Nikon Coolpix S32: Eine Kamera für Kinder und Abenteurer

Ein kleiner, robuster Begleiter für alle Fälle

Da meine zweieinhalbjährige Tochter es liebt, „klick-klick“ zu machen, und ich meine große Spiegelreflexkamera doch nicht allzu gerne in kleinen Kinderhänden weiß, habe ich mich auf die Suche nach einer idealen Kamera für die Kleine gemacht. Sie soll robust und einfach zu bedienen sein, es soll keine allzu große finanzielle Tragödie sein, falls mein Töchterlein das Gerät einmal im Kindergarten liegen lassen sollte, und vor allem soll die Kamera auch einigermaßen gute Bilder machen, und nicht nur ein verwaschenes Pixelwirrwarr wie die als solche propagierten „richtigen“ Kinder-Kameras liefern. Unter diesen Vorgaben erweckte vor allem die nagelneue Coolpix S32 von Nikon meine Aufmerksamkeit.

Passt perfekt in kleine Kinderhände: Die Nikon Coolpix S32. (c) 2014 Uwe Fischer

Passt perfekt in kleine Kinderhände: Die Nikon Coolpix S32. (c) 2014 Uwe Fischer

Grundsätzlich ist die Coolpix S32 als Outdoor- und Unterwasserkamera konzipiert. Sie soll Stürze aus eineinhalb Metern Höhe unbeschadet überstehen und dem Wasserdruck in bis zu 10 Metern Tiefe standhalten, und auch was die Umgebungstemperatur betrifft, hält die Kamera einiges aus: Bis zu minus zehn Grad Kälte und bis zu 40 Grad Hitze sollen dem Gerät laut Datenblatt nichts ausmachen. Diese Aspekte machen die kleine Nikon natürlich doppelt interessant… Immerhin können sich Mama und Papa dann im Urlaub das „Spielzeug“ ihrer Tochter ausborgen und damit schnorcheln oder auf einen Erkundungstrip in den Regenwald gehen, und gestochen scharfe Fotos mit nach Hause bringen. Mir persönlich fehlen zwar diverse manuelle Einstellmöglichkeiten, aber von einer „Familien-Kamera“ wäre das wahrscheinlich zu viel verlangt. Vor allem in dieser Preisklasse: Die S32 ist im Handel für knapp über 100 Euro zu finden, für eine qualitativ höherwertige Markenkamera geradezu ein Schnäppchen.

Dank des stoß- und wasserfesten Gehäuses ist die Coolpix S32 auch für Abenteuer in der Wildnis ein perfekter Begleiter. (c) 2014 Uwe Fischer

Dank des stoß- und wasserfesten Gehäuses ist die Coolpix S32 auch für Abenteuer in der Wildnis ein perfekter Begleiter. (c) 2014 Uwe Fischer

Die Fotos werden normalerweise mit 13 Megapixel aufgenommen, wobei man die Auflösung wahlweise auf zwei oder vier Millionen Bildpunkte herunterschrauben kann. Sowohl die Fokussierung, wie auch der Zoom (dreifach optisch) sind innenliegend, das heißt, es gibt außen keine beweglichen Teile, die irgendwie verklemmen oder verschmutzen könnten. Auch wenn das Kind wieder einmal mit dem Finger mitten auf die Linse tappen will, ist das kein Problem, denn die kratzfeste Glasscheibe, die die empfindliche Optik schützt, lässt sich ganz leicht mit einem Tuch wieder abwischen.

Die Kameras ist mit zwei Auslösern ausgestattet. Mit dem rechten Knopf macht man, wie man es von Fotoapparaten seit jeher gewohnt ist, Fotos, mit dem linken Knopf hingegen nimmt man Videos auf – standardmäßig in FullHD, wobei auf Wunsch auch hier die Auflösung reduziert werden kann, allerdings dann gleich in das VGA-Format (640 mal 480 Pixel). Auf einen 720p-Modus wurde, aus welchen Gründen auch immer, verzichtet.

Anfangs hat meine Tochter die beiden Knöpfe gerne verwechselt, aber schon ab dem zweiten Tag erwischte sie souverän den richtigen Auslöser. Leider ist dieser (selbst für Erwachsene) ein wenig schwergängig, was die kindliche Freude am Fotografieren dann etwas dämpfte: Die S32 piepste zwar, dass das Motiv scharf gestellt sei, löste dann aber nicht immer aus. Wenn die Kleine dann fester draufdrückte, rutschte die Kamera natürlich nach unten, sodass die Köpfe von Mama und Papa abgeschnitten waren.

A propos rutschen: Nach einem Sturz aus etwa einem Meter Höhe auf Waldboden zeigte die Coolpix eine Fehlermeldung an, dass der Speicher voll sei. Wie sich zeigte, war durch die Erschütterung die Speicherkarte ein wenig verrutscht. Aber einmal kurz den Deckel geöffnet, Karte raus und wieder rein, und schon funktionierte die Kamera wieder einwandfrei.

Hinter dem selben Deckel verbirgt sich übrigens auch die Ladebuchse für den Akku – dies ist in der Praxis insofern ein wenig unangenehm, als dass die Kamera während des ganzen Ladevorgangs mit offener Klappe herumliegen muss, und somit aller Robustheit zum Trotz nicht mehr vor Alltagsgefahren wie einem umgestoßenen Trinkbecher, Chipsbröseln oder Staub und Asche geschützt ist. Dabei sollte gerade die Innenseite dieser Klappe immer peinlichst sauber gehalten werden, damit das Gehäuse auch wirklich wasserdicht bleibt.

Abgesehen von den paar kleinen Schwachstellen ist die Nikon Coolpix S32 eine wirklich gute Familienkamera, die sowohl der rauen Umgangsweise von Kindern wie auch von Freizeitabenteurern durchaus gewachsen ist, und dabei durchaus professionelles Bildmaterial liefert. Das Gerät ist in vier Farben, Gelb, Blau, Pink und Weiß, erhältlich.

http://www.nikon.at/de_AT/product/digital-cameras/coolpix/style/coolpix-s32

Simulus GH-4.CAM: Die Abenteuer einer Kampfgelse

Preiswerte Video-Drohne von Pearl im Praxistext

Auch wenn der Anbieter Pearl betont, dass es sich bei dem kleinen Quadrocopter Simulus GH-4.CAM um kein Spielzeug handelt, ist es doch eines. Glücklicherweise. Denn wäre es eine professionelle Foto-Drohne, würde man für den Betrieb Pilotenschein, Fluggenehmigung etc. brauchen, und das fällt hier definitiv weg. Samt Akku und Speicherkarte wiegt die „Kampfgelse“, wie eine Freundin die Minidrohne liebevoll und gleichzeitig sehr treffend bezeichnet hat, gerade einmal 54 Gramm, ist also gewichtsmäßig irgendwo zwischen einem Spatzen und einer Amsel angesiedelt. Das kleine Fluggerät nimmt Videos im 720p-Format auf und kostet inklusive Fernbedienung knapp 100 Euro.

Simulus GH.4-CAM

Die kleine „Kampfgelse“ unmittelbar vor dem Start. (c) 2014 Uwe Fischer

Wenn es, wie im Fall des kleinen Quadrocopters, auf jedes Gramm ankommt, muss man natürlich auch mit den Bauelementen sparsam umgehen. Deshalb fehlt dem Winzling auch ein Ein- und Ausschalter, zur Inbetriebnahme muss einfach nur ein Akku-Kabel angesteckt werden. An dieser Stelle heißt es nun erst einmal sehr vorsichtig sein: Damit Drohne und Fernsteuerung auf einander abgestimmt werden können, muss zuerst die Fernsteuerung und dann das kleine Fluggerät eingeschaltet werden. Wenn der „Gas-Hebel“ in dieser Phase nicht ganz am unteren Anschlag steht, fangen die Rotorblätter sich noch in der Hand zu drehen an, und obwohl sie winzig klein sind, ist das ziemlich schmerzhaft! Ehe man den Quadrocopter mit Strom versorgt, sollte man die Fernsteuerung also an einem möglichst sicheren Ort ablegen und nicht einfach nur irgendwie in die Hosentasche fummeln. Wenn das Gerät flugbereit ist, muss nur noch mit einem Mikrotaster die Kamera aktiviert werden, und schon kann das Abenteuer losgehen.

Selbstporträt

Ein Selbstporträt aus der Luft. Der Simulus GH-4.CAM filmt im 720p-Modus, aus der Videodatei können dann Einzelbilder mit einer Auflösung von 1280 mal 720 Bildpunkten extrahiert werden.(c) 2014 Uwe Fischer

Das Summen der vier kleinen Motoren erinnert an eine Armee von Gelsen, die sich zum Angriff bereit macht. Während ich den Hebel nach oben schiebe, wird das Summen immer lauter, und plötzlich hebt das kleine Fluggerät tatsächlich vom Boden ab. Da es sehr schnell von der großen Wiese, die ich als Testgelände gewählt habe, in Richtung Straße abzuzischen droht, drücke ich den Hebel schnell wieder nach unten – etwas zu schnell. Der Quadrocopter fällt wie ein Stein zu Boden, und obwohl ich gleich wieder Vollgas gebe, lässt sich ein unfreiwilliger Bodenkontakt nicht vermeiden.

Zum Glück konnte ich durch das Gegensteuern den Aufprall so weit abschwächen, dass die arme Kampfgelse nicht gleich bei ihrem aller ersten Flug in die ewigen Jagdgründe einging.

Beim zweiten Start war ich dann schon etwas vorsichtiger, versuchte, die Drohne nur wenige Zentimeter über dem Boden zu halten, um mich mit der Steuerung besser vertraut zu machen. Dabei ist es gar nicht so einfach, die Flugrichtung zu ändern und dabei die Flughöhe konstant zu halten – die Richtungsänderung geht meist mit einer heftigen Beschleunigung einher, und wenn man dann nicht die Nerven bewahrt, liegt der Quadrocopter auch schon wieder am Boden – oder steckt in einem Busch fest, aus dem er dann ganz vorsichtig wieder herausgezupft werden muss. Glücklicherweise hat Pearl das Gerät sehr stabil gebaut, sodass auch ein gutes Dutzend harter Landungen der Minidrohne keinen echten Schaden zufügten.

Man sollte nur nicht übermütig werden und das Gerät zu hoch aufsteigen lassen… Eine kleine Luftströmung, und schon ist es weg! Ich konnte nur hilflos zusehen, wie sich meine kleine Gelse immer weiter von mir entfernte, bis sie schließlich aus der Reichweite der Fernbedienung war und unsanft auf dem nahegelegenen Fußballplatz niederging. Zum Glück war gerade kein Match im Gange! Aber außer einem abgeschürften Rotor kam die Drohne auch diesmal unbeschadet davon, und da solche Pannen am Anfang unvermeidbar sind, legt Pearl seinen Quadrocopter ohnehin ein Set leicht zu montierender Reserve-Rotoren bei.

Der Akku hält übrigens rund zehn Minuten durch, dann muss er über ein USB-Kabel wieder neu aufgeladen werden. Da dieser Vorgang etwa eineinhalb Stunden in Anspruch nimmt, ist es ratsam, mit der Drohne gleich ein paar Reserve-Akkus mitzubestellen, anderenfalls ist die Freude an einem Abenteuerausflug nur von sehr kurzer Dauer. Und man sollte darauf achten, den Akku nicht leer zu fliegen – wird die Kamera nämlich nicht ordnungsgemäß über den Mikrotaster abgeschaltet, ist die komplette Videoaufnahme verloren.

Die Aufnahmen haben zwar keine Profiqualität, und die gewöhnungsbedürftige Steuerung treibt dem Benutzer oft ganz schön die Schweiß auf die Stirn, aber dennoch ist der Simulus GH-4.CAM ist ein lustiges Spielzeug, das viel Spaß bereitet. Natürlich nur, wenn man Sicherheitsregeln beachtet, also niemals direkt auf Menschen oder Tiere zufliegt, und auch die Privatsphäre anderer Personen berücksichtigt – ein Erkundungsflug über den Nachbarsgarten ist ein absolutes Tabu!

www.pearl.at

 

 

 

 

 

Die intelligente Alarmanlage

Gigaset steigt in die Heimautomatisierung ein

Der Aufbau einer Alarmanlage war früher ein äußerst mühsames Unterfangen, nicht zuletzt wegen der meterlangen Kabel, die so vandalensicher wie möglich im ganzen Haus verlegt werden mussten. Mit der neuen, stromsparenden DECT-ULE-Technologie ist das alles viel einfacher und komfortabler geworden: Die einzelnen Komponenten kommunizieren per Funk mit einer Basisstation, die im Falle eines Einbruchs sofort via Internet Alarm schlägt. Einzige Voraussetzung ist ein Internetanschluss, der permanent online ist, was bei modernen Routern aber ohnehin schon Standard ist.

Die Basisstation, die an den Internet-Router angeschlossen wird, stellt das Herzstück von Gigaset elements dar. (c) 2014 Uwe Fischer

Die Basisstation, die an den Internet-Router angeschlossen wird, stellt das Herzstück von Gigaset elements dar. (c) 2014 Uwe Fischer

Mit Gigaset elements safety bringt der deutsche, ursprünglich aus der Siemens-Gruppe hervorgegangene Hersteller Gigaset das erste Paket von Produkten zur Heimautomatisierung auf den Markt, das auf DECT-ULE basiert. Das Herzstück der Anlage ist das Basis-Modul, das über ein Ethernet-Kabel mit dem Internet-Router verbunden wird. Dieses Kabel, und der Stromanschluss für die Basis, sind auch schon die einzigen Drähte, die verlegt werden müssen. Die Sensoren sind allesamt batteriebetrieben und können im Haus über eine Entfernung von bis zu 50 Metern mit der Basisstation kommunizieren.

Im Lieferumfang des knapp 200 Euro teuren Starterpakets befinden sich noch ein Bewegungsmelder und ein Türsensor. Während der Bewegungsmelder irgendwo an die Wand geschraubt oder auch in ein Regal gestellt werden kann und dann, wie schon der Name sagt, allfällige Bewegungen im Raum registriert, wird der Türsensor direkt an die Innenseite der Haustür geklebt. Dabei ist das kleine Modul imstande, zwischen einem „normalen“ Öffnen und Schließen der Tür und einem gewaltsamen Eindringen zu unterscheiden. Dementsprechend wird auch entweder ein „Homecoming“ gemeldet, oder es wird gleich ein Alarm ausgelöst.

Dabei ist die Funktion „Homecoming“ ziemlich trickreich konzipiert. Sie basiert auf dem Zusammenspiel von Türsensor und Bewegungsmelder: Wenn die Tür geöffnet wird und innerhalb von drei Minuten eine Bewegung im Haus registriert wird, wird dies als „Heimkommen“ interpretiert – es sei denn, in den letzten fünf Minuten vor dem Ereignis wurde ebenfalls schon eine Bewegung verzeichnet.

Alles ok

Die Smartphone-App informiert auf einen Blick, ob daheim alles in Ordnung ist, und ob etwa schon ein anderes Familienmitglied nach Hause gekommen ist.

Im Hintergrund von Gigaset elements arbeitet eine Cloud-Lösung: Sämtliche Einstellungen können über eine Smartphone-App (Android oder Apple) vorgenommen werden, und auch die Alarmmeldungen werden direkt an das Handy geschickt. Dazu ist eine kostenlose Registrierung bei Gigaset erforderlich – im Falle eines Alarms wird eine Push-Nachricht auf das dort eingetragene Handy geschickt, und auf Wunsch auch noch eine E-Mail an eine oder mehrere beliebige Adressen abgesetzt.

Hier liegt allerdings auch die Schwachstelle im System, denn das Handy muss natürlich online sein, um die Nachricht entgegennehmen zu können. Bei einem Urlaub im Ausland wird dies aufgrund der noch immer exorbitant hohen Roaminggebühren für Datendienste wohl kaum der Fall sein. Als Alternative bietet sich allerdings ein SMS-Service an, wie ihn etwa ein Premium-Account bei GMX inkludiert – dann können gegen eine geringe Gebühr von einigen Cent die Alarmmeldungen von Gigaset elements als SMS an das Handy weitergeleitet werden, auch wenn dieses nicht mit dem Internet verbunden ist.

Die App zur Steuerung des Systems unterscheidet zwischen normalem Alltag und Urlaub – im Holiday-Modus schlägt beispielsweise auch der Bewegungsmelder gleich Alarm, während er ansonsten einfach nur die Bewegung in einem Log-File mitschreibt, und der Benutzer wird auch bei einem „normalen“ Öffnen der Tür sofort benachrichtigt.

Neben dem Türsensor und dem Bewegungsmelder bietet Gigaset noch zusätzliche Sicherheits-Komponenten an – so gibt es beispielsweise noch einen kabellosen Sensor zur Überwachung von Fenstern und eine Alarmsirene. Natürlich können auch noch zusätzliche Türsensoren und Bewegungsmelder in das System eingebunden werden, wobei jede Einzelkomponente mit knapp 50 Euro zu Buche schlägt.

http://www.gigaset-elements.at

 

 

Moverio BT-200: Augmented Reality und mobiles 3D-Kino

Epson bringt Smart-Brille der 2. Generation auf den Markt

Mit der neuen Moverio BT-200 stellte Epson jetzt dieser Tage in Wien eine neue Smart-Brille vor, die sowohl für Augmented Reality-Anwendungen, wie auch als mobiles 3D-Kino eingesetzt werden kann. Auch wenn die Technologie noch einiges Verbesserungspotenzial in sich birgt, faszinierend ist das Teil allemal, und auch der „Will haben!“-Faktor ist – zumindest bei technikaffinen Menschen wie mir – durchaus gegeben. 

Moverio im Test

Uwe Fischer hatte die Gelegenheit, Epsons neue Smart-Brille Moverio BT-200 in der Praxis zu testen.

Augmented Reality an sich ist nichts Neues mehr: Schon seit Jahren gibt es Apps für das Smartphone, bei denen die Umgebung mit der eingebauten Kamera aufgenommen und dann mit digitalen Zusatzinformationen überlagert wird. Einer der prominentesten Vertreter dieses Genres ist „Wikitude“: Hier kann der Benutzer aus Dutzenden Informationskanälen auswählen und sich beispielsweise Sehenswürdigkeiten, aber auch Geschäfte, Lokale und aktuelle Events samt Richtungs- und Entfernungsangabe auf dem Handy-Display anzeigen lassen.

Epson hat dieses Konzept nun auf  seine neue Smart-Brille der zweiten Generation, die Moverio BT-200, übertragen, die in wenigen Wochen auch in Österreich in den Handel kommen soll. Anstatt die „verbesserte Wirklichkeit“ auf dem Handybildschirm zu genießen, wird sie dem Benutzer hier direkt und im wahrsten Sinn des Wortes vor Augen geführt: Über zwei winzig kleine in ein Brillengestell eingebaute Projektoren und Prismen wird die reale Umgebung mit einem virtuellen Computerbildschirm überlagert. So können bei einem Stadtbummel automatisch Informationen zu den Bauwerken, an denen man gerade vorbeischlendert, angezeigt werden, die Brille kann dem Benutzer aber auch anzeigen, ob es in irgendeinem Geschäft oder Lokal auf seinem Weg gerade ein tolles Sonderangebot gibt.

Moverio

Die Moverio BT-200 von Epson kann die reale Umgebung mit digitalem Content überlagern, aber auch als mobiles Abspielgerät für 3D-Filme ohne Bildschirm oder Leinwand fungieren. (c) 2014 Uwe Fischer

Aber auch im Arbeitsalltag soll die Augmented Reality Brille wertvolle Dienste leisten: So kann sich ein Techniker zu einem Gerät, das er gerade repariert, genaue Skizzen und Pläne anzeigen lassen,  oder dank der eingebauten Kamera und einer intelligenten Objekt-Erkennung ein dreidimensionales Modell drehen und von allen Seiten betrachten, ohne das reale Werkstück berühren zu müssen. Der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt.

Und wir schon beim Thema Dreidimensional sind: Die Moverio-Brille lässt sich auch als tragbares 3D-Kino benutzen. Da ja beiden Augen jeweils ein eigener Projektor zugeordnet ist, lässt sich dem Träger auf einfache Weise auch ein dreidimensionales Bild vorgaukeln. Mit einer Auflösung von 960 mal 450 Bildpunkten je Auge kommt die Bildqualität zwar nicht an einen großen 3D-Fernseher heran, eindrucksvoll ist das räumliche Erlebnis dennoch. Gegenüber einem Fernseher hat die Brille den Vorteil, dass man nicht gerade vor einem Bildschirm sitzen muss, sondern den 3D-Effekt auch bequem im Liegen genießen kann. Und natürlich auch unterwegs im Zug oder im Flugzeug…

Dank der verschiedenen, aus Smartphones bereits bekannten Sensoren wie Kompass, Lage- und Beschleunigungsmesser, GPS und so weiter ist die Moverio ziemlich gut imstande, Position, Richtung und Betrachtungswinkel zu bestimmen und diese Daten den Apps zur Weiterverarbeitung zur Verfügung zu stellen. Was mich persönlich an dem Gerät gestört hat, ist die externe Steuereinheit, die etwa so groß wie ein Handy ist, und über ein Kabel mit der Brille verbunden ist. Das Gerät wird via Touchpad bedient, sodass man zumindest zeitweise beide Hände benötigt, um eine App auszuwählen, oder eine Auswahl zu bestätigen. Allerdings räumt man bei Epson ein, dass man sich bei dieser Technologie noch ziemlich am Anfang befindet, und die Mobiltelefone der ersten Generation gegenüber den heutigen Smartphones auch noch klobig und unhandlich erschienen.

Die Smart-Brille läuft unter Android, die in die Brillenbügel eingebauten Ohrhörer vermitteln dank Dolby Digital Plus auch akustisch ein räumliches Erlebnis. Die Brille selbst wiegt 88 Gramm, wobei Benutzer mit Sehschwäche die Möglichkeit haben, geschliffene Gläser in den Rahmen einzusetzen, sodass sie nicht unbequem mit einer Brille über der Brille herumlaufen müssen. Der Akku soll rund sechs Stunden halten,und das nicht nur in einem Quasi-Ruhezustand, sondern unter voller Last, also etwa beim Streamen eines Films aus dem Internet über WLAN auf die Brille. Als empfohlenen Endverkaufspreis gibt Epson 699 Euro an.

www.epson.de/moverio

 

 

 

 

Digitaler Wegweiser zum nächsten Glühwein

susi.at zeigt auch Weihnachtsmärkte und Punschstände an

Weihnachten steht vor der Tür, und schon in wenigen Tagen werden all die Punschstände und Christkindlmärkte wieder aus dem Ortsbild verschwunden sein. Wer sich jetzt noch rasch einen Schluck heimischer Weihnachtsstimmung einverleiben will, hat mit susi.at die Möglichkeit, sich per Fingertipp die nächstgelegene Punsch- und Glühweinquelle auf dem Handy anzeigen zu lassen.

Punschstand

Mit der App susi.at findet man per Fingertipp den nächsten Weihnachtsmarkt oder Punschstand.

Die App susi.at ist sowohl für Android-Geräte wie auch für das iPhone kostenlos erhältlich und soll dem Benutzer helfen, auf einfachste Weise Geschäfte vom kleinen Greißler bis zum Supermarkt, Gasthäuser, Geldautomaten, Tankstellen und viele andere Anlaufstellen des täglichen Lebens in seiner unmittelbaren Umgebung zu finden. In vielen Fällen zeigt die App auch gleich mit einer roten oder grünen Ampel an, ob die jeweilige Location geöffnet oder geschlossen ist, beziehungsweise in wieviel Minuten dort aufgesperrt wird. Besonders wertvoll ist im Notfall die Anzeige von Nacht- und Wochenend- bzw. Feiertagsdiensten von Apotheken. Insgesamt sind fast 650.000 Firmen und andere „Points of Interest“ aus ganz Österreich auf dem Portal gelistet, wobei susi.at auch auf saisonale Geschäfte Rücksicht nimmt – im Sommer sind das beispielsweise Freibäder und Eisdielen, im Winter Eislaufplätze, und jetzt in der Vorweihnachtszeit eben die Adventmärkte in all ihren Ausprägungen.

Die App unterstützt sowohl GPS wie auch die netzbasierte Ortsbestimmung des Handys, sodass das Programm ziemlich genau weiß, wo sich der Benutzer gerade befindet – dementsprechend wird auch der richtige Landkartenausschnitt auf dem Display angezeigt. Man kann aber auch per Hand einen gewünschten Ort eingeben, um dort nach bestimmten Läden oder Dienstleistungen zu suchen. Wie viele andere Location Based Services setzt dabei auch susi.at auf das Kartenmaterial von Google.

Bei saisonalen Einträgen ist susi.at ziemlich genau, bei anderen – beispielsweise bei Lokalen – lässt die Aktualität leider mitunter zu wünschen übrig. Vor allem im ländlichen Bereich sind noch etliche Gasthäuser verzeichnet, die in den vergangenen Jahren längst schon dicht gemacht haben. Hier ist die Community gefordert, ihre Beobachtungen der Redaktion von susi.at mitzuteilen. Dies funktioniert ganz einfach aus der App heraus per Fingertipp, und die Mitteilungen werden auch tatsächlich sehr schnell bearbeitet und die entsprechenden Einträge in der Datenbank bei Bedarf auch unverzüglich korrigiert.

www.susi.at

Mobile Kraftpakete für unterwegs

Zusatz-Akkus verlängern die Laufzeit von Handy und Tablet

In Japan, Korea und Taiwan sind sie schon längst eine Selbstverständlichkeit, kein Mensch würde mehr ohne sie das Haus verlassen, jetzt trudeln sie schön langsam auch auf dem österreichischen Markt ein: Externe Zusatz-Akkus für Handy und Tablet. Erst mit so einem Teil in der Tasche kann man die Vielzahl von Apps auf dem Smartphone wirklich genießen.

Power Pack

Externe Akkus gibt es in den verschiedensten Farben und Formen – Mit ihrer Hilfe lässt sich die Laufzeit eines Handys vervielfachen. (c) 2013 Uwe Fischer

Die Möglichkeiten, die ein modernes Handy bietet, sind so gut wie grenzenlos: Das Telefon fungiert als Kamera, als MP3-Player, man kann damit Fernsehen und Videos anschauen, dank GPS weist es dem Besitzer immer den richtigen Weg, erzählt ihm, welche Sehenswürdigkeiten oder Sonderangebote es in seiner unmittelbaren Umgebung gibt, verrät ihm, wie lange er noch auf den Zug oder den nächsten Bus zu warten hat, und ersetzt in langweiligen Pausen auch noch eine Spielkonsole. Natürlich surft man mit dem Smartphone auch im Internet, liest seine e-Mails, oder greift bei der Arbeit auf die Unternehmensdatenbank zu… Problematisch wird es nur, wenn man dann am Nachmittag ein dringendes Telefonat zu führen hat, denn dann ist der Akku meist schon leer.

Externe Zusatz-Akkus – man bezeichnet sie auch als Power Bank oder Power Tank – sollen dieser Misere ein Ende setzen. Die kleinen Kraftpakete werden zumeist über eine Micro-USB-Buchse aufgeladen, das heisst, man kann das normale Handy-Ladegerät benutzen, um die Batterien mit Saft zu füttern, oder man steckt sie zum Aufladen am USB-Port eines Computers an. Für unterwegs empfiehlt sich auch die Anschaffung eines Kfz-Adapters, der am Zigarettenanzünder einen USB-Anschluss zur Verfügung stellt.

Der Ausgang ist in den meisten Fällen eine große USB-Buchse – im Idealfall kann man somit ein und dasselbe Kabel mit einem großen Stecker auf der einen und einem kleinen auf der anderen Seite sowohl zum Aufladen des Akkus, wie auch zum Anschließen des Handys an die Power Bank benutzen, indem man das Kabel einfach nur umdreht.

Der Zusatz-Akku verhält sich gegenüber dem Handy wie ein Steckernetzteil, das heißt, die externe Batterie lädt den Akku im Handy auf. Wie lange man mit der zusätzlichen Energie weitersurfen, telefonieren oder spielen kann, hängt von der Kapazität des jeweiligen Packs ab. Mit 10.000 Milliamperestunden, wie sie etwa der Astro E3 von Anker bietet, wird die normale Handy-Betriebsdauer etwa verdrei- bis vervierfacht, das heißt, man sollte auch bei exzessivem App-Einsatz einen Tag lang locker über die Runden kommen. Abends ist dann natürlich sofort ein Wiederaufladen des Akku-Packs angesagt.

Während nicht ganz soviel Strom verbraucht, sondern etwa mit der Verdoppelung seiner normalen Akkulaufzeit das Auslangen finden, kann anstelle einer eher klobigen Box auch ein schickes Designerstück erstehen. Die PowerBar von Sandberg etwa ist ein runder Stab, der in verschiedenen Farben erhältlich ist, und sich vor allem in Damenhandtaschen unauffällig zwischen Lippenstift und Eyeliner einfügt. Angenehmer Zusatznutzen: Der externe Akku kann auch als Taschenlampe benutzt werden. Mit 2200 mAh Kapazität kostet das Kraftstäbchen etwa 26 Euro.

http://www.sandberg.it

http://de.ianker.com

Das Handy als Sucher für die Spiegelreflexkamera

Bequem um die Ecke oder über Kopf fotografieren

Haben Sie sich auch schon einmal gewünscht, man könnte den Sucher der Kamera einfach abnehmen, um beispielsweise hoch über eine Menschenmenge hinweg zu fotografieren, oder einen Schnappschuss um die Ecke zu wagen? Mit einer Spiegelreflex-Kamera von Canon und einem Smartphone mit USB-Schnittstelle wird dieser Wunsch Wirklichkeit. Das einzige, was man dazu noch benötigt, ist eine knapp acht Euro teure Software für das Handy, den so genannten DSLR Controller.

Uwe Fischer testet den DSLR Controller in der Praxis.
Uwe Fischer testet den DSLR Controller in der Praxis. (c) 2013 Uwe Fischer

Da die Android-App leider nicht mit jedem Handy und jedem Fotoapparat zusammenarbeitet, empfiehlt es sich, erst einmal die App Remote Release desselben Herstellers auf das Smartphone herunterzuladen, und das Handy über ein USB-Kabel mit der Kamera zu verbinden. Sobald man nun die Kamera einschaltet, sollte auf dem Handydisplay automatisch ein großer Auslöse-Knopf erscheinen – tippt man diesen an, und die Kamera löst aus, hat man gewonnen, das System ist kompatibel, und man kann sich daran machen, gegen Bezahlung die „richtige“ Software aus dem Google Play Store herunterzuladen.

Wenn Kamera und Handy über den DSLR Controller miteinander verbunden sind, wird das Telefon zum Sucher: Man sieht auf dem Bildschirm genau das, was man ansonsten im LiveView-Modus auf dem Kamera-Display sehen würde, jedoch garniert mit jeder Menge Schaltelemente. So kann man über das Smartphone beispielsweise den Autofokus steuern, die ISO-Empfindlichkeit regulieren, einen Weißabgleich vornehmen, und vieles mehr – und man kann  natürlich aus der Ferne auf den Auslöser drücken. Wenn die Kamera imstande ist, Videos aufzunehmen, lässt sich auch diese Funktion über das Handydisplay steuern.

Die größte Hürde dürfte die USB-Schnittstelle des Handys sein: Das Telefon muss den USB-Host-Modus beherrschen, um ein externes Gerät ansprechen zu können, und das ist leider keine Selbstverständlichkeit. Bei manchen Smartphones kann diese Funktion durch „Rooten“ nachträglich freigeschaltet werden, aber das setzt schon fortgeschrittene Kenntnisse im Umgang mit der Hardware voraus – oder einen hilfreichen Freund. Die Software unterstützt auch den Zugriff auf die Kamera via WLAN, was aber wiederum voraussetzt, dass die Kamera auch mit einem WiFi-Modul ausgestattet ist.

Das Handy wird zur Fernbedienung für die Kamera. (c) 2013 Uwe Fischer

Das Handy wird zur Fernbedienung für die Kamera. (c) 2013 Uwe Fischer

Der DSLR Controller befindet sich noch in der Betaphase, das heisst, man muss jederzeit mit Pannen oder Abstürzen rechnen, im Testbetrieb mit einem Galaxy Nexus-Handy und einer Canon 700D trat jedoch nicht das geringste Problem auf.

A propos Canon: Falls das Christkind eine Kamera oder ein Objektiv von Canon unter den Weihnachtsbaum gelegt haben sollte, sollten Sie auf jeden Fall die Canon-Webseite besuchen und nachschauen, ob besagtes Gerät an der Cash Back-Aktion beteiligt ist – dann gibt es nämlich gegen Vorlage von Rechnung und Originalverpackung (Abfotografieren und die Bilder per Internet an Canon übermitteln reicht aus) eine Rückvergütung zwischen 25 und 250 Euro!

http://dslrcontroller.com/

http://www.canon.at/cashback/