Feuer legt mobiles Internet lahm

Transmission High Site in Flammen – National Roaming als Ausweg

Es sind nicht immer die „bösen Netzbetreiber“ oder die „unfähigen Techniker“ schuld daran, wenn das Internet steht. Am Wochenende war in weiten Teilen Ostösterreichs für etwa acht Stunden der gesamte mobile Datenverkehr über das Handynetz von Drei lahmgelegt, weil im burgenländischen Parndorf ein Silo, in dem eine „Transmission High Site“ von Hutchison 3G untergebracht ist, in Flammen stand.

Wenn innerhalb Österreichs die Roaming-Anzeige - hier auf der Web-Oberfläche des 3Webgate - erscheint, kann man notfalls auch das Partnernetz des eigenen Betreibers zumindest für kleine, einfache Internet-Zugriffe benutzen.

Wenn innerhalb Österreichs die Roaming-Anzeige – hier auf der Web-Oberfläche des 3Webgate – erscheint, kann man notfalls auch das Partnernetz des eigenen Betreibers zumindest für kleine, einfache Internet-Zugriffe benutzen.

Wie es zu dem Feuer gekommen ist, ist noch unklar, Gerüchten zufolge könnte es sich um einen Kabelbrand gehandelt haben, der dann auf die Umgebung übergegriffen hat. Tatsache ist, dass der in dem Silo untergebrachte Technikraum ausbrannte und das elektronische Equipment zerstört wurde. Das Fatale daran: Es handelte sich, wie Drei-Sprecherin Petra Jakob betont, um eine so genannte „Transmission High Site“, einen wichtigen Knotenpunkt im Datennetz von Drei, und alle dahinter liegenden Sendestationen wurden durch dessen Ausfall ebenfalls außer Gefecht gesetzt. Die Folgen waren vom Burgenland bis ins Marchfeld zu spüren. Die Service-Techniker von Hutchison 3G waren zwar rasch vor Ort, mussten aber natürlich das Ende des Feuerwehreinsatzes abwarten, ehe sie sich ein Bild vom tatsächlichen Ausmaß des Schadens machen konnten. Und somit dauerte es bis in die Abendstunden, bis das mobile Internet den Drei-Kunden endlich wieder zur Verfügung stand.

Auch wenn man die Sachlage kennt, ist eine solche Störung für den Endkunden natürlich mehr als ärgerlich – kein Facebook, keine E-Mail, kein Google… Dienste, die man wie selbstverständlich ohne viel Nachzudenken quasi rund um die Uhr nutzt, stehen auf einmal nicht mehr zur Verfügung, man fühlt sich förmlich von der Umwelt abgeschnitten. Im Fall von Drei gibt es jedoch noch ein kleines Hintertürchen, über das man sich notfalls retten kann: Das so genannte „National Roaming“. Um seinen Kunden ein wirklich flächendeckendes Telefonieren zu ermöglichen, wurde ein entsprechendes Abkommen mit T-Mobile geschlossen, das heißt, wenn kein Netz von Drei zur Verfügung steht, können die Kunden ohne Aufpreis im Netz von T-Mobile telefonieren.

Die Betonung liegt auf Telefonieren, denn dieses nationale Roaming umfasst nur das klassische GSM-Netz, kurz 2G, nicht aber das für die schnelle Datenübertragung notwendige UMTS. Dennoch – wenn auf dem Endgerät (Handy, aber auch UMTS-Stick oder Webgate) die Roaming-Funktion aktiviert ist, lässt sich zur Not auch das GSM-Netz zur Datenübertragung nutzen… So wie früher, als es noch kein UMTS, HSPA oder LTE gab. Freilich ist die Übertragung äußerst schleppend. Zwar funktionieren manchmal auch die alten „Krücken“ GPRS und EDGE, um dem langsamen Netz ein bisschen zusätzliche Performance zu entlocken, ein komfortables Surfen, oder gar Videostreaming oder Skypen, ist damit freilich nicht möglich. Zumindest aber kann man seine E-Mails abrufen, und auf Facebook oder Google+ eine entsprechende Statusmeldung platzieren, dass man derzeit so gut wie offline ist und leider am sozialen digitalen Geschehen nicht teilhaben kann. Wird zwar, realistisch betrachtet, keinen Menschen wirklich interessieren, aber zumindest hat man selbst die Beruhigung, nicht einfach kommentarlos in einem virtuellen Nirwana abgetaucht zu sein.

www.drei.at