Wenn Betrüger mit Gefühlen spielen

Wie man sich mit „Kopieren statt teilen“ zum potenziellen Opfer macht

Immer öfter findet man auf Facebook irgendwelche herzreißenden Stories oder Sinnsprüche, die allesamt mit einem Hinweis wie „Wetten, das traut sich keiner in seinen Status zu kopieren…“ oder ähnlichem enden. Und darin liegt auch schon der sprichwörtliche Hund begraben: Computerkriminelle können sich auf diese Weise sehr schnell und einfach einen Überblick verschaffen, wer einerseits auf bestimmte Gefühle anspringt, und wer gleichzeitig naiv genug sein könnte, auf gewisse Betrugsmaschen hereinzufallen.

Solche Phrasen weisen auf unlautere Absichten des ursprünglichen Verfassers eines Postings hin.

Auf der australischen Webseite von Oak Web Design stieß ich kürzlich auf einen interessanten Artikel zu diesem Thema, der, wenn man die darin erwähnten Inhalte auf hiesige Themen ummünzt, auch bei uns Gültigkeit hat. Denn die Quintessenz ist dieselbe: Durch „Teilen“ eines Beitrags lässt sich dessen Ursprung nachvollziehen, durch Kopieren und Einfügen in den eigenen Status nicht mehr. Dafür kann sich der Urheber des Herz-Schmerz-Postings durch eine einfache Google-Suche eine Liste potenzieller Opfer ausgeben lassen, die er dann auf welche Weise auch immer um den Finger wickeln kann, um ihnen letztendlich Geld aus der Tasche zu ziehen.

Der zweite Grund für die „Kopieren statt Teilen“-Bettelei: Durch das Kopieren einer Nachricht in den eigenen Status lassen sich Fake-News leichter verbreiten. Wird ein solches Posting geteilt, und Facebook entscheidet sich, das Original zu löschen, sind die geteilten Nachrichten auch weg, während die Kopien davon Stück für Stück per Hand entfernt werden müssen, was in der Praxis so gut wie unmöglich ist. Und, wie schon gesagt, der ursprüngliche Schöpfer einer Falschmeldung kann nicht mehr ausgeforscht werden.

Fazit: Wer kopiert statt teilt, macht sich nicht nur selbst zum Opfer, sondern unterstützt auch die finsteren Absichten der Kriminellen.

Oaks Web Design verweist auf die amerikanische Seite www.snopes.com, um Fake News oder so genannte Hoaxes zu erkennen, für österreichische und deutsche Internet-User ist es ratsam, im Zweifelsfall auf www.mimikama.at über den Wahrheitsgehalt eines Postings zu informieren.

http://www.mimikama.at

http://www.snopes.com

http://oakwebdesign.com.au