Windows 10 für Ungeduldige

Das neue Betriebssystem selbst herunterladen

Ich sitz vor dem Laptop, wart aufs neue Windows, aber es kummt net, kummt net… Obwohl seit dem 29. Juli das neue Windows offiziell verfügbar ist, und das kostenlose Upgrade eigentlich automatisch starten sollte, warten die meisten Benutzer auch eine Woche nach dem Launch noch immer vergebens auf das neue Betriebssystem, und der Versuch, die Systemaktualisierung per Hand anzuwerfen, scheitert an irgendwelchen dubiosen, nicht näher erläuterten Fehlermeldungen. Es sieht so aus, als seien die Server  von Microsoft trotz Urlaubszeit dem millionenfachen Ansturm einfach nicht gewachsen, um während einer gesamten Upgrade-Prozedur eine stabile Verbindung zum Endanwender aufrecht zu erhalten. Will man nicht eine unbestimmte Zeit weiter warten, muss man tricksen.

An dieser Stelle ist Vorsicht angesagt. Auf jeden Fall die richtige Version herunterladen, sonst ist das Upgrade nicht mehr kostenlos!

An dieser Stelle ist Vorsicht angesagt. Auf jeden Fall die richtige Version herunterladen, sonst ist das Upgrade nicht mehr kostenlos!

Auf der Webseite von Microsoft Deutschland findet man unter https://www.microsoft.com/de-de/software-download/windows10 ein so genanntes Media Creation Tool, mit dessen Hilfe man einen USB-Stick oder eine DVD für eine spätere Offline-Installation von Windows 10 vorbereiten kann. Obwohl hier auch die Option „Upgrade für diesen PC“ angeboten wird, sollte man den Punkt „Installationsmedien für einen anderen PC erstellen“ auswählen, ansonsten bricht der Download irgendwann mittendrin wieder ab.

Nun gilt es, Sprache, Version und Architektur auszuwählen. was auf dem eigenen Rechner gerade läuft, erfährt man in der Systemsteuerung unter „System“. Dabei sollte man genau darauf achten, dieselbe Version von Windows 10 zu wählen, die momentan als Windows 7 oder 8 auf dem Rechner läuft, denn nur dann kommt das kostenlose Upgrade zum Zug. Stimmen die Daten nicht überein, wird man später zur Eingabe eines Windows 10-Lizenz-Schlüssel aufgefordert, den man nur beim Kauf einer neuen Vollversion erhält. Der alte Windows 7- oder 8-Schlüssel funktionieren dann nicht mehr, also Vorsicht, an dieser Stelle bitte keine Experimente!

Nun wählt man, auch wenn man einen USB-Stick präparieren will, die ISO-Datei aus und speichert diese auf der Festplatte ab – das direkte erzeugen eines Sticks führt auch wiederum zu unvorhersehbaren Abbrüchen des Downloads.

Wenn die ISO-Datei fertig herunter geladen ist, entpackt man diese mit einem Tool wie etwa WinRAR und kopiert die einzelnen Dateien auf einen USB-Stick. Microsoft empfiehlt mindestens 4 GB, ich hab mich sicherheitshalber für 8 GB entschieden. All das dauert eine gewissen Zeit, und dann kann endlich mit dem Upgrade begonnen werden. Wählt man bei der Installation die Option „Eigene Dateien und Apps behalten“ aus, bleiben sämtliche Daten und auch fast alle schon vorher auf dem Rechner installierten Programme erhalten, sodass man nach dem Neustart mit seinem PC fast wie gewohnt weiterarbeiten kann…

Auf das „fast“ und ein paar kleinere Fallstricke werde ich in meinen nächsten Blogs näher eingehen. Nur eines schon vorweg: Es gab wesentlich weniger Probleme als befürchtet, man kann sich meines Erachtens – natürlich nach einer entsprechenden Daten-Sicherung – auf das Abenteuer ruhig einlassen!

https://www.microsoft.com/de-de/software-download/windows10

Windows 10 ante portas

Kostenlose Versuchung mit Risiken

Seit einigen Tagen hat sich auf vielen PCs ein neues, kleines Icon in der Symbolleiste eingenistet – es sieht aus wie ein Fenster, und fährt man mit der Maus drüber, erscheint der Schriftzug „Windows 10 herunterladen“. Die Meldung ist (noch) irreführend: Zum Download steht das neue Windows erst ab dem 29. Juli zur Verfügung, bis dahin kann man über das Icon lediglich eine Reservierung vornehmen lassen. Sobald dann Windows 10 tatsächlich da ist, werden die circa drei Gigabyte Daten im Hintergrund heruntergeladen, anschließend kann das neue Betriebssystem installiert werden. Für Besitzer von „normalen“ Windows 7- und Windows 8-Lizenzen  – das Angebot gilt nicht für Enterprise-Kunden – ist das Upgrade kostenlos.

Das neue Icon startet ein Tool, das nicht nur Windows 10 reserviert, sondern auch einen kleinen Kompatibilitäts-Check durchführt.

Das neue Icon startet ein Tool, das nicht nur Windows 10 reserviert, sondern auch einen kleinen Kompatibilitäts-Check durchführt.

Gerade das könnte viele Benutzer verlocken, gleich mal munter drauf los zu installieren, aber Vorsicht: Auch wenn man nichts dafür bezahlen muss, erhält man doch ein völlig neues Betriebssystem, das heißt, dem PC widerfahren tiefschürfende Veränderungen, die unter Umständen dazu führen können, dass sich der Rechner plötzlich nicht mehr so verhält, wie man es bisher gewohnt war. Ob es dann noch ein Zurück gibt, ist unklar, aber eher unwahrscheinlich, deshalb sollte man sich noch rechtzeitig vorher gründlich mit den Folgen des Upgrades auseinandersetzen und alle wichtigen Daten sichern.

Neben der Sicherung der Daten als solche (Fotos, Videos, Musik, Text-Dokumente, E-Mails usw.) ist es auch ratsam, die Lizenzschlüssel sämtlicher auf dem Rechner installierten Programme, sowie allfällige Passwörter bereit zu halten. Durch die automatischen Anmelde-Optionen vieler Webseiten kommt es nur allzu oft vor, dass man das eine oder andere Passwort vergisst, beziehungsweise gar nicht mehr daran denkt, dass eigentlich eines benötigt wird. Wenn dann Amazon, Facebook oder ebay nach dem Systemupgrade plötzlich die neuerliche Eingabe von Benutzernamen und Passwort verlangen, kann das ganz schön unbequem werden.

Zum Glück gibt es ein paar Hilfsmittel, die einem das Leben erleichtern können. So ist etwa das „License Crawler“ darauf spezialisiert, die Windows-Registry nach Seriennummern zu durchforsten und diese dann auf dem Computerbildschirm anzuzeigen. In der Freeware-Version belästigt das Programm den Benutzer immer wieder mit Warteschleifen und Werbung, sodass man doch die Vollversion für 9 Euro in Erwägung ziehen sollte.

Auch ein Auslesen von Passwörtern, die auf dem PC gespeichert sind, ist mit den richtigen Werkzeugen keine Hexerei. Nirsoft etwa bietet eine umfangreiche Toolbox zum kostenlosen Download an, mit denen die Log-in-Daten verschiedener Webseiten in verschiedenen Browsern sichtbar gemacht werden können.

Keines der Tools kann aber leider die Vollständigkeit der gesammelten Informationen garantieren – ein gewisses Restrisiko bleibt immer bestehen. Das gilt auch für den Kompatibilitätscheck, den Microsoft vor dem Windows 10-Upgrade anbietet, und der nach dem Klick auf das oben erwähnte Fenster-Icon mit den drei kleinen Strichen links oben unter dem Menüpunkt „PC überprüfen“ erreichbar ist.

Außerdem ist es ratsam, auch noch eine Imagedatei des kompletten Rechners anzulegen, mit deren Hilfe dann der PC in genau den Zustand, in dem er sich vor dem Upgrade befunden hat, zurückversetzt werden kann. Dies lässt sich zwar auch mit Gratis Tools und bei manchen Windows-Versionen sogar mit Bordmitteln bewerkstelligen, ist in der Praxis aber ziemlich mühsam und erfordert doch eher fortgeschrittenes Know How im Umgang mit Datenträgern, Boot-Partitionen, etc. Für knapp 50 Euro bietet sich hier das professionelle Tool „Acronis True Image“ an, bei dem die Erstellung der Image-Datei praktisch vollautomatisch abläuft. Voraussetzung sind eine externe Festplatte mit ausreichend freiem Speicherplatz und entweder ein DVD-Laufwerk oder ein bootfähiger USB-Stick, von dem aus das Image-Tool gestartet werden kann.

Zum Zeitpunkt, an dem ich diesen Text schreibe, sind es noch zwei Wochen bis zum großen Upgrade, also Zeit genug, um sich um die Sicherung aller relevanten Daten und Informationen zu kümmern. Und sollte der Urlaub im Weg sein, ist das auch kein Problem – man muss das Windows 10-Upgrade auch nicht sofort ausführen, sondern kann sich bis spätestens 28. Juli 2016 damit Zeit lassen. Nach genau einem Jahr endet nämlich voraussichtlich Microsofts Gratis-Angebot.

http://www.klinzmann.name/licensecrawler.htm

http://www.nirsoft.net/password_recovery_tools.html

http://www.acronis.com/de-de/

 

 

 

WhatsApp ohne Fingerkrämpfe

WhatsApp lässt sich nun auch vom PC aus nutzen

Was mich an WhatsApp immer am meisten genervt hat war die Tatsache, dass ich das Programm nur auf dem Handy nutzen konnte. Auch wenn ich bequem daheim vor dem PC saß, musste ich mir, um via WhatsApp eine Nachricht zu verschicken, auf dem Smartphone die Finger verrenken. Doch diese Misere hat nun ein Ende: Seit kurzem ist es auch möglich, Messages auf dem PC zu empfangen und zu verschicken. Das besonders Feine daran: Man kann nun ganz einfach Fotos aus der eigenen Sammlung am PC verschicken, ohne die Bilder erst mühsam über Dropbox oder Google Drive aufs Handy kopieren zu müssen.

Mit dem Google Chrome-Browser lässt sich WhatsApp vom Handy auf den PC-Bildschirm holen. leider funktioniert das noch nicht mit dem iPhone.

Mit dem Google Chrome-Browser lässt sich WhatsApp vom Handy auf den PC-Bildschirm holen. leider funktioniert das noch nicht mit dem iPhone.

Da jeder WhatsApp-Account nach wie vor an eine Telefonnummer gebunden ist, funktioniert auch der Zugang via PC nur dann, wenn das eigene Handy eingeschaltet ist, und das originale Whatsapp darauf läuft. Die Verbindung zwischen Computer und Smartphone wird über einen QR-Code aufgebaut: Wenn über den Web-Browser die Adresse web.whatsapp.com aufgerufen wird, erscheint ein Muster auf dem Bildschirm, das mit dem Handy abfotografiert werden muss – darauf hin wird die WhatsApp-App vom Smartphone kontinuierlich und in beide Richtungen mit dem Browser synchronisiert. Nach dem jüngsten Update hat WhatsApp auf dem Handy einen neuen Menüpunkt namens „WhatsApp Web“ erhalten, über den die Verbindung zum PC aufgebaut bzw. wieder getrennt werden kann.

Da die Entwicklung des Web-WhatsApp offenbar noch am Anfang steht, gibt es leider einige Einschränkungen. So funktioniert das Ganze nur dann, wenn auf dem PC der Google-Browser Chrome läuft, und bei den Smartphones werden derzeit noch keine Apple-Handys unterstützt. Mit Android gibt es keine Probleme, auch in die Apps für Windows Phone und Blackberry wurde die neue Funktion bereits implementiert. Erstaunlicherweise lässt sich WhatsApp Web übrigens auch noch mit alten Nokia-Handys, auf denen das Symbian-Betriebssystem S60 läuft, synchronisieren.

http://web.whatsapp.com/

Digitaler Wegweiser zum nächsten Glühwein

susi.at zeigt auch Weihnachtsmärkte und Punschstände an

Weihnachten steht vor der Tür, und schon in wenigen Tagen werden all die Punschstände und Christkindlmärkte wieder aus dem Ortsbild verschwunden sein. Wer sich jetzt noch rasch einen Schluck heimischer Weihnachtsstimmung einverleiben will, hat mit susi.at die Möglichkeit, sich per Fingertipp die nächstgelegene Punsch- und Glühweinquelle auf dem Handy anzeigen zu lassen.

Punschstand

Mit der App susi.at findet man per Fingertipp den nächsten Weihnachtsmarkt oder Punschstand.

Die App susi.at ist sowohl für Android-Geräte wie auch für das iPhone kostenlos erhältlich und soll dem Benutzer helfen, auf einfachste Weise Geschäfte vom kleinen Greißler bis zum Supermarkt, Gasthäuser, Geldautomaten, Tankstellen und viele andere Anlaufstellen des täglichen Lebens in seiner unmittelbaren Umgebung zu finden. In vielen Fällen zeigt die App auch gleich mit einer roten oder grünen Ampel an, ob die jeweilige Location geöffnet oder geschlossen ist, beziehungsweise in wieviel Minuten dort aufgesperrt wird. Besonders wertvoll ist im Notfall die Anzeige von Nacht- und Wochenend- bzw. Feiertagsdiensten von Apotheken. Insgesamt sind fast 650.000 Firmen und andere „Points of Interest“ aus ganz Österreich auf dem Portal gelistet, wobei susi.at auch auf saisonale Geschäfte Rücksicht nimmt – im Sommer sind das beispielsweise Freibäder und Eisdielen, im Winter Eislaufplätze, und jetzt in der Vorweihnachtszeit eben die Adventmärkte in all ihren Ausprägungen.

Die App unterstützt sowohl GPS wie auch die netzbasierte Ortsbestimmung des Handys, sodass das Programm ziemlich genau weiß, wo sich der Benutzer gerade befindet – dementsprechend wird auch der richtige Landkartenausschnitt auf dem Display angezeigt. Man kann aber auch per Hand einen gewünschten Ort eingeben, um dort nach bestimmten Läden oder Dienstleistungen zu suchen. Wie viele andere Location Based Services setzt dabei auch susi.at auf das Kartenmaterial von Google.

Bei saisonalen Einträgen ist susi.at ziemlich genau, bei anderen – beispielsweise bei Lokalen – lässt die Aktualität leider mitunter zu wünschen übrig. Vor allem im ländlichen Bereich sind noch etliche Gasthäuser verzeichnet, die in den vergangenen Jahren längst schon dicht gemacht haben. Hier ist die Community gefordert, ihre Beobachtungen der Redaktion von susi.at mitzuteilen. Dies funktioniert ganz einfach aus der App heraus per Fingertipp, und die Mitteilungen werden auch tatsächlich sehr schnell bearbeitet und die entsprechenden Einträge in der Datenbank bei Bedarf auch unverzüglich korrigiert.

www.susi.at

Das Handy als Sucher für die Spiegelreflexkamera

Bequem um die Ecke oder über Kopf fotografieren

Haben Sie sich auch schon einmal gewünscht, man könnte den Sucher der Kamera einfach abnehmen, um beispielsweise hoch über eine Menschenmenge hinweg zu fotografieren, oder einen Schnappschuss um die Ecke zu wagen? Mit einer Spiegelreflex-Kamera von Canon und einem Smartphone mit USB-Schnittstelle wird dieser Wunsch Wirklichkeit. Das einzige, was man dazu noch benötigt, ist eine knapp acht Euro teure Software für das Handy, den so genannten DSLR Controller.

Uwe Fischer testet den DSLR Controller in der Praxis.
Uwe Fischer testet den DSLR Controller in der Praxis. (c) 2013 Uwe Fischer

Da die Android-App leider nicht mit jedem Handy und jedem Fotoapparat zusammenarbeitet, empfiehlt es sich, erst einmal die App Remote Release desselben Herstellers auf das Smartphone herunterzuladen, und das Handy über ein USB-Kabel mit der Kamera zu verbinden. Sobald man nun die Kamera einschaltet, sollte auf dem Handydisplay automatisch ein großer Auslöse-Knopf erscheinen – tippt man diesen an, und die Kamera löst aus, hat man gewonnen, das System ist kompatibel, und man kann sich daran machen, gegen Bezahlung die „richtige“ Software aus dem Google Play Store herunterzuladen.

Wenn Kamera und Handy über den DSLR Controller miteinander verbunden sind, wird das Telefon zum Sucher: Man sieht auf dem Bildschirm genau das, was man ansonsten im LiveView-Modus auf dem Kamera-Display sehen würde, jedoch garniert mit jeder Menge Schaltelemente. So kann man über das Smartphone beispielsweise den Autofokus steuern, die ISO-Empfindlichkeit regulieren, einen Weißabgleich vornehmen, und vieles mehr – und man kann  natürlich aus der Ferne auf den Auslöser drücken. Wenn die Kamera imstande ist, Videos aufzunehmen, lässt sich auch diese Funktion über das Handydisplay steuern.

Die größte Hürde dürfte die USB-Schnittstelle des Handys sein: Das Telefon muss den USB-Host-Modus beherrschen, um ein externes Gerät ansprechen zu können, und das ist leider keine Selbstverständlichkeit. Bei manchen Smartphones kann diese Funktion durch „Rooten“ nachträglich freigeschaltet werden, aber das setzt schon fortgeschrittene Kenntnisse im Umgang mit der Hardware voraus – oder einen hilfreichen Freund. Die Software unterstützt auch den Zugriff auf die Kamera via WLAN, was aber wiederum voraussetzt, dass die Kamera auch mit einem WiFi-Modul ausgestattet ist.

Das Handy wird zur Fernbedienung für die Kamera. (c) 2013 Uwe Fischer

Das Handy wird zur Fernbedienung für die Kamera. (c) 2013 Uwe Fischer

Der DSLR Controller befindet sich noch in der Betaphase, das heisst, man muss jederzeit mit Pannen oder Abstürzen rechnen, im Testbetrieb mit einem Galaxy Nexus-Handy und einer Canon 700D trat jedoch nicht das geringste Problem auf.

A propos Canon: Falls das Christkind eine Kamera oder ein Objektiv von Canon unter den Weihnachtsbaum gelegt haben sollte, sollten Sie auf jeden Fall die Canon-Webseite besuchen und nachschauen, ob besagtes Gerät an der Cash Back-Aktion beteiligt ist – dann gibt es nämlich gegen Vorlage von Rechnung und Originalverpackung (Abfotografieren und die Bilder per Internet an Canon übermitteln reicht aus) eine Rückvergütung zwischen 25 und 250 Euro!

http://dslrcontroller.com/

http://www.canon.at/cashback/

Wo meine Sonne scheint…

TPE hilft bei der Suche nach dem optimalen Fotolicht

Das Programm „The Photographer‘s Ephemeris“, kurz TPE, zeigt auf dem Handy, dem Tablet, oder wenn man eine Kamera besitzt, die unter Android läuft, gleich auf deren Display präzise an, zu welcher Uhrzeit die Sonne und der Mond welche Position am Himmel einnehmen – damit hat der Fotograf die Möglichkeit, schon im Vornherein den aus lichttechnischer Sicht optimalen Zeitpunkt für ein Traumbild festzulegen.

Sonnenuntergang

Es ist für den Fotografen gut, schon vorher zu wissen, wo genau die Sonne untergehen wird.
(c) 2013 Uwe Fischer

Ich gebe es zu, ich habe ein Faible für schöne Sonnenuntergänge, und habe auch schon so manche weite Fahrt auf mich genommen, nur um den perfekten Aussichtspunkt für ein wunderschön kitschiges Stimmungsbild zu finden. Mit der App „The Photographer’s Ephemeris“ ist dies leichter denn ja: Das Programm zeichnet auf einer digitalen Landkarte (Google Maps) vier Linien ein, welche die genaue Richtung von Auf- und Untergang von Sonne und Mond markieren. Damit kann ich auf einen Blick erkennen, ob mir von meinem ausgewählten Standort aus vielleicht ein Haus oder eine Baumgruppe im Weg stehen würden, und mir rechtzeitig einen anderen Punkt aussuchen, an dem ich mein Stativ aufstelle.

Aber nicht nur Auf- und Untergänge lassen sich damit bestimmen: Über einen virtuellen Schieberegler lässt sich für jede beliebe Uhrzeit der aktuelle Stand von Sonne und Mond berechnen, wobei nicht nur die Himmelsrichtung, sondern auch der Azimut, also der Winkel, in dem Sonne und Mond über dem Horizont erscheinen, angezeigt wird. Mit dieser Funktion erlebt man im Urlaub keine unliebsame Überraschung mehr, dass die Sehenswürdigkeit, die man schon die ganze Zeit einmal sehen und fotografieren wollte, just zu dem Zeitpunkt, an dem man am Ort des Geschehens eintrifft, genau im Gegenlicht oder in einem tiefen Schatten liegt.

TPE Screenshot

Durch Experimentieren mit dem Schieberegler lässt sich auf einfache Weise der ideale Zeitpunkt für ein Foto ermitteln.

Natürlich erfordert der Einsatz dieses Programms ein gewisses fotografisches Grundverständnis, aber wer erst einmal den Zusammenhang zwischen dem richtigen Licht und einem guten Bild durchschaut hat, will auf keiner Reise mehr auf dieses kleine Tool verzichten.

Für den PC oder Mac gibt es das Programm in einer kostenlosen Desktop-Version, wer die Software aber tatsächlich draußen im Feld auf seinen mobilen Geräten nutzen will, muss ein wenig in die Brieftasche greifen: Im Google Play Store berappt man für die Android-Version beim aktuellen Dollarkurs (Stand 10.12.2013) 3,74 Euro, die iOS-Version für iPhone oder iPad kostet im iTunes AppStore 7,99 Euro.

http://photoephemeris.com/