Wenn es mir reicht, geht Frank ran

Wie man Datensammlern einen Strich durch die Rechnung macht

Er kostet wirklich nichts, sammelt keine Daten, und ist stets zu Diensten: Der sympathische Bursche „Frank“ wimmelt gekonnt lästige Anrufer ab und schützt so vor unerwünschtem Telefon-Marketing.

Frank geht ran

Als „kleines Dankeschön“ gibt es nach dem Einkauf bei einem renommierten Online-Shop ein befristetes Gratisabo einer Zeitung oder Zeitschrift – eine nette Idee, wäre da nicht ein Haken an der Sache: Bei der Anforderung des „Geschenks“ muss zwingend eine Telefonnummer angegeben werden, ansonsten lässt sich das Formular nicht abschicken. Auch bei Yahoo ist man seit kurzem gezwungen, seine Handynummer preiszugeben, um Dienste wie Flickr nutzen zu können, und bei diversen Preisausschreiben geht ohne Angabe einer Telefonnummer ohnehin gar nichts. Was da als „Gratis-Angebot“ propagiert wird, bezahlt man in Wirklichkeit durch die Preisgabe von persönlichen Daten, und trotz diverser gesetzlichen Regelungen ist es so gut wie unmöglich, die Marketing-Maschinerie zu stoppen, wenn sie erst einmal so richtig angelaufen ist.

Doch zum Glück gibt es ja Frank. Die in Wien ansässige mediainvent Service GmbH hat die ursprünglich aus Deutschland stammende Idee von frankgehtran.de an österreichische Verhältnisse angepasst und sowohl eine Handy-, wie auch eine Festnetznummer eingerichtet, die zu einer Mailbox führt, auf der eine sympathische Stimme dem Anrufer freundlich aber bestimmt erklärt, dass eine telefonische Kontaktaufnahme mit der Zielperson nicht erwünscht ist.

Wenn ich also irgendein Online-Formular auszufüllen habe, bei dem zwingend eine Telefonnummer anzugeben ist, und ich weiß, dass ich von besagter Quelle ganz sicher nicht angerufen werden möchte, beziehungsweise befürchte, dass die Nummer dann an andere Telefon-Marketingfirmen weiterverkauft wird, gebe ich einfach Franks Nummer an. Falls die Nummer von „Frank geht ran“ in einem Formular gesperrt sein sollte, empfiehlt der Betreiber, einfach am Schluss der Nummer noch ein bis zwei beliebige Zahlen anzuhängen – auf diese Weise lassen sich die meisten Filter austricksen.

Franks Festnetznummer lautet +43-1-2341668, sein „Handy“ ist unter +43-699-10565921 erreichbar.

An die Handynummer kann man auch SMSen schicken, wobei die lustigsten Nachrichten – natürlich ohne Absender – dann auf Franks Webseite veröffentlicht werden. Beim Durchlesen fällt dabei auf, dass der Service offenbar nicht nur zum Abwimmeln von Marketinganrufen genutzt wird, sondern auch bei diversen Flirts gezielt eingesetzt wird – quasi um sicher zu gehen, dass der One-Night-Stand auch wirklich ein One-Night-Stand bleibt… Auch wenn das nicht wirklich die feine Art ist, ist es noch immer besser, als eine Fantasienummer anzugeben, die dann vielleicht zufällig irgendeiner real existierenden Person gehört, die dann in arge Schwierigkeiten geraten kann…

Die Firma mediainvent versteht sich als Spezialist für IP-Telefonie und Telefonsysteme und bietet seinen Kunden unter anderem ein virtuelles Fax-Service an, bei dem an eine bestimmte Telefonnummer geschickte Faxe automatisch als E-Mail weitergeleitet werden, beziehungsweise E-Mails an eine Faxnummer verschickt werden können – damit können auch Unternehmen, die über keinen Festnetzanschluss mehr verfügen, die klassischen Faxdienste nutzen.

www.frankgehtran.at

www.mediainvent.at