MiVoice: Wenn Telefon, Video und IT miteinander verschmelzen

Mitel stellt nach Fusion mit Aastra die ersten neuen Produkte vor

Wenn zwei Unternehmen fusionieren, bleibt meistens eines davon auf der Strecke, wird vom Stärkeren verschlungen, oder darf sein Dasein fortan an einem unbedeutenden Nebenschauplatz fristen. Dem Kommunikations-Anbieter Aastra dürfte, wie es momentan aussieht, dieses Schicksal erspart bleiben: Nach der Fusion mit Mitel verschwand zwar die Marke Aastra von der Bildfläche, die altbewährten Produkte bleiben jedoch unter neuem Namen auf dem Markt, und werden auch entsprechend weiterentwickelt. Der Name Mitel bleibt zwar erhalten, als sichtbares Zeichen, dass mit der Fusion im Grunde genommen eine neues Unternehmen entstanden ist, wurde jedoch die komplette Corporate Identity samt Firmenlogo umgekrempelt. Und es gibt auch schon die ersten Produkte, die aus der Verschmelzung der beiden Welten hervorgegangen sind.

Das kleine, kompakte Konferenzsystem UC360 von Mitel fügt sich dank offener Standards problemlos in eine bereits vorhandene IT- und Kommunikations-Infrastruktur ein. (c) 2014 Uwe Fischer

Das kleine, kompakte Konferenzsystem UC360 von Mitel fügt sich dank offener Standards problemlos in eine bereits vorhandene IT- und Kommunikations-Infrastruktur ein. (c) 2014 Uwe Fischer

Telefon, E-Mail, Messenger-Dienste, Video-Chat… Die Wege, über die sowohl im privaten, wie auch im geschäftlichen Umfeld kommuniziert wird, sind ausgesprochen vielfältig, und doch haben sie alle eines gemeinsam: Es handelt sich um rein digitale Informationen, also eine Abfolge von Nullen und Einsen, die da rund um den Globus geschickt werden. Und was liegt da näher, als all diese Dienste auf einer gemeinsamen Plattform zu vereinigen? Der Fachausdruck dafür heißt Unified Communications, und stellt die Kernkompetenz von Mitel dar. Wie schon früher die im Mittelstand weitverbreitete Aastra 400 zielen auch die neuen Produkte darauf hin, alle verfügbaren Kommunikationswege auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Bei der Präsentation der „neuen“ Mitel hatte ich dann die Gelegenheit, gleich das neue MiVoice Conference Phone UC360 näher unter die Lupe zu nehmen.

Das knapp 2000 Euro teure Gerät ist in seiner Grundkonfiguration für Telefonkonferenzen im mittelgroßen Besprechungsräumen ausgelegt: Die 16 eingebauten Mikrofone haben eine Reichweite von etwa 3,5 Metern in jede Richtung, wobei sich das System noch durch externe Mikrofone erweitern lässt. Bedient wird die Anlage über einen Touchscreen, beziehungsweise eine optionale Funk-Tastatur. Dabei dient der Bildschirm nicht nur zur Steuerung, die Inhalte können auch mit den Teilnehmern am anderen Ende der Leitung geteilt werden, sodass mehrere über die ganze Welt verstreute Personen einer Präsentation folgen, beziehungsweise gemeinsam an einem Dokument arbeiten können.

Wobei die Erweiterbarkeit überhaupt eine der großen Stärken des UC360 darstellt: Über eine HDMI-Schnittstelle lassen sich ein Projektor oder ein großer Flachbildschirm anschließen, so dass alle Teilnehmer im Raum einen guten Blick auf den Inhalt haben, aber auch die Einbindung einer IP-Kamera ist möglich: Die Telefonanlage wird damit zu einem vollwertigen Videokonferenz-System, wobei eine Auflösung von bis zu 720p (das „kleine“ HD also) mit 30 Bildern pro Sekunde unterstützt wird. Als Betriebssystem kommt Android zum Einsatz, so dass bei Bedarf noch zusätzliche Apps auf dem MiVoice Conference Phone installiert werden können.

Da das MiVoice-System auf offenen Standards basiert, lässt es sich einfach in bestehende IT-Infrastrukturen einbinden. Es arbeitet sowohl mit der klassischen Aastra 400 (die jetzt MiVoice Office 400 heißt) zusammen, wie auch anderen Kommunikationsservern, die das so genannte Session Initiation Protocol, kurz SIP, unterstützen – damit kann das Conference System in praktisch jede Arbeitsumgebung, in der bereits IP-Telefone im Einsatz sind, integriert werden.

http://at.mitel.com/