Screeneo: Großes Bild in kleinen Räumen

Kompaktes Multimedia-System mit Short Distance Projektor

Im Business-Bereich gehören Short Distance Projektoren bereits zum Alltag, jetzt findet diese Technologie auch im Wohnzimmer Einzug: Der französische Hersteller Sagemcom präsentierte dieser Tage unter dem Philips-Logo in Wien den neuen Multimedia-Beamer Screeneo, der bereits aus nur zehn Zentimetern Entfernung ein Bild mit 1,27 Metern Diagonale – das entspricht einem 50 Zoll Flatscreen – an die Wand projiziert. Rückt man mit dem Gerät auf insgesamt 44 Zentimeter zurück, ergibt sich eine Bildfläche, die sich mit einem 100 Zoll-Fernseher vergleichen lässt.

Screeneo


Kleines Zimmer, großes Kino: Der Screeneo benötigt nicht einmal einen halben Meter Abstand zur Wand, um ein 100 Zoll großes Bild zu erzeugen. (c) 2014 Uwe Fischer – Der dargestellte Filmausschnitt stammt aus dem Trailer zu „The Wolf of Wall Street“

Der Projektor selbst arbeitet mit LED-Technologie, das heißt, bei einer erwarteten Lebensdauer von 30.000 Betriebsstunden gibt es keinen aufwändigen Lampenwechsel, und es müssen im Vergleich zu herkömmlichen Beamer auch keine Aufwärm- und Abkühlphasen berücksichtigt werden – wenn der Film aus ist, schaltet man das Gerät einfach ab und packt es weg – bei einem herkömmlichen Projektor könnten die Erschütterungen bereits das vorzeitige Ende der teuren Lampe bedeuten. Da sowohl das Soundsystem – Dolby Digital inklusive Subwoofer -, wie auch ein Mediaplayer und ein DVB-T-Empfänger im Gehäuse inkludiert sind, ist der Screeneo für den mobilen Einsatz prädestiniert – das einzige, was man für den Video- oder Fernsehabend noch benötigt, sind eine Steckdose und eine freie Wand.

Letztere muss nicht einmal weiss sein – einige Standard-Wandfarben sind bereits im Betriebssystem des Projektors hinterlegt, sodass der Mediaplayer das Bild entsprechend anpassen kann, um dem Betrachter ein möglichst farbechtes Filmerlebnis zu bescheren. Das Betriebssystem des Screeneo ist übrigens Android 4.2, sodass sich auch verschiedene Apps, wie beispielsweise Spiele, direkt auf dem Projektor installieren lassen. Dementsprechend ist via WLAN auch der Zugang zum Internet möglich, sodass sich beispielsweise YouTube-Clips metergroß konsumieren lassen, und auch die Darstellung und Bearbeitung von Office-Dokumenten ist problemlos möglich. Die Anbindung von Maus und Tastatur erfolgt dann bei Bedarf via Bluetooth.

Wenn der Projektor in ein Heimnetzwerk eingebunden wird, kann er via DLNA auch auf Multimedia-Dateien, die auf  PCs oder einem Server gespeichert sind, zugreifen. Ansonsten können beliebige Geräte wie Spielkonsolen, BluRay-Player, Settop-Box oder Sat-Receiver an die HDMI-Buchsen des Screeneo angeschlossen werden, und via USB können auch Filme von einer externen Festplatte oder einem USB-Stick direkt abgespielt werden. Auch ein SD-Kartenleser ist mit an Bord. Dabei werden so gut wie alle heute üblichen Datenformate inklusive der MKV-Container unterstützt. Schließlich erlauben ein Composite- und ein VGA-Eingang auch noch den Anschluss älterer, analoger Videoquellen.

Der Projektor ist sogar 3D-fähig – eine entsprechende aktive Shutterglass-Brille ist im Lieferumfang inkludiert. Dabei kann der Screeneo sowohl echten 3D-Content wiedergeben, wie auch herkömmliche Videos in Echtzeit in ein 3D-Bild umwandeln.

Screeneo


Der Screeneo beherrscht dank Android-Betriebssystem die unterschiedlichsten Dateiformate. (c) 2014 Uwe Fischer

Der Screeneo, den ich näher unter die Lupe nehmen durfte, ist der erste Vertreter einer zukünftigen Produktfamilie. Das aktuelle Gerät beherrscht mit einer nativen Auflösung von 1280 mal 800 Pixel nur das 720p-Format, FullHD soll erst bei späteren Modellen angeboten werden. Für anspruchsvolle Cineasten, die ihren Content hauptsächlich via BluRay beziehen, mag 720p zu niedrig erscheinen, für den normalen Fernseh-Konsum oder zum Betrachten von Clips aus dem Internet reicht es jedoch aus. Die Lichtstärke wird mit 500 ANSI-Lumen angegeben, das heißt in der Praxis, der Raum muss zwar nicht komplett abgedunkelt sein, bei hellem Tageslicht erscheint das Bild jedoch ziemlich blass. Allerdings sind auch hier leistungsfähigere Geräte in Vorbereitung.

Als unverbindlichen Verkaufspreis für das vorgestellte Einstiegsmodell PHD 1590TV nennt Sagemcom 1590 Euro, vermarktet wird das Gerät unter der Marke Philips.

www.sagemcom.com

www.philips.com