Mit Gigagate gegen das Rigips-Dilemma

Wie man mit Devolo auch alte Häuser kabellos vernetzen kann

WLAN und Powerline sind ideale Optionen, ein Heimnetzwerk aufzubauen – vorausgesetzt, man wohnt in einer modernen Wohnung oder einem neuen Haus. An Altbauten scheitern diese Technologien oft: Die Funksignale schaffen es oftmals nicht durch altes Gemäuer, vor allem, wenn diese mit Rigips-Platten verkleidet sind, und auf alten Elektroinstallationen finden sich so viele Störfaktoren, dass die Datenübertragung via Stromkabel auch nur unbefriedigende Übertragungsraten zulässt. Ich selbst habe jahrelang mit diesen Problemen gekämpft – und mit dem Gigagate von Devolo nun endlich eine brauchbare Lösung für mein Problem gefunden.

Das Devolo Gigagate stellt eine Highspeed WLAN Bridge dar – jedes Gerät, das über einen Ethernet-Anschluss verfügt, kann hier wie an einen normalen Router oder Switch angeschlossen werden. (c) 2017 Uwe Fischer

Rigips-Platten sind eine einfache, effiziente Lösung, um aus groben, unebenen Mauern einen angenehmen und hübsch anzusehenden Wohnraum zu gestalten, sind allerdings der Feind von Funkwellen – schon eine einzige Wand kann ein WLAN-Signal so abschwächen, dass ein vernünftiges Arbeiten nicht mehr möglich ist, wenn der Router im Nebenraum steht. Das Gigagate von Devolo arbeitet basiert zwar auch auf der WLAN-Technologie, jedoch werden die Daten über vier Antennen gleichzeitig ausgestrahlt. Durch die Bündelung kann theoretisch ein Durchsatz bis zu zwei Gigabit pro Sekunde erreicht werden, und sogar in meinem funkwellenfeindlichen Ambiente, bei dem mit herkömmlichen WLAN überhaupt kein Durchkommen ist (Büro und Wohnbereich durch einen Gang getrennt, und jede Wand dazwischen mit Rigips verkleidet), konnte ich eine Übertragungsgeschwindigkeit von 975 Megabit pro Sekunde erreichen – das entspricht in etwa der Performance eines herkömmlichen LAN-Kabels, dessen professionelle Verlegung mir auf Grund der baulichen Gegebenheiten immer zu aufwändig war.

Das Gigagate ist eine „Highspeed WLAN Bridge“, eine Funkbrücke: Die Basis-Einheit wird direkt am Router angeschlossen, und in dem Raum, der mit Internet versorgt werden soll, wird ein so genannter Satellit aufgestellt. An letzterem befinden sich fünf Netzwerkbuchsen, an die nun verschiedene Geräte vom smarten Fernseher über ein Internet-Radio oder ein NAS-Laufwerk bis hin zum PC angeschlossen werden können – es funktioniert mit jedem Gerät, das dem Ethernet-Standard entspricht, wobei eine der Buchsen auch Highspeed-Ethernet mit einem Gigabit pro Sekunde unterstützt. Damit ist das System auch für hochqualitative Multimedia-Anwendungen inklusive High End Audio und Video Streaming einsetzbar.

Mit einem echten Durchsatz von 975 Megabit pro Sekunde sind auch High End-Anwendungen problemlos möglich.

Zusätzlich fungiert der Satellit noch als WLAN-Access Point, das heißt, man kann sich auch kabellos mit dem Smartphone oder Tablet bei voller Performance mit dem Internet verbinden, indem sich das Endgerät nicht beim Router selbst, sondern bei dem Gigagate-Satelliten einloggt.

Das Starterkit, bestehend aus Basisstation und einem Satelliten, kostet 230 Euro, jeder zusätzliche Satellit schlägt mit 140 Euro zu Buche. Eine Basis kann bis zu acht Satelliten versorgen, sodass mit Gigagate problemlos ein ganzes Haus samt Terrasse und Garten vernetzt werden kann.

https://www.devolo.at/article/devolo-gigagate-starter-kit/

Geheimnisvoller Kabelzauber

Nicht jedes USB-Kabel lädt ein Smartphone tatsächlich auf

Haben Sie sich auch schon einmal gewundert, wieso das Handy an einem Tag innerhalb weniger Stunden voll aufgeladen ist, und das Gerät ein anderes Mal die ganze Nacht am Ladegerät gehangen ist, und der Akku trotzdem so gut wie leer ist? Dann achten Sie einmal auf die verwendeten Kabel – die Qualitätsunterschiede sind gewaltig, und oftmals kommt nur ein Bruchteil des Stromes, den das Ladegerät liefern könnte, tatsächlich beim Handy an.

Beidseitig verwendbare USB-Kabel kann man auch mit geschlossenen Augen benutzen, sie passen dank des flexiblen Mittenstegs immer in die Buchse. (c) 2017 Uwe Fischer

Meine Recherchen zu diesem Thema führten mich zu dem griechischen Programmierer Asterios Laskaroglou, der ein Android-Tool zum Testen von Ladegeräten entwickelt hat. Und mit seiner App, dem „Charger Tester“ konnte ich tatsächlich gravierende Unterschiede in der Lade-Performance feststellen, wenn ich die USB-Kabel zwischen dem Ladegerät und dem Handy austauschte. Das Programm zeigt auf dem Handy-Bildschirm an, mit wieviel Strom der Akku tatsächlich geladen wird. Da das Telefon, sobald es eingeschaltet ist, auch Energie verbraucht, kann es vorkommen, dass sogar im Leerlauf mehr Strom benötigt wird, als über ein minderwertiges Kabel nachkommt – der Akku wird also leer, obwohl das Handy angeschlossen ist. Dieses Phänomen erlebte ich vor allem im Auto, wo ich aus Gründen der Flexibilität ein dünnes Spiralkabel zum (mutmaßlichen) Laden des Handys benutzte. Nach dem Test mit dem „Charger Tester“ tauschte ich das Kabel gegen ein höherwertiges aus, und siehe da, anstatt eines Minus-Wertes zeigt das Handy nun zwischen 1000 und 1200 Milliampere Ladestrom an.

Die App „Charger Tester“ gibt Auskunft darüber, wieviel Strom tatsächlich beim Akku ankommt. (c) 2017 Uwe Fischer

Es gibt übrigens auch USB-Kabel mit eingebautem Strom- und Spannungsmesser, die den Ladeerfolg auf einem eigenen Display anzeigen, ohne dass eine App benötigt wird. Natürlich kann man damit keine anderen Kabel, sondern nur die Performance eines Ladegerätes prüfen. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn nicht ein Smartphone, sondern beispielsweise ein MP3-Player, eine Smartwatch oder ein externes Akku-Pack aufgeladen werden sollen. Das intelligente Ladekabel Revolt PX-1922 von Pearl etwa kostet knapp zehn Euro und ist mit einem so genannten Smart-IC-Chip ausgestattet, der selbständig für den optimalen Ladestrom sorgt. Das Kabel unterstützt laut Hersteller bis zu 2,4 Ampere, wobei ich in der Praxis 2,07 beim Aufladen einer Powerbank an einem höherwertigen Universalladegerät erreichte.

Eine kleine Besonderheit hat dieses Kabel noch aufzuweisen: Damit man die Messwerte leichter ablesen kann, ist es egal, in welcher Richtung man den USB-Stecker in die Buchse schiebt.

Das intelligente Ladekabel Revolt PX-1922 von Pearl zeigt auf einem in den Stecker eingebauten Display Ladestrom und Spannung an. (c) 2017 Uwe Fischer

Diese Möglichkeit wird übrigens von mehreren Kabel-Herstellern genutzt, wobei manche Ladekabel nicht nur beliebig ins Ladegerät gesteckt werden können, sondern sogar die Einsteckrichtung des Micro-USB-Steckers am Handy egal ist. Vor allem bei Nacht oder im Auto bleibt einem damit lästiges Herumgefummel erspart.

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.apps.asterios.charger&hl=de

http://www.pearl.at

 

Wie man Temperaturen fotografiert

Wärmebild-Aufnahmen mit dem Smartphone

Thermografie war aufgrund der hohen Kosten für die Geräte bisher nur Profis vorbehalten. Das soll jetzt anders werden: Caterpillar stellte mit dem CAT S60 ein Smartphone mit integrierter Wärmebildkamera vor, von FLIR gibt es ein Modul zum einfachen Nachrüsten bereits vorhandener Handys.

Meine Story zu diesem Thema gibt’s im Elektro Journal:

Platte, Stick und Drucker an der langen Leine

Sandberg stellt USB 3.0 Verstärker vor

Auch wenn immer mehr Geräte von Haus aus netzwerkfähig sind, erfreuen sich auch Geräte, die am USB-Anschluss betrieben werden, ungebrochener Beliebtheit. Vor allem eine externe Festplatte ist am USB-Port wesentlich schneller betriebsbereit und auch deutlich einfacher zu installieren als etwa ein NAS-Laufwerk. Allerdings sind die mitgelieferten USB-Kabel in der Regel viel zu kurz – wenn beispielsweise eine Festplatte kindersicher an den smarten Fernseher angeschlossen werden soll, wird es platzmäßig schnell eng. Und mit herkömmlichen Verlängerungskabeln kommt man auch nicht sehr weit: Bei USB 3.0 sind es allerhöchstens drei Meter, die die Geräte voneinander entfernt sein dürfen, erste Performance-Verluste sind jedoch meist schon deutlich früher zu verzeichnen.

Der USB 3.0 Verstärker schafft theoretisch eine Übertragungsrate von bis zu 5 Gigabit pro Sekunde. (c) 2016 Uwe Fischer

Der USB 3.0 Verstärker schafft theoretisch eine Übertragungsrate von bis zu 5 Gigabit pro Sekunde. (c) 2016 Uwe Fischer

Hier will Sandberg mit seinem neuen USB 3.0 Verstärker Abhilfe schaffen: Das kleine Kästchen ist am Ende eines fünf Meter langen Kabels montiert, wobei die eingebaute Elektronik über dasselbe Kabel mit Strom vom USB-Anschluss des PCs oder des Fernsehers versorgt wird. Am Ende dieser 5-Meter-Strecke kann dann das normale, zum jeweiligen Peripheriegerät gehörige Kabel angeschlossen werden, wodurch sich insgesamt eine Distanz von bis zu acht Metern überbrücken lässt – da kann man die externe Harddisk ganz bequem in einem Schrank verstecken oder ganz oben ins Bücherregal stellen. Auch der Anschluss eines Druckers, den man im Normalfall nicht gerne mitten auf dem Schreibtisch stehen hat, wird damit wesentlich komfortabler.

Das Verlängerungskabel hat noch einen Vorteil: Wer mit seinem Laptop über einen UMTS- oder LTE-Stick ins Internet geht, steht oft vor dem Problem, dass der beste im Empfang im Haus nicht unbedingt am ergonomischsten Ort zu finden ist – wer sitzt beim Surfen schon gerne auf dem Fensterbrett? Hier können die zusätzlichen fünf Meter für einen Komfort sorgen, auf den man schon bald nicht mehr verzichten möchte: Der Stick liebt auf der Fensterbank, der Benutzer sitzt bequem auf der Couch oder bei seinem Schreibtisch, wie es auch sein sollte.

Das fünf Meter lange Kabel rollt sich sehr gerne ein. (c) 2016 Uwe Fischer

Das fünf Meter lange Kabel rollt sich sehr gerne ein. (c) 2016 Uwe Fischer

Was anfangs etwas störend erscheint: Das Kabel ist sehr dick und dementsprechend auch ein wenig unflexibel, sodass es sich gerne einrollt, vor allem, wenn ein sehr leichtes Device daran angeschlossen ist. Diese Spannung hat im Test im Laufe der Zeit allerdings nachgelassen.

Das USB 3.0-Verlängerungskabel wurde uns von der Firma Sandberg zum Testen zur Verfügung gestellt. Es kostet im Handel um die 50 Euro und ist abwärtskompatibel, das heißt, es funktioniert auch mit älteren USB 2.0-Geräten. Für letztere gibt es derartige Verlängerungskabel zwar schon seit längerer Zeit, und sie kosten auch deutlich weniger, allerdings geht dann der Vorteil der höheren Geschwindigkeit des USB 3.0-Standards verloren – wobei sich dieser Vorteil wohlbemerkt nur dann bemerkbar macht, wenn sowohl das Peripheriegerät wie auch der Computer USB 3.0 unterstützen. Rein theoretisch bewältigt das Sandberg-Kabel dann eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 5 Gigabit pro Sekunde, mir persönlich ist allerdings noch nie eine externe Festplatte begegnet, die tatsächlich eine derartige Performance liefern würde.

http://www.sandberg.it/de-at/

 

Helicon Focus, der digitale Scharfmacher

Foto-Stacking mit Helicon Focus

Um die Einzelaufnahmen einer Fokusreihe – siehe mein voriger Blog – zu einem durchgängig scharfen Bild zusammenzusetzen, benötigt man eine Software, die Bild für Bild analysiert, die jeweils schärfsten Bereiche identifiziert, und die Ergebnisse in eine sinnvolle Relation zueinander setzt. Genau das macht Helicon Focus: Man braucht nur die einzelnen Fotos mit der Maus auf die Benutzeroberfläche des Programms zu ziehen, einen von drei Stacking-Modi auszuwählen, und auf „Render“ zu klicken, und hat innerhalb kürzester Zeit das fertige, gestochen scharfe Foto auf dem Bildschirm.

Helicon Focus erlaubt es, beim Stacking zuzuschauen. Drei verschiedene Methoden stehen dabei zur Auswahl.

Helicon Focus erlaubt es, beim Stacking zuzuschauen. Drei verschiedene Methoden stehen dabei zur Auswahl.

Das Programm stellt drei verschiedene Algorithmen zur Berechnung der optimalen Schärfe zur Verfügung, wobei die so genannte Pyramiden-Methode am einfachsten handzuhaben ist, da hier keinerlei zusätzliche Parameter zu berücksichtigen sind. Bei den Methoden „Gewichteter Mittelwert“ und „Tiefenabbild“ hingegen sind Radius und Glättung zu beachten – durch geschicktes Jonglieren mit den beiden Reglern kann die Schärfe von kleinen Details und Kantenübergängen verbessert werden, es besteht aber auch die Gefahr, unschöne Artefakte zu produzieren. Hier heißt es, experimentieren und ausprobieren, welches Verfahren mit welchen Einstellungen das beste Resultat liefert – für Perfektionisten ist damit Beschäftigung für viele, lange Winterabende garantiert. Wer es nicht ganz so genau nimmt, kann die drei Stacking-Methoden mit den Standardeinstellungen durchlaufen lassen, und wird mit dem Ergebnis ebenfalls sehr zufrieden sein.

Nach dem Rendering steht dem Benutzer ein interessantes Nachbearbeitungswerkzeug zur Verfügung: Das Tool erlaubt es, Elemente aus einem der Quellbilder in das fertig gerenderte Bild zu kopieren, um so Details besser hervorzuheben. Auch „Geisterbilder“, die entstehen können, wenn sich ein Teil des Motivs während der Aufnahme ein wenig bewegt hat, lassen sich mit dem intelligenten Pinsel auf relativ einfache Weise beseitigen. Der Pinsel zeigt immer ein Abbild des ausgewählten Bereichs des Quellbildes an, sodass man schon beim Darüberfahren mit der Maus sehen kann, wie sich die Änderung auswirkt. Ist das Resultat zufriedenstellend, drückt man die linke Maustaste, und schon ist der entsprechende Teil übernommen. Auch Texte oder eine Skala zur besseren Darstellung der Größe können relativ einfach eingeblendet werden.

Für komplexere Nachbearbeitungsschritte bietet Heliconsoft das Programm „Helicon Filter“ an, mit dem sich unter anderem Farbsäume, Kontraste etc. korrigieren lassen. Das Programm bietet zahlreiche klassische Bildbearbeitungswerkzeuge wie etwa eine Pipette zum nachträglichen Weißabgleich, aber auch sehr komplexe Einstellmöglichkeiten wie beispielsweise Regler für Sättigung und Spektralempfindlichkeit.

Helicon Filter bietet zahlreiche Optionen zur Nachbearbeitung von Fotos.

Helicon Filter bietet zahlreiche Optionen zur Nachbearbeitung von Fotos.

Aber zurück zu Helicon Focus – das Programm unterstützt neben dem Fokus-Stacking auch die Erstellung so genannten Mikropanoramen: Man verschiebt auf einem mit einer Kamera ausgestatteten Mikroskop in kleinen Schritten den Objektträger, und die Software fügt dann die einzelnen Fotos zu einem großen Bild zusammen. Dies funktioniert aber nur, wenn die einzelnen Fotos tatsächlich in einer flachen Ebene aufgenommen wurde – für Rundschwenks ist die Software weniger geeignet, dafür gibt es andere Programme. Allerdings habe ich Helicon Focus auch schon dafür zweckentfremdet, mehre von einem Stativ aus aufgenommene Bilder einer Silvesternacht übereinanderzulegen und so Dutzende Feuerwerksraketen, die im Laufe mehrerer Minuten über den Himmel zischten, auf einem Bild zu einem prächtigen Spektakel zu vereinen.

Interessant ist übrigens auch die in der jüngsten Version von Helicon Focus hinzu gekommene Option, ein Video-File zu importieren: Die Datei wird beim Einlesen in ihre einzelnen Frames zerlegt, die dann wie oben beschrieben den Stacking-Prozess durchlaufen. Die Einzelbilder werden zwar beim Beenden des Programms wieder gelöscht, man kann sich jedoch, solange das Programm noch läuft, über einen Rechtsklick in der Spalte „Quelldateien“ (im rechten Tel des Bildschirms) unter „Bildinformationen“ anzeigen lassen, wo die Frames zwischengespeichert sind, und dann über den Windows-Explorer an diese Stelle navigieren und das gewünschte Bild an eine andere Stelle kopieren.

Und noch ein nettes Feature hat Helicon Focus zu bieten: Aus den unterschiedlich fokussierten Einzelbildern kann auch eine Art 3D-Modell erstellt werden, das dann einen plastischen Eindruck des aufgenommenen Objekts vermittelt.

Helicon Focus ist für Windows und Apple Macintosh verfügbar. Ein wenig kompliziert erscheint allerdings das Lizenzmodell von Heliconsoft (Stand 19.1.2016): Kauft man direkt über die Hersteller-Webseite ein, bezahlt man für das Pro-Package entweder 63,67 Euro pro Jahr, oder 231,54 Euro für die unlimitierte Version. Neben der Stacking-Software selbst ist in diesem Preis auch ein Tool namens Helicon Remote enthalten, das es erlaubt, verschiedene Kameratypen vom PC aus zu steuern. Das Programm fügt sich nahtlos in Helicon Focus ein, sodass Fotografieren, Stacken und Nachbearbeiten in einem durchgängigen Arbeitsprozess erledigt werden kann. Da die Kamera dazu am Computer angeschlossen sein muss, ist diese Lösung für unterwegs nur bedingt geeignet. Es gibt zwar auch eine Android-Version der Remote-Software, die allerdings extra gekauft werden muss. Das oben erwähnte Bearbeitungstool Helicon Filter wiederum kostet knapp 35 Euro.

Über das Portal heliconfocus.de kann Helicon Focus Pro ebenfalls bezogen werden, hier bezahlt man nur 129,95 Euro, allerdings ohne das Remote-Tool, auf das viele Benutzer ohnehin verzichten können. Außerdem ist das hier angebotene Programm eine Spur älter als die Version, die von der Webseite des Herstellers heruntergeladen werden kann. Das deutschsprachige Portal wird von der niederländischen Firma Globell betrieben.

Anfangs- und Endbild der Fokus-Reihe, am unteren Ende das mit Helicon Filter  nachbearbeitete Endergebnis.

Anfangs- und Endbild der Fokus-Reihe, am unteren Ende das mit Helicon Filter nachbearbeitete Endergebnis. (c) 2016 Uwe Fischer

http://www.heliconsoft.com

http://www.heliconfocus.de

 

Focus Stacking leicht gemacht

Mit Handy und Spiegelreflex-Kamera zum perfekten Makro

Als ich die Stacking-Funktion der Olympus OM-D E-M1 sah, packte mich erst einmal der Neid: Die Kamera kann bei Makro-Aufnahmen automatisch die Schärfeeinstellung in kleinen Schritten verändern. Bei extremen Nahaufnahmen besteht nämlich das Problem, dass nur ein sehr flacher Bereich des Bildes wirklich scharf dargestellt wird, alles, was sich vor oder hinter dieser Ebene befindet, wird sehr schnell unscharf. Profis machen deshalb eine ganze Reihe von Fotos, bei denen der Schärfepunkt jeweils um eine Spur verändert wird, und setzen dann diese Einzelbilder zu einem durchgängig perfekt scharfen Bild zusammen. Diese Methode nennt man Focus Stacking.

Die beiden oberen Bilder sind auf den vordersten bzw. hintersten Punkt des Steins fokussiert. Insgesamt wurden 20 Aufnahmen mit unterschiedlicher Fokussierung aufgenommen und mit Helicon Focus zu einem einzigen Bild zusammengesetzt. (c) 2016 Uwe Fischer

Die beiden oberen Bilder sind auf den vordersten bzw. hintersten Punkt des Steins fokussiert. Insgesamt wurden 20 Aufnahmen mit unterschiedlicher Fokussierung aufgenommen und mit Helicon Focus zu einem einzigen Bild (ganz unten) zusammengesetzt. (c) 2016 Uwe Fischer

Bei meiner Canon EOS700D muss man – wie bei den meisten Kameras – die Aufnahmereihe per Hand machen, also den Fokus in kleinsten Schritten manuell nachjustieren, was sehr schwierig ist und viel Fingerspitzengefühl verlangt, somit also extrem viel Zeit in Anspruch nimmt. Deshalb habe ich nach einer Lösung gesucht, diesen Vorgang zu automatisieren, so wie dies die Olympus-Kamera mit ihrer eingebauten Firmware kann – und bin auf eine ausgesprochen kostengünstige Lösung gestoßen: Den in meinem Blog bereits vor längerer Zeit vorgestellten DSLR-Controller von Chainfire.

Die kleine Android-App kostet derzeit im Google Play Store 7,13 Euro und unterstützt die meisten neueren EOS-Modelle von Canon. Das Handy bzw. das Tablet müssen imstande sein, mit einem so genannten USB OTG-Kabel als USB-Host zu fungieren, also andere USB-Geräte ansteuern zu können – was bei meinem Samsung Galaxy S5 auch der Fall ist. Auf der Webseite der Entwickler findet sich eine Liste der gängigsten, unterstützten Geräte, im Zweifelsfall heißt es probieren, ob es mit der eigenen Hardware auch wirklich funktioniert –  dazu bietet Chainfire ein kostenloses Test-Tool namens „Remote Release“ an.

Ist die Software installiert, und die Kamera über das oben genannte Kabel mit der Kamera verbunden, müssen noch ein paar Grundeinstellungen vorgenommen werden. Das Handy-Display wird jetzt zum Sucher, auf dem man das zu fotografierende Objekt anvisiert, und auf dem man auch diverse Einstellungen der Kamera vornehmen kann. An der Kamera selbst muss der Autofokus eingeschaltet sein, in der Software allerdings muss man von AF auf R-MF (Remote Manual Focus) umschalten. Danach stellt mit dem darunterliegenden Button den Autofokus-Modus auf „Quick“ um.

Und jetzt kann das Abenteuer endlich beginnen: Zuerst mit den Pfeilen am oberen Bildschirmrand auf den vordersten, also dem der Kamera am nächsten gelegenen Punkt des Objekts scharfstellen und etwas länger auf das Feld mit dem Buchstaben „a“ tippen, bis sich dieser in ein großes „A“ verwandelt. Dann mit den zwischen „A“ und „b“ gelegenen Pfeilen auf den am weitesten von der Kamera entfernten Punkt, der im fertigen Bild noch scharf dargestellt werden soll, fokussieren. Dabei kann der Rahmen auf dem Display verschoben werden, um einen Bildausschnitt zwecks genauerer Fokussierung vergrößern zu können. Nun so lange auf „b“ drücken, bis auch hier ein großes „B“ daraus wird – damit sind die beiden Endpunkte festgelegt.

Nun kann der Aufnahme-Prozess gestartet werden: Man tippt auf das Zahnrad, wählt dort „Focus Bracketing“ aus und danach „Bracket to A“. Die Software zeigt nun einige automatisch ermittelte Voreinstellungen ein, die man normalerweise so belassen kann, wie sie sind.  „Shots“ zeigt an, wieviele Einzelbilder aufgenommen werden. Tippt man dann auf „Go“, rattert die Kamera los, die Aufnahmen werden, wie jedes andere Foto auch, auf der Speicherkarte abgelegt, und können dann mit einer Software wie Helicon Focus oder Combine ZP „gestackt“, also zu einem durchgängig scharfen Foto zusammengesetzt werden. Was das Helicon-Programm alles kann, werde ich an dieser Stelle in einem separaten Blogpost berichten.

http://www.dslrcontroller.com

http://www.heliconsoft.com

Wenn der Flaschenhals WLAN heisst

Wo es beim Internet-Zugang wirklich eng wird

Als Jan Trionow, der CEO des Mobilfunkbetreibers Drei, kürzlich die freudige Botschaft verkündigte, dass sein Netz von dem deutschen Magazin „connect“ zu Österreichs bestem Mobilfunknetz gekürt wurde, wies der Manager darauf hin, dass der Flaschenhals in der Datenübertragung heute nicht mehr der Internet-Zugang selbst sei, sondern oftmals die WLAN-Verbindung beim Anwender für einen scheinbar zu schwachen Durchsatz verantwortlich ist. Deshalb unterstützt der neue LTE-Router von Drei, die so genannte 3HuiTube, auch den schnellen WLAN-Standard 802.11ac – was jedoch wenig hilft, wenn der Laptop oder der PC mit diesem Tempo nicht mithalten kann. Abhilfe soll ein neuer Stick von AVM, dem Erfinder der Fritzbox, schaffen.

Der AC860 von AVM bringt in Verbindung mit einem schnellen Router theoretische Übertragungsraten von bis zu 866 Megabit pro Sekunde zustande. (c) 2015 Uwe Fischer

Der AC860 von AVM bringt in Verbindung mit einem schnellen Router theoretische Übertragungsraten von bis zu 866 Megabit pro Sekunde zustande. (c) 2015 Uwe Fischer

Der AC860 sieht aus wie ein herkömmlicher USB-Stick, wird auch einfach am USB-Port des Computers angestöpselt, und schon fließen die Daten mit Höchstgeschwindigkeit durch das Heimnetz. Abhängig davon, welcher Router zum Einsatz kommt, sucht der kleine Stick selbständig das bestmögliche Verbindung; da das Teil mit zwei Antennen ausgestattet ist, können das 2,4 GHz- und das 5 GHz-Band gleichzeitig genutzt werden, was in einem optimal abgestimmten Umfeld – zum Beispiel im Zusammenspiel mit der ac-fähigen Fritzbox 7490 – eine theoretische Geschwindigkeit von 866 Megabit pro Sekunde ermöglicht. Da die USB-Buchse am PC oft schwer erreichbar ist, ist im Lieferumfang des Sticks eine kleine Dockingstation mit einem einen Meter langen Anschlusskabel inkludiert. Ein weiterer Vorteil davon: Durch leichtes Verschieben oder Verdrehen der Dockingstation kann der Empfang unter Umständen verbessert werden.

Die Software ist bereits auf dem Stick vorinstalliert. Damit er aber auch wirklich zur Kommunikation mit dem Heimnetzwerk genutzt wird, muss im Falle eines Laptops mit bereits eingebautem WLAN der neue Empfänger im Betriebssystem aktiviert werden. Bei meinem Testrechner, der unter Windows 8.1 läuft, scheint unter den Netzwerken ein „WiFi 2“ auf, das per Mausklick ein- oder ausgeschaltet werden kann. Ist das Fritz-WLAN-Icon in der Statusleiste von Windows grün, fließt der Datenstrom nicht mehr über das interne WLAN, sondern über den neuen Stick – mit einem Klick auf das Symbol können dann auch Detail-Informationen zur Verbindung abgerufen werden.

Jan Trionow, CEO von Drei, weist darauf hin, dass für langsame Internetverbindungen oftmals nicht der Netz-Zugang selbst, sondern das WLAN schuld ist. (c) 2015 Uwe Fischer

Jan Trionow, CEO von Drei, weist darauf hin, dass für langsame Internetverbindungen oftmals nicht der Netz-Zugang selbst, sondern das WLAN schuld ist. (c) 2015 Uwe Fischer

http://www.avm.de

http://www.drei.at

 

 

 

 

Devolo Home Control: Das Smarthome aus der Steckdose

Mehr als nur ein intelligenter Lichtschalter

Der deutsche Netzwerk-Hersteller Devolo hat seine Powerline-Produkte jetzt um ein umfangreiches Sortiment an Komponenten zur Heimautomatisierung erweitert. Schalt- und Messsteckdosen sind ebenso im Portfolio enthalten wie Bewegungsmelder, Tür- und Fenster-Sensoren oder Rauchmelder, und in Zukunft sollen noch etliche weitere Elemente hinzukommen. Wir haben das System einem ausführlichen Praxis-Test unterzogen.

Eine Auswahl von Schalt- und Steuerelementen aus dem Home Control Portfolio von Devolo. (c) 2015 Uwe Fischer

Eine Auswahl von Schalt- und Steuerelementen aus dem Home Control Portfolio von Devolo. (c) 2015 Uwe Fischer

Die Home Control Zentrale wird, der Tradition des Herstellers folgend, über dLAN, also das Netzwerk aus der Steckdose mit dem Internet verbunden, aller anderen Komponenten kommunizieren dann allerdings über den Funkstandard Z-Wave miteinander. Die Aktivierung ist relativ einfach und erfolgt über die Cloud. Für manche Benutzer mag es auf den ersten Blick abschreckend klingen, dass alle Daten irgendwo im Internet liegen, dafür ermöglicht es dieses Konzept aber, auf einfache Weise das Home Control System auch von unterwegs aus per Handy zu kontrollieren. Die zugehörige App ist kostenlos, für die Erstinstallation wird allerdings ein PC mit einem Web-Browser benötigt.

Die online erstellten, logischen Verknüpfungen zwischen den verschiedenen Komponenten werden übrigens lokal in der Home Control Zentrale gespeichert. Das ganze System funktioniert also auch, wenn beispielsweise das Internet ausfällt, oder bewusst abgeschaltet wurde. Allerdings sind dann natürlich auch die Fernbedienungs-Funktionen deaktiviert, die Anlage folgt stur den eingestellten Vorgaben.

Die Programmierung der Home Control ist zwar auf den ersten Blick sehr einfach, da man nur einfach Geräte-Icons auf dem Computer-Bildschirm verschieben muss, und der Anwender auch durch kleine Video-Tutorials bei der Einrichtung unterstützt wird, der Teufel liegt jedoch im Detail. Wenn man beispielsweise den Sensor zur Fenster- und Türenüberwachung als Thermostat verwenden möchte, muss man, damit das Ganze funktioniert die entsprechenden Regeln sowohl für den Fall, dass die Tür geöffnet, wie auch für den Fall, dass sie geschlossen ist, anlegen. Diese Feinheiten eröffnen dem Benutzer zwar zusätzliche Flexibilität – die Heizung soll zum Beispiel nur dann laufen, wenn alle Fenster zu sind -, verlangen aber auch ein vorausschauendes Konzept, das alle Eventualitäten abdeckt. Einfach auf gut Glück drauf los konfigurieren wird nicht unbedingt zum Erfolg führen, am besten, man nimmt erst einmal Papier und Bleistift zur Hand, überlegt, welche Szenarien man realisieren möchte, und macht sich erst dann an die Arbeit, das Ganze umzusetzen. Da die Online-Hilfe zum Teil leider nur sehr rudimentäre Informationen enthält, ist Herumexperimentieren nach dem Trial-and-Error-Verfahren dennoch unumgänglich.

Die Regeln, nach denen das Devolo Home Control System arbeiten soll, werden nach dem Bausteinprinzip erstellt. Ob und wie es dann funktioniert, erfordert allerdings mehrere gründliche Testläufe.

Die Regeln, nach denen das Devolo Home Control System arbeiten soll, werden nach dem Bausteinprinzip erstellt. Ob und wie es dann funktioniert, erfordert allerdings mehrere gründliche Testläufe.

Hat man das System erst einmal durchschaut, lassen sich ausgesprochen spannende Szenarien entwickeln, die über das Ein- und Ausschalten eines Lichts via Handy oder Zeitschaltung weit hinaus reichen. So sind etwa Türkontakte und Bewegungsmelder serienmäßig auch mit einem Temperaturfühler und einem Helligkeitssensor ausgestattet. So kann etwa das Licht im Vorzimmer so programmiert werden, dass es sich automatisch für 30 Sekunden lang einschaltet, wenn eine Person den Raum betritt – aber nur dann, wenn die Helligkeit einen gewissen Grenzwert unterschreitet.

Interessant ist auch die Option, den Stromverbrauch an einer bestimmten Steckdose zu messen und dann darauf zu reagieren. Ein Beispiel: Sobald der Fernseher eingeschaltet wird, registriert die Messsteckdose den erhöhten Stromverbrauch und schaltet automatisch die Wohnzimmerlampe ab. Dank der Statistik-Funktion kann man auch gleich ablesen, wie lange der Fernseher eingeschaltet war.

Die Schalt- und Messsteckdosen sind mit einem Stückpreis von knapp 50 Euro zwar nicht gerade billig, können aber bei richtiger Platzierung wesentlich zur Sicherheit beitragen. Wenn man etwa das Bügeleisen immer an einer solchen Dose anschließt, braucht man sich nie mehr Sorgen zu machen, ob man das Gerät vor dem Wegfahren auch tatsächlich abgesteckt hat – es reicht ein Blick auf das Handy, um wieder beruhigt weiterfahren zu können, und sollte man wider Erwarten tatsächlich einmal vergessen haben, das Bügeleisen abzustecken, reicht ein Fingertipp auf das Handy-Display, um die entsprechende Steckdose zu deaktivieren. Auch E-Herd und Backrohr lassen sich auf diese weise kontrollieren, vorausgesetzt allerdings, dass diese Geräte mit 220 Volt arbeiten und weniger als 3000 Watt saugen.

Leider gibt es im Augenblick noch keine Schaltelemente, die unter Putz montiert werden können, allerdings ist damit zu rechnen, dass Devolo schon in absehbarer Zeit auch solche Komponenten auf den Markt bringen wird. Einen programmierbaren Wandschalter, mit dem man bis zu vier verschiedene Elemente – momentan noch die Steckdosen – kontrollieren kann, gibt es jetzt schon. Auch eine Mini-Fernbedienung für den Schlüsselanhänger ist zu haben. Damit erspart man sich das Herumfummeln mit dem Handy, wenn man nur schnell das Licht einschalten oder das Garagentor öffnen möchte.

Neben den reinen Schaltvorgängen ist das Devolo System auch imstande, eine E-Mail oder eine SMS zu verschicken, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Allerdings sollte man gut überlegen, welchen Umständen man diese Option tatsächlich zuweisen will – wenn etwa jedesmal, wenn ein Wolke vorbei zieht, ein Alarm ausgelöst wird, wird die Home Automation leicht zum persönlichen Spammer. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, den optionalen Rauchmelder im Falle des Falles eine Message verschicken zu lassen. Anderen Geräte, wie zum Beispiel dem Bewegungsmelder, können auch zeitgesteuert mit bestimmten Regeln verknüpft werden, so dass etwa nur dann eine Alarmbotschaft verschickt wird, wenn zu einem Zeitpunkt, an dem eigentlich niemand im Haus sein sollte, eine Bewegung registriert wird.

Eine der Kernkomponenten von Devolo Home Control ist die intelligente Heizungssteuerung, die momentan aber leider nur mit Zentralheizungen zusammen arbeitet, da das Steuerelement auf mechanischem Weg das Heizungsventil öffnet und schließt. Bei Elektroheizungen kann man zwar tricksen, indem man den Heizkörper an eine Devolo-Steckdose anschließt, die Schalt-Temperatur kann dann allerdings nur über den PC oder das Handy festgelegt werden. Bei einer Zentralheizung dagegen können Thermostat und Regler in einer Gruppe zusammengefasst werden, sodass die gewünschte Temperatur auch ganz komfortabel an einem Wand-Thermostat eingestellt werden kann. Allerdings konnten wir diese Funktion mangels eines entsprechenden Heizsystems nicht in der Praxis testen.

Sollen Geräte wie etwa ein Heizkörper, eine Wasserpumpe oder ein Türöffner via Home Control gesteuert werden, ist darauf zu achten, dass diese einen normalen, mechanischen Ein- und Aus-Schalter haben, der dann natürlich immer auf „Ein“ stehen muss. „Moderne“ Geräte, die beispielsweise über Sensortasten oder eine Fernbedienung bedient werden, lassen sich damit ebenso wenig steuern wie elektronische Geräte mit Standby-Funktion, denn die Schaltsteckdose regelt ja nur, ob Strom fließt oder nicht. Wenn man, um etwa ein Klimagerät oder einen Heizstrahler einzuschalten, es erst mit dem Strom verbinden und dann noch auf einen Taster tippen muss, ist es für die Integration in eine Home Automation-Umgebung leider nicht geeignet. Und das betrifft nicht nur das Devolo-System, sondern auch alle vergleichbaren Produkte anderer Anbieter. Allerdings gibt es schon eine Menge von Geräten von Drittherstellern, die ebenfalls den Z-Wave-Standard unterstützen, und daher – zumindest theoretisch – in das Devolo-System integriert werden können. Ob dann aber wirklich alle Funktionen zur Verfügung stehen, zeigt erst die Praxis, daher im Fall der Fälle immer ein Rückgaberecht vereinbaren!

Das Devolo Home Control Starter-Set mit der Steuereinheit, einer Schalt-/Messsteckdose und einem Fenster-/Tür-Kontakt ist derzeit ab etwa 190 Euro im Handel zu finden, die Erweiterungskomponenten kosten, je nach Funktionalität, ungefähr zwischen 50 und 100 Euro.

www.devolo.de

 

 

Windows 10: Je älter der PC, desto kritischer

Diverse Probleme beim Upgrade – ein Zwischenbericht

Bei einem PC, der immer auf dem aktuellsten Stand gehalten wurde, und auf dem zuletzt unter Windows 8.1 alles problemlos funktionierte, ist das Upgrade auf Windows 10 ziemlich unbedenklich. Zwar gehen bei einigen Programmen bestimmte Voreinstellungen verloren, vielleicht müssen auch ein paar Registrierungen erneuert werden, aber alles in erwies sich zumindest bei meinem Arbeitsplatzrechner der Umstieg auf das neue Betriebssystem als äußerst unproblematisch. Ganz anders sieht es bei älteren Rechnern aus, auf denen sich im Laufe der Zeit jede Menge Datenmüll angesammelt hat.

Bei älteren Rechnern tauchen öfter Programme auf, die zu Windows 10 nicht mehr kompatibel sind - aber auch das sind zum Glück nicht viele.

Bei älteren Rechnern tauchen öfter Programme auf, die zu Windows 10 nicht mehr kompatibel sind – aber auch das sind zum Glück nicht viele.

Bei meinem aktuellen Arbeitsplatz-Rechner war das Upgrade ausgesprochen unproblematisch. Dass die Zuordungen von Standard-Anwendungen (oder Apps, wie Microsoft neuerdings zu allen Programmen sagt) bei der Neuinstallation verloren gehen, ist nicht weiter schlimm. Sogar bei der Installation irgendeines kleinen Freeware-Tools kann es passieren, dass Fotos und Videos plötzlich bei Doppelklick mit einem anderen Programm als bisher gestartet werden. Beheben lässt sich das ganz einfach, indem man mit der rechten Maustaste auf eine Datei mit der entsprechenden Endung (also z.B. JPG für Fotos) klickt, dann „Öffnen mit…“ und in dem sich darauf öffnenden Menü den Punkt „Andere App auswählen“ wählt. Jetzt sucht man aus der Liste das gewünschte Standard-Programm aus, setzt bei „Immer diese App zum Öffnen verwenden“ ein Häkchen, und fortan wird wieder jedes Bild, Video, oder worum es auch sonst gehen mag, automatisch mit dem gewünschten Programm geöffnet.

Auch in Windows 10 lassen sich die Zuordnungen bestimmter Datei-Typen zu bestimmten Programmen ganz leicht an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Auch in Windows 10 lassen sich die Zuordnungen bestimmter Datei-Typen zu bestimmten Programmen ganz leicht an die eigenen Bedürfnisse anpassen.

Bei CompanionLink, einem Tool, das ich seit Jahren zum Synchronisieren meines Android-Handys mit Outlook benutze, wurde nach dem Windows 10-Upgrade aus der gekauften Vollversion eine bereits abgelaufene Trial-Version, nach einem Klick auf „License Information“ und „Verify“ war dieses Problem allerdings innerhalb weniger Sekunden wieder behoben.

Der PC hatte nach dem Upgrade auch vergessen, welchen Scanner ich normalerweise benutze, aber auch das erwies sich nur als Äußerlichkeit: Die Treiber waren alle noch vorhanden, und es reichte aus, einmal den Scanner manuell auszuwählen, damit dieser beim nächsten Mal automatisch wieder in den Voreinstellungen erkannt wurde.

Etwas anders sah es bei meinem mindestens sieben bis acht Jahre alten Reserve-Laptop aus, den ich noch zu Vista-Zeiten erstanden hatte, und der zuletzt unter Windows 7 in einen Dornröschenschlaf versetzt wurde. Auch dieser Rechner hat sich nach dem Systemcheck für ein kostenloses Upgrade auf Windows 10 qualifiziert, allerdings wurde ich während der Aktualisierung mehrmals dazu aufgefordert, ältere, inkompatible Programme zu deinstallieren – die Option, diesen Schritt zu überspringen, wurde nicht geboten, ehe die eigentliche Installation des neuen Betriebssystems beginnen kann, muss alles bereinigt sein. Besonders heikel: Defekte Treiber oder Treiberleichen, die das Installationsprogramm nicht selbst erkennt. Denn dann stürzt das Upgrade nach stundenlangem Hin- und Hergeschaufle der Daten ab, der PC startet neu, und das alte Windows 7 wird wieder hergestellt. Auf diese Weise können mehrere Stunden mit Trial und Error vergehen, bis endlich alle Probleme aufgespürt und beseitigt sind.

Wenn es gar nicht klappen will, auf keinen Fall die Nerven wegwerfen und ein jungfräuliches Windows 10 installieren, denn dann ist die Lizenz für ein kostenloses Upgrade futsch! Lieber noch ein paar Stunden investieren, den Rechner mit dem (hoffentlich noch irgendwo auffindbaren) Original Windows 7 neu aufsetzen, und dann erst mit dem Windows 10 Upgrade beginnen…

Der Internet Explorer ist noch da!

Unter Windows 10 surft man mit Edge – normalerweise

Microsoft hat gemeinsam mit Windows 10 auch gleich einen neuen Internet-Browser ins Rennen geschickt: „Edge“ soll besser und schneller und einfacher zu bedienen sein als alles bisher da gewesene. Schön und gut, aber wenn man gerade erst auf das neue Betriebssystem umgestiegen ist, hat man vielleicht nicht gerade Zeit und Lust, sich auch gleich noch an einen komplett neuen Browser zu gewöhnen, vor allem, wenn man eigentlich ein paar dringende Arbeiten zu erledigen hat. Bei genauerem Hinsehen erkennt man jedoch, dass Edge den alten Internet Explorer nicht komplett abgelöst hat – er befindet sich nach dem Upgrade von Windows 7 oder 8 auch weiterhin auf der Festplatte, und kann auch weiterhin benutzt werden.

Wenn man den Internet Explorer an die Taskleiste anheftet, kann man - bis zur Gewöhnung an Edge - auch mit dem alten Browser weiterarbeiten.

Wenn man den Internet Explorer an die Taskleiste anheftet, kann man – bis zur Gewöhnung an Edge – auch mit dem alten Browser weiterarbeiten.

Klickt man in Edge auf die drei Stricherln rechts oben, öffnet sich ein Menü, das neben den Favoriten selbst auch die Option „Favoriten importieren“ enthält. Hier kann man seine Favoriten, die man zuvor im Internet Explorer (IE) angelegt hatte, in den neuen Browser übernehmen, auch wenn man sie vor dem Upgrade nicht extra in eine eigene Datei exportiert hat. Die IE-Daten sind also noch vorhanden.

Öffnet man unter Edge eine beliebige Seite, erscheint, wenn man die drei Punkte rechts oben anklickt, ein Menüpunkt „Mit Internet Explorer öffnen“, und damit wird tatsächlich der gute, alte Browser, wie man ihn jahrelang im Einsatz hatte, gestartet, und alles sieht wieder so aus, wie man es gewöhnt ist. Das war schließlich auch eines der Hauptargumente von Microsoft für Windows 10: Nachdem Windows 8 mit seiner neuen Benutzeroberfläche den Benutzer zum Umlernen zwingen wollte und damit kläglich gescheitert ist – praktisch jeder Windows 8-Nutzer installierte sich irgendwelche Hilfsprogramme, um das alte Erscheinungsbild seines Rechners wiederherzustellen -, war das Motto unter Windows 10, trotz aller Verbesserungen Altbewährtes beizubehalten beziehungsweise zurückzubringen.

Ist der Internet Explorer erst einmal geöffnet, kann mit einem rechten Mausklick die Option „Programm an Taskleiste anheften“ gewählt werden, sodass man später jederzeit auch direkt den IE starten kann, ohne den Umweg über Edge zu wählen. So kann man mit dem Internet Explorer arbeiten, und nebenbei die neuen Features und Funktionen von Edge ergründen, ehe man den kompletten Umstieg wagt.

Lustiges Detail am Rande: Die Microsoft Webseite ist noch nicht durchgängig für Windows 10 optimiert, im Gegenteil: Bei manchen Download-Versuchen meldet der Server, dass bestimmte Tools nur für Windows verfügbar sind, und man möge doch den Umstieg auf Windows ins Auge fassen… Und das, obwohl man von einem Windows 10-Rechner darauf zugreift!

Soso, Windows 10 ist also kein Windows? ;-)

Soso, Windows 10 ist also kein Windows? 😉

http://www.microsoft.at