Fritz!DECT 210: Home Automation auf der Terrasse und im Garten

AVM stellt intelligente Steckdose für Outdoor-Betrieb vor

Home Automation ist eine feine Sache: Per Fingertipp am Handy oder per Mausklick am PC schaltet man Licht und Heizung ein und aus, kann Schaltvorgänge automatisieren, den aktuellen Stromverbrauch ablesen, und vieles mehr. Das meiste funktioniert allerdings nur innerhalb der vier Wände, denn es gibt bisher kaum Komponenten, die für den Einsatz im Freien geeignet sind. AVM füllt mit der neuen Fritz!DECT 210 diese Lücke – die intelligente Steckdose ist nicht nur spritzwassergeschützt, sie verträgt auch Temperaturen von minus 20 bis plus 40 Grad, und bindet somit auch Garten und Terrasse in die Home Automation ein.

Die AVM Fritz!DECT 210 ist für den Einsatz im Garten oder auf der Terrasse prädestiniert. (c) 2017 Uwe Fischer

Wie die anderen Komponenten der AVM Home Automation basiert auch die Fritz!DECT 210 auf dem stromsparenden DECT-ULE-Standard und nutzt, wie der Name schon besagt, die DECT-Optionen der höherwertigen Fritzbox-Modelle als Steuerzentrale. Ich habe das System an einer Fritzbox 6840 LTE mit der Betriebssystem Version 6.50 getestet. Demnächst soll eine neue Version des Fritz!OS verfügbar sein, die dann noch mit zusätzlichen Home Automation Funktionen aufwarten soll. In der aktuellen Konfiguration kann man über eine App die Steckdose per Handy oder Tablet ein- und ausschalten, wobei Stromverbraucher mit bis zu 3450 Watt unterstützt werden – so lassen sich beispielsweise eine Pumpe zur Gartenbewässerung oder die Filteranlange eines Pools problemlos steuern, sofern diese nicht ohnehin schon mit einer eigenen Steuerungs-Elektronik ausgestattet sind. Aber auch in diesem Fall hat die DECT-Steckdose im Garten noch ihre Daseinsberechtigung, denn man kann über sie auch den aktuellen Stromverbrauch abrufen, also kontrollieren, ob die Pumpe tatsächlich läuft, und vor allem auch die Temperatur im Freien messen.

Mit Hilfe der DECT-Steckdose lassen sich auch zeitgesteuerte Aufgaben erledigen, wie zum Beispiel automatisches Schalten der Gartenbeleuchtung. Über einen PC (mit einem mobilen Device funktioniert dies leider nur bedingt) lassen sich auch komplexe Zeitpläne erstellen. Unterschiedliche Schaltzeiten an verschiedenen Wochentagen sind ebenso möglich wie eine Steuerung, die automatisch bei Sonnenuntergang das Licht einschaltet und um 22 Uhr wieder abdreht. Momentan fehlt bei der „astronomischen Steuerung“ zwar noch das Finetuning, das heisst, man kann nur aus einer Liste von vorgegebenen Schaltzeiten wählen, da AVM aber laufend Veränderungen an seinem Betriebssystem vornimmt, kann man hoffen, dass es in Zukunft auch hier flexiblere Einstellmöglichkeiten gibt.

Die Steckdose kostet etwa 60 Euro.

http://www.avm.de

Wenn Betrüger mit Gefühlen spielen

Wie man sich mit „Kopieren statt teilen“ zum potenziellen Opfer macht

Immer öfter findet man auf Facebook irgendwelche herzreißenden Stories oder Sinnsprüche, die allesamt mit einem Hinweis wie „Wetten, das traut sich keiner in seinen Status zu kopieren…“ oder ähnlichem enden. Und darin liegt auch schon der sprichwörtliche Hund begraben: Computerkriminelle können sich auf diese Weise sehr schnell und einfach einen Überblick verschaffen, wer einerseits auf bestimmte Gefühle anspringt, und wer gleichzeitig naiv genug sein könnte, auf gewisse Betrugsmaschen hereinzufallen.

Solche Phrasen weisen auf unlautere Absichten des ursprünglichen Verfassers eines Postings hin.

Auf der australischen Webseite von Oak Web Design stieß ich kürzlich auf einen interessanten Artikel zu diesem Thema, der, wenn man die darin erwähnten Inhalte auf hiesige Themen ummünzt, auch bei uns Gültigkeit hat. Denn die Quintessenz ist dieselbe: Durch „Teilen“ eines Beitrags lässt sich dessen Ursprung nachvollziehen, durch Kopieren und Einfügen in den eigenen Status nicht mehr. Dafür kann sich der Urheber des Herz-Schmerz-Postings durch eine einfache Google-Suche eine Liste potenzieller Opfer ausgeben lassen, die er dann auf welche Weise auch immer um den Finger wickeln kann, um ihnen letztendlich Geld aus der Tasche zu ziehen.

Der zweite Grund für die „Kopieren statt Teilen“-Bettelei: Durch das Kopieren einer Nachricht in den eigenen Status lassen sich Fake-News leichter verbreiten. Wird ein solches Posting geteilt, und Facebook entscheidet sich, das Original zu löschen, sind die geteilten Nachrichten auch weg, während die Kopien davon Stück für Stück per Hand entfernt werden müssen, was in der Praxis so gut wie unmöglich ist. Und, wie schon gesagt, der ursprüngliche Schöpfer einer Falschmeldung kann nicht mehr ausgeforscht werden.

Fazit: Wer kopiert statt teilt, macht sich nicht nur selbst zum Opfer, sondern unterstützt auch die finsteren Absichten der Kriminellen.

Oaks Web Design verweist auf die amerikanische Seite www.snopes.com, um Fake News oder so genannte Hoaxes zu erkennen, für österreichische und deutsche Internet-User ist es ratsam, im Zweifelsfall auf www.mimikama.at über den Wahrheitsgehalt eines Postings zu informieren.

http://www.mimikama.at

http://www.snopes.com

http://oakwebdesign.com.au

 

 

 

 

 

Geheimnisvoller Kabelzauber

Nicht jedes USB-Kabel lädt ein Smartphone tatsächlich auf

Haben Sie sich auch schon einmal gewundert, wieso das Handy an einem Tag innerhalb weniger Stunden voll aufgeladen ist, und das Gerät ein anderes Mal die ganze Nacht am Ladegerät gehangen ist, und der Akku trotzdem so gut wie leer ist? Dann achten Sie einmal auf die verwendeten Kabel – die Qualitätsunterschiede sind gewaltig, und oftmals kommt nur ein Bruchteil des Stromes, den das Ladegerät liefern könnte, tatsächlich beim Handy an.

Beidseitig verwendbare USB-Kabel kann man auch mit geschlossenen Augen benutzen, sie passen dank des flexiblen Mittenstegs immer in die Buchse. (c) 2017 Uwe Fischer

Meine Recherchen zu diesem Thema führten mich zu dem griechischen Programmierer Asterios Laskaroglou, der ein Android-Tool zum Testen von Ladegeräten entwickelt hat. Und mit seiner App, dem „Charger Tester“ konnte ich tatsächlich gravierende Unterschiede in der Lade-Performance feststellen, wenn ich die USB-Kabel zwischen dem Ladegerät und dem Handy austauschte. Das Programm zeigt auf dem Handy-Bildschirm an, mit wieviel Strom der Akku tatsächlich geladen wird. Da das Telefon, sobald es eingeschaltet ist, auch Energie verbraucht, kann es vorkommen, dass sogar im Leerlauf mehr Strom benötigt wird, als über ein minderwertiges Kabel nachkommt – der Akku wird also leer, obwohl das Handy angeschlossen ist. Dieses Phänomen erlebte ich vor allem im Auto, wo ich aus Gründen der Flexibilität ein dünnes Spiralkabel zum (mutmaßlichen) Laden des Handys benutzte. Nach dem Test mit dem „Charger Tester“ tauschte ich das Kabel gegen ein höherwertiges aus, und siehe da, anstatt eines Minus-Wertes zeigt das Handy nun zwischen 1000 und 1200 Milliampere Ladestrom an.

Die App „Charger Tester“ gibt Auskunft darüber, wieviel Strom tatsächlich beim Akku ankommt. (c) 2017 Uwe Fischer

Es gibt übrigens auch USB-Kabel mit eingebautem Strom- und Spannungsmesser, die den Ladeerfolg auf einem eigenen Display anzeigen, ohne dass eine App benötigt wird. Natürlich kann man damit keine anderen Kabel, sondern nur die Performance eines Ladegerätes prüfen. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn nicht ein Smartphone, sondern beispielsweise ein MP3-Player, eine Smartwatch oder ein externes Akku-Pack aufgeladen werden sollen. Das intelligente Ladekabel Revolt PX-1922 von Pearl etwa kostet knapp zehn Euro und ist mit einem so genannten Smart-IC-Chip ausgestattet, der selbständig für den optimalen Ladestrom sorgt. Das Kabel unterstützt laut Hersteller bis zu 2,4 Ampere, wobei ich in der Praxis 2,07 beim Aufladen einer Powerbank an einem höherwertigen Universalladegerät erreichte.

Eine kleine Besonderheit hat dieses Kabel noch aufzuweisen: Damit man die Messwerte leichter ablesen kann, ist es egal, in welcher Richtung man den USB-Stecker in die Buchse schiebt.

Das intelligente Ladekabel Revolt PX-1922 von Pearl zeigt auf einem in den Stecker eingebauten Display Ladestrom und Spannung an. (c) 2017 Uwe Fischer

Diese Möglichkeit wird übrigens von mehreren Kabel-Herstellern genutzt, wobei manche Ladekabel nicht nur beliebig ins Ladegerät gesteckt werden können, sondern sogar die Einsteckrichtung des Micro-USB-Steckers am Handy egal ist. Vor allem bei Nacht oder im Auto bleibt einem damit lästiges Herumgefummel erspart.

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.apps.asterios.charger&hl=de

http://www.pearl.at

 

Wie man Temperaturen fotografiert

Wärmebild-Aufnahmen mit dem Smartphone

Thermografie war aufgrund der hohen Kosten für die Geräte bisher nur Profis vorbehalten. Das soll jetzt anders werden: Caterpillar stellte mit dem CAT S60 ein Smartphone mit integrierter Wärmebildkamera vor, von FLIR gibt es ein Modul zum einfachen Nachrüsten bereits vorhandener Handys.

Meine Story zu diesem Thema gibt’s im Elektro Journal:

Z-Wave – Ein Standard mit Stolpersteinen

Worauf man bei der Home Automation achten sollte

Heuer wird unter so manchem Christbaum sicherlich die eine oder andere Komponente für ein Home Automation System liegen. Eine feine Sache, nutze ich selbst. Das Problem daran ist nur: Obwohl angeblich alles standardisiert ist, ist die Verbindung von Geräten unterschiedlicher Hersteller oftmals problematisch. Für das „Elektro Journal“ habe ich den Z-Wave-Standard genauer unter die Lupe genommen…

Wie Chvaco dem Erpresservirus das Handwerk legt

Wenn Locky aktiv wird, schlägt WOG zu

Erpresserviren wie „Locky“ sind die fieseste Malware überhaupt: Sie verschlüsseln ganze Festplatten, Netzwerk-Laufwerke und sogar die Backups auf Dropbox oder OneDrive und fordern den Benutzer dann zur Zahlung eines Lösegeldes auf. Auch wenn die Polizei davon abrät, so ist das Bezahlen mitunter doch die einzige Chance, wieder einen Zugriff auf seine Daten zu bekommen. Vielleicht, denn es ist keineswegs sicher, dass die Erpresser den Code zur Entschlüsselung auch tatsächlich herausrücken.

WOG

Das IT-Unternehmen Chvatlinsky und Co., kurz Chvaco, aus Obersiebenbrunn im Marchfeld hat nun eine Software entwickelt, die Locky und ähnliche Schädlinge austricksen soll: Sie überwacht das Geschehen auf Prozess-Ebene. Sobald verdächtige Aktivitäten auf dem Computer registriert werden, fährt der Rechner automatisch herunter. Ein paar Dateien werden dabei zwar zerstört, aber der Schaden hält sich in Grenzen, das große Desaster bleibt aus. Die Handvoll zerstörter Informationen kann dann aus dem letzten Backup wiederhergestellt werden.

Das Tool WOG ersetzt keine Firewall und keine Antivirensoftware, sondern wird erst dann aktiv, wenn alle anderen vorangesetzten Schutzmechanismen versagt haben und das Erpresservirus tatsächlich ausgeführt wird. Im Normalfall sollte der Benutzer also niemals mit dem Programm konfrontiert werden, im Ernstfall aber verhindert es einen Totalverlust sämtlicher Daten. Für ein Unternehmen kann dies für die Existenz des Betriebs entscheidend sein, aber auch Privatanwender sollten sich überlegen, die 60 Euro für die erste Jahreslizenz zu investieren – Kinderfotos und Urlaubsvideos sind für eine Familie mindestens genauso wertvoll wie Kundendaten und Bilanzen für eine Firma. Ab dem zweiten Jahr fallen für WOG dann nur noch 30 Euro an.

Damit auch die Handvoll Daten, die Locky zerstört, ehe WOG reagieren kann, nicht auf ewig verloren ist, rät Firmenchef Andreas Chvatlinsky zu einer regelmäßigen Datensicherung – was aber ohnehin eine Selbstverständlichkeit sein sollte.

Eine Schwachstelle gibt es dennoch: Vom Erkennen des Virus bis zum automatischen Abschalten des Rechners hat der Benutzer sieben Sekunden Zeit, in das Geschehen einzugreifen. Wenn dann Word oder Excel noch offen sind, kann die Arbeit seit der letzten automatischen Sicherung verloren gehen. Dennoch ist dies so gut wie belanglos, wenn man den Verlust einem Totalschaden gegenüberstellt.

http://www.chvaco.at

 

 

 

Cortana und die Geografie

Wie man die Standortbestimmung von Windows 10 austrickst

Egal, ob man sie mag oder nicht – mit der aktuellen Version von Windows 10 nistet sich Microsofts digitale Assistentin Cortana auf dem PC ein und versucht, dem User mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Nur sind die Ratschläge nicht immer sinnvoll… Etwa, wenn man im Marchfeld lebt und arbeitet, und Cortana einen stur mit dem Wiener Wetter beglückt. Mit etwas Tüftelei lässt sich Cortana jedoch austricksen.

Die digitale Assistentin Cortana liefert automatisch einen Wetterbericht - damit der angezeigte Ort stimmt, muss Windows allerdings die richtigen Koordinaten kennen.

Die digitale Assistentin Cortana liefert automatisch einen Wetterbericht – damit der angezeigte Ort stimmt, muss Windows allerdings die richtigen Koordinaten kennen.

Normalerweise nutzt Windows zur Positionsbestimmung GPS-Koordinaten, das Problem dabei ist nur, dass weder Laptop noch Desktop-PC normalerweise mit einem GPS-Empfänger ausgestattet sind – ganz abgesehen davon, dass ein solcher innerhalb eines Gebäudes (wo sich der Arbeitsplatz doch zumeist befindet) gar nicht funktionieren würde. Alternativ greift Windows – und damit auch Cortana – auf die IP-Adresse des Rechners zu und nimmt den dieser Adresse zugeordneten Ort als Standort an. Bei einer fixen IP-Adresse, wie sie große Firmen haben, mag das funktionieren, bei einer dynamisch vergebenen Adresse ist das jedoch eher ein Glücksspiel. Anstelle von Marchegg erscheint Wien, manchmal auch Salzburg als aktueller Standort auf.

Da mich dieser Zustand nervte, machte ich mich auf die Suche nach einer Lösung. Windows selbst verfügt über keine Möglichkeit, die Positionsbestimmung manuell mit Daten zu füttern, doch stieß ich bei meinen Recherchen auf eine kleine Software, die dem PC das Vorhandensein eines GPS-Empfängers vorgaukelt. Leider ist FakeGPS, wie sich das Tool nennt, kein Programm, das sich einfach per Mausklick installieren lässt – es handelt sich um einen Treiber, der tief im Betriebssystem verankert werden muss, und das ist bei Windows 10 gar nicht so leicht.

Nachdem Sie das Programm von der Webseite https://github.com/juliankay/FakeGPS/releases heruntergeladen haben, müssen Sie sich überlegen, welchen Standort sie für Ihren Rechner festlegen wollen. Suchen sie auf Bing Maps den Ort, klicken Sie dann mit der rechten Maustaste auf die gewünschte Adresse, und notieren Sie sich die angezeigten Koordinaten. Achtung: Statt des angezeigten Kommas muss später ein Punkt gesetzt werden.

Mit Bing Maps lassen sich ganz einfach die gewünschten Koordinaten ermitteln.

Mit Bing Maps lassen sich ganz einfach die gewünschten Koordinaten ermitteln.

Und jetzt geht’s ins Eingemachte… Zunächste müssen in Windows 10 über die Option „Erweiterter Start“ die „UEFI Firmwareeinstellungen“ aufgerufen werden. Je nach Computermodell landet man nun nach einem Neustart im BIOS-Menü, wo man die Option „Secure Boot“ deaktivieren („disable“) muss. Vorsicht: Der PC ist nun nicht mehr vor Viren, die sich in den Bootsektor einnisten könnten, gefeit!

Nun startet man den Computer neu, ruft dann die Eingabeaufforderung auf (als Administrator ausführen!), und tippt hier (ohne Anführungszeichen) „bcdedit /set testsigning on“ ein. Auf diese Weise wird es möglich, einen nicht signierten Treiber zu installieren. Nach dem nächsten Neustart zeigt der PC an, dass er sich nun in einem Testmodus befindet. Jetzt kann man über den Geräte-Manager mit dem Menü „Aktion – Legacyhardware hinzufügen“ und den Punkt „Hardware manuell aus einer Liste wählen“ den FakeGPS-Treiber installieren. Man wählt hier „Alle Geräte anzeigen“ und dann den Punkt „Datenträger“ aus, navigiert an die Stelle, an der man den Treiber gespeichert hat, und startet die Installation. Das kann ein paar Minuten dauern, allenfalls muss der Treiber danach noch im Gerätemanager per Hand aktiviert werden. Ab jetzt glaubt der Computer, mit einem GPS-Modul ausgestattet zu sein.

Rechts unten erkennt man, dass sich der PC nun im Testmodus befindet.

Rechts unten erkennt man, dass sich der PC nun im Testmodus befindet.

Über die Eingabeaufforderung startet man jetzt das Programm FakeGPS.exe mit dem Parameter -s, gefolgt von den Koordinaten. Doch damit ist die Sache leider noch immer nicht abgeschlossen. Das Tool zur Eingabe der Fake-Koordinaten ist nämlich fehlerhaft, deshalb müssen die Daten per Hand in der Registry korrigiert werden. Unter regedit navigiert man zu „Computer\HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Enum\ROOT\UNKNOWN\0000\Device Parameters\FakeGPS“ und trägt dort die gewünschten Koordinaten bei Latitude und Longitude korrekt als Dezimalwert ein.

So müssen die Einstellungen in der Registry aussehen

So müssen die Einstellungen in der Registry aussehen

Danach wird der Rechner neu gestartet. Theoretisch könnte man Cortana jetzt schon benutzen, allerdings sollte man zuvor wieder die Sicherheitseinstellungen korrigieren. Wie oben beschrieben gibt man in der als Administrator gestarteten Eingabeaufforderung „bcdedit /set testsigning off“ ein, startet den PC neu, ruft dann wieder die UEFI-Einstellungen ein und setzt im BIOS Secure Boot wieder auf „enabled“. Nach dem nächsten Neustart nimmt der PC nun die in die Registry eingetragenen Werte als echten Standort des Computers an. Wenn Sie Cortana nun fragen „Wo bin ich?“ sollte sie die richtige Antwort liefern.

Die Koordinaten kann man übrigens jederzeit in der Registry wieder ändern, ohne vorher in den Testmodus zu gelangen – das kann nützlich sein, wenn man den Computer mit in den Urlaub nimmt, oder einfach nur die Anwesenheit an einem anderen Ort simulieren will. Allerdings ist danach ein Neustart notwendig, damit Cortana die neuen Daten auch tatsächlich akzeptiert.

https://github.com/juliankay/FakeGPS/releases

 

Platte, Stick und Drucker an der langen Leine

Sandberg stellt USB 3.0 Verstärker vor

Auch wenn immer mehr Geräte von Haus aus netzwerkfähig sind, erfreuen sich auch Geräte, die am USB-Anschluss betrieben werden, ungebrochener Beliebtheit. Vor allem eine externe Festplatte ist am USB-Port wesentlich schneller betriebsbereit und auch deutlich einfacher zu installieren als etwa ein NAS-Laufwerk. Allerdings sind die mitgelieferten USB-Kabel in der Regel viel zu kurz – wenn beispielsweise eine Festplatte kindersicher an den smarten Fernseher angeschlossen werden soll, wird es platzmäßig schnell eng. Und mit herkömmlichen Verlängerungskabeln kommt man auch nicht sehr weit: Bei USB 3.0 sind es allerhöchstens drei Meter, die die Geräte voneinander entfernt sein dürfen, erste Performance-Verluste sind jedoch meist schon deutlich früher zu verzeichnen.

Der USB 3.0 Verstärker schafft theoretisch eine Übertragungsrate von bis zu 5 Gigabit pro Sekunde. (c) 2016 Uwe Fischer

Der USB 3.0 Verstärker schafft theoretisch eine Übertragungsrate von bis zu 5 Gigabit pro Sekunde. (c) 2016 Uwe Fischer

Hier will Sandberg mit seinem neuen USB 3.0 Verstärker Abhilfe schaffen: Das kleine Kästchen ist am Ende eines fünf Meter langen Kabels montiert, wobei die eingebaute Elektronik über dasselbe Kabel mit Strom vom USB-Anschluss des PCs oder des Fernsehers versorgt wird. Am Ende dieser 5-Meter-Strecke kann dann das normale, zum jeweiligen Peripheriegerät gehörige Kabel angeschlossen werden, wodurch sich insgesamt eine Distanz von bis zu acht Metern überbrücken lässt – da kann man die externe Harddisk ganz bequem in einem Schrank verstecken oder ganz oben ins Bücherregal stellen. Auch der Anschluss eines Druckers, den man im Normalfall nicht gerne mitten auf dem Schreibtisch stehen hat, wird damit wesentlich komfortabler.

Das Verlängerungskabel hat noch einen Vorteil: Wer mit seinem Laptop über einen UMTS- oder LTE-Stick ins Internet geht, steht oft vor dem Problem, dass der beste im Empfang im Haus nicht unbedingt am ergonomischsten Ort zu finden ist – wer sitzt beim Surfen schon gerne auf dem Fensterbrett? Hier können die zusätzlichen fünf Meter für einen Komfort sorgen, auf den man schon bald nicht mehr verzichten möchte: Der Stick liebt auf der Fensterbank, der Benutzer sitzt bequem auf der Couch oder bei seinem Schreibtisch, wie es auch sein sollte.

Das fünf Meter lange Kabel rollt sich sehr gerne ein. (c) 2016 Uwe Fischer

Das fünf Meter lange Kabel rollt sich sehr gerne ein. (c) 2016 Uwe Fischer

Was anfangs etwas störend erscheint: Das Kabel ist sehr dick und dementsprechend auch ein wenig unflexibel, sodass es sich gerne einrollt, vor allem, wenn ein sehr leichtes Device daran angeschlossen ist. Diese Spannung hat im Test im Laufe der Zeit allerdings nachgelassen.

Das USB 3.0-Verlängerungskabel wurde uns von der Firma Sandberg zum Testen zur Verfügung gestellt. Es kostet im Handel um die 50 Euro und ist abwärtskompatibel, das heißt, es funktioniert auch mit älteren USB 2.0-Geräten. Für letztere gibt es derartige Verlängerungskabel zwar schon seit längerer Zeit, und sie kosten auch deutlich weniger, allerdings geht dann der Vorteil der höheren Geschwindigkeit des USB 3.0-Standards verloren – wobei sich dieser Vorteil wohlbemerkt nur dann bemerkbar macht, wenn sowohl das Peripheriegerät wie auch der Computer USB 3.0 unterstützen. Rein theoretisch bewältigt das Sandberg-Kabel dann eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 5 Gigabit pro Sekunde, mir persönlich ist allerdings noch nie eine externe Festplatte begegnet, die tatsächlich eine derartige Performance liefern würde.

http://www.sandberg.it/de-at/

 

Stabylizr für ruhigere Action

Verwacklungsschutz made in Austria für Action-Cams

Action-Cams wie GoPro erfreuen sich wachsender Beliebtheit, haben jedoch mit einem gravierenden Problem zu kämpfen: Je rasanter die Action, desto unruhiger und verwackelter wird das Bild. Deshalb haben Wolfgang Fallmann und Miriam Boubachta aus Wien den Stabylizr erfunden. Nach dem Prinzip eines Klodeckels, der sich nur langsam schließt, entwickelten die beiden ein mobiles Stativ mit eingebauten Schwingungsdämpfern, das in der Hand gehalten oder auch am Helm montiert werden kann, und ruckartige Bewegungen in sanfte Übergänge verwandelt. Zur Finanzierung des Projekts wird am 3. Mai eine Crowdfundig-Kampagne gestartet. Die Geräte sollen komplett in Österreich gefertigt und im Sommer oder Herbst ausgeliefert werden.

Der Prototyp des Stabylizrs liegt angenehm in der Hand und gleicht hastige Bewegungen und Erschütterungen sanft aus. (c) 2016 Uwe Fischer

Der Prototyp des Stabylizrs liegt angenehm in der Hand und gleicht hastige Bewegungen und Erschütterungen sanft aus. (c) 2016 Uwe Fischer

Beim Besuch der jungen Firma kommt ein nostalgische Gefühl auf – ich fühle mich in die Zeit zurück versetzt, da in einer Garage in Kalifornien der erste Apple Computer zusammengeschraubt wurde. Die Werkstatt, in der die verschiedenen Prototypen des Stabylizrs konstruiert werden, dürfte auch tatsächlich einmal eine Garage gewesen sein. Das Frequentis Gründerzentrum in der Phorusgasse in Wien, in dem Fallmann und Boubachta logieren, beherbergt heute rund ein Dutzend innovativer Startup-Unternehmen, und strahlt auch eine dementsprechende Aufbruchsstimmung aus.

Stabilisatoren für Action-Cams sind an sich nichts Neues, das, was bisher auf dem Markt zu finden ist, ist allerdings entweder schwer, groß und sperrig, oder mit staub- und wasserempfindlicher Elektronik vollgestopft. Für echte Action-Liebhaber sind beide Varianten nur bedingt geeignet, und als Wolfgang Fallmann einmal beim Wakeboarden sein komplettes Equipment im Wasser versenkte, beschloss der studierte Maschinenbauer, sich selbst einen Stabilisator zu basteln, der rein mechanisch funktioniert, aber dennoch so klein und leicht ist, dass er ihn bei der Ausübung seines Sports nicht behindert. Der Eigenbau kam bei seinen Freunden so gut an, dass Fallmann beschloss, aus der Bastelei ein echtes, markttaugliches Produkt zu entwickeln.

Die ersten Prototypen, die ich bei der Präsentation von Stabylizr in der Hand halten durften, sind noch Einzelstücke, deren Bestandteile zum größten Teil aus einem 3D-Drucker kommen, aber sie funktionieren erstaunlich gut: Hektische Handbewegungen und wildes Herumfuchteln werden ausgeglichen, die Kamera schwingt sanft und gemächlich in ihrer Halterung. Die Halterung ist so konzipiert, dass alle GoPro-Modelle sowie kompatible Nachbauten samt allfälliger Zusatzakkus darauf montiert werden können. Der Griff kann, je nach Anwendungsszenario abmontiert werden, sodass der Stabylizr dann auf typisches GoPro-Zubehör passt; die Kamera lässt sich dann samt Stabilisator auf einen Helm montieren oder am Oberarm tragen, oder auch auf einen Fahrrad-Lenker schrauben. Der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt.

Wolfgang Fallmann und Miriam Boubachta setzen bei der Finanzierung ihres Projekts auf Crowdfunding. (c) 2016 Uwe Fischer

Wolfgang Fallmann und Miriam Boubachta setzen bei der Finanzierung ihres Projekts auf Crowdfunding. (c) 2016 Uwe Fischer

Die Crowdfunding-Kampagen startet am 3. Mai um 9 Uhr vormittags – die ersten Unterstützer, die sich über die Kickstarter-Website anmelden, können den innovativen Stabilisator für 79 Euro erstehen, später soll das Gerät dann zu einem Listenpreis von 119 Euro in den Handel kommen.

http://www.stabylizr.com/

Die verschwundene Signatur

Wenn die Handy-Unterschrift nicht mehr funktioniert

Normalerweise bin ich ja ein großer Fan und Befürworter der Handy-Signatur, und empfehle sie auch jedem weiter. Normalerweise, wohlbemerkt. Da ich die Signatur nicht täglich nutze, sondern – logischerweise – nur dann, wenn ich sie auch wirklich brauche, habe ich übersehen, dass diese irgendwann einmal ablaufen kann. Und genau das ist in den letzten Wochen scheinbar passiert, denn als ich heute ein Dokument unterschreiben wollte, zeigte mir der Computer seinen virtuellen Mittelfinger.
signaturlogo
Es wäre ja nett – und vor allem auch kundenfreundlich – gewesen, wenn ich zeitgerecht irgendeine Benachrichtigung erhalten hätte, dass die Signatur vor Ablauf einer Fünf-Jahres-Frist verlängert werden muss, aber so funktionierte die Unterschrift einfach nicht mehr. Punkt, aus. Wahrscheinlich stand das Ganze mit den fünf Jahren eh in den Vertragsbedingungen, aber, Hand aufs Herz, wer merkt sich so etwas schon?

Zum Glück gibt es bei uns im Nachbarort eine Registrierstelle, bei der man mir sofort eine neue Signatur ausstellen konnte. Es gibt zwar auch online verschiedene Möglichkeiten, eine neue Handy-Unterschrift zu beantragen, aber das ist dann mit Schriftstücken, die in Papierform per Post hin- und hergeschickt werden müssen, verbunden, was mehrere Tage dauern würde, und wenn man es eilig hat, weil Fristen einzuhalten sind, ist dies ein eher riskantes Unterfangen.

Also gut, eine Stunde später hab ich endlich meine Signatur wieder. Daheim wollte ich natürlich sofort nachschauen, ob meine Sachen noch alle im E-Tresor liegen, und das war auch schon die nächste nächste Überraschung: Zugriff verweigert.

fehler
Auf der Suche, ob ich vielleicht doch irgendwann in meiner E-Mail-Flut eine wichtige Info übersehen hätte, fand ich dann eine Presseaussendung gefunden, in der das neue Handy-Signatur-Konto vorgestellt wurde, und darin habe ich zu meiner Erleichterung auch meine alten Tresor-Inhalte wiedergefunden.

Aber, wie gesagt, das war eine Presse-Aussendung, die nur an Journalisten rausging! In meiner Eigenschaft als „normaler Bürger“ habe ich null Informationen erhalten, weder über den Ablauf meiner Signatur, noch über die Umstellung des Tresors. Und das finde ich, wenn man die Akzeptanz der Signatur wirklich weiter ausbauen möchte, gar nicht gut…

Da ich einer der ersten Benutzer von Bürgerkarte und Handy-Signatur war, bin ich wohl auch einer der ersten, dem dieses Missgeschick passiert ist – alle anderen Benutzer sollten also gut aufpassen und rechtzeitig daran denken, ihre digitale Unterschrift rechtzeitig verlängern zu lassen. So lange sie nicht abgelaufen ist, soll das nämlich ganz bequem online mit der Handy-Signatur gehen.