Nikon DL: Wechselkamera statt Wechselobjektiv

Drei neue Kompaktkameras der Premium-Klasse

Wer die Fotografie wirklich ernst nimmt, hat heute eine Spiegelreflexkamera mit mehreren Objektiven, für jede Situation die passende Linse, in seiner Fototasche. Das lästige Objektiv-Wechseln, das nicht nur wertvolle Zeit kostet, sondern auch das Risiko erhöht, dass Staub auf den empfindlichen Sensor kommt, könnte schon bald der Vergangenheit angehören: Nikon hat bei seiner neuen DL-Serie seine hochwertigen Nikkor-Objektive fest mit einer Kompaktkamera verbunden. Da die komplette Kamera kaum mehr als eine gutes Wechselobjektiv kostet, steckt der ambitionierte Fotograf einfach drei Fotoapparate in seine Tasche und holt je nach Motiv mit nur einem Griff das richtige Werkzeug zu Hand.

Mit vorerst drei Modellen läutet Nikon seine neue DL-Serie ein, Kompaktkameras der Premium-klasse mit hochwertigen Nikkor-Objektiven. (c) 2016 Uwe Fischer

Mit vorerst drei Modellen läutet Nikon seine neue DL-Serie ein, Kompaktkameras der Premium-klasse mit hochwertigen Nikkor-Objektiven. (c) 2016 Uwe Fischer

Der Einstieg in die neue Premium-Reihe wird durch drei Modelle gebildet, mit denen die häufigsten Anwendungsfälle abgedeckt werden: Die Nikon DL 18-50 f/1.8-2.8 besticht mit einem Weitwinkelzoom und einer elektronischen Shift-Funktion, mit der sich stürzende Linien bei Gebäuden gleich während des Fotografierens korrigieren lassen – damit ist diese Kamera vor allem für Architektur- und Landschaftsfotografie prädestiniert. Empfohlener Listenpreis: 959 Euro.

Für Porträt- und Makroaufnahmen ist die lichtstarke Nikon DL 24-85 f/1.8-2.8 konzipiert. Wie das zuvor gezeigte Modell ich auch sie mit einem neigbaren Display ausgestattet. Eine fluorvergütete Frontlinse erlaubt es dem Fotografen, allfälligen Staub und Schmutz ganz einfach abzuwischen, und beide Geräte sind mit einem Universal-Blitzschuh ausgestattet, auf den unter anderem auch ein elektronischer Sucher aufgesteckt werden kann. Kostenpunkt: 769 Euro.

Den Tele-Bereich deckt Nikon mit der DL 24-500 f/2.8-5.6 ab. Der elektronische Sucher ist hier gleich in die Kamera eingebaut und muss nicht zusätzlich erworben werden. Der Grund dafür ist naheliegend, oder besser gesagt, in der Ferne liegend: Im extremen Telebereich ist es angenehmer, die Kamera direkt am Auge zu haben als auf Armlänge von sich wegzustrecken, da die anliegende Haltung für zusätzliche Stabilität sorgt. Natürlich verfügt die Superzoom-Kamera, sowie auch die beiden Schwestermodelle – über einen neuen Dual Detect-Bildstabilisator, der eine Kombination auch mechanischer und elektronischer Stabilisierung darstellt. Neben dem Sucher ist natürlich auch ein herkömmliches Display ist vorhanden, welches nicht nur neig-, sondern auch schwenkbar ist, was die Flexibilität bei der Auswahl der richtigen Perspektive erhöht. Listenpreis: 1049 Euro.

Alle drei Modelle sind mit einem 20,8 Megapixel auflösenden CX-Sensor (ein Zoll) ausgestattet. Die bei den Modellen angegebenen Werte stellen daher nicht die physikalische Brennweite der Objektive dar, sondern das „Kleinbild-Äquivalent“, also jene Brennweite, der der Bildausschnitt bei einer klassischen Kleinbildkamera entsprochen hätte – an diese Angabe haben sich die Fotografen über Jahrzehnte hin gewöhnt, so dass sie auch bei den neuen Modellen übernommen wurde.

Mit den Nikon DL Kameras kann man freilich nicht nur fotografieren, sondern auch Videos aufnehmen, und das bereits im UHD- bzw. 4k-Modus – wer also bereits einen derart hochauflösenden Fernseher sein eigen nennen sollte, kann das neue Bildformat bereits mit seinem eigenem Content voll ausreizen.

Ebenfalls serienmäßig ist bei der DL-Serie Nikons SnapBridge-Technologie verbaut: Die Kamera kann via Bluetooth mit einem Smartphone verbunden werden, um Fotos direkt im Web zu speichern bzw. auf eine Social Media Plattform hochzuladen.

Alles drei Modelle sollen in Österreich im Juni in den Handel kommen, also gerade rechtzeitig zur Urlaubszeit.

www.nikon.at