innovation Forum, das sich als „Jahresforum für Innovation und neues Wachstum“ versteht, und heuer am 16. Oktober im Tech Gate Vienna über die Bühne geht.

Austrian Innovation Forum

Die Veranstaltung, zu der mehr als 200 Teilnehmer erwartet werden, ist wie im Vorjahr auch heuer wieder ausgesprochen hochkarätig besetzt. So wird etwa Nils Müller, der CEO und Gründer von TrendOne in seinem Vortrag aufzeigen, wie an den Schnittstellen von Trends die Zukunft entsteht, Eva Maria Boerschlein aus dem BMW Guggenheim Lab demonstriert, wie sich ästhetische und kulturelle Szenen mit der Welt der Mobilität verbinden lassen,  und Felix Hofmann von der Universität St. Gallen präsentiert die neuartige Methodik des „Business Model Innovation Navigator“ und zeigt dem Publikum, welche neuen Geschäftsmodelle sich im Zeitalter von 3D-Druck und dem „Internet der Dinge“ eröffnen. In diversen Workshops erfahren die Teilnehmer, was große, etablierte Unternehmen von Start-Ups lernen können, aber auch, wie die traditionelle, hawaiianische Philosophie des Ho’oponopono der Business-Welt neue Impulse vermitteln kann.

Das komplette Programm des Austrian Innovation Forum ist auf der Webseite http://austrian-innovation-forum.at/ zu finden, wo man sich auch gleich für die Veranstaltung anmelden kann. Ganz billig ist das allerdings nicht: Die Teilnahme am Innovations Forum allein kostet 680 Euro, in Verbindung mit dem Workshop „Innovation Games“ gar 1060 Euro, jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer. Die Preise unterstreichen, dass es sich um keinen Event für ein Massenpublikum handelt, sondern sich die Veranstaltung tatsächlich an Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung richtet.

Secure Boot: Wenn der Computer seine Rettung verweigert

UEFI macht es dem Benutzer schwer, von USB-Stick zu booten

Um einen PC, der sich einfach nicht mehr hochfahren, zu reparieren, oder zumindest die wichtigsten Daten zu retten, gibt es im Internet jede Menge Tools, die unabhängig vom auf dem Rechner installierten Betriebssystem laufen. Um diese Werkzeuge einsetzen zu können, ist es allerdings notwendig, den Computer von einer CD oder, da viele moderne Geräte gar kein CD- oder DVD-Laufwerk mehr besitzen, von einem USB-Stick aus zu starten. Doch genau hier machen viele neue Computermodelle Schwierigkeiten.

Wenn sich Windows 8 noch starten lässt, kann man das UEFI auch erreichen, wenn man in der Charm-Bar unter "Einstellungen" und "Ein/Aus" bei gedrückter Hochstelltaste die Option "Neustart" auswählt. Aber Vorsicht, wer nicht ganz genau weiß, was er tut, sollte davon lieber die Finger lassen!

Wenn sich Windows 8 noch starten lässt, kann man das UEFI auch erreichen, wenn man in der Charm-Bar unter „Einstellungen“ und „Ein/Aus“ bei gedrückter Hochstelltaste die Option „Neustart“ auswählt. Aber Vorsicht, wer nicht ganz genau weiß, was er tut, sollte davon lieber die Finger lassen! (c) 2014 Uwe Fischer

Was früher einmal das BIOS, das „Basic Input Output System“, war, ist bei den Computern der jüngsten Generation das „Unified Extensible Firmware Interface“, kurz UEFI. Dieses mehr oder weniger fest in der Hardware des Rechners verankerte Programm ist mit einer Sicherheitsfunktion namens „Secure Boot“ ausgestattet, die verhindern soll, dass sich Schadsoftware, wie etwa die so genannten Root Kits, auf der untersten Systemebene einnistet und so von Viren-Scannern und anderen Security-Tools unentdeckt bleibt. Bei PCs, die ab Werk mit Windows 8 ausgeliefert werden, ist diese Funktion meist standardmäßig aktiviert, eben das Betriebssystem in der empfindlichen Startphase vor allfälligen Attacken zu schützen. Das Problem dabei: Ein Hilfsprogramm, das Windows umgeht, um auf die Daten eines gestörten Rechners zuzugreifen, wird meist als ein genau solcher Schädling eingestuft, und das Hochfahren, im Fachjargon „Booten“ genannt, wird „aus Sicherheitsgründen“ verbunden.

Nun kann man bei den meisten Rechnern die UEFI-Einstellungen ändern, wenn man unmittelbar nach dem Einschalten des Computers je nach Modell die F2- oder Delete-Taste drückt (welche Taste tatsächlich für den eigenen Rechner zu benutzen ist, erfragt am besten beim Hersteller oder via Google). Der Computerhersteller kann die Benutzeroberfläche des UEFI nach seinen eigenen Vorlieben gestalten, irgendwo gibt es jedoch immer Security-Einstellungen, in denen man Secure Boot aktivieren oder deaktivieren kann. Hat man erst Secure Boot abgeschaltet, und die Bootreihenfolge so eingestellt, dass der USB-Port eine höhere Priorität als die eingebaute Festplatte hat, kann der PC nun auch über einen USB-Stick, auf dem beispielsweise eine Linux-Distribution installiert ist, hochgefahren werden.

Nun kann aber noch erschwerend hinzukommen, dass sich die Secure Boot-Einstellungen nicht verändern lassen, weil das entsprechende Menü deaktiviert ist. Hilfe gibt es zum Glück aber auch in diesem Fall: Man muss ein „Supervisor Password“ anlegen, den Computer aus- und wieder einschalten, und dann neuerlich das UEFI aufrufen. Nun verlangt der PC nach der Eingabe dieses Passwortes, und danach ist auch die Secure Boot Option nach Belieben konfigurierbar. Aber das Passwort gut aufheben oder merken, sonst sind später keinerlei Änderungen an den Einstellungen mehr möglich!

Und nochmals, bitte Vorsicht! Veränderungen um UEFI (wie auch schon früher im BIOS) sollte man generell nur dann vornehmen, wenn man ganz genau weiß, was man tut, denn falsche Einstellungen können den Computer unter Umständen komplett lahmlegen, sodass letztendlich nur noch der (meist teure) Weg in ein Service-Center übrigbleibt!