Intel sagt dem Kabelsalat den Kampf an

Neue Prozessoren unterstützen drahtlose Dockingstations und Bildschirme

Der Drahtverhau auf bzw. hinter dem Schreibtisch soll schon bald der Vergangenheit angehören. Intel präsentierte dieser Tage die 5. Generation der Core vPro Prozessor-Familie, die nicht nur längere Akkulaufzeiten bei gleichzeitig höherer Rechenleistung verspricht, sondern dank der „Wireless Gigabit“-Technologie auch neue, praktische Drahtlos-Optionen ermöglicht. Bei der Präsentation in London konnte ich mich selbst davon überzeugen, dass es schon bald reichen wird, mit dem Laptop unter dem Arm das Büro zu betreten, um automatisch mit der kompletten IT-Infrastruktur am Arbeitsplatz verbunden zu werden.

Bei der Intel-Präsentation in Lodon hatte ich die Möglichkeit, mich selbst von den Möglichkeiten der neuen vPro-Technologie zu überzeugen.

Bei der Intel-Präsentation in Lodon hatte ich die Möglichkeit, mich selbst von den Möglichkeiten der neuen vPro-Technologie zu überzeugen.

Dabei meine ich mit IT-Infrastruktur nicht die diversen Services, die im Unternehmensnetzwerk angeboten werden – die automatische Einbindung über WLAN in ein Firmennetzwerk ist schon mehr oder weniger ein alter Hut und bedarf keiner besonderen technologischen Innovationen mehr. Was das neue Core vPro-Chip ermöglicht, ist die kabellose Anbindung eines Notebooks mit all den Peripheriegeräten, die normalerweise über eine Dockingstation mit dem tragbaren Computer verbunden sind, wie etwa ein größerer Bildschirm, eine vollwertige Tastatur, eine Maus, und Massenspeicher wie USB-Sticks und externe Festplatten oder DVD-Laufwerke. Sobald der Laptop in die Nähe der drahtlosen Dockingstation kommt, werden die Geräte so aktiviert, als würden sie an den USB-Port des Rechners angestöpselt werden.

Die „Wireless Docking“ Funktion ist komfortabel, hat aber zugegebenermaßen auch eine Schwachstelle: Wenn die Funkverbindung aus welchem Grund auch immer abbricht, ergibt das denselben Effekt, als würde man mitten während der Arbeit den USB-Stick vom Rechner abziehen. Nicht gespeicherte Arbeiten können verloren gehen, ein Programm kann abstürzen, usw… Lediglich die physische Zerstörung des Datenträgers durch allfällige Spannungsspitzen, die beim unbedachten Abziehen eines Sticks auftreten können, wird ausgeschlossen. Aus diesem Grund stehe ich persönlich dem kabellosen Zugriff auf USB-Speicher eher skeptisch gegenüber – die automatische Anbindung von Tastatur und Maus dagegen ist wirklich sehr praktisch, erspart sie doch nicht nur ein paar Handgriffe, sondern schont auch die diversen Schnittstellen des Rechners.

Tom Garrison, Vice President und General Manager für Intel Business Client Plattformen, präsentiert die neue vPro-Plattform der fünften Generation - neben dem Prozessor selbst gehören dazu unter anderem die  Funkmodule, und eine SSD-Platte für gehobene Sicherheitsansprüche. (c) 2015 Uwe Fischer

Tom Garrison, Vice President und General Manager für Intel Business Client Plattformen, präsentiert die neue vPro-Plattform der fünften Generation – neben dem Prozessor selbst gehören dazu unter anderem die Funkmodule, und eine SSD-Platte für gehobene Sicherheitsansprüche. (c) 2015 Uwe Fischer

Ein weiterer Vorteil gegenüber herkömmlichen Dockingstations: Man ist nicht mehr an Modell oder an einen Hersteller gebunden, jedes Notebook, das mit den neuen Chipset ausgestattet ist, soll sich mit jeder kompatiblen, kabellosen Dockingstation verbinden lassen. Vor allem in Zeiten von „Bring Your Own Device“ und Bedarfs-Arbeitsplätzen kann dies die Kosten im Unternehmen dramatisch senken.

Auch Präsentationen auf Großbildschirmen oder über einen Projektor werden mit der neuen Technologie stark vereinfacht: Es reicht, einen kleinen Adapter am Bildschirm oder dem Beamer anzuschließen, und schon kann sich jedes beliebige, mit dem vPro Chipset der 5. Generation ausgestattete Notebook kabellos damit verbinden. Und nicht nur auf das Kabel kann man verzichten, der Benutzer muss sich dank der Wireless Display (WiDi) Technologie auch keine Gedanken mehr darüber machen, ob er wohl den richtigen, zum jeweiligen Beamer passenden Adapter in seinem Aktenkoffer hat.

Die neue Prozessor-Plattform besticht aber nicht nur mit ihren Wireless Features: So sollen in den Rechnern der neuen Generation trotz höherer Leistung die Akkus deutlich länger halten als bei bisherigen Notebooks, und eine speziell auf das Chipset abgestimmte SSD-Platte ermöglicht es, ohne Performance-Verlust Daten in Echtzeit zu verschlüsseln und zu entschlüsseln.

http://www.intel.com/content/www/us/en/processors/core/5th-gen-core-processor-family.html