Online-Shopping erfolgt ganz nebenbei

Beim Fernsehen wird gerne im Internet eingekauft

Um zu erfahren, dass der Hauptgrund für Online-Shopping die Unabhängigkeit von Ladenöffnungszeiten ist, dafür hätte es für mich keiner eigenen Studie bedurft, das flüsterte mir schon der Hausverstand ins Ohr. Was mich bei der Präsentation des „Shopper-Reports 2015“, einer aktuellen Untersuchung von Marketagent und Herold Business Data, schon mehr aufhorchen ließ, war die Tatsache, dass der Einkauf via Internet offenbar bei immer mehr Personen ganz nebenbei abläuft: Jeder Dritte sieht während des Shoppings fern, 20 Prozent der Befragten hören daneben Musik oder ein Hörbuch, und 13,9 Prozent erledigen ihre Online-Einkäufe sogar während des Essens.

Dabei scheinen Frauen ihrem Ruf, multitaskfähiger als Männer zu sein, auch hier gerecht zu werden: Während 38,3 Prozent der männlichen Befragten angaben, sich ausschließlich auf den Einkauf zu konzentrieren, waren es den Frauen nur 31,4 Prozent.

Die Vorteile des Online-Shoppings reichen von der Unabhängigkeit von Öffnungszeiten über die Möglichkeit, leichter Produkte und Preise unterschiedlicher Anbieter vergleichen zu können, bis hin zu Bewertungen und Kommentaren anderer Konsumenten, die unter Umständen gerade noch rechtzeitig einem Fehlkauf vorbeugen können. Und da spreche ich aus eigener Erfahrung: Mehr als nur einmal habe ich ein Produkt, das ich auf Grund eines Sonderangebots oder einer besonders gut gemachten Werbung schon fast gekauft hätte, im letzten Moment wieder zurück gelegt, nachdem ich mich im Internet über allfällige Schwachstellen und andere Probleme informiert hatte.

Infografik_Shopper_Report_Vor_Nachteile_03

Der größte Nachteil am Online-Shopping ist dagegen, dass man die Produkte nicht physisch vor sich hat, nicht anschauen und nicht angreifen kann, sondern sich auf verbale Beschreibungen und Fotos verlassen muss. Das meinten auch 55,3 Prozent der Teilnehmer an der Herold-Umfrage.

Und wie sieht es mit der Beratung in einem „richtigen“ Geschäft aus, die es beim Online-Shopping in dieser Form ja nicht gibt? Nun, hier gehen die Meinungen stark auseinander: 51,6 Prozent der Befragten sehen die persönliche Beratung durch einen Mitarbeiter als Vorteil des traditionellen Handels an, während 34,2 Prozent unfreundliche bzw. unmotivierte Verkäufer, und 23 Prozent aufdringliche Mitarbeiter als Nachteil des Einkaufs im Geschäft nannten.

Cyberport: Online und Offline unter einem Dach

Die Vorteile beider Einkaufswelten will – zumindest was technische Produkte betrifft – Cyberport in sich vereinen: Das deutsche Unternehmen betreibt neben dem Online-Geschäft auch mehrere Cyberport Stores, in denen Kunden die Produkte, die sie daheim im Internet gesehen haben, bei Bedarf auch live anschauen und dann gleich mitnehmen können, beziehungsweise sich mit noch allfälligen offenen Fragen auch an einen Mitarbeiter wenden können. In Deutschland gibt es bereits 13 solcher Niederlassungen, in Österreich kam zu dem bisherigen Store am Wiener Westbahnhof jetzt eine zweite Filiale im neuen Citygate-Einkaufszentrum in Wien-Floridsdorf hinzu. 3500 Produkte liegen hier auf Lager, wobei der Warentisch durch digitale Tablets noch weiter „verlängert“ wird: Die Kunden können einerseits im gesamten Online-Portfolio stöbern und Produkte, die nicht unmittelbar verfügbar sind, bestellen, andererseits aber auch ausführliche Datenblätter studieren, Testberichte und Kundenbewertungen lesen, und sich über mögliches Zubehör informieren.

Eyecatcher und freundlicher Kundenbetreuer in einem: Durch den neuen Cyperport Store im Wiener Citygate rollen Roboter mit eingebauten Tablets, über welche die Kunden diverse Zusatzinformationen zu den Produkten abfragen können. (c) 2015 Uwe Fischer

Eyecatcher und freundlicher Kundenbetreuer in einem: Durch den neuen Cyperport Store im Wiener Citygate rollen Roboter mit eingebauten Tablets, über welche die Kunden diverse Zusatzinformationen zu den Produkten abfragen können. (c) 2015 Uwe Fischer

 

www.ichbinderherold.at

www.marketagent.com

www.cyberport.at