Das neue Tarif-Konzept von T-Mobile

Billiger wird es nicht, auch nicht einfacher – aber transparenter

Die Zeiten, in denen das Telefonieren via Handy immer billiger wurde, sind endgültig vorüber. Die Netzbetreiber sprechen allerdings nicht von einer Preiserhöhung, sondern vielmehr von einer Preisstabilisierung – ob und wieviel es für den Endkunden nun tatsächlich teurer wird, lässt sich dabei oft nur sehr schwer nachvollziehen. T-Mobile etwa hat dieser Tage sein Tarifschema so komplett umgekrempelt, dass ein Vergleich mit früheren Tarifen praktisch unmöglich geworden ist.

Andreas Bierwirth, der CEO von T-Mobile Österreich, präsentiert das neue Tarifmodell. (c) 2014 Uwe Fischer

Andreas Bierwirth, der CEO von T-Mobile Österreich, präsentiert das neue Tarifmodell. (c) 2014 Uwe Fischer

Zum einen wurden die Preise für das Handy und der eigentliche Tarif jetzt voneinander getrennt, zum anderen gibt es keine Gesprächskosten für Inland-Telefonate mehr – die sind alle inkludiert, ebenso alle SMS im Inland. Ausgenommen sind natürlich Mehrwertdienste, für die nach wie vor die üblichen Kosten anfallen. Die drei Telefontarife, die T-Mobile anbietet, unterscheiden sich primär durch das inkludierte Datenvolumen, und die Option, ein neues Handy wie üblich in zwei, oder schon in einem Jahr beziehen zu können. Und auch wenn offiziell die Tarife und die Hardwarekosten voneinander unabhängig sind, gibt es dann doch wieder einen entsprechenden Bonus bei den höherwertigen Tarifen.

So kostet das neue Samsung Galaxy Alpha etwa mit dem „Extreme“-Tarif (6 GB Datenvolumen, 39,99 Euro pro Monat) 216 Euro, mit dem Tarif „Turbo“ (3 GB, 29,99 Euro pro Monat) 384, und mit dem Tarif „Light“ (1 GB, 19,99 Euro) stolze 504 Euro. Damit ist man – zumindest im Augenblick noch, d.h. am 22.9. 2014 – allerdings noch immer billiger, als wenn man das Gerät auf dem freien Markt kaufen würde, denn bei Geizhals ist dasselbe Modell ab 585 Euro gelistet. Ähnlich verhält es sich mit dem neuen Apple iPhone 6: Beim teuersten Tarif fallen dafür 408 Euro an, beim mittleren 576, und beim niedrigsten Tarif 624. Auf Geizhals ist das iPhone 6 ab 699 Euro zu finden.

Anhand des neuen Samsung Galaxy Alpha lässt sich die Abhängigkeit von Gerätepreis und dem gewählten Handytarif deutlich erkennen.

Anhand des neuen Samsung Galaxy Alpha lässt sich die Abhängigkeit von Gerätepreis und dem gewählten Handytarif deutlich erkennen.

Übrigens hat sich T-Mobile bei der neuen Preisgestaltung auch gleich von der verhassten SIM-Lock-Sperre getrennt, das heißt, man kann auch die SIM-Karten jedes anderen Providers in das Handy einlegen. Dies hat vor allem zwei große Vorteile: Erstens kann man im Ausland nun auch Prepaid-Karten eines lokalen Netzbetreibers benutzen und sich so die Roaming-Gebühren ersparen, und zweitens kann man das Handy daheim bei Bedarf auch zeitweise mit einer Wertkarte bestücken, wenn man seine normale Telefonnummer nicht preisgeben will, aber dennoch für Rückrufe erreichbar sein will – dies kann etwa bei Versandhäusern sehr ratsam sein, die zur Bestätigung einer Bestellung den Käufer zurückrufen, aber dann die Telefonnummern speichern und deren Besitzer dann fortan mit weiteren Marketingmaßnahmen belästigen.

Wer übrigens ins Ausland telefoniert, muss nach wie vor für die Gespräche zahlen, und das nicht zu knapp: Bei jedem der drei Tarif kostet eine Auslandsminute satte 99 Cent, wenn man nicht das „Auslandspaket EU+Türkei“ dazu gebucht hat. Dieses kostet 5,99 Euro, enthält insgesamt 200 Freiminuten in die EU, nach Island, Norwegen, Liechtenstein, in die Schweiz und in die Türkei, und ist ein Monat gültig.

T-Mobile argumentiert bei seinen neuen Tarifen vor allem mit der Datenübertragung, die ohne Aufpreis das neue, superschnelle LTE inkludiert. Beim Light-Tarif mit einer Maximalen Download-Rate von 4 Megabit pro Sekunde wird man davon freilich wenig spüren, erst bei dem Turbo-Tarif mit bis zu 50 und dem Extreme-Tarif mit bis zu 150 Mbit/s kann man die neue Technologie genießen. Zumindest in der Theorie. Das Ganze funktioniert nämlich vorerst nur in den Ballungszentren – wer am Land lebt, darf den Temporausch der Städter ohne Gegenleistung mitfinanzieren -, und auch da handelt es sich nur um maximal erreichbare Werte. Und wenn man wirklich das volle Tempo ausnützen könnte, um große Datenmengen downloaden, wären die 6 Gigabyte monatliches Datenvolumen auch sehr rasch erschöpft – nämlich schon nach sechs Minuten! Und wenn das inkludierte Volumen verbraucht ist, kann man auch nicht einfach mit langsamerer Geschwindigkeit weitersurfen, da wird einfach beinhart abgeschaltet, und es geht auch kein einziges E-Mail mehr durch. Allerdings kann man zusätzliches Datenvolumen dazu kaufen: 1 GB etwa für 3,99 Euro, oder 20 GB für 14,99.

Das neue Motto von T-Mobile heißt „Bezahlen wie ich will und was ich will“ – ob es damit einfacher wird, sei allerdings dahin gestellt, denn nun gilt es, die verschiedenen Optionen und Zusatzpakete genau durchzurechnen, um wirklich den optimalen Tarif zu finden.

Einen wirklich großen Vorteil hat das neue Konzept allerdings: Es gibt keine „Schläfer-Gebühren“ mehr. Wer bisher über einen teuren Tarif ein Null-Euro-Handy mitfinanzierte und den Vertrag nicht rechtzeitig kündigte, zahlte unter Umständen noch jahrelang die „Raten“ für ein in Wirklichkeit längst schon abbezahltes Gerät weiter. Dies kann durch die Trennung von Tarif und Hardware-Kosten nun nicht mehr passieren.

www.t-mobile.at

 

Feuer legt mobiles Internet lahm

Transmission High Site in Flammen – National Roaming als Ausweg

Es sind nicht immer die „bösen Netzbetreiber“ oder die „unfähigen Techniker“ schuld daran, wenn das Internet steht. Am Wochenende war in weiten Teilen Ostösterreichs für etwa acht Stunden der gesamte mobile Datenverkehr über das Handynetz von Drei lahmgelegt, weil im burgenländischen Parndorf ein Silo, in dem eine „Transmission High Site“ von Hutchison 3G untergebracht ist, in Flammen stand.

Wenn innerhalb Österreichs die Roaming-Anzeige - hier auf der Web-Oberfläche des 3Webgate - erscheint, kann man notfalls auch das Partnernetz des eigenen Betreibers zumindest für kleine, einfache Internet-Zugriffe benutzen.

Wenn innerhalb Österreichs die Roaming-Anzeige – hier auf der Web-Oberfläche des 3Webgate – erscheint, kann man notfalls auch das Partnernetz des eigenen Betreibers zumindest für kleine, einfache Internet-Zugriffe benutzen.

Wie es zu dem Feuer gekommen ist, ist noch unklar, Gerüchten zufolge könnte es sich um einen Kabelbrand gehandelt haben, der dann auf die Umgebung übergegriffen hat. Tatsache ist, dass der in dem Silo untergebrachte Technikraum ausbrannte und das elektronische Equipment zerstört wurde. Das Fatale daran: Es handelte sich, wie Drei-Sprecherin Petra Jakob betont, um eine so genannte „Transmission High Site“, einen wichtigen Knotenpunkt im Datennetz von Drei, und alle dahinter liegenden Sendestationen wurden durch dessen Ausfall ebenfalls außer Gefecht gesetzt. Die Folgen waren vom Burgenland bis ins Marchfeld zu spüren. Die Service-Techniker von Hutchison 3G waren zwar rasch vor Ort, mussten aber natürlich das Ende des Feuerwehreinsatzes abwarten, ehe sie sich ein Bild vom tatsächlichen Ausmaß des Schadens machen konnten. Und somit dauerte es bis in die Abendstunden, bis das mobile Internet den Drei-Kunden endlich wieder zur Verfügung stand.

Auch wenn man die Sachlage kennt, ist eine solche Störung für den Endkunden natürlich mehr als ärgerlich – kein Facebook, keine E-Mail, kein Google… Dienste, die man wie selbstverständlich ohne viel Nachzudenken quasi rund um die Uhr nutzt, stehen auf einmal nicht mehr zur Verfügung, man fühlt sich förmlich von der Umwelt abgeschnitten. Im Fall von Drei gibt es jedoch noch ein kleines Hintertürchen, über das man sich notfalls retten kann: Das so genannte „National Roaming“. Um seinen Kunden ein wirklich flächendeckendes Telefonieren zu ermöglichen, wurde ein entsprechendes Abkommen mit T-Mobile geschlossen, das heißt, wenn kein Netz von Drei zur Verfügung steht, können die Kunden ohne Aufpreis im Netz von T-Mobile telefonieren.

Die Betonung liegt auf Telefonieren, denn dieses nationale Roaming umfasst nur das klassische GSM-Netz, kurz 2G, nicht aber das für die schnelle Datenübertragung notwendige UMTS. Dennoch – wenn auf dem Endgerät (Handy, aber auch UMTS-Stick oder Webgate) die Roaming-Funktion aktiviert ist, lässt sich zur Not auch das GSM-Netz zur Datenübertragung nutzen… So wie früher, als es noch kein UMTS, HSPA oder LTE gab. Freilich ist die Übertragung äußerst schleppend. Zwar funktionieren manchmal auch die alten „Krücken“ GPRS und EDGE, um dem langsamen Netz ein bisschen zusätzliche Performance zu entlocken, ein komfortables Surfen, oder gar Videostreaming oder Skypen, ist damit freilich nicht möglich. Zumindest aber kann man seine E-Mails abrufen, und auf Facebook oder Google+ eine entsprechende Statusmeldung platzieren, dass man derzeit so gut wie offline ist und leider am sozialen digitalen Geschehen nicht teilhaben kann. Wird zwar, realistisch betrachtet, keinen Menschen wirklich interessieren, aber zumindest hat man selbst die Beruhigung, nicht einfach kommentarlos in einem virtuellen Nirwana abgetaucht zu sein.

www.drei.at

Das Handy als Sucher für die Spiegelreflexkamera

Bequem um die Ecke oder über Kopf fotografieren

Haben Sie sich auch schon einmal gewünscht, man könnte den Sucher der Kamera einfach abnehmen, um beispielsweise hoch über eine Menschenmenge hinweg zu fotografieren, oder einen Schnappschuss um die Ecke zu wagen? Mit einer Spiegelreflex-Kamera von Canon und einem Smartphone mit USB-Schnittstelle wird dieser Wunsch Wirklichkeit. Das einzige, was man dazu noch benötigt, ist eine knapp acht Euro teure Software für das Handy, den so genannten DSLR Controller.

Uwe Fischer testet den DSLR Controller in der Praxis.
Uwe Fischer testet den DSLR Controller in der Praxis. (c) 2013 Uwe Fischer

Da die Android-App leider nicht mit jedem Handy und jedem Fotoapparat zusammenarbeitet, empfiehlt es sich, erst einmal die App Remote Release desselben Herstellers auf das Smartphone herunterzuladen, und das Handy über ein USB-Kabel mit der Kamera zu verbinden. Sobald man nun die Kamera einschaltet, sollte auf dem Handydisplay automatisch ein großer Auslöse-Knopf erscheinen – tippt man diesen an, und die Kamera löst aus, hat man gewonnen, das System ist kompatibel, und man kann sich daran machen, gegen Bezahlung die „richtige“ Software aus dem Google Play Store herunterzuladen.

Wenn Kamera und Handy über den DSLR Controller miteinander verbunden sind, wird das Telefon zum Sucher: Man sieht auf dem Bildschirm genau das, was man ansonsten im LiveView-Modus auf dem Kamera-Display sehen würde, jedoch garniert mit jeder Menge Schaltelemente. So kann man über das Smartphone beispielsweise den Autofokus steuern, die ISO-Empfindlichkeit regulieren, einen Weißabgleich vornehmen, und vieles mehr – und man kann  natürlich aus der Ferne auf den Auslöser drücken. Wenn die Kamera imstande ist, Videos aufzunehmen, lässt sich auch diese Funktion über das Handydisplay steuern.

Die größte Hürde dürfte die USB-Schnittstelle des Handys sein: Das Telefon muss den USB-Host-Modus beherrschen, um ein externes Gerät ansprechen zu können, und das ist leider keine Selbstverständlichkeit. Bei manchen Smartphones kann diese Funktion durch „Rooten“ nachträglich freigeschaltet werden, aber das setzt schon fortgeschrittene Kenntnisse im Umgang mit der Hardware voraus – oder einen hilfreichen Freund. Die Software unterstützt auch den Zugriff auf die Kamera via WLAN, was aber wiederum voraussetzt, dass die Kamera auch mit einem WiFi-Modul ausgestattet ist.

Das Handy wird zur Fernbedienung für die Kamera. (c) 2013 Uwe Fischer

Das Handy wird zur Fernbedienung für die Kamera. (c) 2013 Uwe Fischer

Der DSLR Controller befindet sich noch in der Betaphase, das heisst, man muss jederzeit mit Pannen oder Abstürzen rechnen, im Testbetrieb mit einem Galaxy Nexus-Handy und einer Canon 700D trat jedoch nicht das geringste Problem auf.

A propos Canon: Falls das Christkind eine Kamera oder ein Objektiv von Canon unter den Weihnachtsbaum gelegt haben sollte, sollten Sie auf jeden Fall die Canon-Webseite besuchen und nachschauen, ob besagtes Gerät an der Cash Back-Aktion beteiligt ist – dann gibt es nämlich gegen Vorlage von Rechnung und Originalverpackung (Abfotografieren und die Bilder per Internet an Canon übermitteln reicht aus) eine Rückvergütung zwischen 25 und 250 Euro!

http://dslrcontroller.com/

http://www.canon.at/cashback/