Open Data Portal – Ein Datenbuffet für jedermann

Wie schlummernde Informationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden

In der ersten Phase war es Ziel der Open Data Initiative, nicht personenbezogene Daten von Ämtern und Behörden der Öffentlichkeit zur freien Nutzung zur Verfügung zu stellen, in der zweiten Phase, die dieser Tage anlief, haben nun auch Firmen, Organisationen, Vereine und Privatpersonen die Möglichkeit, die Datensammlung mit eigenen Informationen zu füttern, die dann wiederum von anderen Interessenten mit anderen Daten verknüpft oder als Basis für eigene Apps genutzt werden können.

Pressekonferenz zur Vorstellung des Open Data Portal Österreich. Auf dem Podium von links nach rechts: Roland Ledinger (Betreichsleiter IKT-Strategie im Bundeskanzleramt), Claudia Garad (Geschäftsführerin Wikimedia Österreich), Brigitte Lutz (Sprecherin Cooperation OGD, Stadt Wien),  Martin Kaltenböck (Managing Partner Semantic Web Company und Boardmember Open Knowledge Foundation Österreich), Norbert Schöfberger (Generaldirektor Hewlett-Packard Österreich). (c) 2014 Uwe Fischer

Pressekonferenz zur Vorstellung des Open Data Portal Österreich. Auf dem Podium von links nach rechts: Roland Ledinger (Betreichsleiter IKT-Strategie im Bundeskanzleramt), Claudia Garad (Geschäftsführerin Wikimedia Österreich), Brigitte Lutz (Sprecherin Cooperation OGD, Stadt Wien), Martin Kaltenböck (Managing Partner Semantic Web Company und Boardmember Open Knowledge Foundation Österreich), Norbert Schöfberger (Generaldirektor Hewlett-Packard Österreich). (c) 2014 Uwe Fischer

Nach dem Motto „All you can Data“ ist jeder, der Interesse daran hat, dazu eingeladen, die Daten zu nutzen, oder das große Datenbuffet mit eigenen Informationen zu bereichern. Dazu ist es – verständlicherweise – notwendig, sich an dem Open Data Portal (ODP) zu registrieren, und natürlich muss der Benutzer auch die entsprechenden Rechte an den Informationen besitzen.

Ganz leicht wird es dem User allerdings nicht gemacht: Man merkt, dass das Portal von Datenbank-Spezialisten programmiert wurde, und wer nicht deren Sprache spricht, wird einige Schwierigkeiten haben, sich auf der Seite zurecht zu finden. Erschwerend kommt dazu, dass Verlinkungen zu Begriffserklärungen oftmals auf englischsprachige Webseiten führen, deren Verständnis dann noch mehr Fachkenntnisse voraussetzt. Wer also beispielsweise als Hobby die Sichtung von Plattbauchlibellen und roten Steinspinnen einfach nur so in eine Excel-Tabelle eingetragen hat, wird sich ohne tiefergehende IT-Kenntnisse sehr schwer dabei tun, seine Beobachtungen – die vielleicht in Verbindung mit weiteren Umweltparametern zur Bestimmung der Bodengüte von Bedeutung sein könnten – in die offene Datensammlung einzubinden. Etwas mehr Benutzerfreundlichkeit, und vor allem für den unbefangenen Einsteiger verständliche Hilfe-Funktionen wären hier dringend gefragt.

Auch von Seiten des Datennutzers hat das Portal im Augenblick noch nicht viel zu bieten. Während das amtliche Portal data.gv.at eine Vielzahl spannender Informationen und auch jede Menge Apps zur Darstellung derselben enthält,  waren eine Woche nach der offiziellen Inbetriebnahme des Open Data Portals gerade einmal zwei Anwendungen verfügbar.

Aber das Open Data Portal lebt von der Community und wird immer interessanter und spannender, je mehr Leute daran mitarbeiten. Ich selbst habe deshalb auch einen Beitrag dazu geleistet, und eine Liste von archäologischen Ausgrabungen, die ich ursprünglich nur für mein eigenes Navi zusammengestellt hatte, auf das Portal hochgeladen – und bin jetzt sehr gespannt, ob sich irgendjemand tatsächlich für diese Datensammlung interessiert und diese auf irgendeine Weise weiter verarbeiten wird.

Welche Art von Daten in das Portal eingespeist wird, bleibt jedem einzelnen überlassen – so finden sich dort unter anderem ein Produktkatalog von Hewlett Packard, eine Liste aller gezogenen Lotto-Zahlen, und eine Auflistung aller Gemeinden und Dienststellen, die bereits die Duale Zustellung nutzen. Nur die Fantasie setzt Grenzen – und natürlich der Datenschutz, denn personenbezogene Daten oder solche, die einen Rückschluss auf bestimmte Personen zulassen, dürfen auf gar keinen Fall veröffentlicht werden.

www.opendataportal.at

www.data.gv.at