Die verschwundene Signatur

Wenn die Handy-Unterschrift nicht mehr funktioniert

Normalerweise bin ich ja ein großer Fan und Befürworter der Handy-Signatur, und empfehle sie auch jedem weiter. Normalerweise, wohlbemerkt. Da ich die Signatur nicht täglich nutze, sondern – logischerweise – nur dann, wenn ich sie auch wirklich brauche, habe ich übersehen, dass diese irgendwann einmal ablaufen kann. Und genau das ist in den letzten Wochen scheinbar passiert, denn als ich heute ein Dokument unterschreiben wollte, zeigte mir der Computer seinen virtuellen Mittelfinger.
signaturlogo
Es wäre ja nett – und vor allem auch kundenfreundlich – gewesen, wenn ich zeitgerecht irgendeine Benachrichtigung erhalten hätte, dass die Signatur vor Ablauf einer Fünf-Jahres-Frist verlängert werden muss, aber so funktionierte die Unterschrift einfach nicht mehr. Punkt, aus. Wahrscheinlich stand das Ganze mit den fünf Jahren eh in den Vertragsbedingungen, aber, Hand aufs Herz, wer merkt sich so etwas schon?

Zum Glück gibt es bei uns im Nachbarort eine Registrierstelle, bei der man mir sofort eine neue Signatur ausstellen konnte. Es gibt zwar auch online verschiedene Möglichkeiten, eine neue Handy-Unterschrift zu beantragen, aber das ist dann mit Schriftstücken, die in Papierform per Post hin- und hergeschickt werden müssen, verbunden, was mehrere Tage dauern würde, und wenn man es eilig hat, weil Fristen einzuhalten sind, ist dies ein eher riskantes Unterfangen.

Also gut, eine Stunde später hab ich endlich meine Signatur wieder. Daheim wollte ich natürlich sofort nachschauen, ob meine Sachen noch alle im E-Tresor liegen, und das war auch schon die nächste nächste Überraschung: Zugriff verweigert.

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Auf der Suche, ob ich vielleicht doch irgendwann in meiner E-Mail-Flut eine wichtige Info übersehen hätte, fand ich dann eine Presseaussendung gefunden, in der das neue Handy-Signatur-Konto vorgestellt wurde, und darin habe ich zu meiner Erleichterung auch meine alten Tresor-Inhalte wiedergefunden.

Aber, wie gesagt, das war eine Presse-Aussendung, die nur an Journalisten rausging! In meiner Eigenschaft als „normaler Bürger“ habe ich null Informationen erhalten, weder über den Ablauf meiner Signatur, noch über die Umstellung des Tresors. Und das finde ich, wenn man die Akzeptanz der Signatur wirklich weiter ausbauen möchte, gar nicht gut…

Da ich einer der ersten Benutzer von Bürgerkarte und Handy-Signatur war, bin ich wohl auch einer der ersten, dem dieses Missgeschick passiert ist – alle anderen Benutzer sollten also gut aufpassen und rechtzeitig daran denken, ihre digitale Unterschrift rechtzeitig verlängern zu lassen. So lange sie nicht abgelaufen ist, soll das nämlich ganz bequem online mit der Handy-Signatur gehen.