Windows 10 für Ungeduldige

Das neue Betriebssystem selbst herunterladen

Ich sitz vor dem Laptop, wart aufs neue Windows, aber es kummt net, kummt net… Obwohl seit dem 29. Juli das neue Windows offiziell verfügbar ist, und das kostenlose Upgrade eigentlich automatisch starten sollte, warten die meisten Benutzer auch eine Woche nach dem Launch noch immer vergebens auf das neue Betriebssystem, und der Versuch, die Systemaktualisierung per Hand anzuwerfen, scheitert an irgendwelchen dubiosen, nicht näher erläuterten Fehlermeldungen. Es sieht so aus, als seien die Server  von Microsoft trotz Urlaubszeit dem millionenfachen Ansturm einfach nicht gewachsen, um während einer gesamten Upgrade-Prozedur eine stabile Verbindung zum Endanwender aufrecht zu erhalten. Will man nicht eine unbestimmte Zeit weiter warten, muss man tricksen.

An dieser Stelle ist Vorsicht angesagt. Auf jeden Fall die richtige Version herunterladen, sonst ist das Upgrade nicht mehr kostenlos!

An dieser Stelle ist Vorsicht angesagt. Auf jeden Fall die richtige Version herunterladen, sonst ist das Upgrade nicht mehr kostenlos!

Auf der Webseite von Microsoft Deutschland findet man unter https://www.microsoft.com/de-de/software-download/windows10 ein so genanntes Media Creation Tool, mit dessen Hilfe man einen USB-Stick oder eine DVD für eine spätere Offline-Installation von Windows 10 vorbereiten kann. Obwohl hier auch die Option „Upgrade für diesen PC“ angeboten wird, sollte man den Punkt „Installationsmedien für einen anderen PC erstellen“ auswählen, ansonsten bricht der Download irgendwann mittendrin wieder ab.

Nun gilt es, Sprache, Version und Architektur auszuwählen. was auf dem eigenen Rechner gerade läuft, erfährt man in der Systemsteuerung unter „System“. Dabei sollte man genau darauf achten, dieselbe Version von Windows 10 zu wählen, die momentan als Windows 7 oder 8 auf dem Rechner läuft, denn nur dann kommt das kostenlose Upgrade zum Zug. Stimmen die Daten nicht überein, wird man später zur Eingabe eines Windows 10-Lizenz-Schlüssel aufgefordert, den man nur beim Kauf einer neuen Vollversion erhält. Der alte Windows 7- oder 8-Schlüssel funktionieren dann nicht mehr, also Vorsicht, an dieser Stelle bitte keine Experimente!

Nun wählt man, auch wenn man einen USB-Stick präparieren will, die ISO-Datei aus und speichert diese auf der Festplatte ab – das direkte erzeugen eines Sticks führt auch wiederum zu unvorhersehbaren Abbrüchen des Downloads.

Wenn die ISO-Datei fertig herunter geladen ist, entpackt man diese mit einem Tool wie etwa WinRAR und kopiert die einzelnen Dateien auf einen USB-Stick. Microsoft empfiehlt mindestens 4 GB, ich hab mich sicherheitshalber für 8 GB entschieden. All das dauert eine gewissen Zeit, und dann kann endlich mit dem Upgrade begonnen werden. Wählt man bei der Installation die Option „Eigene Dateien und Apps behalten“ aus, bleiben sämtliche Daten und auch fast alle schon vorher auf dem Rechner installierten Programme erhalten, sodass man nach dem Neustart mit seinem PC fast wie gewohnt weiterarbeiten kann…

Auf das „fast“ und ein paar kleinere Fallstricke werde ich in meinen nächsten Blogs näher eingehen. Nur eines schon vorweg: Es gab wesentlich weniger Probleme als befürchtet, man kann sich meines Erachtens – natürlich nach einer entsprechenden Daten-Sicherung – auf das Abenteuer ruhig einlassen!

https://www.microsoft.com/de-de/software-download/windows10

Windows 10 ante portas

Kostenlose Versuchung mit Risiken

Seit einigen Tagen hat sich auf vielen PCs ein neues, kleines Icon in der Symbolleiste eingenistet – es sieht aus wie ein Fenster, und fährt man mit der Maus drüber, erscheint der Schriftzug „Windows 10 herunterladen“. Die Meldung ist (noch) irreführend: Zum Download steht das neue Windows erst ab dem 29. Juli zur Verfügung, bis dahin kann man über das Icon lediglich eine Reservierung vornehmen lassen. Sobald dann Windows 10 tatsächlich da ist, werden die circa drei Gigabyte Daten im Hintergrund heruntergeladen, anschließend kann das neue Betriebssystem installiert werden. Für Besitzer von „normalen“ Windows 7- und Windows 8-Lizenzen  – das Angebot gilt nicht für Enterprise-Kunden – ist das Upgrade kostenlos.

Das neue Icon startet ein Tool, das nicht nur Windows 10 reserviert, sondern auch einen kleinen Kompatibilitäts-Check durchführt.

Das neue Icon startet ein Tool, das nicht nur Windows 10 reserviert, sondern auch einen kleinen Kompatibilitäts-Check durchführt.

Gerade das könnte viele Benutzer verlocken, gleich mal munter drauf los zu installieren, aber Vorsicht: Auch wenn man nichts dafür bezahlen muss, erhält man doch ein völlig neues Betriebssystem, das heißt, dem PC widerfahren tiefschürfende Veränderungen, die unter Umständen dazu führen können, dass sich der Rechner plötzlich nicht mehr so verhält, wie man es bisher gewohnt war. Ob es dann noch ein Zurück gibt, ist unklar, aber eher unwahrscheinlich, deshalb sollte man sich noch rechtzeitig vorher gründlich mit den Folgen des Upgrades auseinandersetzen und alle wichtigen Daten sichern.

Neben der Sicherung der Daten als solche (Fotos, Videos, Musik, Text-Dokumente, E-Mails usw.) ist es auch ratsam, die Lizenzschlüssel sämtlicher auf dem Rechner installierten Programme, sowie allfällige Passwörter bereit zu halten. Durch die automatischen Anmelde-Optionen vieler Webseiten kommt es nur allzu oft vor, dass man das eine oder andere Passwort vergisst, beziehungsweise gar nicht mehr daran denkt, dass eigentlich eines benötigt wird. Wenn dann Amazon, Facebook oder ebay nach dem Systemupgrade plötzlich die neuerliche Eingabe von Benutzernamen und Passwort verlangen, kann das ganz schön unbequem werden.

Zum Glück gibt es ein paar Hilfsmittel, die einem das Leben erleichtern können. So ist etwa das „License Crawler“ darauf spezialisiert, die Windows-Registry nach Seriennummern zu durchforsten und diese dann auf dem Computerbildschirm anzuzeigen. In der Freeware-Version belästigt das Programm den Benutzer immer wieder mit Warteschleifen und Werbung, sodass man doch die Vollversion für 9 Euro in Erwägung ziehen sollte.

Auch ein Auslesen von Passwörtern, die auf dem PC gespeichert sind, ist mit den richtigen Werkzeugen keine Hexerei. Nirsoft etwa bietet eine umfangreiche Toolbox zum kostenlosen Download an, mit denen die Log-in-Daten verschiedener Webseiten in verschiedenen Browsern sichtbar gemacht werden können.

Keines der Tools kann aber leider die Vollständigkeit der gesammelten Informationen garantieren – ein gewisses Restrisiko bleibt immer bestehen. Das gilt auch für den Kompatibilitätscheck, den Microsoft vor dem Windows 10-Upgrade anbietet, und der nach dem Klick auf das oben erwähnte Fenster-Icon mit den drei kleinen Strichen links oben unter dem Menüpunkt „PC überprüfen“ erreichbar ist.

Außerdem ist es ratsam, auch noch eine Imagedatei des kompletten Rechners anzulegen, mit deren Hilfe dann der PC in genau den Zustand, in dem er sich vor dem Upgrade befunden hat, zurückversetzt werden kann. Dies lässt sich zwar auch mit Gratis Tools und bei manchen Windows-Versionen sogar mit Bordmitteln bewerkstelligen, ist in der Praxis aber ziemlich mühsam und erfordert doch eher fortgeschrittenes Know How im Umgang mit Datenträgern, Boot-Partitionen, etc. Für knapp 50 Euro bietet sich hier das professionelle Tool „Acronis True Image“ an, bei dem die Erstellung der Image-Datei praktisch vollautomatisch abläuft. Voraussetzung sind eine externe Festplatte mit ausreichend freiem Speicherplatz und entweder ein DVD-Laufwerk oder ein bootfähiger USB-Stick, von dem aus das Image-Tool gestartet werden kann.

Zum Zeitpunkt, an dem ich diesen Text schreibe, sind es noch zwei Wochen bis zum großen Upgrade, also Zeit genug, um sich um die Sicherung aller relevanten Daten und Informationen zu kümmern. Und sollte der Urlaub im Weg sein, ist das auch kein Problem – man muss das Windows 10-Upgrade auch nicht sofort ausführen, sondern kann sich bis spätestens 28. Juli 2016 damit Zeit lassen. Nach genau einem Jahr endet nämlich voraussichtlich Microsofts Gratis-Angebot.

http://www.klinzmann.name/licensecrawler.htm

http://www.nirsoft.net/password_recovery_tools.html

http://www.acronis.com/de-de/

 

 

 

Selfies leichtgemacht

Fernauslöser für die Handy-Kamera

Die einen lieben sie, die anderen hassen sie, aber eines ist unumstritten: Selfies sind aus der heutigen Smartphone-Kultur nicht mehr wegzudenken.

Mit dem kleinen Fernauslöser werden Selfies im wahrsten Sinn des Wortes zum Kinderspiel. (c) 2015 Lilia Fischer

Mit dem kleinen Fernauslöser werden Selfies im wahrsten Sinn des Wortes zum Kinderspiel. (c) 2015 Lilia Fischer

Ein Problem bei den Selbstporträts via Handy ist allerdings das Auslösen. Meist erfordert es ohnehin schon ziemliche Verrenkungen, das Telefon in eine Position zu bringen, in der das gewünschte Motiv samt Fotograf optimal erfasst wird, und dann auch noch einen Finger so zu verdrehen, dass man damit den Auslöser erwischt, grenzt manchmal schon an Akrobatik. Und die Anstrengung spiegelt sich dann im Gesichtsausdruck des Selbstfotografierers wider.

Pearl brachte nun einen mit einem Endkundenpreis von 4,90 Euro ausgesprochen preiswerten Fernauslöser auf den Markt, der sich über Bluetooth mit einem Android-Handy oder einem iPhone verbinden lässt. Das Teil wiegt samt Batterie nicht einmal ein Deka, hat Größe und Format eines Schlüsselanhängers, und ist mit wenigen Fingertipps mit dem Telefon gekoppelt. Sodann reicht ein Druck auf den Knopf, um die Handy-Kamera auszulösen. Zumindest in der Theorie.

Klein und kompakt: Der HZ-2409 von Pearl. (c) 2015 Uwe Fischer

Klein und kompakt: Der HZ-2409 von Pearl. (c) 2015 Uwe Fischer

 

Leider ist der Auslöser nicht mit jeder Foto-App kompatibel. Mit der Standard-Foto-App meines Galaxy S5 klappte es im Test zwar auf Anhieb, im Kinder-Modus hingegen funktionierte es ebenso wenig wie unter Whatsapp. Aus der Facebook App heraus war es dagegen wieder möglich, mit dem Fernauslöser ein Selfie zum sofortigen Posten zu schießen, bei Instagram hingegen war es eine Glücksfrage… Einmal funktionierte es, ein anderes Mal wieder nicht.

Mein persönliches Fazit: Wenn man mit der normalen Foto-Funktion des Handys sein Auslangen findet, ist der „Kabellose Bluetooth-Fernauslöser für Smartphone-Kameras“ HZ-2409 eine ideale Ergänzung und erleichtert das Erstellen von Selfies ungemein. Viele Apps wie etwa das Samsung Memo greifen direkt auf die Standard-Fotoanwendung zu und werden daher auch von dem Auslöser unterstützt, aber leider bleiben zahlreiche, im Alltag sehr häufig genutzte Anwendungen übrig, bei denen der Druck auf den Funk-Auslöser nicht das gewünschte Ergebnis liefert. Bei einem Preis von nicht einmal 5 Euro kann man es aber meines Erachtens nach ruhig darauf ankommen lassen und es selbst ausprobieren…

http://www.pearl.at/at-a-HZ2409-1059.shtml

 

 

 

WhatsApp ohne Fingerkrämpfe

WhatsApp lässt sich nun auch vom PC aus nutzen

Was mich an WhatsApp immer am meisten genervt hat war die Tatsache, dass ich das Programm nur auf dem Handy nutzen konnte. Auch wenn ich bequem daheim vor dem PC saß, musste ich mir, um via WhatsApp eine Nachricht zu verschicken, auf dem Smartphone die Finger verrenken. Doch diese Misere hat nun ein Ende: Seit kurzem ist es auch möglich, Messages auf dem PC zu empfangen und zu verschicken. Das besonders Feine daran: Man kann nun ganz einfach Fotos aus der eigenen Sammlung am PC verschicken, ohne die Bilder erst mühsam über Dropbox oder Google Drive aufs Handy kopieren zu müssen.

Mit dem Google Chrome-Browser lässt sich WhatsApp vom Handy auf den PC-Bildschirm holen. leider funktioniert das noch nicht mit dem iPhone.

Mit dem Google Chrome-Browser lässt sich WhatsApp vom Handy auf den PC-Bildschirm holen. leider funktioniert das noch nicht mit dem iPhone.

Da jeder WhatsApp-Account nach wie vor an eine Telefonnummer gebunden ist, funktioniert auch der Zugang via PC nur dann, wenn das eigene Handy eingeschaltet ist, und das originale Whatsapp darauf läuft. Die Verbindung zwischen Computer und Smartphone wird über einen QR-Code aufgebaut: Wenn über den Web-Browser die Adresse web.whatsapp.com aufgerufen wird, erscheint ein Muster auf dem Bildschirm, das mit dem Handy abfotografiert werden muss – darauf hin wird die WhatsApp-App vom Smartphone kontinuierlich und in beide Richtungen mit dem Browser synchronisiert. Nach dem jüngsten Update hat WhatsApp auf dem Handy einen neuen Menüpunkt namens „WhatsApp Web“ erhalten, über den die Verbindung zum PC aufgebaut bzw. wieder getrennt werden kann.

Da die Entwicklung des Web-WhatsApp offenbar noch am Anfang steht, gibt es leider einige Einschränkungen. So funktioniert das Ganze nur dann, wenn auf dem PC der Google-Browser Chrome läuft, und bei den Smartphones werden derzeit noch keine Apple-Handys unterstützt. Mit Android gibt es keine Probleme, auch in die Apps für Windows Phone und Blackberry wurde die neue Funktion bereits implementiert. Erstaunlicherweise lässt sich WhatsApp Web übrigens auch noch mit alten Nokia-Handys, auf denen das Symbian-Betriebssystem S60 läuft, synchronisieren.

http://web.whatsapp.com/

Das Christkind hat meine Fritzbox aufgemotzt

Neue Zusatzfeatures im Heimnetzwerk

Ob das Christkind tatsächlich meinen Blog liest, sei einmal dahin gestellt, Tatsache ist, dass es mir zumindest einen Wunsch jetzt schon erfüllt hat: Vor knapp einem Monat habe ich mich noch aufgeregt, dass die in Österreich verfügbaren Fritzboxen von der Firmware her ihren deutschen Geschwistern oftmals um mehrere Generationen hinterher hinken, seit dem Wochenende herrscht aber Gleichstand: Die neuen Features des Betriebssystems FritzOS 6.20 stehen nun auch den internationalen Kunden zur Verfügung.

Wenn die Fritzbox mit einer AVM-Steckdose vom Typ DECT200 verbunden ist, kann man auch von unterwegs die Temperatur in den verschiedenen Räumen ablesen.

Wenn die Fritzbox mit einer AVM-Steckdose vom Typ DECT200 verbunden ist, kann man auch von unterwegs die Temperatur in den verschiedenen Räumen ablesen.

Für mich eines der Highlights: Mit der Fritzbox verbundene DECT-Steckdosen von AVM (Modell DECT200) können jetzt auch als Temperatursensor genutzt werden. Damit kann ich jederzeit auch von unterwegs aus kontrollieren, wie warm es im Kinderzimmer ist, und bei Bedarf einen elektrischen Heizstrahler ein- oder ausschalten. Und da die Heimvernetzung immer komfortabler und benutzerfreundlicher wird, habe ich auch gleich, der Jahreszeit entsprechend, unsere Weihnachtsbeleuchtung in das System integriert.

Und dann gab es auch gleich noch eine zweite feine Überraschung: Nach dem aktuellen Update können auch nicht-deutsche Fritzboxen wieder uneingeschränkt als NAS-Server genutzt werden. Wenn man eine externe Festplatte oder einen USB-Stick an die Box anschließt, kann man nun in einem Windows-Netzwerk wieder von jedem beliebigen Rechner aus genauso einfach auf die Inhalte zugreifen, als wäre das Speichermedium direkt an den jeweiligen PC angeschlossen. Voraussetzung ist lediglich, dass in der Fritzbox die entsprechenden Benutzerberechtigungen vergeben werden. Mit dem Anstecken des Sticks allein ist also noch nicht getan, so lange kein Benutzer eingerichtet ist, und diesem keine Verzeichnisse auf dem Speicher zugeordnet sind, lässt sich das Netzlaufwerk nicht verbinden.

Zu der einen NAS-Funktionalität stellt die Fritzbox auch einen DLNA-kompatiblen Mediaserver zur Verfügung, sodass man Fotos, Musik und Videos auch direkt über einen Smart-TV oder einen Fernseher mit einem entsprechenden externen Netzwerkplayer (entweder ein eigenes Gerät, oder eine Spielkonsole, oder ein entsprechend höherwertiger Bluray-Player) genießen kann.

Der Zugriff auf das Heimnetzwerk, wie auch auf die NAS-Funktionen, funktioniert dank „myfritz“ übrigens auch von unterwegs aus: AVM bietet seinen Kunden einen DynDNS-ähnlichen Service an, sodass auch bei wechselnder öffentlicher IP-Adresse die Fritzbox in den eigenen vier Wänden mit Benutzername und Passwort immer über eine ganz persönliche, speziell generierte Webadresse aufgerufen werden kann. Das Ein- und Ausschalten von Elektrogeräten im Haushalt wird damit genauso einfach wie das Abfragen des eingebauten Anrufbeantworters, falls die Fritzbox auch als Telefonanlage benutzt werden sollte. Will man allerdings einen daheim gespeicherten Film unterwegs auf dem Handy anschauen, ist vorerst einmal Geduld angesagt, denn der muss zuerst zur Gänze auf das Smartphone heruntergeladen werden, ehe man ihn starten kann, und je nach Netzwerkverbindung kann das stundenlang dauern.

Verbesserungen hat AVM in seinem neuen Betriebssystem auch bei dem integrierten WLAN-Hotspot implementiert. So kann nun ein QR-Code ausgedruckt bzw. auf dem Bildschirm werden, mit dessen Hilfe ein Smartphone oder Tablet ganz einfach in das Netzwerk eingebunden werden kann, indem man mit der Handy-Kamera das Symbol abfotografiert.

http://at.avm.de/

 

MC332dn, der preiswerte Alles-Drucker von OKI

Medienunabhänger LED-Printer mit Profi-Features

Eigentlich reicht ein billiger Tintenstrahler für den Hausgebrauch ja völlig aus. Wie so oft im Leben ist jedoch das Bessere der Feind des Guten – seit ich über einen längeren Zeitraum hinweg einen LED-Drucker testen durfte, weiß ich es zu schätzen, nicht mehr überlegen zu müssen, ob das Papier, auf dem ich gerade drucken möchte, auch wirklich für den Printer geeignet ist. Immerhin warnen die meisten Hersteller eindringlich, dass bei Verwendung eines unpassenden Druckmediums das Gerät zu Schaden kommen kann, und alle Garantieansprüche erlöschen. Nicht so bei einem LED-Drucker: Damit kann so gut wie alles, was in den Printer hinein passt, auch bedruckt werden, sei es ein ökologisch verträgliches Recycling-Papier oder ein dünner Karton.

Sowohl das Druckwerk wie auch der Scanner-Teil des OKI MC332dn werden professionellen Ansprüchen gerecht. (c) 2014 Uwe Fischer

Sowohl das Druckwerk wie auch der Scanner-Teil des OKI MC332dn werden professionellen Ansprüchen gerecht.
(c) 2014 Uwe Fischer

Der OKI MC332dn ist das Einstiegsmodell unter den LED-basierenden Multifunktionsdruckern und, dank seines für ein derartigen System niedrigen Preises von weniger als 350 Euro, sowohl für kleine Unternehmen, wie auch für den Privateinsatz geeignet. Via Ethernet wird er in das Heim- oder Firmennetzwerk eingebunden und kann so von mehreren Arbeitsplätzen aus angesprochen werden. Im Normalfall kann jeder Benutzer von seinem PC aus nach Belieben scannen und drucken, bei Bedarf kann aber auch eine User-Verwaltung eingerichtet werden, um später nachvollziehen zu können, wer wann wieviel gedruckt hat.

Bis das Gerät allerdings tatsächlich so weit einsatzbereit ist, dass man alle Features nutzen kann, ist einiges an Konfigurations-Arbeit erforderlich. So verfügt der MC332dn über die Möglichkeit, Dokumente einzuscannen und gleich direkt vom Druckerpanel aus ohne den Umweg über einen PC als E-Mail an eine vordefinierte Adresse zu verschicken – eine sehr praktische Funktion, für die allerdings erst zahlreiche Voreinstellungen notwendig sind. Ein Laie könnte davon leicht überfordert sein, weshalb es ratsam ist, zur Erstinstallation des Gerätes einen Helfer mit zumindest grundlegenden Kenntnissen der Netzwerktechnik zur Seite zu haben. Ist die Konfiguration aber erst einmal abgeschlossen, ist der LED-Multifuzzi ausgesprochen bequem und komfortabel zu bedienen.

Nichts für Anfänger: Die Konfiguration des MC332dn über das Webinterface erfordert einiges an technischem Wissen über Computer-Netzwerke.

Nichts für Anfänger: Die Konfiguration des MC332dn über das Webinterface erfordert einiges an technischem Wissen über Computer-Netzwerke.

Der MC332dn ist dann unter anderem imstande, beim Scannen einer Vorlage selbständig eine PDF-Datei zu erzeugen und diese an einen beliebigen PC im Netzwerk zu schicken – man braucht am Druckerdisplay nur den Namen des entsprechenden Rechners (auf dem unter Windows die zugehörige Software „ActKey“ installiert sein muss) auszuwählen, und die Datei landet entweder in einem vordefinierten Ordner auf diesem PC, oder es wird automatisch ein Programm zur Weiterbearbeitung des Dokumentes gestartet. Um welches Programm es sich dabei handelt, hängt davon ab, welches Standardprogramm unter Windows dem jeweiligen Datei-Format zugeordnet wurde. So kann beim Scannen ins PDF-Format beispielsweise der Adobe Reader, das professionelle PDF-Bearbeitungsprogramm Acrobat, oder ein entsprechendes Open Source-Tool gestartet werden – das Programm, das bei einem Doppelklick auf das Icon einer PDF-Datei hochfährt, wird auch von ActKey gestartet. Neben PDF unterstützt der MC332dn auch diverse Grafikformate wie JPG, BMP, TIFF und andere.

In die Gegenrichtung kann der Scanner auch aus einer beliebigen PC-Applikation heraus angesprochen werden, wobei zur Kommunikation mit dem MC332dn der weit verbreitete TWAIN-Standard genutzt wird.

Auch beim Drucken hat der MC332dn einige interessante Features zu bieten. So können Ausdrucke mit einem frei definierbaren Wasserzeichen versehen werden, und mit Hilfe der so genannten „Overlay-Funktion“ kann auch jede Seite (oder auch nur die erste, ganz, wie man will) direkt während der Ausgabe mit Briefkopf, Logo o.ä. bedruckt werden. Wenn die so genannten „Schablonen“ erst einmal eingerichtet sind, bedarf es nur noch weniger Mausklicks, um die verschiedenen Elemente ein- oder auszuschalten, oder auch zu kombinieren.

Bis es so weit ist, ist allerdings eine ziemlich mühsame Vorarbeit angesagt: Die Schablone, die später um das normale Dokument herum gedruckt werden soll, muss mit einem Programm wie etwa Word erstellt werden, dann muss die Druckausgabe in eine Datei umgeleitet werden – auf diese Weise entsteht ein PRN-File, das anschließend mit einem Software-Tool namens „Storage  Device Manager“ in eine Projekt-Datei importiert werden muss. Aus dieser Projekt-Datei wird dann wiederum ein Binärcode erstellt, der in den Flash-Speicher des Druckers hochgeladen wird. Dabei sind auch noch ID-Nummern zu vergeben und zu merken, um die verschiedenen Schablonen später aus dem Druckertreiber heraus auch wieder aufrufen zu können. Im Zeitalter von Drag-and-Drop eine etwas befremdend bis antiquiert anmutende Vorgangsweise – was aber auch nicht weiter verwundert, wenn man bedenkt, dass die Software aus dem Jahr 2006 stammt.

Sehr modern hingegen ist die Anbindung des MC332dn an die Cloud: So kann direkt am Druckerpanel das Gerät für Goggle Cloud Printing konfiguriert werden, so dass man später von praktisch jedem beliebigen Punkt der Welt aus Dokumente von seinem Smartphone, Tablet oder Laptop direkt an den Drucker zuhause schicken kann.

Die Einstellungen für Google Cloud Printing können direkt am MC332dn vorgenommen werden.

Die Einstellungen für Google Cloud Printing können direkt am MC332dn vorgenommen werden.

Was mich aber wirklich am meisten begeistert, ist die bereits am Anfang erwähnte Flexibilität, was die verwendbaren Druckmedien anbelangt. Jetzt in der Vorweihnachtszeit lassen sich damit wunderschöne, ganz persönliche Glückwunschkarten gestalten, Bastelvorlagen lassen sich direkt auf einen Karton drucken, und sogar Fotobücher können in einer durchaus ansehnlichen Qualität selbst erstellt werden. Spezialpapier kann über das Mehrzweckfach zugeführt werden, für das Standardpapier ist eine 250 Blatt fassendes Papierlade vorhanden.

Bei der Verwendung im Alltag erweist sich die Duplex-Einheit für beidseitiges Drucken, die bei dem MC332dn zur Serienausstattung gehört, als ausgesprochen praktisch. An dieser Stelle ein Lob für den Umweltgedanken: Im Druckertreiber ist der Duplex-Druck standardmäßig aktiviert, wer das Papier wirklich nur auf einer Seite bedrucken will, muss dies dezidiert einstellen.

www.oki.at

LTE mit Fritzbox: Highspeed-Surfen ohne Auffangnetz

Die Wahl der Qual: Spannende Features oder stabiles Netz?

Mit den von den Mobilfunkern angebotenen Routern kann man sein Heimnetzwerk, oder auch ein kleines Firmennetz, zwar einigermaßen flott und stabil kabellos mit dem Internet verbinden, auf Komfortfunktionen wie etwa Home Automation oder die Einbindung einer Telefon-Nebenstellenanlage muss man allerdings verzichten. Die LTE-tauglichen Fritzboxen des deutschen Herstellers AVM bieten dem Benutzer dagegen jeden Luxus, den er sich nur vorstellen kann – doch das geht auf Kosten der Stabilität.

Mit der Fritzbox ist der Internet-Zugang via LTE  ausgesprochen komfortabel - wenn das Signal einmal schwach wird, bricht das Netz gleich komplett zusammen.

Mit der Fritzbox ist der Internet-Zugang via LTE ausgesprochen komfortabel – wenn das Signal allerdings einmal etwas schwächer wird, bricht das Netz gleich komplett zusammen.

In Regionen wie dem Marchfeld ist der Internet-Zugang über ein Mobilfunknetz oftmals die einzige Möglichkeit, mit einer vernünftigen Performance im Web zu surfen und die vielen tollen Multimediafunktionen vom Streaming bis zur hochauflösenden Videokonferenz, die für Stadtbewohner schon lange Selbstverständlichkeit sind, auch zu nutzen. Die maximal 5 Megabit pro Sekunde, die hier im Festnetz verfügbar sind, sind dafür viel zu schwach. Mit HSPA+ kommt man dagegen auf rund 25 Mbit/s, und mit LTE sogar auf 60 bis 70 – und das sind keine Marketingangaben des Mobilfunkers, sondern die tatsächlichen Werte, die ich mit meinem Internetzugang über Drei erreiche. Es sei denn, ein paar andere Bewohner unserer Ortschaft fallen zeitgleich in ein Download-Fieber, dann kann die Performance schon einmal merklich einbrechen, aber das liegt eben in der Natur der Technik.

Das Netz von Drei, über das ich LTE beziehe, überprüft kontinuierlich die Verbindungsqualität zwischen dem Sendemasten und den Endgeräten. Wird das Signal aus irgendeinem Grund so schwach, dass kein kontinuierlicher Datentransfer mehr gewährleistet ist, wird automatisch von LTE auf HSPA zurück geschaltet – für die Huawei-Router, die Drei standardmäßig zu seinen mobilen Internet-Zugängen ausliefert, ist das kein Problem, die Geräte schalten selbständig in den entsprechenden Modus um, ohne dass die Verbindung unterbrochen wird. Das wäre alles schön und fein, wenn die Geräte dem Benutzer etwas mehr Komfort bieten würden. Da die Router vom Benutzer selbst nur sehr rudimentär konfiguriert werden können, ist es beispielsweise so gut wie unmöglich, mit dem Huawei-Router eine Heizungs- oder Lichtsteuerung via Internet einzurichten, oder einen von außen zugänglichen Media-Server zu installieren.

Die Fritzbox 6840 LTE von AVM dagegen kann das alles, und noch viel mehr, ist ausgesprochen benutzerfreundlich, und bietet jede Menge Erweiterungsmöglichkeiten von der DECT-Nebenstellenanlage bis zur Funksteckdose – aber sie beherrscht ausschließlich LTE. Wenn das Mobilfunknetz selbst auf HSPA oder gar auf EDGE zurückschaltet, findet die Fritzbox kein Signal mehr – die Internetverbindung bricht zusammen, und es kann mehrere Minuten dauern, bis sie wieder aufgebaut ist, um, wenn man großes Pech hat, sofort wieder zusammenzubrechen. Bei meinen ersten Tests, bei denen das Netz mehrmals am Tag zu völlig unvorhersehbaren Zeitpunkten komplett ausfiel, war ich deshalb der Verzweiflung nahe und habe schon ernsthaft in Erwägung gezogen, reumütig wieder meinen alten Huawei-Router auszugraben, zumal mir bis zu diesem Zeitpunkt ja der Grund für die dauernden Verbindungsabbrüche nicht klar war.

Um LTE mit einer Fritzbox sinnvoll du sicher nutzen zu können, ist der Anschluss einer externen Antenne ratsam. (c) 2014 Uwe Fischer

Um LTE mit einer Fritzbox sinnvoll du sicher nutzen zu können, ist der Anschluss einer externen Antenne ratsam. (c) 2014 Uwe Fischer

Dann probierte ich es mit einer externen Antenne, die ich außen an der Hausfassade montierte und genau in Richtung des Sendemasten ausrichtete. Das Signal wurde damit um etwa 8 dBm verbessert – und seit nunmehr vier Tagen hatte ich keinen einzigen Ausfall mehr, abgesehen von der planmäßigen, providerseitigen Unterbrechung alle 24 Stunden, bei der dann jeweils eine neue IP-Adresse vergeben wird.

Mein Fazit: Will man LTE mit einer Fritzbox nutzen, sollte man auf jeden Fall eine externe Antenne einsetzen, um das Netz gar nicht erst in Versuchung zu führen, auf einen anderen Übertragungsmodus umzuschalten. Ach ja, und ganz wichtig: Achten Sie darauf, dass sowohl die Box, wie auch die Antenne den in Ihrer Region verfügbaren Frequenzbereich unterstützen! Im Großraum Wien etwa funkt Drei im 1800 MHz-Band, das in Deutschland eine eher untergeordnete Rolle spielt. Rein für den deutschen Markt konzipierte Router funktionieren bei uns entweder gar nicht, oder die Performance passt nicht – es muss auf jeden Fall eine internationale Version sein! Leider ist die Firmware 5.51 der internationalen Fritzbox 6840 LTE noch bei weitem nicht so ausgereift wie die für den deutschen Heimmarkt vorgesehene Version 6.20, aber die scheinbare Benachteiligung der aus deutscher Sicht ausländischen Kunden ist ein altbekanntes Problem, an dem sich wohl nicht so schnell etwas ändern wird – immerhin müssen die deutschen Modelle nur an die Eigenheiten von drei Mobilfunknetzen angepasst werden, während sich auf dem internationalen Markt mindestens zehnmal so viele Netzbetreiber tummeln, die trotz angeblicher Standards allesamt ihre eigenen Süppchen kochen, und dabei jeder ein bisschen anders würzt…

http://www.drei.at

http://www.avm.de

 

 

Surface Pro 3: Ein Tablet für alle Fälle

Das neue Microsoft-Tablet als PC-Ersatz

Tablets gibt es heute schon um weniger als 100 Euro, der neue Surface Pro 3 hingegen kostet, je nach Ausstattung, mehr als einen Tausender. Was ist es, das dieses Gerät zehnmal so teuer macht als seine Mitbewerber?

Der Surface 3 ist ein Universal-Tablet, das sowohl im Business-Alltag, wie auch daheim bestehen kann... Hier zum Beispiel als intelligente Maltafel für meine kleine Nachwuchs-Testerin. (c) 2014 Anni Chen-Fischer

Der Surface Pro 3 ist ein Universal-Tablet, das sowohl im Business-Alltag, wie auch daheim bestehen kann… Hier zum Beispiel als intelligente Maltafel für meine kleine Nachwuchs-Testerin. (c) 2014 Anni Chen-Fischer

Eigentlich sind der Surface und die Billig-Tablets überhaupt nicht vergleichbar. Das einzige, was sie gemeinsam haben, ist der Formfaktor, das heißt, man kann das Gerät flach vor sich auf den Tisch legen und mit dem Finger oder einem Stift darauf herumtippen. Während das Gros der Tablets, die derzeit auf dem Markt sind, unter dem ursprünglich für Handys entwickelten Betriebssystem Android läuft, arbeitet im Surface 3 ein vollwertiges Windows 8.1 – und das macht das Gerät zu einem „richtigen“ Computer, wie wir ihn von einem typischen Arbeitsplatz her gewohnt sind. Dementsprechend lassen sich auch alle Programme, die auf einem normalen PC laufen, auf dem Microsoft-Tablet installieren. Das betrifft sowohl die „Apps“, die für die neue Benutzeroberfläche „ModernUI“ entwickelt wurde, wie auch herkömmliche Anwendungen, die, wie man es seit Jahren gewohnt ist, in den Windows-Desktop eingebunden werden.

Der Surface Pro 3 ist also ein ganz normaler Computer, nur, dass statt einer Tastatur ein Touchscreen zum Einsatz kommt. Wobei, „statt“ ist vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck… Microsoft bietet zu dem Tablet nämlich auch eine Tastatur an, die per Magnet an das Tablet angeheftet wird, und die den Surface dann in einen richtigen Laptop verwandelt. Bei der Vorgängerversion war dies noch eine ziemlich wackelige Angelegenheit, bei dem jüngsten Modell haften die Magnete jedoch so stark, dass man den Computer auch tatsächlich auf dem Schoß oder in einer beliebigen Lümmelstellung auf der Couch verwenden kann.

Dank der starken Magnethalterung bleibt die Tastatur auch auf einer eher unstabilen Unterlage fest mit dem Display verbunden. (c) 2014 Uwe Fischer

Dank der starken Magnethalterung bleibt die Tastatur auch auf einer eher unstabilen Unterlage fest mit dem Display verbunden. (c) 2014 Uwe Fischer

Ein besonderes Highlight, das den Surface Pro 3 von anderen Convertibles – so nennt man die Zwitter aus Tablet und Laptops im Fachjargon – unterscheidet, ist der mit einem echten Digitizer ausgestattete Bildschirm. Das Gerät kann daher sowohl mit dem Finger, wie auch mit dem mitgelieferte Bluetooth-Stift bedient werden. Entgegen anderslautenden Gerüchten kann dieser Stift sowohl für die normalen Touchscreen-Funktionen, wie auch zum Schreiben und Zeichnen auf dem Bildschirm benutzt werden – ich habe es selbst ausprobiert. Der Stift erlaubt es, schnell und präzise ausgesprochen feine Linien zu ziehen, wodurch er auch für handschriftliche Notizen prädestiniert ist. Die Bildschirmauflösung beträgt 2160 mal 1440 Pixel. Für einen 12-Zoll-Bildschirm bedeutet das eine extrem hohe Schärfe, wenn eine Applikation jedoch keine Veränderung der Schriftgröße erlaubt, sind die Buchstaben sehr klein und eine echte Herausforderung für die Augen.

Wie ein normaler Laptop ist auch der Surface Pro 3 in unterschiedlichen Ausstattungen zu haben. Das Testgerät, das mir zur Verfügung stand, war mit einem Intel Core i5-Prozessor, vier Gigabyte Arbeitsspeicher, und einer 128 Gigabyte großen Solid State Disk ausgestattet – letzteres ist bei einem Tablet besonders wichtig, da sie im Gegensatz zu einer klassischen Festplatte ohne bewegliche Teile auskommt, und somit auch in der schrägsten Schräglage keinen Schaden erleidet. Auf Geizhals.at wird das Gerät in der vorliegenden Konfiguration inklusive der Tastatur, die auch gleich als Schutz-Cover für das Display fungiert, ab 1105 Euro angeboten (Stand vom 9. 9. 2014), mit 256 GB SSD und acht Gigabyte Arbeitsspeicher ist er ab 1378 Euro zu finden.

Das Gerät ist sowohl für den Business-Einsatz, wie auch für den Privatgebrauch geeignet. So hatte meine kleine, dreijährige Tochter eine Riesenfreude daran, mit virtuellen Fingerfarben auf dem Tablet zu malen – das Feeling war für sie offenbar so realistisch, dass sie nach Vollendung ihres Werkes ganz erstaunt war, dass die Finger noch immer ganz sauber waren. Trotzdem, für einen reinen Heimcomputer ohne steuerliche Absetzmöglichkeiten ist der Surface Pro 3 für meinen Geschmack zu teuer. Wenn man hingegen ein mobiles Arbeitsgerät sucht, das man immer bei sich tragen kann (das Gerät wiegt weniger als ein Kilo, und der Akku soll auch einen Arbeitstag durchhalten), und das nach Feierabend dann als Surfbrett, Spielcomputer oder Videoplayer dienen soll, verdient es der Surface Pro 3 durchaus, in Erwägung gezogen zu werden.

http://www.microsoft.com/surface/de-de/products/surface-pro-3

 

 

Kobo Aura: Mein Einstieg in das digitale Lese-Zeitalter

Was mich veranlasste, mir einen eBook-Reader anzuschaffen

Als ich vor etlichen Jahren den allerersten eBook-Reader in den Händen hielt, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen: Das Umblättern dauerte jedesmal eine halbe Ewigkeit, das Gerät beherrschte keine Umlaute, und sobald es etwas dunkler im Raum wurde, wurde das Lesen auf dem elektronischen Papier zu einer Tortur für die Augen. Umso größer und freudiger war die Überraschung, als ich kürzlich den neuen Kobo Aura in Betrieb nahm: All die Kinderkrankheiten von damals waren behoben, man kann auf dem Gerät bei praktisch jedem Licht zügig und entspannt eine Seite nach der anderen verschlingen, fast so, als hätte man ein „richtiges“ Buch vor sich.

Der Kobo Aura erwies sich wegen seines geringen Gewichtes und des in allen Lichtsituationen hervorragenden Displays für mich als idealer Reisebegleiter. (c) 2014 Uwe Fischer

Der Kobo Aura erwies sich wegen seines geringen Gewichtes und des in allen Lichtsituationen hervorragenden Displays für mich als idealer Reisebegleiter. (c) 2014 Uwe Fischer

Die Entscheidung, vom klassischen Papier auf ein eBook umzusteigen, war keine leichte. Die Haptik und der Geruch eines echten Buches sind noch immer etwas einzigartiges, mit der er keine Elektronik der Welt aufnehmen kann. Dass ich es letztendlich doch wieder zu einem eBook-Reader griff, war dem Cliff-Hanger einer Thriller-Serie zu verdanken: Ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte weiterging, der nächste Band war aber nur als Hard Cover-Ausgabe verfügbar, auf das Taschenbuch hätte ich ein Jahr warten müssen. Wer aber hauptsächlich im Zug oder in der S-Bahn Zeit zum Lesen findet, weiß, wie unpraktisch so ein fest gebundenes Buch ist. Selbst im Bett vor dem Einschlafen ist der harte Einband alles andere als vorteilhaft, weshalb sich geschätzte 99 Prozent meiner Bibliothek eben aus Taschenbüchern zusammensetzt.

Nun ja, als Taschenbuch gab es besagte Story noch nicht, das Hard Cover war für mich indiskutabel, aber das gab es ja noch eine dritte Option: Den Download als eBook. Schnell war das Buch heruntergeladen, genau so schnell eine entsprechende Lese-Software auf meinem Smartphone installiert, sodass ich auf meiner nächsten Fahrt nach Wien endlich die spannende Geschichte weiterlesen konnte. Nur… ein Handy-Display ist ziemlich klein, und der Akku ist bei einem modernen Smartphone bekanntermaßen schneller leer, als man schauen kann, sodass ich mich nach einem echten eBook-Reader umschaute.

Da ich mich nicht gerne an nur einen Content-Anbieter binde, suchte ich nach einem Gerät, das möglichst viele unterschiedliche Datenformate beherrscht, und kam so zu Kobo, der Hausmarke des japanischen eCommerce-Konzerns Rakuten. Neben dem firmeneigenen Format können die eBook-Reader der Marke Kobo auch Bücher, die im epub-Standard gespeichert wurden, darstellen, und sogar das proprietäre mobi-Format von Amazon stellt für das Lesegerät theoretisch kein Problem dar. Theoretisch deshalb, weil zwar das Datenformat als solches, nicht aber der Kopierschutz von Amazon unterstützt wird. Es gibt zwar Tools, um diesen zu entfernen, aber das ist eine ganz andere Geschichte… Da die meisten Bücher auch in anderen Stores angeboten werden, wo sie mit Adobes Digital Rights Management versehen sind, und der Kobo damit umgehen kann, ist diese Schwachstelle zumindest für mich nur bedingt relevant.

In diversen Internet-Foren beschweren sich einige Benutzer, dass eine Zwangs-Registrierung erforderlich ist, um den Kobo in Betrieb zu nehmen. Und es stimmt, es ist etwas lästig, dass man den eBook-Reader nicht einfach auspacken und dann sofort benutzen kann, aber da vor der ersten Inbetriebnahme ja ohnehin auch der Akku erst einmal aufgeladen werden muss, sehe ich darin auch keine allzu große Einschränkung. Natürlich, in einem Fall könnte es unangenehm sein, wenn nämlich irgendwo im Ausland, wo kein Internet zur Neu-Aktivierung des Geräts zur Verfügung steht, der Reader einen Absturz hinlegen würde, aber das ist reine Theorie, denn seit ich das Teil nutze, ist es kein einziges Mal abgestürzt.

Die Kobo-Produktfamilie umfasst mehrere Mitglieder, ich habe mich für den Kobo Aura entschieden, weil dieser mit nur 174 Gramm relativ leicht ist, aber trotzdem mit Touchscreen, und vor allem einer einschaltbaren Hintergrundbeleuchtung ausgestattet ist. Der 6 Zoll-Bildschirm arbeitet mit der so genannten Pearl-E-Ink-Clarity Technologie, das heißt, das Display verbraucht nur beim Umblättern Strom. Von der Auflösung her kommt der Reader auf 1024 mal 758 Bildpunkten bei 16 Graustufen, was für normale Bücher völlig reicht. Zwar beherrscht das Gerät auch die Dateiformate CBR und CBZ zur Darstellung von Comics, ohne Farbe macht dies allerdings nur wenig Freude. Auch der PDF-Reader erscheint nur als Draufgabe, quasi „damit das Gerät auch das kann“, wirklich optimal ist die Darstellung hier jedoch auch nicht, zumal auch nur rudimentäre PDF-Funktionen unterstützt werden. Aber immerhin, für den Notfall, um etwa eine Gebrauchsanweisung oder Reparaturanleitung für irgendein Gerät in den Urlaub mitnehmen zu können, reicht es allemale aus.

Der Kobo Aura ist mit vier Gigabyte internem Arbeitsspeicher ausgestattet, es ist aber auch noch ein Slot für eine microSD-Karte mit bis zu 32 GB Fassungsvermögen vorhanden. Mehr, als ich vermutlich in meinem ganzen Leben benötigen werde… denke ich halt einmal… Die Bücher, die ich mir bisher heruntergeladen habe, sind im Schnitt 1,5 Megabyte groß, das heißt, allein in den internen Speicher passen mehr als 2500 Bücher, mit Speicherkarte sind es bis zu 24.000! Der Zugang zum Internet erfolgt entweder über das eingebaute WLAN-Modul, oder über einen via USB angeschlossenen PC. Der Preis liegt bei etwa 120 Euro.

http://www.kobo.com

 

 

Thermacell: Ohne Gelsenstiche in die Au

Mobiler Gelsenstecker für ungetrübte Freude beim Wandern und beim Grillen

Wenn man am Rande der March-Thaya-Auen wohnt, gehören spannende Naturbeobachtungen beinahe zum Alltag. Leider ist jeder Ausflug mit Dutzenden Gelsenstichen verbunden, und über die diversen Sprays, die vor Insektenstichen schützen sollen, scheinen sich die kleinen Biester nur ins Fäustchen zu lachen. Als ich das erste Mal von Thermacell hörte, erwartete ich mir auch davon keinen allzu gravierenden Erfolg, aber als Technik-Freak will man nun einmal keine Chance, ein neues, technisches Gerät in der Praxis zu testen, an sich vorbeigehen lassen. Und zu meinem Erstaunen wirkte es tatsächlich – ich überstand einen Abend im Freien ohne einen einzigen Gelsendippel!

Das Thermacell MR-GJ kann einfach am Rucksack befestigt werden und schützt seinen Träger zuverlässig vor Gelsenstichen. (c) 2014 Uwe Fischer

Das Thermacell MR-GJ kann einfach am Rucksack befestigt werden und schützt seinen Träger zuverlässig vor Gelsenstichen. (c) 2014 Uwe Fischer

Das Gerät mit der Bezeichnung Thermacell MR-GJ, das mir zum Testen von der auf Jagdzubehör und Outdoor-Equipment spezialisierten Firma Kettner zur Verfügung gestellt wurde, wird als „Gelsenstecker für draußen“ vermarktet, und kann mit dem zugehörigen Holster einfach am Rucksack oder einer Tasche, oder allenfalls auch am Gürtel befestigt werden. Dabei schafft es laut Hersteller eine etwa 21 Quadratmeter große gelsenfreie Zone. Laut Gebrauchsanweisung sollte das Gerät zwar nur in völlig gerade liegender Position verwendet werden, wie mir auf meine skeptische Nachfrage – „Wozu gibt es dann ein Holster, in dem es aufrecht steht, und wie soll man überhaupt mit einem völlig ruhig und gerade liegenden Teil durch Wiesen und Wälder wandern?“ – von Seiten Kettner bestätigt wurde, ist die Lage des Gerätes tatsächlich irrelevant, Hauptsache, das Gitter, aus dem der Abwehrstoff strömt, wird nicht verdeckt.

Wie  bei herkömmlichen Gelsensteckern muss auch hier ein mit entsprechenden chemischen Wirkstoffen präpariertes Plättchen in das Gerät eingelegt werden, allerdings wird dieses nicht mit Elektrizität, sondern mit Hilfe einer winzig kleinen Gasflamme erhitzt. Das Gas wird in kleinen Kartuschen geliefert, das Einsetzen derselben erfordert nur wenige Handgriffe. Angezündet wird die Flamme wie bei vielen Feuerzeugen mit Piezo-Elektrizität: Durch das Drücken eines Knopfes wird ein Funken erzeugt, der das Gas entzündet. Durch ein kleines Sichtfenster kann man erkennen, ob das Flämmchen tatsächlich brennt. Bei der neuesten Version von Thermacell wird die Gaszufuhr über einen Drehknopf ein- und ausgeschaltet, so dass man das Gerät nach dem Gebrauch sehr schnell wieder abdrehen kann.

Als Wirkstoff kommt eine synthetische Substanz namens D-Trans-Allethrin zum Einsatz, die dem natürlichen Insektizid Pyrethrin nachempfunden ist. Gegen Gelsen schützt es perfekt, leider – und das ist der einzige wirklich große Nachteil an diesem System – ist es auch für Bienen giftig, sodass man sich mit eingeschaltetem Gerät tunlichst von Bienenstöcken oder Insektenhotels und bunten Blumenwiesen fernhalten sollte. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist es auch wichtig, das Thermacell MR-GJ im Ernstfall sehr schnell abdrehen zu können. Aufpassen sollte man übrigens auch, dass die Plättchen nicht ins Wasser fallen, denn der Wirkstoff soll auch für Fische ziemlich schädlich sein.

Eine Gaskartusche reicht bis zu zwölf Stunden, ein Wirkstoffplättchen hält bis zu vier Stunden. Dabei müssen weder die Kartusche, noch das Plättchen in einem Durchgang aufgebraucht werden – ist der Ausflug vorüber, schaltet man das Gerät einfach ab, und das nächste Mal wieder ein. Wenn das Flämmchen sich dann nicht mehr entzünden lässt, wird eine neue Kartusche eingelegt, wobei eine Nachfüllpackung mit vier Kartuschen und 12 Plättchen für insgesamt 48 Stunden Schutz knapp 30 Euro kostet. Das Thermacell MR-GJ selbst schlägt übrigens mit einem Listenpreis von 35,99 Euro zu Buche, der dazu passende Holster kostet knapp 14 Euro.

Thermacell ist nicht nur für Abenteurer interessant, auch bei einer Grillparty im eigenen Garten oder auf der Terrasse kann es für entspannte Stunden sorgen. Ich selbst habe es auch beim Renovieren einer Gartenhütte, in der es normalerweise nur so von Gelsen wimmelt, eingesetzt, und bin unversehrt davongekommen. Es ist ein wirklich praktisches Gerät, einfach zu handhaben und auch sehr wirksam, aber eben mit dem Wermutstropfen, dass es auch auf andere Insekten, die es nicht auf mein Blut abgesehen haben, und denen ich eigentlich eine friedliche Koexistenz gönne, negative Auswirkungen hat.

http://www.thermacell.at

http://www.kettner.com