Finderlein sucht Helferlein

Community soll App am Leben erhalten

Programmierern, die ihr Können der Allgemeinheit uneigennützig und kostenlos zur Verfügung stellen, gebührt höchster Respekt. Allerdings darf man es Leuten, die dafür ihre Freizeit opfern, auch nicht verübeln, wenn sie ein Projekt früher oder später aus Zeitmangel auf Eis legen oder komplett einstellen. Der Entwickler der App NÖ Finderlein, der bisher einzigen Handy-Anwendung, die bei der Planung und Verwaltung von Ausflügen mit der Niederösterreich-Card hilft, hat einen anderen Weg beschritten: Er hat sein Tool in ein Open Source Projekt umgewandelt und bittet nun die Benutzer um aktive Unterstützung bei der Weiterentwicklung der Software und der Wartung der Datenbank.

finderlein

Die Niederösterreich-Card zählt zu Österreichs beliebtesten Freizeitkarten: Für eine Jahresgebühr von 54 Euro kann man 325 Freizeiteinrichtungen in Niederösterreich und Wien, so wie vereinzelte Ziele in Oberösterreich, dem Burgenland und der Steiermark kostenlos besuchen, einige davon sogar mehrmals. Zu dem Angebot zählen Burgen und Schlösser, Thermen und Sportanlagen, Schiffe, Sonderzüge und Seilbahnen… Es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei, und man kann sich gegenüber den regulären Eintrittsgebühren ganz locker ein paar hundert Euro ersparen.

Das einzige Problem: Es gibt bisher keine offizielle Handy-App zur Verwaltung der Ausflüge. Deshalb hat ein findiger Programmierer das Programm NÖ Finderlein entwickelt. Das Herzstück ist eine Datenbank, in der alle Ausflugsziele samt Kurzbeschreibung, Telefonnummer, Öffnungszeiten und Internet-Verlinkung gespeichert sind. Die einzelnen Orte können als Overlay auf Google Maps angezeigt werden, der Benutzer kann sich anzeigen lassen, welche Attraktionen sich in der unmittelbaren Umgebung befinden, und vor allem kann er abhaken, welche Orte er in der aktuellen Saison schon besucht hat. Alles in allem ein sehr nützliches Tool, und wer das NÖ Finderlein einmal verwendet hat, will es künftig nicht mehr missen.

Genau diese Gefahr drohte aber: Zwei Wochen lang herrschte quasi Funkstille, da dem Entwickler seinen eigenen Angaben zufolge einfach die Zeit fehlte, nach dem Saisonwechsel vom 31. März zum 1. April die Datenbank auf den aktuellen Stand zu bringen. Außerdem hatten sich im letzten Jahr einige Programmierschnittstellen bei Android verändert, was bei der Weiterentwicklung des NÖ Finderleins ebenfalls berücksichtigt werden musste.

Nur hat sich „Der Qurps“, wie sich Programmierer Roman Reitschmied innerhalb der Community nennt, entschlossen, sein nicht nur ihm selbst, sondern auch hunderten Anwendern ans Herz gewachsene Projekt auf Open Source Basis weiterzuführen. Im ersten Schritt bittet er die User, die Datenbank um die Objektnummern aus dem offiziellen Niederösterreich-Card-Katalog zu ergänzen, sowie gewünschte Verbesserungen an der Software gleich als so genannte Pull-Request unter https://github.com/derqurps/noefinderlein auf der Github-Plattform zu posten. Auf diese Weise ist (hoffentlich) gewährleistet, dass das NÖ Finderlein den Ausflüglern auch in den kommenden Jahren zur Verfügung steht.

Seit 15. April funktioniert die App jedenfalls wieder – zwar noch nicht mit allen Features, aber für den sorglosen Start in die aktuelle Ausflugsaison reicht es auf jeden Fall aus.

noe-finderlein

Ein kleiner Tipp aus meinen persönlichen Erfahrungen: Bevor man sich hundert Kilometer auf den Weg macht, sollte man auf jeden Fall im Internet oder per Telefon direkt beim Ausflugsziel checken, ob die jeweilige Attraktion tatsächlich zum gewünschten Zeitpunkt geöffnet ist – das NÖ Finderlein wird mit den offiziellen Daten aus dem Katalog der Niederösterreich Card gefüttert, und alle Fehler aus dem Katalog – und solche gibt es leider immer wieder – werden eins zu eins auch in der App abgebildet.

https://play.google.com/store/apps/details?id=at.qurps.noefinderlein.app&hl=de

https://github.com/derqurps/noefinderlein

http://www.niederoesterreich-card.at/

 

 

Nikon DL: Wechselkamera statt Wechselobjektiv

Drei neue Kompaktkameras der Premium-Klasse

Wer die Fotografie wirklich ernst nimmt, hat heute eine Spiegelreflexkamera mit mehreren Objektiven, für jede Situation die passende Linse, in seiner Fototasche. Das lästige Objektiv-Wechseln, das nicht nur wertvolle Zeit kostet, sondern auch das Risiko erhöht, dass Staub auf den empfindlichen Sensor kommt, könnte schon bald der Vergangenheit angehören: Nikon hat bei seiner neuen DL-Serie seine hochwertigen Nikkor-Objektive fest mit einer Kompaktkamera verbunden. Da die komplette Kamera kaum mehr als eine gutes Wechselobjektiv kostet, steckt der ambitionierte Fotograf einfach drei Fotoapparate in seine Tasche und holt je nach Motiv mit nur einem Griff das richtige Werkzeug zu Hand.

Mit vorerst drei Modellen läutet Nikon seine neue DL-Serie ein, Kompaktkameras der Premium-klasse mit hochwertigen Nikkor-Objektiven. (c) 2016 Uwe Fischer

Mit vorerst drei Modellen läutet Nikon seine neue DL-Serie ein, Kompaktkameras der Premium-klasse mit hochwertigen Nikkor-Objektiven. (c) 2016 Uwe Fischer

Der Einstieg in die neue Premium-Reihe wird durch drei Modelle gebildet, mit denen die häufigsten Anwendungsfälle abgedeckt werden: Die Nikon DL 18-50 f/1.8-2.8 besticht mit einem Weitwinkelzoom und einer elektronischen Shift-Funktion, mit der sich stürzende Linien bei Gebäuden gleich während des Fotografierens korrigieren lassen – damit ist diese Kamera vor allem für Architektur- und Landschaftsfotografie prädestiniert. Empfohlener Listenpreis: 959 Euro.

Für Porträt- und Makroaufnahmen ist die lichtstarke Nikon DL 24-85 f/1.8-2.8 konzipiert. Wie das zuvor gezeigte Modell ich auch sie mit einem neigbaren Display ausgestattet. Eine fluorvergütete Frontlinse erlaubt es dem Fotografen, allfälligen Staub und Schmutz ganz einfach abzuwischen, und beide Geräte sind mit einem Universal-Blitzschuh ausgestattet, auf den unter anderem auch ein elektronischer Sucher aufgesteckt werden kann. Kostenpunkt: 769 Euro.

Den Tele-Bereich deckt Nikon mit der DL 24-500 f/2.8-5.6 ab. Der elektronische Sucher ist hier gleich in die Kamera eingebaut und muss nicht zusätzlich erworben werden. Der Grund dafür ist naheliegend, oder besser gesagt, in der Ferne liegend: Im extremen Telebereich ist es angenehmer, die Kamera direkt am Auge zu haben als auf Armlänge von sich wegzustrecken, da die anliegende Haltung für zusätzliche Stabilität sorgt. Natürlich verfügt die Superzoom-Kamera, sowie auch die beiden Schwestermodelle – über einen neuen Dual Detect-Bildstabilisator, der eine Kombination auch mechanischer und elektronischer Stabilisierung darstellt. Neben dem Sucher ist natürlich auch ein herkömmliches Display ist vorhanden, welches nicht nur neig-, sondern auch schwenkbar ist, was die Flexibilität bei der Auswahl der richtigen Perspektive erhöht. Listenpreis: 1049 Euro.

Alle drei Modelle sind mit einem 20,8 Megapixel auflösenden CX-Sensor (ein Zoll) ausgestattet. Die bei den Modellen angegebenen Werte stellen daher nicht die physikalische Brennweite der Objektive dar, sondern das „Kleinbild-Äquivalent“, also jene Brennweite, der der Bildausschnitt bei einer klassischen Kleinbildkamera entsprochen hätte – an diese Angabe haben sich die Fotografen über Jahrzehnte hin gewöhnt, so dass sie auch bei den neuen Modellen übernommen wurde.

Mit den Nikon DL Kameras kann man freilich nicht nur fotografieren, sondern auch Videos aufnehmen, und das bereits im UHD- bzw. 4k-Modus – wer also bereits einen derart hochauflösenden Fernseher sein eigen nennen sollte, kann das neue Bildformat bereits mit seinem eigenem Content voll ausreizen.

Ebenfalls serienmäßig ist bei der DL-Serie Nikons SnapBridge-Technologie verbaut: Die Kamera kann via Bluetooth mit einem Smartphone verbunden werden, um Fotos direkt im Web zu speichern bzw. auf eine Social Media Plattform hochzuladen.

Alles drei Modelle sollen in Österreich im Juni in den Handel kommen, also gerade rechtzeitig zur Urlaubszeit.

www.nikon.at

 

Warum man der Cloud nicht wirklich vertrauen kann

Google stellt My Tracks ein

Google hat es wieder getan: Mit „My Tracks“ wird demnächst wieder ein Dienst, den ich jahrelang erfolgreich genutzt habe, eingestellt. Zuvor sah ich schon „Google Calendar Sync“ sterben, musste mich von „Quick Office“ verabschieden, und kann mein teures Premium-Navi mit eingebauter SIM-Karte nur noch eingeschränkt verwenden, weil praktisch über Nacht keine Verbindung mit „Google Local Search“ mehr möglich war.

Das Handy-Tool zur Aufzeichnung von GPS-Routen wird nicht mehr lange funktionieren, nun heisst es, eine Alternative zu suchen.

Das Handy-Tool zur Aufzeichnung von GPS-Routen wird nicht mehr lange funktionieren, nun heisst es, eine Alternative zu suchen.

Auch wenn es bei Google besonders stark auffällt – andere Unternehmen verändern ebenfalls nach Lust und Laune ihre Online- bzw. Cloud-Angebote. Dienste, die jahrelang gratis waren, kosten auf einmal Geld oder werden in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt, Programmierschnittstellen werden geändert, usw. In den meisten Fällen wird der Benutzer zwar rechtzeitig gewarnt, wenn ein Service ausläuft, sodass er die Möglichkeit hat, seine Daten zu sichern und sich nach einer anderen Lösung umzuschauen, doch die Suche nach einer Alternative ist dann meist sehr mühsam und anstrengend – ganz zu schweigen von der Zeit, die es kostet, eine neue Anwendung zu installieren, zu testen, ob sie den Ansprüchen überhaupt gerecht wird, dann an die individuellen Anforderungen anzupassen, und zuletzt die bereits vorhandenen Daten irgendwie in ihr neues Korsett zu zwängen.

Zum Glück habe ich mir angewöhnt, von sämtlichen Daten, mit denen ich zu tun habe, eine Kopie auf einem lokalen Datenträger abzulegen. Das mache ich mit Fotos so, mit E-Mails, mit Kalendern und GPS-Routen – Textdokumente, Präsentationen und Excel-Tabellen landen sowieso zuerst auf meinem NAS-Laufwerk, ehe ich sie auf die entsprechenden Cloud-Plattformen hoch lade. Es ist zwar schön, jederzeit und an jedem Ort mit jedem Device auf seine Daten zugreifen zu können, aber verlassen kann man sich darauf eben leider nicht. Es ist schon schlimm genug, wenn ein gewohnter Dienst auf einmal nicht mehr zur Verfügung steht, wenn die damit verbundenen Daten aber auch weg wären, wäre es noch schlimmer.

Im Business-Umfeld könnte so etwas das Ende eines Unternehmens bedeuten, weshalb man dort auch etwas sensibler mit solchen Veränderungen umgeht. Allerdings ist man auch hier nicht davor gefeit, dass der IT-Dienstleister Ihres Vertrauens plötzlich Insolvenz anmelden muss oder von einem Mitbewerber geschluckt wird und dann seine Dienste nicht mehr wie gewohnt anbieten kann. Ein gewisses Risiko birgt die Auslagerung von Informationen oder Services an Dritte immer, weshalb jedes noch so kleine Unternehmen für den Fall der Fälle immer einen „Plan B“ im Ärmel haben sollte.

Privatanwender haben leider nur selten Möglichkeit, mit einem professionellen IT-Partner ein so genanntes „Service Level Agreement“ abzuschließen, sie sind auf sich selbst und auf den guten Willen von Freunden und Verwandten angewiesen. Und dort fehlt es oft an Verständnis: Wer selbst nicht wandert, kann eben nur schwer verstehen, warum jemand so ein Theater wegen ein paar aufgezeichneter GPS-Routen macht.

Womit wir wieder bei „My Tracks“ wären. Die Software läuft seit Jahren auf meinen Handys, hat zahlreiche Wanderungen und Ausflüge dokumentiert, sodass ich die Strecke später auf dem PC noch einmal nachvollziehen konnte, half mir mehr als nur einmal, in einer fremden Stadt mein irgendwo geparktes Auto wiederzufinden, und zeigte mir nach einem Urlaub in Afrika, an welchem genauen Punkt der Safari wir das Spitzmaulnashorn gesehen haben. Als Ersatz für die mir zugegebenermaßen ans Herz gewachsene Google App werde ich mich voraussichtlich für die in Tschechien entwickelte „Locus Map“ entscheiden – momentan bin ich noch eifrig am Testen, zumal dieses Programm noch viel mehr kann als nur einfach eine zurückgelegte Strecke aufzuzeichnen. Das Ergebnis dieses Tests werden Sie demnächst an dieser Stelle nachlesen können.

https://support.google.com/gmm/answer/6333516?hl=de&ref_topic=2391064

http://www.locusmap.eu

 

Räder im Wind

Kosmos erklärt, was uns die Eltern noch nicht beibringen konnten

Im nördlichen Burgenland oder im Marchfeld sind Windräder schon lange ein fester Bestandteil des Landschaftsbildes. Nicht jeder ist davon begeistert, dem unbestrittenen Nutzen als effiziente Quelle erneuerbarer Energie steht eine gewisse Skepsis bezüglich der Auswirkung auf Mensch und Tier gegenüber. Dennoch – wir brauchen heute den Strom zum Leben, und auch wenn er scheinbar „eh aus der Steckdose“ kommt, muss er doch irgendwie dort hineinkommen. Mit einem Kind im Haus, das gerade damit beginnt, die Welt und ihre Funktionsweise zu hinterfragen, ist man auch als Erwachsener gezwungen, sich intensiver mit vielen scheinbar banalen Dingen des Alltags zu beschäftigen. Experimentierkästen können uns dabei helfen.

Sonne und Wind - zwei wichtige Energiequellen der Zukunft. Mit den Experimentierkästen zum Thema "Erneuerbare Energie" lernen Kinder auf spielerische Weise, die der Strom in die Steckdose kommt. (c) 2014 Uwe Fischer

Sonne und Wind – zwei wichtige Energiequellen der Zukunft. Mit den Experimentierkästen zum Thema „Erneuerbare Energie“ lernen Kinder auf spielerische Weise, die der Strom in die Steckdose kommt. (c) 2014 Uwe Fischer

Vieles von dem, was man heute als Selbstverständlichkeit betrachtet, existierte zur Zeit unserer Eltern noch nicht einmal ansatzweise, sodass wir es auch nicht in der Schule lernen konnten. Als Wissenschaftsjournalist war ich selbst zwar bei der Entwicklung vieler Technologien hautnah am Geschehen dabei, aber dieses Glück hat nicht jeder – für viele Leute sind Nachhaltigkeit und erneuerbare Energiequellen Schlagworte, mit denen sie zwar tagtäglich konfrontiert werden, deren Hintergründe ihnen aber verborgen bleiben.

Hier setzt Kosmos mit seinen Experimentierkästen an. Schon in meiner Kindheit halfen mir „Radiomann“ und „Elektromann“ dabei, die Grundlagen von Elektrotechnik und Elektronik, von denen meine Eltern keine Ahnung hatten, zu verstehen – man kann ohne Übertreibung sagen, dass mit der Faszination, die von den Experimenten ausging, die Grundlage für meine Karriere gelegt wurde.

Schon seit einigen Jahren ist das Thema „Erneuerbare Energie“ ein wesentlicher Schwerpunkt im Programm von Kosmos, wobei das Sortiment immer wieder erweitert wird. Noch heuer soll beispielsweise ein kleines Wasser-Kraftwerk zum Selbstzusammenbauen auf den Markt kommen, im Vorjahr war eines der Highlights der Experimentier-Kasten „Wind-Energie“, mit dem Kinder (oder auch interessierte Erwachsene) ein eigenes, kleines Windkraftwerk aufbauen können, und den ich auch ausführlich testen durfte. Da meine kleine Tochter tagtäglich die großen Windräder bestaunt, war es naheliegend, mit ihr zusammen das Modell aufzubauen. Eigentlich ist der Experimentierkasten ja erst für Kinder ab zehn Jahren gedacht, aber Spaß hat es auch meiner Vierjährigen gemacht, und immerhin weiß sie jetzt, dass die stählernen Riesen auf den Feldern dafür verantwortlich sind, dass wir am Abend Licht haben, und dass mit diesem Strom auch die Akkus für ihre Spielsachen aufgeladen werden.

Der Kosmos Experimentierkasten "Wind-Energie" kostet knapp 40 Euro und erlaubt es, ein eigenes, kleines Windkraftwerk aufzubauen. (c) Kosmos

Der Kosmos Experimentierkasten „Wind-Energie“ kostet knapp 40 Euro und erlaubt es, ein eigenes, kleines Windkraftwerk aufzubauen. (c) Kosmos

Freilich darf man sich nicht erwarten, dass mit dem nur knapp ein Meter hohem Modell-Windrad Strom in einem sinnvoll verwertbaren Ausmaß generiert werden kann. Die Energie, die das Teil liefert, reicht gerade einmal aus, um eine LED zum Leuchten zu bringen oder, wenn der Wind wirklich lang und stark bläst, eine kleine Batterie aufzuladen, aber darauf kommt es ja auch nicht an – der Baukasten erklärt einfach, wie so ein Windrad überhaupt funktioniert, und – was auch für mich als Erwachsenen interessant zu sehen war – wie sich beispielsweise eine präzise Ausrichtung der Rotorblätter auf die Effizienz auswirkt.

Eine kleine Schwachstelle soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden: Der Sockel, auf dem das Modell aufgebaut wird, ist viel zu leicht und muss mit Steinen oder anderen Gegenständen beschwert und fixiert werden, ansonsten fällt das ganze Kraftwerk um, ehe sich der Rotor das erste Mal um die eigene Achse gedreht hat.

Ein großes Plus dagegen ist die Kompatibilität zu anderen Experimentierkästen: Kosmos setzt auf Systembauteile, die es erlauben, Komponenten des Wind-Kraftwerks beispielsweise mit denen von „Solar Evolution“ zu kombinieren. Letztgenannter Baukasten setzt sich, wie der Name unschwer erahnen lässt, mit Sonnenenergie auseinander und erlaubt es unter anderem, eine Art Heuschrecke zu bauen, die, sobald sie ins Licht gestellt wird, von alleine drauf los zu krabbeln beginnt. Anstatt des Solarpanels kann man das Robo-Insekt aber auch mit einem Akku betreiben – den man zum Beispiel zuvor mit dem Windkraftwerk aufgeladen hat…

Alle Kosmos Experimentierkästen, die sich miteinander verbinden lassen, sind mit dem Logo „Das passt“ gekennzeichnet. Der Kreativität der Kids, beziehungsweise ihrer Eltern, sind damit keine Grenzen gesetzt, zumal ja beispielsweise der Windgenerator auch als Motor benutzt werden kann, um irgendwelche eigenen Konstruktionen in Bewegung zu versetzen. Die Kleinen lernen, wie es bei den Kosmos-Experimentierkästen schon immer der Fall,  auf spielerische Arte und Weise Funktion und Wirkungsweise moderner Technologien, ohne dabei einem schulischen Druck ausgesetzt zu sein. Im Gegenteil: Zumindest für mich war es wunderbar befriedigend, ein paar Jahre später im Physik- und Chemie-Unterricht die Lehrer mit meinem eigenen, durch diverse Experimentierkästen erarbeiteten Wissen zu verblüffen.

http://www.kosmos.de

 

Der Loewe brüllt wieder

Deutscher TV-Hersteller hat den Neustart geschafft

Noch vor zwei Jahren hat es so ausgesehen, als hätte dem deutschen Fernseher-Hersteller Loewe die letzte Stunde geschlagen. Die Premium-Marke hinkte dem Mitbewerb aus dem Fernen Osten technologisch immer einen Schritt hinterher, der Luxus-Flair allein reichte den immer anspruchsvolleren Kunden offenbar nicht mehr. Dann kam für das in Kronach ansässige Unternehmen praktisch in letzter Minute die Rettung: Mark Hüsges und Boris Levin vom Münchner Investmenthaus „Stargate Capital“ übernahmen die Firma, wobei Hüsges nicht, wie man von Finanzinvestoren vermuten könnte, die Fäden aus dem Hintergrund zieht, sondern sich selbst an die vorderste Front setzte und jetzt als hundertprozentiger Geschäftsführer von Loewe fungiert.

Der neue Loewe-Chef Mark Hüsges präsentiert das neu aufgestellte Unternehmen, das sich nun wieder auf einem soliden Wachstumskurs befindet. (c) 2016 Uwe Fischer

Der neue Loewe-Chef Mark Hüsges präsentiert das neu aufgestellte Unternehmen, das sich nun wieder auf einem soliden Wachstumskurs befindet. (c) 2016 Uwe Fischer

„Loewe hat das Fernsehen erfunden, jetzt erfinden wir das Home Entertainment immer wieder neu“, beschreibt Hüsges die Strategie seines Unternehmens. Um möglichst nahe am Kunden zu sein, werden die heimischen Fachhändler nicht mehr von einem Distributor, sondern von einem eigenen Loewe Österreich-Team betreut.

Aus technologischer Sicht setzt Loewe auf das vernetzte Zuhause, wobei vor allem die Loewe Reference-Familie sowohl die Bedürfnisse der Technik-Freaks, wie auch – dank des zeitlosen Designs und der edlen Materialien – die Liebhaber von gediegenem Luxus befriedigen soll: Ein scharfes UHD-Bild in 55, 75 oder 85 Zoll Größe, das auch 3D unterstützt, eine integrierte Soundbar und ein Festplattenrecorder namens DR+, der es erlaubt, ein Fernsehprogramm live anzuschauen, während im Hintergrund zwei andere Sendungen aufgenommen werden, gehören zu den spannendsten Features der neuen Nobel-Fernseher. Allerdings muss man dafür ganz schön tief in die Tasche greifen: Der Reference UHD 85 etwa kostet ca. 20.000 Euro, die 75 Zoll-Variante gibt es ab 11.500, und den „kleinen“ 55 Zöller um etwa 5000 Euro.

Der Loewe Reference 85 ist derzeit das Flaggschiff unter den Luxus-Fernsehern made in Germany. (c) Loewe

Der Loewe Reference 85 ist derzeit das Flaggschiff unter den Luxus-Fernsehern made in Germany. (c) Loewe

Für den „Normalverbraucher“ gibt es die Loewe Connect-Familie, wobei auf Wunsch der Konsumenten auch das kleinste Modell, der 32 Zöller, mit sämtlichen aktuellen SmartTV-Features ausgestattet wurde. Der DR+ Recorder kann von unterwegs aus mit einem Smartphone kontrolliert und programmiert werden, und kann im Heimnetz als Videoserver benutzt werden, d.h. auch Loewe Fernseher in anderen Räumen können auf die auf der Festplatte gespeicherte Filmsammlung zugreifen. Einige Features und Funktionen kennt man heute vielleicht noch gar nicht: Die neuen Loewe Fernseher können durch ein Firmware-Upgrade immer auf den aktuellsten Stand der Technik gebracht werden. Der Connect 32 ist übrigens – was für Fernseher dieser Größe auch heute durchaus noch nicht Standard ist – mit einem hochwertigen FullHD-Display ausgerüstet, wodurch das Bild besonders scharf und kontrastreich erscheint. Der Loewe Connect 32 ist in der vollen Ausstattung ab etwa 1350 Euro im Handel zu finden.

http://www.loewe.tv/at/

 

Helicon Focus, der digitale Scharfmacher

Foto-Stacking mit Helicon Focus

Um die Einzelaufnahmen einer Fokusreihe – siehe mein voriger Blog – zu einem durchgängig scharfen Bild zusammenzusetzen, benötigt man eine Software, die Bild für Bild analysiert, die jeweils schärfsten Bereiche identifiziert, und die Ergebnisse in eine sinnvolle Relation zueinander setzt. Genau das macht Helicon Focus: Man braucht nur die einzelnen Fotos mit der Maus auf die Benutzeroberfläche des Programms zu ziehen, einen von drei Stacking-Modi auszuwählen, und auf „Render“ zu klicken, und hat innerhalb kürzester Zeit das fertige, gestochen scharfe Foto auf dem Bildschirm.

Helicon Focus erlaubt es, beim Stacking zuzuschauen. Drei verschiedene Methoden stehen dabei zur Auswahl.

Helicon Focus erlaubt es, beim Stacking zuzuschauen. Drei verschiedene Methoden stehen dabei zur Auswahl.

Das Programm stellt drei verschiedene Algorithmen zur Berechnung der optimalen Schärfe zur Verfügung, wobei die so genannte Pyramiden-Methode am einfachsten handzuhaben ist, da hier keinerlei zusätzliche Parameter zu berücksichtigen sind. Bei den Methoden „Gewichteter Mittelwert“ und „Tiefenabbild“ hingegen sind Radius und Glättung zu beachten – durch geschicktes Jonglieren mit den beiden Reglern kann die Schärfe von kleinen Details und Kantenübergängen verbessert werden, es besteht aber auch die Gefahr, unschöne Artefakte zu produzieren. Hier heißt es, experimentieren und ausprobieren, welches Verfahren mit welchen Einstellungen das beste Resultat liefert – für Perfektionisten ist damit Beschäftigung für viele, lange Winterabende garantiert. Wer es nicht ganz so genau nimmt, kann die drei Stacking-Methoden mit den Standardeinstellungen durchlaufen lassen, und wird mit dem Ergebnis ebenfalls sehr zufrieden sein.

Nach dem Rendering steht dem Benutzer ein interessantes Nachbearbeitungswerkzeug zur Verfügung: Das Tool erlaubt es, Elemente aus einem der Quellbilder in das fertig gerenderte Bild zu kopieren, um so Details besser hervorzuheben. Auch „Geisterbilder“, die entstehen können, wenn sich ein Teil des Motivs während der Aufnahme ein wenig bewegt hat, lassen sich mit dem intelligenten Pinsel auf relativ einfache Weise beseitigen. Der Pinsel zeigt immer ein Abbild des ausgewählten Bereichs des Quellbildes an, sodass man schon beim Darüberfahren mit der Maus sehen kann, wie sich die Änderung auswirkt. Ist das Resultat zufriedenstellend, drückt man die linke Maustaste, und schon ist der entsprechende Teil übernommen. Auch Texte oder eine Skala zur besseren Darstellung der Größe können relativ einfach eingeblendet werden.

Für komplexere Nachbearbeitungsschritte bietet Heliconsoft das Programm „Helicon Filter“ an, mit dem sich unter anderem Farbsäume, Kontraste etc. korrigieren lassen. Das Programm bietet zahlreiche klassische Bildbearbeitungswerkzeuge wie etwa eine Pipette zum nachträglichen Weißabgleich, aber auch sehr komplexe Einstellmöglichkeiten wie beispielsweise Regler für Sättigung und Spektralempfindlichkeit.

Helicon Filter bietet zahlreiche Optionen zur Nachbearbeitung von Fotos.

Helicon Filter bietet zahlreiche Optionen zur Nachbearbeitung von Fotos.

Aber zurück zu Helicon Focus – das Programm unterstützt neben dem Fokus-Stacking auch die Erstellung so genannten Mikropanoramen: Man verschiebt auf einem mit einer Kamera ausgestatteten Mikroskop in kleinen Schritten den Objektträger, und die Software fügt dann die einzelnen Fotos zu einem großen Bild zusammen. Dies funktioniert aber nur, wenn die einzelnen Fotos tatsächlich in einer flachen Ebene aufgenommen wurde – für Rundschwenks ist die Software weniger geeignet, dafür gibt es andere Programme. Allerdings habe ich Helicon Focus auch schon dafür zweckentfremdet, mehre von einem Stativ aus aufgenommene Bilder einer Silvesternacht übereinanderzulegen und so Dutzende Feuerwerksraketen, die im Laufe mehrerer Minuten über den Himmel zischten, auf einem Bild zu einem prächtigen Spektakel zu vereinen.

Interessant ist übrigens auch die in der jüngsten Version von Helicon Focus hinzu gekommene Option, ein Video-File zu importieren: Die Datei wird beim Einlesen in ihre einzelnen Frames zerlegt, die dann wie oben beschrieben den Stacking-Prozess durchlaufen. Die Einzelbilder werden zwar beim Beenden des Programms wieder gelöscht, man kann sich jedoch, solange das Programm noch läuft, über einen Rechtsklick in der Spalte „Quelldateien“ (im rechten Tel des Bildschirms) unter „Bildinformationen“ anzeigen lassen, wo die Frames zwischengespeichert sind, und dann über den Windows-Explorer an diese Stelle navigieren und das gewünschte Bild an eine andere Stelle kopieren.

Und noch ein nettes Feature hat Helicon Focus zu bieten: Aus den unterschiedlich fokussierten Einzelbildern kann auch eine Art 3D-Modell erstellt werden, das dann einen plastischen Eindruck des aufgenommenen Objekts vermittelt.

Helicon Focus ist für Windows und Apple Macintosh verfügbar. Ein wenig kompliziert erscheint allerdings das Lizenzmodell von Heliconsoft (Stand 19.1.2016): Kauft man direkt über die Hersteller-Webseite ein, bezahlt man für das Pro-Package entweder 63,67 Euro pro Jahr, oder 231,54 Euro für die unlimitierte Version. Neben der Stacking-Software selbst ist in diesem Preis auch ein Tool namens Helicon Remote enthalten, das es erlaubt, verschiedene Kameratypen vom PC aus zu steuern. Das Programm fügt sich nahtlos in Helicon Focus ein, sodass Fotografieren, Stacken und Nachbearbeiten in einem durchgängigen Arbeitsprozess erledigt werden kann. Da die Kamera dazu am Computer angeschlossen sein muss, ist diese Lösung für unterwegs nur bedingt geeignet. Es gibt zwar auch eine Android-Version der Remote-Software, die allerdings extra gekauft werden muss. Das oben erwähnte Bearbeitungstool Helicon Filter wiederum kostet knapp 35 Euro.

Über das Portal heliconfocus.de kann Helicon Focus Pro ebenfalls bezogen werden, hier bezahlt man nur 129,95 Euro, allerdings ohne das Remote-Tool, auf das viele Benutzer ohnehin verzichten können. Außerdem ist das hier angebotene Programm eine Spur älter als die Version, die von der Webseite des Herstellers heruntergeladen werden kann. Das deutschsprachige Portal wird von der niederländischen Firma Globell betrieben.

Anfangs- und Endbild der Fokus-Reihe, am unteren Ende das mit Helicon Filter  nachbearbeitete Endergebnis.

Anfangs- und Endbild der Fokus-Reihe, am unteren Ende das mit Helicon Filter nachbearbeitete Endergebnis. (c) 2016 Uwe Fischer

http://www.heliconsoft.com

http://www.heliconfocus.de

 

Focus Stacking leicht gemacht

Mit Handy und Spiegelreflex-Kamera zum perfekten Makro

Als ich die Stacking-Funktion der Olympus OM-D E-M1 sah, packte mich erst einmal der Neid: Die Kamera kann bei Makro-Aufnahmen automatisch die Schärfeeinstellung in kleinen Schritten verändern. Bei extremen Nahaufnahmen besteht nämlich das Problem, dass nur ein sehr flacher Bereich des Bildes wirklich scharf dargestellt wird, alles, was sich vor oder hinter dieser Ebene befindet, wird sehr schnell unscharf. Profis machen deshalb eine ganze Reihe von Fotos, bei denen der Schärfepunkt jeweils um eine Spur verändert wird, und setzen dann diese Einzelbilder zu einem durchgängig perfekt scharfen Bild zusammen. Diese Methode nennt man Focus Stacking.

Die beiden oberen Bilder sind auf den vordersten bzw. hintersten Punkt des Steins fokussiert. Insgesamt wurden 20 Aufnahmen mit unterschiedlicher Fokussierung aufgenommen und mit Helicon Focus zu einem einzigen Bild zusammengesetzt. (c) 2016 Uwe Fischer

Die beiden oberen Bilder sind auf den vordersten bzw. hintersten Punkt des Steins fokussiert. Insgesamt wurden 20 Aufnahmen mit unterschiedlicher Fokussierung aufgenommen und mit Helicon Focus zu einem einzigen Bild (ganz unten) zusammengesetzt. (c) 2016 Uwe Fischer

Bei meiner Canon EOS700D muss man – wie bei den meisten Kameras – die Aufnahmereihe per Hand machen, also den Fokus in kleinsten Schritten manuell nachjustieren, was sehr schwierig ist und viel Fingerspitzengefühl verlangt, somit also extrem viel Zeit in Anspruch nimmt. Deshalb habe ich nach einer Lösung gesucht, diesen Vorgang zu automatisieren, so wie dies die Olympus-Kamera mit ihrer eingebauten Firmware kann – und bin auf eine ausgesprochen kostengünstige Lösung gestoßen: Den in meinem Blog bereits vor längerer Zeit vorgestellten DSLR-Controller von Chainfire.

Die kleine Android-App kostet derzeit im Google Play Store 7,13 Euro und unterstützt die meisten neueren EOS-Modelle von Canon. Das Handy bzw. das Tablet müssen imstande sein, mit einem so genannten USB OTG-Kabel als USB-Host zu fungieren, also andere USB-Geräte ansteuern zu können – was bei meinem Samsung Galaxy S5 auch der Fall ist. Auf der Webseite der Entwickler findet sich eine Liste der gängigsten, unterstützten Geräte, im Zweifelsfall heißt es probieren, ob es mit der eigenen Hardware auch wirklich funktioniert –  dazu bietet Chainfire ein kostenloses Test-Tool namens „Remote Release“ an.

Ist die Software installiert, und die Kamera über das oben genannte Kabel mit der Kamera verbunden, müssen noch ein paar Grundeinstellungen vorgenommen werden. Das Handy-Display wird jetzt zum Sucher, auf dem man das zu fotografierende Objekt anvisiert, und auf dem man auch diverse Einstellungen der Kamera vornehmen kann. An der Kamera selbst muss der Autofokus eingeschaltet sein, in der Software allerdings muss man von AF auf R-MF (Remote Manual Focus) umschalten. Danach stellt mit dem darunterliegenden Button den Autofokus-Modus auf „Quick“ um.

Und jetzt kann das Abenteuer endlich beginnen: Zuerst mit den Pfeilen am oberen Bildschirmrand auf den vordersten, also dem der Kamera am nächsten gelegenen Punkt des Objekts scharfstellen und etwas länger auf das Feld mit dem Buchstaben „a“ tippen, bis sich dieser in ein großes „A“ verwandelt. Dann mit den zwischen „A“ und „b“ gelegenen Pfeilen auf den am weitesten von der Kamera entfernten Punkt, der im fertigen Bild noch scharf dargestellt werden soll, fokussieren. Dabei kann der Rahmen auf dem Display verschoben werden, um einen Bildausschnitt zwecks genauerer Fokussierung vergrößern zu können. Nun so lange auf „b“ drücken, bis auch hier ein großes „B“ daraus wird – damit sind die beiden Endpunkte festgelegt.

Nun kann der Aufnahme-Prozess gestartet werden: Man tippt auf das Zahnrad, wählt dort „Focus Bracketing“ aus und danach „Bracket to A“. Die Software zeigt nun einige automatisch ermittelte Voreinstellungen ein, die man normalerweise so belassen kann, wie sie sind.  „Shots“ zeigt an, wieviele Einzelbilder aufgenommen werden. Tippt man dann auf „Go“, rattert die Kamera los, die Aufnahmen werden, wie jedes andere Foto auch, auf der Speicherkarte abgelegt, und können dann mit einer Software wie Helicon Focus oder Combine ZP „gestackt“, also zu einem durchgängig scharfen Foto zusammengesetzt werden. Was das Helicon-Programm alles kann, werde ich an dieser Stelle in einem separaten Blogpost berichten.

http://www.dslrcontroller.com

http://www.heliconsoft.com

Wenn der Flaschenhals WLAN heisst

Wo es beim Internet-Zugang wirklich eng wird

Als Jan Trionow, der CEO des Mobilfunkbetreibers Drei, kürzlich die freudige Botschaft verkündigte, dass sein Netz von dem deutschen Magazin „connect“ zu Österreichs bestem Mobilfunknetz gekürt wurde, wies der Manager darauf hin, dass der Flaschenhals in der Datenübertragung heute nicht mehr der Internet-Zugang selbst sei, sondern oftmals die WLAN-Verbindung beim Anwender für einen scheinbar zu schwachen Durchsatz verantwortlich ist. Deshalb unterstützt der neue LTE-Router von Drei, die so genannte 3HuiTube, auch den schnellen WLAN-Standard 802.11ac – was jedoch wenig hilft, wenn der Laptop oder der PC mit diesem Tempo nicht mithalten kann. Abhilfe soll ein neuer Stick von AVM, dem Erfinder der Fritzbox, schaffen.

Der AC860 von AVM bringt in Verbindung mit einem schnellen Router theoretische Übertragungsraten von bis zu 866 Megabit pro Sekunde zustande. (c) 2015 Uwe Fischer

Der AC860 von AVM bringt in Verbindung mit einem schnellen Router theoretische Übertragungsraten von bis zu 866 Megabit pro Sekunde zustande. (c) 2015 Uwe Fischer

Der AC860 sieht aus wie ein herkömmlicher USB-Stick, wird auch einfach am USB-Port des Computers angestöpselt, und schon fließen die Daten mit Höchstgeschwindigkeit durch das Heimnetz. Abhängig davon, welcher Router zum Einsatz kommt, sucht der kleine Stick selbständig das bestmögliche Verbindung; da das Teil mit zwei Antennen ausgestattet ist, können das 2,4 GHz- und das 5 GHz-Band gleichzeitig genutzt werden, was in einem optimal abgestimmten Umfeld – zum Beispiel im Zusammenspiel mit der ac-fähigen Fritzbox 7490 – eine theoretische Geschwindigkeit von 866 Megabit pro Sekunde ermöglicht. Da die USB-Buchse am PC oft schwer erreichbar ist, ist im Lieferumfang des Sticks eine kleine Dockingstation mit einem einen Meter langen Anschlusskabel inkludiert. Ein weiterer Vorteil davon: Durch leichtes Verschieben oder Verdrehen der Dockingstation kann der Empfang unter Umständen verbessert werden.

Die Software ist bereits auf dem Stick vorinstalliert. Damit er aber auch wirklich zur Kommunikation mit dem Heimnetzwerk genutzt wird, muss im Falle eines Laptops mit bereits eingebautem WLAN der neue Empfänger im Betriebssystem aktiviert werden. Bei meinem Testrechner, der unter Windows 8.1 läuft, scheint unter den Netzwerken ein „WiFi 2“ auf, das per Mausklick ein- oder ausgeschaltet werden kann. Ist das Fritz-WLAN-Icon in der Statusleiste von Windows grün, fließt der Datenstrom nicht mehr über das interne WLAN, sondern über den neuen Stick – mit einem Klick auf das Symbol können dann auch Detail-Informationen zur Verbindung abgerufen werden.

Jan Trionow, CEO von Drei, weist darauf hin, dass für langsame Internetverbindungen oftmals nicht der Netz-Zugang selbst, sondern das WLAN schuld ist. (c) 2015 Uwe Fischer

Jan Trionow, CEO von Drei, weist darauf hin, dass für langsame Internetverbindungen oftmals nicht der Netz-Zugang selbst, sondern das WLAN schuld ist. (c) 2015 Uwe Fischer

http://www.avm.de

http://www.drei.at

 

 

 

 

Phishing für Dummies

Man beachte den Absender, man beachte den Link, den man anklicken soll… Der Schmäh daran ist wohl der, dass man neugierig wird, wie eine Webseite aussieht, die eine solche Dumpfbacke erstellt hat… Aber trotzdem: Finger weg, nicht anklicken, verstanden?
phishing

Office 2016 – Update mit Tücken

Wenn Outlook plötzlich nicht mehr will

Wer Microsofts Office nicht mehr, wie früher üblich, als Einzelpaket erwirbt, sondern sich für das Abo-Modell „Office 365“ entscheidet, soll davon profitieren, immer und jederzeit ohne Mehrkosten die aktuellste Version des Softwarepakets auf seinem PC nutzen zu können. Hört sich in der Theorie gut an, und so habe auch ich mich gefreut, als mir mein Computer dieser Tage das kostenlose Upgrade auf das allerneueste Office 2016 anbot. Die Installation hat auch problemlos funktioniert, doch schon bald kam die Ernüchterung: Mit der neuen Version von Outlook konnte ich plötzlich keine E-Mails mehr empfangen.

Die Installation von Office 2016 ist einfach und problemlos, aber Vorsicht: Unter bestimmten Umständen kann es passieren, dass Outlook nach dem Upgrade nicht mehr richtig funktioniert.

Die Installation von Office 2016 ist einfach und problemlos, aber Vorsicht: Unter bestimmten Umständen kann es passieren, dass Outlook nach dem Upgrade nicht mehr richtig funktioniert.

Nach Überprüfung aller Einstellungen, der Internetverbindung und einem Check, ob nicht vielleicht eine Störung bei meinem E-Mail-Provider vorliegt, war mir klar – das Problem musste am neuen Outlook liegen. Also einmal der ersten offiziellen Empfehlung von Microsoft gefolgt, das komplette Office-Paket deinstalliert und neu aufgesetzt…

Auf der Pressekonferenz, bei der Office 2016 offiziell vorgestellt wurde, hieß es, dass das Update maximal 20 Minuten in Anspruch nehme… Nun, mit der Neuinstallation war ich darüber schon weit hinaus, und als ich endlich das frisch aufgesetzte, jungfräuliche Outlook startete, konnte es abermals keine E-Mails abrufen. Zwar zeigte es mir an, dass inzwischen ein Dutzend neuer Mails auf meinem Server lagen, und täuschte auch einen Download derselben vor, aber im Posteingang kam einfach nichts an.

Eine Recherche in den einschlägigen Foren zeigte, dass ich mit diesem Problem bei weitem nicht allein da stand. Der Microsoft-Support empfiehlt in diesen Foren, Outlook 2016 einfach mit Administrator-Rechten zu starten – das klappt auch tatsächlich, die Mails können endlich wieder abgerufen werden, aber erstens lässt sich das Mail-Programm dann nicht mehr automatisch beim Hochfahren des Rechners starten, und zweitens funktioniert die Indizierung der Mails nicht mehr. Der gutgemeinte Tipp kann also nur als Notlösung anzusehen sein.

Nach ein paar Stunden Herumtüfteln fand ich dann aber doch noch eine andere Lösung für das Problem: Man installiere nicht die von Microsoft empfohlene 32 Bit-Version von Office 2016, sondern die 64 Bit-Variante. Das geht natürlich nur, wenn auch ein 64 Bit-Windows installiert ist, bei einem PC mit mehr als zwei Gigabyte Arbeitsspeicher sollte dies aber ohnehin Standard sein. Während der Installation des 64 Bit-Office wird zwar dezidiert davor gewarnt, dass es bei dieser Version zu Kompatibilitätsproblemen kommen kann, bisher sind mir jedoch keine Probleme aufgefallen. Im Gegenteil, Outlook funktioniert nun so, wie es soll, und wie man es für ein vernünftiges Arbeiten auch braucht.

Die Versionsauswahl bei der Office-Installation ist ziemlich versteckt.

Die Versionsauswahl bei der Office-Installation ist ziemlich versteckt.

Um die 64 Bit-Version überhaupt zu installieren zu können, muss man allerdings etwas tiefer in die Materie eindringen. Wenn man über https://stores.office.com/myaccount/ in „Mein Konto“ bei Microsoft einsteigt, und dort unter Office 365 auf „Installieren“ klickt, erscheint auf der Webseite ein eher unauffälliger Link mit der Bezeichnung „Sprach- und Installationsoptionen“. Klickt man diesen an, wird dem Benutzer angeboten, Office in einer anderen Sprache einzurichten. Auch wieder sehr unauffällig und leicht zu übersehen: Ein Link mit der für Laien schon etwas abschreckend klingenden Bezeichnung „Weitere Installationsoptionen“. Erst hier findet man dann die Möglichkeit, anstatt der empfohlenen 32 Bit die 64 Bit-Version zu installieren. Vorher ist es allerdings anzuraten, die frühere Office-Version über die Systemsteuerung zu deinstallieren und den Rechner neu zu starten, um nicht irgendwelche Konflikte mit alten Programmresten zu provozieren.

Bei diesen „Installationsoptionen“ besteht übrigens auch die Möglichkeit, im Fall der Fälle wieder zum alten Office 2013 zurückzukehren, wenn es mit dem 2016er-Paket absolut nicht klappen will…

http://www.microsoft.at

https://stores.office.com/myaccount/home.aspx