Mit Innovationskraft gegen globalen Einheitsbrei

Am 16.Oktober findet wieder das Austrian Innovation Forum statt

Egal, ob es um Computer, Handys oder Fernseher, oder um Wurst, Obst und Gemüse geht: Aus rein wirtschaftlichen Gründen rückt die Artenvielfalt immer mehr in den Hintergrund, man gewinnt als Endverbraucher den Eindruck, die Industrie würde den gesamten Weltmarkt am liebsten mit nur noch einer Handvoll standardisierter Massenprodukte überschwemmen. Aber zum Glück lässt sich nicht jeder Konsument freiwillig und kritiklos mit globalem Einheitsbrei abspeisen – und genau darin liegt die Überlebenschance für kleine Unternehmen, die sich zusehends von den Großkonzernen an die Wand gedrückt fühlen: Eine kleine Firma kann schneller und flexibler auf die Wünsche ihrer Kunden eingehen und sich auf Marktveränderungen einstellen als die Großen, vor allem aber neue Ideen viel rascher und effizienter umsetzen, als dies in einem schwerfälligen Organisations-Apparat möglich wäre. Wie man Innovationskraft entwickelt und nutzbringend umsetzt, steht im Mittelpunkt des Austrian Innovation Forum, das sich als „Jahresforum für Innovation und neues Wachstum“ versteht, und heuer am 16. Oktober im Tech Gate Vienna über die Bühne geht.

Austrian Innovation Forum

Die Veranstaltung, zu der mehr als 200 Teilnehmer erwartet werden, ist wie im Vorjahr auch heuer wieder ausgesprochen hochkarätig besetzt. So wird etwa Nils Müller, der CEO und Gründer von TrendOne in seinem Vortrag aufzeigen, wie an den Schnittstellen von Trends die Zukunft entsteht, Eva Maria Boerschlein aus dem BMW Guggenheim Lab demonstriert, wie sich ästhetische und kulturelle Szenen mit der Welt der Mobilität verbinden lassen,  und Felix Hofmann von der Universität St. Gallen präsentiert die neuartige Methodik des „Business Model Innovation Navigator“ und zeigt dem Publikum, welche neuen Geschäftsmodelle sich im Zeitalter von 3D-Druck und dem „Internet der Dinge“ eröffnen. In diversen Workshops erfahren die Teilnehmer, was große, etablierte Unternehmen von Start-Ups lernen können, aber auch, wie die traditionelle, hawaiianische Philosophie des Ho’oponopono der Business-Welt neue Impulse vermitteln kann.

Das komplette Programm des Austrian Innovation Forum ist auf der Webseite http://austrian-innovation-forum.at/ zu finden, wo man sich auch gleich für die Veranstaltung anmelden kann. Ganz billig ist das allerdings nicht: Die Teilnahme am Innovations Forum allein kostet 680 Euro, in Verbindung mit dem Workshop „Innovation Games“ gar 1060 Euro, jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer. Die Preise unterstreichen, dass es sich um keinen Event für ein Massenpublikum handelt, sondern sich die Veranstaltung tatsächlich an Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung richtet.

Secure Boot: Wenn der Computer seine Rettung verweigert

UEFI macht es dem Benutzer schwer, von USB-Stick zu booten

Um einen PC, der sich einfach nicht mehr hochfahren, zu reparieren, oder zumindest die wichtigsten Daten zu retten, gibt es im Internet jede Menge Tools, die unabhängig vom auf dem Rechner installierten Betriebssystem laufen. Um diese Werkzeuge einsetzen zu können, ist es allerdings notwendig, den Computer von einer CD oder, da viele moderne Geräte gar kein CD- oder DVD-Laufwerk mehr besitzen, von einem USB-Stick aus zu starten. Doch genau hier machen viele neue Computermodelle Schwierigkeiten.

Wenn sich Windows 8 noch starten lässt, kann man das UEFI auch erreichen, wenn man in der Charm-Bar unter "Einstellungen" und "Ein/Aus" bei gedrückter Hochstelltaste die Option "Neustart" auswählt. Aber Vorsicht, wer nicht ganz genau weiß, was er tut, sollte davon lieber die Finger lassen!

Wenn sich Windows 8 noch starten lässt, kann man das UEFI auch erreichen, wenn man in der Charm-Bar unter „Einstellungen“ und „Ein/Aus“ bei gedrückter Hochstelltaste die Option „Neustart“ auswählt. Aber Vorsicht, wer nicht ganz genau weiß, was er tut, sollte davon lieber die Finger lassen! (c) 2014 Uwe Fischer

Was früher einmal das BIOS, das „Basic Input Output System“, war, ist bei den Computern der jüngsten Generation das „Unified Extensible Firmware Interface“, kurz UEFI. Dieses mehr oder weniger fest in der Hardware des Rechners verankerte Programm ist mit einer Sicherheitsfunktion namens „Secure Boot“ ausgestattet, die verhindern soll, dass sich Schadsoftware, wie etwa die so genannten Root Kits, auf der untersten Systemebene einnistet und so von Viren-Scannern und anderen Security-Tools unentdeckt bleibt. Bei PCs, die ab Werk mit Windows 8 ausgeliefert werden, ist diese Funktion meist standardmäßig aktiviert, eben das Betriebssystem in der empfindlichen Startphase vor allfälligen Attacken zu schützen. Das Problem dabei: Ein Hilfsprogramm, das Windows umgeht, um auf die Daten eines gestörten Rechners zuzugreifen, wird meist als ein genau solcher Schädling eingestuft, und das Hochfahren, im Fachjargon „Booten“ genannt, wird „aus Sicherheitsgründen“ verbunden.

Nun kann man bei den meisten Rechnern die UEFI-Einstellungen ändern, wenn man unmittelbar nach dem Einschalten des Computers je nach Modell die F2- oder Delete-Taste drückt (welche Taste tatsächlich für den eigenen Rechner zu benutzen ist, erfragt am besten beim Hersteller oder via Google). Der Computerhersteller kann die Benutzeroberfläche des UEFI nach seinen eigenen Vorlieben gestalten, irgendwo gibt es jedoch immer Security-Einstellungen, in denen man Secure Boot aktivieren oder deaktivieren kann. Hat man erst Secure Boot abgeschaltet, und die Bootreihenfolge so eingestellt, dass der USB-Port eine höhere Priorität als die eingebaute Festplatte hat, kann der PC nun auch über einen USB-Stick, auf dem beispielsweise eine Linux-Distribution installiert ist, hochgefahren werden.

Nun kann aber noch erschwerend hinzukommen, dass sich die Secure Boot-Einstellungen nicht verändern lassen, weil das entsprechende Menü deaktiviert ist. Hilfe gibt es zum Glück aber auch in diesem Fall: Man muss ein „Supervisor Password“ anlegen, den Computer aus- und wieder einschalten, und dann neuerlich das UEFI aufrufen. Nun verlangt der PC nach der Eingabe dieses Passwortes, und danach ist auch die Secure Boot Option nach Belieben konfigurierbar. Aber das Passwort gut aufheben oder merken, sonst sind später keinerlei Änderungen an den Einstellungen mehr möglich!

Und nochmals, bitte Vorsicht! Veränderungen um UEFI (wie auch schon früher im BIOS) sollte man generell nur dann vornehmen, wenn man ganz genau weiß, was man tut, denn falsche Einstellungen können den Computer unter Umständen komplett lahmlegen, sodass letztendlich nur noch der (meist teure) Weg in ein Service-Center übrigbleibt!

Professionelle IT auch für Kleinstbetriebe

Von Cloud-Services und Pay-per-Use Anwendungen

Auch kleine Unternehmen können von den Errungenschaften der modernen IT profitieren: Waren ein professionelles Customer Relationship Management, ERP-Systeme und unternehmensübergreifende Workflow-Lösungen bislang nur finanzkräftigen Großbetrieben vorbehalten, sorgen jetzt hochsichere Cloud-Services, ausgeklügelte Leasing-Pläne und innovative Finanzierungsmodelle dafür, dass man auch als KMU ohne gefährlich hohe  Investitionen die Vorzüge der aktuellsten Technologien genießen kann. Für die Zeitschrift „Unternehmer“ sprachen wir mit Top-Anbietern der heimischen Technologie-Szene über die Möglichkeiten, die sich den Wirtschaftstreibenden dadurch eröffnen.

Was von außen wie ein etwas zu groß geratenes Schwammerl am Waldrand aussieht, ist in Wirklichkeit der Zugang zu einem riesigen Hochsicherheits-Rechenzentrum, das in der Tiefe des Felsmassivs gegen Naturgewalten und Angriffe jeglicher Art geschützt ist. © 2013 Uwe Fischer

Was von außen wie ein etwas zu groß geratenes Schwammerl am Waldrand aussieht, ist in Wirklichkeit der Zugang zu einem riesigen Hochsicherheits-Rechenzentrum, das in der Tiefe des Felsmassivs gegen Naturgewalten und Angriffe jeglicher Art geschützt ist. © 2013 Uwe Fischer

Die komplette Story finden Sie in der Ausgabe 4/5 2014, oder online unter http://www.diabla.at/de/read/305 auf den Seiten 56 bis 58.

 

 

Wie Drei mit LTE die digitale Kluft überbrücken will

Highspeed-Internet auch für ländliche Regionen

Die digitale Kluft zwischen Stadt und Land ist wieder ein Stück kleiner geworden: Im „Großraum Wien“, der praktisch das gesamte Marchfeld umfasst, im Norden bis über Hollabrunn hinaus reicht, um sich im Süden so gut wie flächendeckend bis Wiener Neustadt erstreckt, kann seit dem Wochenende im Netz von Drei mit LTE gesurft werden. Die wirklich tollen Geschwindigkeiten von bis zu 150 Megabit pro Sekunde werden zwar auch weiterhin nur in den tatsächlichen Ballungszentren erreicht, aber praktisch mitten im Nichts – der Test-Ort ist Breitensee bei Marchegg, wo auch mein Redaktionsbüro angesiedelt ist – eine Downloadgeschwindigkeit von mehr 34 Mbit/s zu erreichen, erscheint auch schon geradezu als Sensation, zumal auf Festnetz-Ebene hier „maximal fünf Megabit“ zu erzielen wären.

Drei CEO Jan Trionow präsentiert auf einer Landkarte, wie weit die LTE-Versorgung seines Unternehmens im Großraum Wien bereits reicht. Bis Ende 2015 soll eine österreichweite Netzabdeckung von 98 Prozent erreicht werden. (c) 2014 Uwe Fischer

Drei CEO Jan Trionow präsentiert auf einer Landkarte, wie weit die LTE-Versorgung seines Unternehmens im Großraum Wien bereits reicht. Bis Ende 2015 soll eine österreichweite Netzabdeckung von 98 Prozent erreicht werden. (c) 2014 Uwe Fischer

Vorerst bietet Drei seinen Kunden LTE in zwei Varianten an: Das „kleine“ Paket, das eine Download-Geschwindigkeit von bis zu 30 und einen Upload von bis zu 5 Megabit pro Sekunde verspricht, und die XL-Variante mit bis zu 150 Mbit/s im Down- und 50 Mbit/s im Upstream. Da nicht jeder Handy-Benutzer tatsächlich LTE benötigt, werden die neuen Optionen in Form von Zusatzpaketen angeboten. Die langsamere Version kostet, wenn sie zu einem bestehenden Smartphone-Tarif dazugebucht wird, vier Euro pro Monat, das echte Highspeed-LTE schlägt mit 10 Euro pro Monat zu Buche. Am Datenvolumen ändert sich nichts, das entspricht weiterhin dem jeweiligen Handytarif. Schließlich gibt es noch ein 10 GB-Paket mit zehn Gigabyte Datenvolumen und voller Geschwindigkeit für 14 Euro monatlich, wobei sämtliche Optionen monatlich gekündigt werden können. Somit kann jeder ohne großes finanzielles Risiko für sich selbst ausprobieren, ob ihm LTE wirklich etwas bringt, oder ob für ihn das bisherige, auch schon ziemlich flotte HSPA+ ausreicht. Für Power-User bietet Drei aber auch ein Komplett-Paket, den „Hallo Premium“-Tarif an: Unlimitiertes Datenvolumen bei voller Geschwindigkeit, unlimitiertes SMS europaweit, unlimitiertes Telefonieren innerhalb von Österreich, sowie 600 Gesprächsminuten innerhalb Europas und 250 MB Daten in ausländischen Netzen (in Europa) für insgesamt 65 Euro im Monat.

Der Speedtest beweist es: Auch zwischen Feldern und Äckern kann man mit einem LTE-fähigen Smartphone - in diesem Fall ein Samsung Galaxy S4 - beim Surfen mehr als nur akzeptable Geschwindigkeiten erzielen.

Der Speedtest beweist es: Auch zwischen Feldern und Äckern kann man mit einem LTE-fähigen Smartphone – in diesem Fall ein Samsung Galaxy S4 – beim Surfen mehr als nur akzeptable Geschwindigkeiten erzielen.

LTE ist aber nicht nur für Smartphone-User interessant, besonders spannend wird es für die Bevölkerung im ländlichen Raum, wenn ihr kompletter Internet-Verkehr, sei es privater oder beruflicher Natur, über das Handynetz läuft, weil es in ihrer Region einfach kein sinnvolles Angebot auf Festnetzbasis gibt. Auch hier können bei Drei bestehende Daten-Verträge je nach gewünschtem Tempo für 7 bzw. 30 Euro pro Monat aufgestockt werden – den im Vergleich zu den Smartphone-Optionen deutlich höheren Preis begründet Jan Trionow, CEO von Drei Österreich, mit dem wesentlich höheren Datenvolumen, das bei der Nutzung eines vollen Internet-Anschlusses normalerweise anfällt. Komplett-Tarife mit LTE gibt es auch hier: Eine Flatrate mit unbegrenztem Datenvolumen für 25 Euro bei bis zu 30 Mbit/s, und für 45 Euro bei maximal 150 Megabit pro Sekunde. Einen ausführlichen Testbericht, was LTE als vollwertiger Internet-Zugang tatsächlich zu leisten vermag, wird es demnächst an dieser Stelle geben.

Mit dem unbegrenzten Daten-Volumen hebt sich Drei jedenfalls deutlich von seinen Mitbewerbern ab. Dafür findet man in den Geschäftsbedingungen einen Hinweis, der vor allem die Verfechter der so genannten Netzneutralität ein wenig sauer aufstoßen könnte: Ab Mitte 2015 will Drei in seinem LTE-Netz „Leistungsklassen“ einführen, die dafür sorgen sollen, dass  Kunden mit teureren Tarifen bevorzugt behandelt werden, wenn es im Netz einmal eng wird, sprich, viele Leute gleichzeitig online sind. Kunden der Deluxe-Klasse sollen dann bis zu achtmal so viel Performance genießen dürfen wie Standard-Kunden. Bis zu 15 Prozent der gesamten Bandbreitbreite sollen außerdem für „gewisse Services, die eine bevorzugte Behandlung brauchen“ reserviert werden, „ähnlich einer Rettungsgasse auf dem Datenhighway“, wie es bei Drei offiziell heißt. Als potenzielle Anwendungen werden telemedizinische Dienste und Telemetrie, also beispielsweise Verkehrssteuerung etc., genannt.

http://www.drei.at

 

Coolpix S6900, die Selfie-Spezialistin

Weitwinkel, Frontauslöser und Standfuß

Ob die so genannten Selfies nur eine Modererscheinung sind, oder ob sie sich als länger anhaltender Trend etablieren werden, lässt sich im Augenblick noch schwer abschätzen. Jedenfalls hat Nikon darauf reagiert und mit der Coolpix S6900 eine neue Kompaktkamera auf den Markt gebracht, die auf genau diese Art von Selbstaufnahmen spezialisiert ist.

Ein Selfie mit der Selfie-Kamera - die Coolpix S6900 hat alles, was mal für coole Pics von sich selbst benötigt. (c) 2014 Uwe Fischer

Ein Selfie mit der Selfie-Kamera – die Coolpix S6900 hat alles, was mal für coole Pics von sich selbst benötigt. (c) 2014 Uwe Fischer

Bei dem typischen Selfie mit dem Smartphone benutzt man normalerweise die kleine Kamera über dem Display, die weder mit einer tollen Auflösung, noch besonders guter Schärfe besticht. Die Bilder sind dementsprechend für MMS-Mitteilungen oder vielleicht auch ein Posting auf Facebook geeignet, gehobeneren Qualitätsansprüchen hingegen werden sie nur selten gerecht. Hier kommt die neue Coolpix S6900 von Nikon ins Spiel: Es handelt sich dabei um eine „richtige“ Kamera, die mit einem schwenkbaren Display ausgestattet ist, sodass sich der Fotograf bzw. die Fotografin (Nikon definiert die Zielgruppe mit Frauen um die 30, eine konkrete Begründung dafür blieb man dem Publikum bei der Präsentation jedoch schuldig) selbst perfekt in Szene setzen können. Damit man sich beim Auslösen nicht die Finger verrenken muss, wurde auf der Vorderseite der Kamera ein zweiter Auslöseknopf positioniert. Auch der ausklappbare Standfuß, mit dem die kleine Nikon relativ stabil auf einen Tisch gestellt werden kann, und das 12-fache optische Zoom, das im Weitwinkelbereich (Kleinbild-Äquivalent 25 Millimeter) beginnt, orientiert sich an den Bedürfnissen der Selfie-Fans.

Die Coolpix 6900 ist mit allen Funktionen ausgestattet, die man für das perfekte Selfie benötigt. (c) Nikon

Die Coolpix 6900 lässt sich auch ohne Stativ auf den Tisch stellen. (c) Nikon

Ein kleiner Bonus für alle, die sich selbst nicht schön genug finden: Im „Glamour Mode“ kann man virtuelles Makeup und Puder auftragen, Hauttöne weicher zeichnen, und das Weiß der Zähne aufhellen. Darüber hinaus stehen noch zahlreiche andere Kreativ-Funktionen zur Verfügung, die dem Foto ein besonderes, individuelles Flair verleihen sollen.

Und da Selfies ja normalerweise so schnell wie möglich via Internet mit Freunden und Bekannten geteilt werden sollen, hat Nikon der seiner neuen Kamera auch ein WLAN-Modul verpasst, mit das Gerät auf einfache Weise mit einem Smartphone oder Tablet verbunden werden kann. Wenn das Endgerät Near Field Communication (NFC) beherrscht, geht das noch bequemer, dann muss man Kamera und Handy nur aufeinander legen, um die Datenübertragung einzuleiten.

Die Kamera soll im Oktober auf den österreichischen Markt kommen und knapp 250 Euro kosten.

www.nikon.at

 

 

 

Das neue Tarif-Konzept von T-Mobile

Billiger wird es nicht, auch nicht einfacher – aber transparenter

Die Zeiten, in denen das Telefonieren via Handy immer billiger wurde, sind endgültig vorüber. Die Netzbetreiber sprechen allerdings nicht von einer Preiserhöhung, sondern vielmehr von einer Preisstabilisierung – ob und wieviel es für den Endkunden nun tatsächlich teurer wird, lässt sich dabei oft nur sehr schwer nachvollziehen. T-Mobile etwa hat dieser Tage sein Tarifschema so komplett umgekrempelt, dass ein Vergleich mit früheren Tarifen praktisch unmöglich geworden ist.

Andreas Bierwirth, der CEO von T-Mobile Österreich, präsentiert das neue Tarifmodell. (c) 2014 Uwe Fischer

Andreas Bierwirth, der CEO von T-Mobile Österreich, präsentiert das neue Tarifmodell. (c) 2014 Uwe Fischer

Zum einen wurden die Preise für das Handy und der eigentliche Tarif jetzt voneinander getrennt, zum anderen gibt es keine Gesprächskosten für Inland-Telefonate mehr – die sind alle inkludiert, ebenso alle SMS im Inland. Ausgenommen sind natürlich Mehrwertdienste, für die nach wie vor die üblichen Kosten anfallen. Die drei Telefontarife, die T-Mobile anbietet, unterscheiden sich primär durch das inkludierte Datenvolumen, und die Option, ein neues Handy wie üblich in zwei, oder schon in einem Jahr beziehen zu können. Und auch wenn offiziell die Tarife und die Hardwarekosten voneinander unabhängig sind, gibt es dann doch wieder einen entsprechenden Bonus bei den höherwertigen Tarifen.

So kostet das neue Samsung Galaxy Alpha etwa mit dem „Extreme“-Tarif (6 GB Datenvolumen, 39,99 Euro pro Monat) 216 Euro, mit dem Tarif „Turbo“ (3 GB, 29,99 Euro pro Monat) 384, und mit dem Tarif „Light“ (1 GB, 19,99 Euro) stolze 504 Euro. Damit ist man – zumindest im Augenblick noch, d.h. am 22.9. 2014 – allerdings noch immer billiger, als wenn man das Gerät auf dem freien Markt kaufen würde, denn bei Geizhals ist dasselbe Modell ab 585 Euro gelistet. Ähnlich verhält es sich mit dem neuen Apple iPhone 6: Beim teuersten Tarif fallen dafür 408 Euro an, beim mittleren 576, und beim niedrigsten Tarif 624. Auf Geizhals ist das iPhone 6 ab 699 Euro zu finden.

Anhand des neuen Samsung Galaxy Alpha lässt sich die Abhängigkeit von Gerätepreis und dem gewählten Handytarif deutlich erkennen.

Anhand des neuen Samsung Galaxy Alpha lässt sich die Abhängigkeit von Gerätepreis und dem gewählten Handytarif deutlich erkennen.

Übrigens hat sich T-Mobile bei der neuen Preisgestaltung auch gleich von der verhassten SIM-Lock-Sperre getrennt, das heißt, man kann auch die SIM-Karten jedes anderen Providers in das Handy einlegen. Dies hat vor allem zwei große Vorteile: Erstens kann man im Ausland nun auch Prepaid-Karten eines lokalen Netzbetreibers benutzen und sich so die Roaming-Gebühren ersparen, und zweitens kann man das Handy daheim bei Bedarf auch zeitweise mit einer Wertkarte bestücken, wenn man seine normale Telefonnummer nicht preisgeben will, aber dennoch für Rückrufe erreichbar sein will – dies kann etwa bei Versandhäusern sehr ratsam sein, die zur Bestätigung einer Bestellung den Käufer zurückrufen, aber dann die Telefonnummern speichern und deren Besitzer dann fortan mit weiteren Marketingmaßnahmen belästigen.

Wer übrigens ins Ausland telefoniert, muss nach wie vor für die Gespräche zahlen, und das nicht zu knapp: Bei jedem der drei Tarif kostet eine Auslandsminute satte 99 Cent, wenn man nicht das „Auslandspaket EU+Türkei“ dazu gebucht hat. Dieses kostet 5,99 Euro, enthält insgesamt 200 Freiminuten in die EU, nach Island, Norwegen, Liechtenstein, in die Schweiz und in die Türkei, und ist ein Monat gültig.

T-Mobile argumentiert bei seinen neuen Tarifen vor allem mit der Datenübertragung, die ohne Aufpreis das neue, superschnelle LTE inkludiert. Beim Light-Tarif mit einer Maximalen Download-Rate von 4 Megabit pro Sekunde wird man davon freilich wenig spüren, erst bei dem Turbo-Tarif mit bis zu 50 und dem Extreme-Tarif mit bis zu 150 Mbit/s kann man die neue Technologie genießen. Zumindest in der Theorie. Das Ganze funktioniert nämlich vorerst nur in den Ballungszentren – wer am Land lebt, darf den Temporausch der Städter ohne Gegenleistung mitfinanzieren -, und auch da handelt es sich nur um maximal erreichbare Werte. Und wenn man wirklich das volle Tempo ausnützen könnte, um große Datenmengen downloaden, wären die 6 Gigabyte monatliches Datenvolumen auch sehr rasch erschöpft – nämlich schon nach sechs Minuten! Und wenn das inkludierte Volumen verbraucht ist, kann man auch nicht einfach mit langsamerer Geschwindigkeit weitersurfen, da wird einfach beinhart abgeschaltet, und es geht auch kein einziges E-Mail mehr durch. Allerdings kann man zusätzliches Datenvolumen dazu kaufen: 1 GB etwa für 3,99 Euro, oder 20 GB für 14,99.

Das neue Motto von T-Mobile heißt „Bezahlen wie ich will und was ich will“ – ob es damit einfacher wird, sei allerdings dahin gestellt, denn nun gilt es, die verschiedenen Optionen und Zusatzpakete genau durchzurechnen, um wirklich den optimalen Tarif zu finden.

Einen wirklich großen Vorteil hat das neue Konzept allerdings: Es gibt keine „Schläfer-Gebühren“ mehr. Wer bisher über einen teuren Tarif ein Null-Euro-Handy mitfinanzierte und den Vertrag nicht rechtzeitig kündigte, zahlte unter Umständen noch jahrelang die „Raten“ für ein in Wirklichkeit längst schon abbezahltes Gerät weiter. Dies kann durch die Trennung von Tarif und Hardware-Kosten nun nicht mehr passieren.

www.t-mobile.at

 

Surface Pro 3: Ein Tablet für alle Fälle

Das neue Microsoft-Tablet als PC-Ersatz

Tablets gibt es heute schon um weniger als 100 Euro, der neue Surface Pro 3 hingegen kostet, je nach Ausstattung, mehr als einen Tausender. Was ist es, das dieses Gerät zehnmal so teuer macht als seine Mitbewerber?

Der Surface 3 ist ein Universal-Tablet, das sowohl im Business-Alltag, wie auch daheim bestehen kann... Hier zum Beispiel als intelligente Maltafel für meine kleine Nachwuchs-Testerin. (c) 2014 Anni Chen-Fischer

Der Surface Pro 3 ist ein Universal-Tablet, das sowohl im Business-Alltag, wie auch daheim bestehen kann… Hier zum Beispiel als intelligente Maltafel für meine kleine Nachwuchs-Testerin. (c) 2014 Anni Chen-Fischer

Eigentlich sind der Surface und die Billig-Tablets überhaupt nicht vergleichbar. Das einzige, was sie gemeinsam haben, ist der Formfaktor, das heißt, man kann das Gerät flach vor sich auf den Tisch legen und mit dem Finger oder einem Stift darauf herumtippen. Während das Gros der Tablets, die derzeit auf dem Markt sind, unter dem ursprünglich für Handys entwickelten Betriebssystem Android läuft, arbeitet im Surface 3 ein vollwertiges Windows 8.1 – und das macht das Gerät zu einem „richtigen“ Computer, wie wir ihn von einem typischen Arbeitsplatz her gewohnt sind. Dementsprechend lassen sich auch alle Programme, die auf einem normalen PC laufen, auf dem Microsoft-Tablet installieren. Das betrifft sowohl die „Apps“, die für die neue Benutzeroberfläche „ModernUI“ entwickelt wurde, wie auch herkömmliche Anwendungen, die, wie man es seit Jahren gewohnt ist, in den Windows-Desktop eingebunden werden.

Der Surface Pro 3 ist also ein ganz normaler Computer, nur, dass statt einer Tastatur ein Touchscreen zum Einsatz kommt. Wobei, „statt“ ist vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck… Microsoft bietet zu dem Tablet nämlich auch eine Tastatur an, die per Magnet an das Tablet angeheftet wird, und die den Surface dann in einen richtigen Laptop verwandelt. Bei der Vorgängerversion war dies noch eine ziemlich wackelige Angelegenheit, bei dem jüngsten Modell haften die Magnete jedoch so stark, dass man den Computer auch tatsächlich auf dem Schoß oder in einer beliebigen Lümmelstellung auf der Couch verwenden kann.

Dank der starken Magnethalterung bleibt die Tastatur auch auf einer eher unstabilen Unterlage fest mit dem Display verbunden. (c) 2014 Uwe Fischer

Dank der starken Magnethalterung bleibt die Tastatur auch auf einer eher unstabilen Unterlage fest mit dem Display verbunden. (c) 2014 Uwe Fischer

Ein besonderes Highlight, das den Surface Pro 3 von anderen Convertibles – so nennt man die Zwitter aus Tablet und Laptops im Fachjargon – unterscheidet, ist der mit einem echten Digitizer ausgestattete Bildschirm. Das Gerät kann daher sowohl mit dem Finger, wie auch mit dem mitgelieferte Bluetooth-Stift bedient werden. Entgegen anderslautenden Gerüchten kann dieser Stift sowohl für die normalen Touchscreen-Funktionen, wie auch zum Schreiben und Zeichnen auf dem Bildschirm benutzt werden – ich habe es selbst ausprobiert. Der Stift erlaubt es, schnell und präzise ausgesprochen feine Linien zu ziehen, wodurch er auch für handschriftliche Notizen prädestiniert ist. Die Bildschirmauflösung beträgt 2160 mal 1440 Pixel. Für einen 12-Zoll-Bildschirm bedeutet das eine extrem hohe Schärfe, wenn eine Applikation jedoch keine Veränderung der Schriftgröße erlaubt, sind die Buchstaben sehr klein und eine echte Herausforderung für die Augen.

Wie ein normaler Laptop ist auch der Surface Pro 3 in unterschiedlichen Ausstattungen zu haben. Das Testgerät, das mir zur Verfügung stand, war mit einem Intel Core i5-Prozessor, vier Gigabyte Arbeitsspeicher, und einer 128 Gigabyte großen Solid State Disk ausgestattet – letzteres ist bei einem Tablet besonders wichtig, da sie im Gegensatz zu einer klassischen Festplatte ohne bewegliche Teile auskommt, und somit auch in der schrägsten Schräglage keinen Schaden erleidet. Auf Geizhals.at wird das Gerät in der vorliegenden Konfiguration inklusive der Tastatur, die auch gleich als Schutz-Cover für das Display fungiert, ab 1105 Euro angeboten (Stand vom 9. 9. 2014), mit 256 GB SSD und acht Gigabyte Arbeitsspeicher ist er ab 1378 Euro zu finden.

Das Gerät ist sowohl für den Business-Einsatz, wie auch für den Privatgebrauch geeignet. So hatte meine kleine, dreijährige Tochter eine Riesenfreude daran, mit virtuellen Fingerfarben auf dem Tablet zu malen – das Feeling war für sie offenbar so realistisch, dass sie nach Vollendung ihres Werkes ganz erstaunt war, dass die Finger noch immer ganz sauber waren. Trotzdem, für einen reinen Heimcomputer ohne steuerliche Absetzmöglichkeiten ist der Surface Pro 3 für meinen Geschmack zu teuer. Wenn man hingegen ein mobiles Arbeitsgerät sucht, das man immer bei sich tragen kann (das Gerät wiegt weniger als ein Kilo, und der Akku soll auch einen Arbeitstag durchhalten), und das nach Feierabend dann als Surfbrett, Spielcomputer oder Videoplayer dienen soll, verdient es der Surface Pro 3 durchaus, in Erwägung gezogen zu werden.

http://www.microsoft.com/surface/de-de/products/surface-pro-3

 

 

Die fatale Update-Falle

Wenn Geräte plötzlich gewohnte Funktionen verlieren

Egal, ob Fernseher, Handy oder Computer, praktisch jedes Gerät, das mit dem Internet verbunden ist, wird mehr oder weniger regelmäßig mit Software-Updates gefüttert, die dem Benutzer mehr Stabilität, Sicherheit und neue Features versprechen. Aber Vorsicht! Immer häufiger gehen durch diese Updates auch gewohnte Funktionen verloren, und der Verbraucher hat keine Möglichkeit, diese mehr zurück zu holen. Mir selbst ist dies in den vergangenen Wochen gleich dreimal passiert.

Egal, ob Router oder Handy, die Update-Falle lauert überall... (c) 2014 Uwe Fischer

Egal, ob Router oder Handy, die Update-Falle lauert überall… (c) 2014 Uwe Fischer

Eines der Probleme: Die Nachteile, die ein Firmware-Update (Firmware nennt man die fest in ein Gerät eingebaute Software, die zur Funktion desselben benötigt wird) mit sich bringt, werden von den Herstellern nur selten offen kommuniziert. Scheinbar hoffen die Firmen, dass es der Benutzer eh nicht merkt, wenn das eine oder andere Feature fehlt, die entscheidenden Hinweise findet man nur in irgendwelchen Internet-Foren. Doch wenn man in einem solchen Forum landet, dann ist es meistens schon viel zu spät – weil nämlich irgendetwas nicht mehr so funktioniert, wie man es gewöhnt ist, und man verzweifelt beginnt, nach der Ursache des Fehlers zu suchen. So vergehen oft Stunden oder Tage, bis das große Aha-Erlebnis kommt, dass der Hersteller die Funktion einfach gestrichen hat.

AVM etwa hat bei dem Upgrade auf das Router-Betriebssystem Fritz!OS 6 die SMB-Funktion gestrichen, die benötigt wird, um auf eine an der Fritz!Box angeschlossene Festplatte als Netzwerk-Laufwerk zuzugreifen. Früher einmal stellte dies eine preiswerte und auch stabile Alternative zu einem „echten“ NAS-Laufwerk dar, seit der Aktualisierung ist damit jedoch Schluss, jetzt lässt sich nur noch über FTP auf die Platte zugreifen, was natürlich bei weitem nicht so komfortabel wie eine vollständige Integration des Laufwerks in den Windows-Arbeitsplatz ist. Was nun aber wirklich fies ist: Die SMB-Unterstützung wurde nur auf den für Österreich und die Schweiz gedachten Fritz!Boxen eliminiert, auf den in Deutschland angebotenen Routern ist die Funktion nach wie vor vorhanden. Da aber alle Hilfe- und Support-Links bei AVM auf die deutsche Webseite verweisen, findet der User keinen Hinweis, warum der Netzwerk-Zugriff plötzlich nicht mehr funktioniert. Mehr oder weniger zufällig habe ich dann, nachdem ich tagelang vergebens herumkonfiguriert hatte, auf der Schweizer Webseite, tief versteckt in einer „Wissensdatenbank“, den entscheidenden Hinweis gefunden. Hier findet sich dann auch eine Anleitung, wie man ein Beta-Betriebssystem auf den Router spielen kann, in dem SMB wieder funktioniert – dafür aber jede Menge anderer Funktionen wieder fehlen…

Eine ähnlich unliebsame Überraschung hatte dieser Tage mein Smartphone für mich parat: Seit dem Update auf das neue Android-Betriebssystem 4.4, Codename Kitkat, ist es nicht mehr möglich, Daten direkt auf eine ins Handy eingelegte microSD-Karte zu schreiben. Google hat die Sicherheitsrichtlinien so weit verschärft, dass Apps nur in einem jeweils genau für sie reservierten Ordner der Speicherkarte Daten ablegen dürfen. Für Apps-Entwickler gibt es eine Anleitung, wie man mit den neuen Zugriffs-Restriktionen umzugehen hat. Dem Normalanwender, dem der fest eingebaute Speicher seines Handys zu klein ist, um dort seine eigenen Dateien aufzubewahren, bleibt im Grunde genommen nichts anderes übrig, als sein Smartphone zu „rooten“, was jedoch zahlreiche Nachteile wie Sicherheitsrisiken, Update-Probleme und Garantie-Verlust nach sich zieht.

Wenn Daten nur für Lese-Zugriffe zur Verfügung stehen müssen (zum Beispiel Landkarten für die Offline-Nutzung im Ausland), besteht die Möglichkeit, die SD-Karte aus dem Handy herauszunehmen und die jeweiligen Files über einen Kartenleser direkt auf das Speichermedium zu schreiben. Eine automatische Aktualisierung dieser Dateien ist dann aber nicht mehr möglich.

Der dritte im Bunde, der mich dieser Tage mit einem unliebsamen Update überraschte, war mein Fernseher, der es mir jetzt nicht mehr erlaubt, online auf meine Picasa-Fotosammlung zuzugreifen. Ok, ich gebe es zu, wirklich oft habe ich diese Funktion nicht benutzt, da der direkte Zugriff über das Heimnetzwerk ohnehin viel komfortabler ist, aber ich habe damit auch die Gelegenheit eingebüßt, die Picasa-Galerien meiner Freunde ganz bequem über den Fernseher durchblättern zu können. Abhilfe gibt es hier keine.

Ein Fazit, das man aus diesen Erfahrungen ziehen kann: Wenn es möglich ist, keine automatischen Updates zulassen, und bevor man einem Update zustimmt, sich gründlich informieren, welche Konsequenzen eine Systemaktualisierung nach sich zieht, denn eine Rückkehr zu einer früheren Version ist nur in den seltensten Fällen möglich. Allerdings ist das alles sehr aufwändig, und dabei ist bei weitem noch nicht garantiert, dass man den entscheidenden Hinweise, der gegen ein Update sprechen könnte, auch tatsächlich findet. In Wirklichkeit ist man als Konsument den Herstellern ziemlich hilflos ausgeliefert, und man muss jederzeit damit rechnen, dass ein Gerät quasi von einem Moment auf den anderen nicht mehr das macht, was man von ihm gewohnt ist…

http://ch.avm.de/nc/service/fritzbox/fritzbox-7390/wissensdatenbank/publication/show/1447_SMB-Zugriff-nach-FRITZ-OS-Update-nicht-moeglich/

http://developer.android.com/about/versions/android-4.4.html

 

 

Kobo Aura: Mein Einstieg in das digitale Lese-Zeitalter

Was mich veranlasste, mir einen eBook-Reader anzuschaffen

Als ich vor etlichen Jahren den allerersten eBook-Reader in den Händen hielt, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen: Das Umblättern dauerte jedesmal eine halbe Ewigkeit, das Gerät beherrschte keine Umlaute, und sobald es etwas dunkler im Raum wurde, wurde das Lesen auf dem elektronischen Papier zu einer Tortur für die Augen. Umso größer und freudiger war die Überraschung, als ich kürzlich den neuen Kobo Aura in Betrieb nahm: All die Kinderkrankheiten von damals waren behoben, man kann auf dem Gerät bei praktisch jedem Licht zügig und entspannt eine Seite nach der anderen verschlingen, fast so, als hätte man ein „richtiges“ Buch vor sich.

Der Kobo Aura erwies sich wegen seines geringen Gewichtes und des in allen Lichtsituationen hervorragenden Displays für mich als idealer Reisebegleiter. (c) 2014 Uwe Fischer

Der Kobo Aura erwies sich wegen seines geringen Gewichtes und des in allen Lichtsituationen hervorragenden Displays für mich als idealer Reisebegleiter. (c) 2014 Uwe Fischer

Die Entscheidung, vom klassischen Papier auf ein eBook umzusteigen, war keine leichte. Die Haptik und der Geruch eines echten Buches sind noch immer etwas einzigartiges, mit der er keine Elektronik der Welt aufnehmen kann. Dass ich es letztendlich doch wieder zu einem eBook-Reader griff, war dem Cliff-Hanger einer Thriller-Serie zu verdanken: Ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte weiterging, der nächste Band war aber nur als Hard Cover-Ausgabe verfügbar, auf das Taschenbuch hätte ich ein Jahr warten müssen. Wer aber hauptsächlich im Zug oder in der S-Bahn Zeit zum Lesen findet, weiß, wie unpraktisch so ein fest gebundenes Buch ist. Selbst im Bett vor dem Einschlafen ist der harte Einband alles andere als vorteilhaft, weshalb sich geschätzte 99 Prozent meiner Bibliothek eben aus Taschenbüchern zusammensetzt.

Nun ja, als Taschenbuch gab es besagte Story noch nicht, das Hard Cover war für mich indiskutabel, aber das gab es ja noch eine dritte Option: Den Download als eBook. Schnell war das Buch heruntergeladen, genau so schnell eine entsprechende Lese-Software auf meinem Smartphone installiert, sodass ich auf meiner nächsten Fahrt nach Wien endlich die spannende Geschichte weiterlesen konnte. Nur… ein Handy-Display ist ziemlich klein, und der Akku ist bei einem modernen Smartphone bekanntermaßen schneller leer, als man schauen kann, sodass ich mich nach einem echten eBook-Reader umschaute.

Da ich mich nicht gerne an nur einen Content-Anbieter binde, suchte ich nach einem Gerät, das möglichst viele unterschiedliche Datenformate beherrscht, und kam so zu Kobo, der Hausmarke des japanischen eCommerce-Konzerns Rakuten. Neben dem firmeneigenen Format können die eBook-Reader der Marke Kobo auch Bücher, die im epub-Standard gespeichert wurden, darstellen, und sogar das proprietäre mobi-Format von Amazon stellt für das Lesegerät theoretisch kein Problem dar. Theoretisch deshalb, weil zwar das Datenformat als solches, nicht aber der Kopierschutz von Amazon unterstützt wird. Es gibt zwar Tools, um diesen zu entfernen, aber das ist eine ganz andere Geschichte… Da die meisten Bücher auch in anderen Stores angeboten werden, wo sie mit Adobes Digital Rights Management versehen sind, und der Kobo damit umgehen kann, ist diese Schwachstelle zumindest für mich nur bedingt relevant.

In diversen Internet-Foren beschweren sich einige Benutzer, dass eine Zwangs-Registrierung erforderlich ist, um den Kobo in Betrieb zu nehmen. Und es stimmt, es ist etwas lästig, dass man den eBook-Reader nicht einfach auspacken und dann sofort benutzen kann, aber da vor der ersten Inbetriebnahme ja ohnehin auch der Akku erst einmal aufgeladen werden muss, sehe ich darin auch keine allzu große Einschränkung. Natürlich, in einem Fall könnte es unangenehm sein, wenn nämlich irgendwo im Ausland, wo kein Internet zur Neu-Aktivierung des Geräts zur Verfügung steht, der Reader einen Absturz hinlegen würde, aber das ist reine Theorie, denn seit ich das Teil nutze, ist es kein einziges Mal abgestürzt.

Die Kobo-Produktfamilie umfasst mehrere Mitglieder, ich habe mich für den Kobo Aura entschieden, weil dieser mit nur 174 Gramm relativ leicht ist, aber trotzdem mit Touchscreen, und vor allem einer einschaltbaren Hintergrundbeleuchtung ausgestattet ist. Der 6 Zoll-Bildschirm arbeitet mit der so genannten Pearl-E-Ink-Clarity Technologie, das heißt, das Display verbraucht nur beim Umblättern Strom. Von der Auflösung her kommt der Reader auf 1024 mal 758 Bildpunkten bei 16 Graustufen, was für normale Bücher völlig reicht. Zwar beherrscht das Gerät auch die Dateiformate CBR und CBZ zur Darstellung von Comics, ohne Farbe macht dies allerdings nur wenig Freude. Auch der PDF-Reader erscheint nur als Draufgabe, quasi „damit das Gerät auch das kann“, wirklich optimal ist die Darstellung hier jedoch auch nicht, zumal auch nur rudimentäre PDF-Funktionen unterstützt werden. Aber immerhin, für den Notfall, um etwa eine Gebrauchsanweisung oder Reparaturanleitung für irgendein Gerät in den Urlaub mitnehmen zu können, reicht es allemale aus.

Der Kobo Aura ist mit vier Gigabyte internem Arbeitsspeicher ausgestattet, es ist aber auch noch ein Slot für eine microSD-Karte mit bis zu 32 GB Fassungsvermögen vorhanden. Mehr, als ich vermutlich in meinem ganzen Leben benötigen werde… denke ich halt einmal… Die Bücher, die ich mir bisher heruntergeladen habe, sind im Schnitt 1,5 Megabyte groß, das heißt, allein in den internen Speicher passen mehr als 2500 Bücher, mit Speicherkarte sind es bis zu 24.000! Der Zugang zum Internet erfolgt entweder über das eingebaute WLAN-Modul, oder über einen via USB angeschlossenen PC. Der Preis liegt bei etwa 120 Euro.

http://www.kobo.com

 

 

„Lol“, sprach sie zu ihrer Freundin, „ich bin kurz afk!“

Wie Handy und Co. unsere Sprache verändern

Noch nie wurde soviel geschrieben wie heute. Und gleichzeitig wurde auch noch nie so wenig wert auf eine korrekte Rechtschreibung und Grammatik gelegt. Das „Texten“ über SMS, Whatsapp und diverse Messenger-Dienste hat zu einem großen Teil die Rolle der klassischen Telefonie übernommen, und genauso, wie man in einem normalen Gespräch ungezwungen vor sich hin plaudert, ohne peinlichst genau auf Satzstellungen, korrekte Zeitenfolgen und andere grammatische Feinheiten zu achten, schreibt man heutzutage auch so, wie einem gerade der Schnabel, pardon, der Finger gewachsen ist. Die diesjährige Social Impact Studie von A1 und GfK nahm sich der Thematik, wie Smartphone und Co. unser Sprachverhalten verändern an.

Dr. Hannes Ametsreiter, Generaldirektor A1 und Telekom Austria Group (l.) und Prof. Dr. Rudolf Bretschneider von GfK Austria präsentieren die Social Impact Studie 2014. (c) 2014 Uwe Fischer

Dr. Hannes Ametsreiter, Generaldirektor A1 und Telekom Austria Group (l.) und Prof. Dr. Rudolf Bretschneider von GfK Austria präsentieren die Social Impact Studie 2014. (c) 2014 Uwe Fischer

Tatsächlich haben die modernen Kommunikationstechnologien einen ausgesprochen starken Einfluss auf die Sprache im Alltag genommen. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass vor allem jüngere Menschen das Wort „Lol!“ in den Mund nehmen, wenn sie sich erheitert fühlen. Auf mich wirkt es fast schon kurios, wenn dieses „Lol!“ in einem ziemlich emotionslosen Tonfall erklingt, wo es sich doch in Wirklichkeit um die Abkürzung für „Loughing out loud“ handelt. Ebenso erheiternd ist für mich die Ansage „Ich bin kurz afk“, wenn ein – wieder eher junger – Gesprächspartner sich auf die Toilette verabschiedet, heißt afk in der Sprache der Online Gamer doch nichts anderes als „away from keyboard“.

Naja, irgendwie stimmt es auch, denn inzwischen, so zeigte die besagte Studie auf, ist es für etwa ein Drittel der befragten Personen durchaus normal, während eines Treffens mit Freunden beziehungsweise einer privaten Verabredung nebenbei auf dem Handy herumzutippen um Nachrichten an andere Personen zu schicken, und 26 Prozent texten sogar noch im Schlafzimmer weiter!

Am meisten, und da schließe ich auch mich selbst nicht aus, wird in öffentlichen Verkehrsmitteln gechattet und gesimst – jeder Zweite nutzt die Zeit, während Bus oder Bim durch die Straßen zuckeln, um via Handy mit der Außenwelt zu kommunizieren. Weniger fein finde ich allerdings, dass rund 13 Prozent der Befragten angaben, auch dann zu texten, wenn sie selbst am Steuer eines Fahrzeuges sitzen.

Die Untersuchung zeigte, dass junge Menschen wesentlich lieber auf dem Handy tippen als zu telefonieren. „Die Kommunikation wird wieder schriftlicher“, betont Prof. Dr. Rudolf Bretschneider von GfK Austria bei der offiziellen Präsentation der Studie. Im Gegensatz zu der früheren Kommunikation via Brief wurde das Tempo jedoch viel rasanter: Während man normalerweise ein bis zwei Wochen warten musste, bis man eine Antwort auf einen Brief erhielt, erwartet man die Antwort auf eine SMS oder Messenger-Mitteilung eigentlich unverzüglich, auf jeden Fall aber noch am selben Tag.

Die Veränderung der Sprache, die mit der Technisierung einher geht, wird freilich von den Leuten bewusst wahrgenommen. Der größte Einfluss (20 Prozent) wird allerdings dem Fernsehen und den Medien zugeschrieben, nur acht Prozent geben dem Handy die Schuld daran. Dabei ist die Veränderung der Sprache nichts Außergewöhnliches, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der sich, auch unabhängig von der Technologie, durch alle Kulturen und Generationen zieht. So sind 84 Prozent der Jugendlichen bis 24 Jahre davon überzeugt, dass es die Jugendkultur selbst einen starken bzw. sehr starken Einfluss auf die Sprachentwicklung nimmt.

http://www.a1.net