Auch Song Contest App verschickt nur SMS

Tolle Handy-App für ESC-Fans, aber gratis ist das Voting damit nicht

Seit Sonntag Abend ist ganz Österreich im Song Contest-Fieber – Dienstag und Donnerstag finden die Vorausscheidungen statt, am Samstag geht schließlich in Wien das große Finale des 60. Eurovision Song Contests über die Bühne. Und gerade noch rechtzeitig wurde die neue Version der Song Contest App fertig, mit der Smartphone-User jede Menge Zusatzinformationen rund um den Mega-Event abrufen, und am Abend der Entscheidung auch gleich ihre Stimme für ihr Lieblingslied abgeben können.

Die Song Contest App besticht durch zahlreiche Hintergrundinformationen zum Song Contest und seinen Teilnehmern.

Die Song Contest App besticht durch zahlreiche Hintergrundinformationen zum Song Contest und seinen Teilnehmern.

Wer hofft, auf diese Weise aktiv mitmachen zu können, ohne dafür zur Kasse geben zu werden, wird leider enttäuscht: Das Voting erfolgt, wie auch schon in den Jahren zuvor, über kostenpflichtige Mehrwert-SMS, und auch die App macht nichts anderes, als eine genau solche SMS im Hintergrund zu verschicken. Zwar wäre es aus technischer Sicht ein Einfaches, die Daten direkt über das Internet zu übertragen, doch gehört das kostenpflichtige Abstimmen nun einmal zum Geschäftsmodell der diversen Fernsehshows, die Millionenbeträge, die hier generiert werden, will sich natürlich keiner entgehen lassen.

Bei den Bewertungen im Google Play Store hat dieses Konzept der App etliche negative Kritiken eingebracht, die meiner Ansicht nach allerdings nicht gerechtfertigt sind. Denn echten Song Contest Fans hat das Programm doch sehr viel zu bieten. So verwandelt es während der Show selbst das Handy (oder ein Tablet) in einen „Second Screen“, einen zweiten Bildschirm, über den man, während auf dem großen Fernseher der eigentliche Contest läuft, jede Menge Zusatzinformationen zu den einzelnen Songs und deren Interpreten abrufen kann. So kann man auf dem mobilen Gerät auch die Lyrics der einzelnen Titel mitlesen, und hat, sollte ein Song ausnahmsweise nicht auf Englisch gesungen werden (zu meinem Bedauern sind die Teilnehmer nicht mehr verpflichtet, in ihren jeweiligen Landessprachen zu singen, was dem Contest viel von seinem internationalen Flair genommen hat), auch gleich eine englischsprachige Übersetzung des Liedertextes zur Hand. Auch statistische Daten zu den jeweiligen Ländern sind in der App zu finden, sowie Reminder, die den Benutzer auf Wunsch an die Fernsehübertragungen erinnert, und über die man gleich seine persönlichen Favoriten für das Voting markieren kann.

Schon jetzt können die Videoclips der einzelnen Titel über die App auf dem Smartphone abgespielt werden, um sich auf den Wettbewerb selbst einzustimmen, und wenn ein Song ganz besonders gefällt, kann er auch gleich über den App-Store der jeweiligen Plattform gekauft werden. Auch Karaoke-Versionen zum Mitsingen werden hier zum Kauf angeboten.

Dass man direkt aus der App heraus ein Selfie mit eingeblendetem Song Contest-Logo schießen und versenden kann, fällt für mich allerdings in die Kategorie der eher sinnfreien Extras, so wie auch der „Matchmaker“, der im Stil der momentan so beliebten Facebook-Tests anhand von ein paar Multiple Choice-Fragen eruiert, in welches Song Contest-Jahrzehnt man am besten passt.

Die App ist für Android, iOS und Windows verfügbar, und läuft auf Microsofts Cloud-Plattform Azure. Lukas Keller, Mitglied der Geschäftsführung von Microsoft Österreich und Leiter der Entwickler- und Plattformgruppe, rechnet damit, dass während des Song Contests rund eine halbe Millionen Benutzer gleichzeitig über diese App auf das Datenmaterial in der Cloud zugreifen werden, ist aber zuversichtlich, dass die IT-Infrastruktur diesem Ansturm standhalten wird.

Für die Auswertung der Votings ist die „Pan European Response Plattform“ PERP von digame mobile verantwortlich. Auf ihr laufen Anrufe und Premium-SMS von 150 verschiedenen Telekommunikationsanbietern aus 43 Ländern zusammen – es wird erwartet, dass mehr als 100 Millionen Zuschauer ihre Stimme abgeben werden. Für die Betreiber von PERP ist diese Herausforderung allerdings nichts außergewöhnliches mehr: digame arbeitet schon seit Jahren erfolgreich mit der European Broadcasting Union EBU zusammen, und hat für das Song Contest Voting nach eigenen Angaben bereits einen Exklusivvertrag bis zum Jahr 2018 in der Tasche.

http://songcontest.orf.at

http://www.microsoft.at

http://www.digame.de

 

 

 

Online-Shopping erfolgt ganz nebenbei

Beim Fernsehen wird gerne im Internet eingekauft

Um zu erfahren, dass der Hauptgrund für Online-Shopping die Unabhängigkeit von Ladenöffnungszeiten ist, dafür hätte es für mich keiner eigenen Studie bedurft, das flüsterte mir schon der Hausverstand ins Ohr. Was mich bei der Präsentation des „Shopper-Reports 2015“, einer aktuellen Untersuchung von Marketagent und Herold Business Data, schon mehr aufhorchen ließ, war die Tatsache, dass der Einkauf via Internet offenbar bei immer mehr Personen ganz nebenbei abläuft: Jeder Dritte sieht während des Shoppings fern, 20 Prozent der Befragten hören daneben Musik oder ein Hörbuch, und 13,9 Prozent erledigen ihre Online-Einkäufe sogar während des Essens.

Dabei scheinen Frauen ihrem Ruf, multitaskfähiger als Männer zu sein, auch hier gerecht zu werden: Während 38,3 Prozent der männlichen Befragten angaben, sich ausschließlich auf den Einkauf zu konzentrieren, waren es den Frauen nur 31,4 Prozent.

Die Vorteile des Online-Shoppings reichen von der Unabhängigkeit von Öffnungszeiten über die Möglichkeit, leichter Produkte und Preise unterschiedlicher Anbieter vergleichen zu können, bis hin zu Bewertungen und Kommentaren anderer Konsumenten, die unter Umständen gerade noch rechtzeitig einem Fehlkauf vorbeugen können. Und da spreche ich aus eigener Erfahrung: Mehr als nur einmal habe ich ein Produkt, das ich auf Grund eines Sonderangebots oder einer besonders gut gemachten Werbung schon fast gekauft hätte, im letzten Moment wieder zurück gelegt, nachdem ich mich im Internet über allfällige Schwachstellen und andere Probleme informiert hatte.

Infografik_Shopper_Report_Vor_Nachteile_03

Der größte Nachteil am Online-Shopping ist dagegen, dass man die Produkte nicht physisch vor sich hat, nicht anschauen und nicht angreifen kann, sondern sich auf verbale Beschreibungen und Fotos verlassen muss. Das meinten auch 55,3 Prozent der Teilnehmer an der Herold-Umfrage.

Und wie sieht es mit der Beratung in einem „richtigen“ Geschäft aus, die es beim Online-Shopping in dieser Form ja nicht gibt? Nun, hier gehen die Meinungen stark auseinander: 51,6 Prozent der Befragten sehen die persönliche Beratung durch einen Mitarbeiter als Vorteil des traditionellen Handels an, während 34,2 Prozent unfreundliche bzw. unmotivierte Verkäufer, und 23 Prozent aufdringliche Mitarbeiter als Nachteil des Einkaufs im Geschäft nannten.

Cyberport: Online und Offline unter einem Dach

Die Vorteile beider Einkaufswelten will – zumindest was technische Produkte betrifft – Cyberport in sich vereinen: Das deutsche Unternehmen betreibt neben dem Online-Geschäft auch mehrere Cyberport Stores, in denen Kunden die Produkte, die sie daheim im Internet gesehen haben, bei Bedarf auch live anschauen und dann gleich mitnehmen können, beziehungsweise sich mit noch allfälligen offenen Fragen auch an einen Mitarbeiter wenden können. In Deutschland gibt es bereits 13 solcher Niederlassungen, in Österreich kam zu dem bisherigen Store am Wiener Westbahnhof jetzt eine zweite Filiale im neuen Citygate-Einkaufszentrum in Wien-Floridsdorf hinzu. 3500 Produkte liegen hier auf Lager, wobei der Warentisch durch digitale Tablets noch weiter „verlängert“ wird: Die Kunden können einerseits im gesamten Online-Portfolio stöbern und Produkte, die nicht unmittelbar verfügbar sind, bestellen, andererseits aber auch ausführliche Datenblätter studieren, Testberichte und Kundenbewertungen lesen, und sich über mögliches Zubehör informieren.

Eyecatcher und freundlicher Kundenbetreuer in einem: Durch den neuen Cyperport Store im Wiener Citygate rollen Roboter mit eingebauten Tablets, über welche die Kunden diverse Zusatzinformationen zu den Produkten abfragen können. (c) 2015 Uwe Fischer

Eyecatcher und freundlicher Kundenbetreuer in einem: Durch den neuen Cyperport Store im Wiener Citygate rollen Roboter mit eingebauten Tablets, über welche die Kunden diverse Zusatzinformationen zu den Produkten abfragen können. (c) 2015 Uwe Fischer

 

www.ichbinderherold.at

www.marketagent.com

www.cyberport.at

 

 

 

 

Blu-Ray-Player machen den Fernseher smart

Media-Player und Online-Funktionen

Auch wenn der Fernseher nicht von Haus aus „smart“ ist, kann man ihn mit Hilfe eines modernen Blu-Ray-Players mit dem Internet verbinden, um beispielsweise Streaming-Dienste zu nutzen, ihn als Media-Player für die Wiedergabe von eigenen Fotos und Videos benutzen, oder diverse Apps auf dem Großbildschirm laufen lassen. Für den Herold-Blog haben wir eine ausführliche Story zu diesem Thema recherchiert…

herold-logo

http://www.herold.at/blog/technik/blu-ray-player-smart-4k/

Wenn uns die Technik zu Gombies macht

Philosophische Gedanken von der MIT-Konferenz

Mit der Erfindung des Taschenrechners haben wir sukzessive das Kopfrechnen verlernt – mir ist tatsächlich schon einmal ein Mädchen begegnet, das für eine Multiplikation mit 10 das Handy gezückt hat! Ich selbst, der früher einmal stolz auf seinen Orientierungssinn war und mit alten Landkarten und Auskünften von Einheimischen durch die Sahara gezogen ist, schalte wie selbstverständlich das Navi ein, wenn ich auch nur von Marchegg nach Wien fahre. Und es ist zu befürchten, dass sich dieser Zustand generell noch weiter verschlimmert. Dienste wie Google Now, die unseren Alltag analysieren und uns auf Schritt und Tritt mit wertvollen Tipps begleiten wollen, nehmen uns immer mehr Denkarbeit ab, sodass wir uns, wie es der Wissenschaftler John Henry Clippinger vom MIT Media Lab so treffend formulierte, zu „Gombies“ entwickeln, die früher oder später zu keinem eigenständigen Denken mehr imstande sein werden.

John Clippinger vom MIT präsentiert in Wien seine Vision der Gombies, die durch die Omnipräsenz des Internets eigenständiges Denken verlernt haben. (c) 2015 Uwe Fischer

John Henry Clippinger vom MIT präsentiert in Wien seine Vision der Gombies, die durch die Omnipräsenz des Internets eigenständiges Denken verlernt haben. (c) 2015 Uwe Fischer

Unter dem Motto „Mind, Machines, Management“ präsentierten Wissenschaftler vom weltbekannten Massachusetts Institute of Technologie, kurz MIT, auf der MIT Europe Conference 2015 in Wien ihre neuesten Forschungsergebnisse, wobei die Bereiche Robotik und Künstliche Intelligenz im Vordergrund der Vorträge standen. Dabei ging es weniger um die technischen Entwicklung an sich, als um philosophische Gedanken rund um die Technologie, sowie um die sozialen Veränderungen, die mit ihr einher gehen. So warf John Henry Clippinger unter anderem die Frage auf, wer eigentlich die Verantwortung trägt, wenn Maschinen imstande sind, selbständig Entscheidungen zu treffen und beispielsweise Verwaltungsaufgaben übernehmen.

Könnte eine künstliche Intelligenz uns besser regieren als menschliche Politiker? Wenn es rein um die Logik, Verteilung und Zuordnung von Ressourcen und das Abwägen wirtschaftlicher Entscheidungen geht, mit Sicherheit, davon bin ich überzeugt. Wenn es allerdings um Ethik und den menschlichen Faktor geht, sind mir doch ein paar parlamentarische Streithanseln, die zwar vielleicht an ihren eigenen Vorteil denken, aber damit durchaus menschliche Interessen vertreten, tausendmal lieber, als eine kalte, nüchterne Maschine, die vielleicht aus rein logischen Gründen irgendwann einmal anfängt, die Einwohnerzahl zu reduzieren…

Ok, das ist jetzt sehr Science Fiction, geb ich zu, aber kann man einer Maschine wirklich menschliche Ethik beibringen? In diesem Zusammenhang taucht immer wieder das Beispiel der selbstfahrenden Autos auf: Wenn durch irgendwelche äußeren Umstände ein Unfall unvermeidbar ist, welches Fahrzeug soll geopfert werden? Oder, noch krasser ausgedrückt, welcher Insasse darf am ehesten sterben? Wer hat das Recht, eine solche Entscheidung zu fällen?

Der MIT-Kongress hat für mich in Summe mehr Fragen aufgeworfen als Antworten gebracht, aber gerade das zeigt uns, wie sensibel das Thema der fortschreitenden Automatisierung angegangen werden muss, um unter Umständen katastrophalen Folgen rechtzeitig vorzubeugen.

Und dabei geht es nicht nur um globale Entwicklungen. Jeder einzelne von uns sollte es sich zu Herzen nehmen und noch hin und wieder selbst denken, als alle Fragen des Alltags automatisch an Google und Co. zu delegieren. Nicht nur, dass wir denkfaul werden und uns nach und nach tatsächlich in Clippingers „Gombies“ verwandeln, man sollte doch nie außer Acht lassen, dass einmal eine Zeit kommen könnte, in denen uns kein Internet zur Verfügung steht – das muss gar nichts Apokalyptisches sein, da reicht schon ein etwas längerer Stromausfall, oder eine Wanderung in eine Region, in der das Handynetz noch nicht so gut ausgebaut ist, und wir sind wieder auf unsere früher angelernten Fähigkeiten aus der Zeit vor dem Internet angewiesen.

http://ilp.mit.edu/conference.jsp?confid=97&tabname=overview

http://www.media.mit.edu/

 

Smart City Rheintal: Autos als Energiespeicher

Solarenergie auch bei Nacht nutzen

Sonnenenergie und Windkraft haben den Nachteil, dass der Strom nur dann fließt, wenn die Natur es so will. Um ein möglichst energieautarkes Ökosystem auf die Beine stellen, ist es notwendig, den umweltfreundlich gewonnenen Strom so zu speichern, dass er bei Bedarf auch mitten in der Nacht bei absoluter Windstille zur Verfügung steht. In der Smart City Rheintal haben die Illwerke VKW gemeinsam mit Bosch ein Verfahren entwickelt, bei dem Elektroautos als mobile Energiespeicher genutzt werden.

Mehr dazu können Sie in der Februar-Ausgabe des Fachmagazins „Österreichs Energie“ auf Seite 51 lesen…

http://oesterreichsenergie.at/medien/publikationen/die-hefte-als-elektronische-blaettermagazine.html

http://oesterreichsenergie.at/files/oesterreichsenergie.at/Fachmagazin%20Pdf/2015/FM_OE_0215.pdf

 

MIT Conference: Von Paket-Drohnen bis Freud 2.0

Minds, Machines and Management

Das Massachusetts Institute of Technology, kurz MIT, zählt zu den renommiertesten Forschungsinstituten der Welt. Virtual Reality und Nanotechnologie, um nur zwei Beispiele zu nennen, fanden hier ihren Ausgangspunkt. Was von der breiten Masse als Spinnerei oder Science Fiction abgetan wurde, wurde am MIT in die Realität umgesetzt und ist heute bereits fester Bestandteil unseres Alltags. Da viele Forschungsergebnisse nicht nur für das Institut selbst, sondern für die ganze Welt von immenser Bedeutung sind, und auch der Wirtschaft neue Impulse verleihen können, veranstaltet das MIT regelmäßig internationale Konferenzen, auf denen aktuelle und zukünftige Technologie-Trends der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Am 25. und 26. März des heurigen Jahres gastiert das MIT in Wien, das Motto der Konferenz lautet „Minds, Machines and Management“.

MIT Conference

Wie der Name der Veranstaltung schon erahnen lässt, stehen künstliche Intelligenz und Roboter im Mittelpunkt der Vortragsreihe – so wird beispielsweise der Robotik-Experte Nicholas Roy über die Entwicklung von fliegenden Drohnen  für einen voll automatisierten Paketversand inklusive der Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft sprechen. Der Informatiker Tomaso Poggio wiederum wird in seinem Vortrag aufzeigen, wie sich neue Erkenntnisse aus Neurologie und den Kognitionswissenschaften auf die Entwicklung lernfähiger, intelligenter Computersysteme auswirken.

Und es wäre nicht Wien, wenn nicht auch der gute alte Sigmund Freud zu Ehren käme: Unter dem Titel „Freud 2.0“ stellt Michael Schrage vom MIT Center for Digital Business das Konzept von Ego, Id und Superego dem Geschehen in sozialen Netzwerkwerken und digitalen Medien gegenüber und beschreibt eine Zukunft, in der ein „multiples Selbst“ die Bedeutung von Kreativität, Produktivität und Innovation auf globaler Ebene auf einen neuen Level heben wird.

Neben einem Dutzend hochkarätiger Vorträge bietet die MIT Conference auch Workshops und die Gelegenheit, die immer wichtig werdenden Beziehungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken, Ideen auszutauschen, und neue Kontakte zu knüpfen.

Die Konferenz findet in der Wirtschaftskammer Österreich in Wien statt. Die Teilnahme kostet 200 Euro plus Mehrwertsteuer, WKO-Mitglieder zahlen die Hälfte.

http://ilp.mit.edu/conference.jsp?confid=97

 

 

 

Selfies leichtgemacht

Fernauslöser für die Handy-Kamera

Die einen lieben sie, die anderen hassen sie, aber eines ist unumstritten: Selfies sind aus der heutigen Smartphone-Kultur nicht mehr wegzudenken.

Mit dem kleinen Fernauslöser werden Selfies im wahrsten Sinn des Wortes zum Kinderspiel. (c) 2015 Lilia Fischer

Mit dem kleinen Fernauslöser werden Selfies im wahrsten Sinn des Wortes zum Kinderspiel. (c) 2015 Lilia Fischer

Ein Problem bei den Selbstporträts via Handy ist allerdings das Auslösen. Meist erfordert es ohnehin schon ziemliche Verrenkungen, das Telefon in eine Position zu bringen, in der das gewünschte Motiv samt Fotograf optimal erfasst wird, und dann auch noch einen Finger so zu verdrehen, dass man damit den Auslöser erwischt, grenzt manchmal schon an Akrobatik. Und die Anstrengung spiegelt sich dann im Gesichtsausdruck des Selbstfotografierers wider.

Pearl brachte nun einen mit einem Endkundenpreis von 4,90 Euro ausgesprochen preiswerten Fernauslöser auf den Markt, der sich über Bluetooth mit einem Android-Handy oder einem iPhone verbinden lässt. Das Teil wiegt samt Batterie nicht einmal ein Deka, hat Größe und Format eines Schlüsselanhängers, und ist mit wenigen Fingertipps mit dem Telefon gekoppelt. Sodann reicht ein Druck auf den Knopf, um die Handy-Kamera auszulösen. Zumindest in der Theorie.

Klein und kompakt: Der HZ-2409 von Pearl. (c) 2015 Uwe Fischer

Klein und kompakt: Der HZ-2409 von Pearl. (c) 2015 Uwe Fischer

 

Leider ist der Auslöser nicht mit jeder Foto-App kompatibel. Mit der Standard-Foto-App meines Galaxy S5 klappte es im Test zwar auf Anhieb, im Kinder-Modus hingegen funktionierte es ebenso wenig wie unter Whatsapp. Aus der Facebook App heraus war es dagegen wieder möglich, mit dem Fernauslöser ein Selfie zum sofortigen Posten zu schießen, bei Instagram hingegen war es eine Glücksfrage… Einmal funktionierte es, ein anderes Mal wieder nicht.

Mein persönliches Fazit: Wenn man mit der normalen Foto-Funktion des Handys sein Auslangen findet, ist der „Kabellose Bluetooth-Fernauslöser für Smartphone-Kameras“ HZ-2409 eine ideale Ergänzung und erleichtert das Erstellen von Selfies ungemein. Viele Apps wie etwa das Samsung Memo greifen direkt auf die Standard-Fotoanwendung zu und werden daher auch von dem Auslöser unterstützt, aber leider bleiben zahlreiche, im Alltag sehr häufig genutzte Anwendungen übrig, bei denen der Druck auf den Funk-Auslöser nicht das gewünschte Ergebnis liefert. Bei einem Preis von nicht einmal 5 Euro kann man es aber meines Erachtens nach ruhig darauf ankommen lassen und es selbst ausprobieren…

http://www.pearl.at/at-a-HZ2409-1059.shtml

 

 

 

Intel sagt dem Kabelsalat den Kampf an

Neue Prozessoren unterstützen drahtlose Dockingstations und Bildschirme

Der Drahtverhau auf bzw. hinter dem Schreibtisch soll schon bald der Vergangenheit angehören. Intel präsentierte dieser Tage die 5. Generation der Core vPro Prozessor-Familie, die nicht nur längere Akkulaufzeiten bei gleichzeitig höherer Rechenleistung verspricht, sondern dank der „Wireless Gigabit“-Technologie auch neue, praktische Drahtlos-Optionen ermöglicht. Bei der Präsentation in London konnte ich mich selbst davon überzeugen, dass es schon bald reichen wird, mit dem Laptop unter dem Arm das Büro zu betreten, um automatisch mit der kompletten IT-Infrastruktur am Arbeitsplatz verbunden zu werden.

Bei der Intel-Präsentation in Lodon hatte ich die Möglichkeit, mich selbst von den Möglichkeiten der neuen vPro-Technologie zu überzeugen.

Bei der Intel-Präsentation in Lodon hatte ich die Möglichkeit, mich selbst von den Möglichkeiten der neuen vPro-Technologie zu überzeugen.

Dabei meine ich mit IT-Infrastruktur nicht die diversen Services, die im Unternehmensnetzwerk angeboten werden – die automatische Einbindung über WLAN in ein Firmennetzwerk ist schon mehr oder weniger ein alter Hut und bedarf keiner besonderen technologischen Innovationen mehr. Was das neue Core vPro-Chip ermöglicht, ist die kabellose Anbindung eines Notebooks mit all den Peripheriegeräten, die normalerweise über eine Dockingstation mit dem tragbaren Computer verbunden sind, wie etwa ein größerer Bildschirm, eine vollwertige Tastatur, eine Maus, und Massenspeicher wie USB-Sticks und externe Festplatten oder DVD-Laufwerke. Sobald der Laptop in die Nähe der drahtlosen Dockingstation kommt, werden die Geräte so aktiviert, als würden sie an den USB-Port des Rechners angestöpselt werden.

Die „Wireless Docking“ Funktion ist komfortabel, hat aber zugegebenermaßen auch eine Schwachstelle: Wenn die Funkverbindung aus welchem Grund auch immer abbricht, ergibt das denselben Effekt, als würde man mitten während der Arbeit den USB-Stick vom Rechner abziehen. Nicht gespeicherte Arbeiten können verloren gehen, ein Programm kann abstürzen, usw… Lediglich die physische Zerstörung des Datenträgers durch allfällige Spannungsspitzen, die beim unbedachten Abziehen eines Sticks auftreten können, wird ausgeschlossen. Aus diesem Grund stehe ich persönlich dem kabellosen Zugriff auf USB-Speicher eher skeptisch gegenüber – die automatische Anbindung von Tastatur und Maus dagegen ist wirklich sehr praktisch, erspart sie doch nicht nur ein paar Handgriffe, sondern schont auch die diversen Schnittstellen des Rechners.

Tom Garrison, Vice President und General Manager für Intel Business Client Plattformen, präsentiert die neue vPro-Plattform der fünften Generation - neben dem Prozessor selbst gehören dazu unter anderem die  Funkmodule, und eine SSD-Platte für gehobene Sicherheitsansprüche. (c) 2015 Uwe Fischer

Tom Garrison, Vice President und General Manager für Intel Business Client Plattformen, präsentiert die neue vPro-Plattform der fünften Generation – neben dem Prozessor selbst gehören dazu unter anderem die Funkmodule, und eine SSD-Platte für gehobene Sicherheitsansprüche. (c) 2015 Uwe Fischer

Ein weiterer Vorteil gegenüber herkömmlichen Dockingstations: Man ist nicht mehr an Modell oder an einen Hersteller gebunden, jedes Notebook, das mit den neuen Chipset ausgestattet ist, soll sich mit jeder kompatiblen, kabellosen Dockingstation verbinden lassen. Vor allem in Zeiten von „Bring Your Own Device“ und Bedarfs-Arbeitsplätzen kann dies die Kosten im Unternehmen dramatisch senken.

Auch Präsentationen auf Großbildschirmen oder über einen Projektor werden mit der neuen Technologie stark vereinfacht: Es reicht, einen kleinen Adapter am Bildschirm oder dem Beamer anzuschließen, und schon kann sich jedes beliebige, mit dem vPro Chipset der 5. Generation ausgestattete Notebook kabellos damit verbinden. Und nicht nur auf das Kabel kann man verzichten, der Benutzer muss sich dank der Wireless Display (WiDi) Technologie auch keine Gedanken mehr darüber machen, ob er wohl den richtigen, zum jeweiligen Beamer passenden Adapter in seinem Aktenkoffer hat.

Die neue Prozessor-Plattform besticht aber nicht nur mit ihren Wireless Features: So sollen in den Rechnern der neuen Generation trotz höherer Leistung die Akkus deutlich länger halten als bei bisherigen Notebooks, und eine speziell auf das Chipset abgestimmte SSD-Platte ermöglicht es, ohne Performance-Verlust Daten in Echtzeit zu verschlüsseln und zu entschlüsseln.

http://www.intel.com/content/www/us/en/processors/core/5th-gen-core-processor-family.html

 

Browser-Spione unter Kontrolle bringen

Wie man nutzungsbasierte Online-Werbung ein- und ausschalten kann

Mit den neuen Nutzungsbedingungen von Facebook ist wieder einmal eine heiße Diskussion über Online-Werbung im Allgemeinen entfacht: Ist es in Ordnung, wenn das Surf-Verhalten der User analysiert wird, um Inserate auf den Bildschirm zu holen, die den tatsächlichen Interessen des Anwenders entsprechen, oder wird damit bereits zu tief in die Privatsphäre der Benutzer eingedrungen? Was viele Computerbesitzer nicht wissen: Den Großteil der so genannten nutzungsbasierten Online-Werbung kann man ganz einfach mit wenigen Mausklicks ein- und ausschalten.

"Your Online Choices" gewährt dem Benutzer die Freiheit, selbst zu entscheiden, wer nutzungsbasierte Online-Werbung zeigen darf und wer nicht.

„Your Online Choices“ gewährt dem Benutzer die Freiheit, selbst zu entscheiden, wer nutzungsbasierte Online-Werbung zeigen darf und wer nicht.

Die nutzungsbasierte Online-Werbung hat sowohl Vor-, wie auch Nachteile: So ist es mir als bekennenden Nerd wesentlich lieber, beim Surfen mit Inseraten für neue Kameras, Handys oder elektronische Bauteile beglückt zu werden, als Designerhemden, handgenähte Schuhe oder teure Armbanduhren präsentiert zu bekommen. Dass bei der Erfassung der Daten keine wirklich privaten Informationen, aus denen man Rückschlüsse auf mich als Person ziehen könnte, gespeichert werden, darauf will ich einmal gutgläubig vertrauen. Nervig ist es allerdings, wenn ich mir dann nach ausgiebigen Online-Recherchen einen neuen Laptop gekauft habe, und auch Wochen später noch mit weiterer Notebook-Werbung bombardiert werden. Schließlich kauft man sich als Normalverbraucher nur alle drei Jahre einen neuen Computer, und nicht jeden zweiten Tag!

Ein weiteres Problem bei der nutzungsbasierten Werbung: Da die Daten ja anonym erfasst werden, kann der Werbe-Anbieter natürlich nicht unterscheiden, ob gerade ich vor dem Computer sitze, oder ob sich meine Frau gerade den Rechner ausgeborgt hat. Wenn dann auch noch eine Freundin zu Besuch kommt und uns unbedingt die neue Kollektion von Victorias Secret im Internet zeigen will, ist das von den Werbetreibenden mühsam erstellten Nutzungsprofil mit einem Schlag im Eimer, sodann sehe ich anstelle von Laserdioden und Raspberry Pi-Komponenten nur noch edle Dessous und noble Duftwässerchen.

Es gibt aber auch schlimmere Folgen: Bei gemeinsamer Nutzung eines Computers innerhalb der Familie kann ein auf Basis der zuletzt angesurften Webseiten gezielt platziertes Inserat jederzeit eine Geburtstagsüberraschung verderben, oder, noch schlimmer, Hotel-Werbung aus der Heimatstadt könnte den Benutzer seinem Partner gegenüber in argen Erklärungsnotstand bringen.

Letztendlich sollte jeder für sich selbst entscheiden, ob er möchte, dass die Online-Werbung per Zufall oder nach intelligenten Algorithmen auf seinem Display platziert wird. Die „European Interactive Digital Advertising Alliance“ bietet deshalb auf ihrer Website www.youronlinechoices.com ein Tool zum „Präferenzmanagment“ an, mit dessen Hilfe der Benutzer gezielt auswählen kann, welcher Werbeanbieter nutzungsbasierte Inserate schalten darf, und wer nicht. Diese Einstellungen beziehen sich wohlbemerkt nur auf den Computer und den Web-Browser, auf dem sie vorgenommen wurden.

Nach dem Aufruf der Webseite präsentiert sich dem User eine lange Liste von Unternehmen, die auf nutzungsbasierte Werbung setzen. Durch Klicken auf „Ein“ oder „Aus“ kann für jeden Anbieter individuell entscheiden werden, ob er die Nutzungsdaten verwenden darf, über ein kleines Pfeilchen lassen sich auch Zusatzinformationen über die jeweilige Firma aufrufen. Die Angaben dort sind allerdings oftmals nur sehr bedingt aussagekräftig – zwar führen jeweils Links direkt zu den Datenschutzbestimmungen der einzelnen Anbieter, doch ist schwer vorstellbar, dass irgendjemand sich die Mühe macht, jeden einzelnen Link aufzurufen und sich dann durch tausende Seiten Juristen-Englisch zu kämpfen. Da wird man in der Praxis wohl eher auf den übergeordneten Button zurückgreifen: Nutzungsbasierte Werbung bei allen Anbietern aktivieren oder bei allen Anbietern deaktivieren…

http://www.youronlinechoices.com/at/praferenzmanagement

http://www.edaa.eu/

 

 

 

 

WhatsApp ohne Fingerkrämpfe

WhatsApp lässt sich nun auch vom PC aus nutzen

Was mich an WhatsApp immer am meisten genervt hat war die Tatsache, dass ich das Programm nur auf dem Handy nutzen konnte. Auch wenn ich bequem daheim vor dem PC saß, musste ich mir, um via WhatsApp eine Nachricht zu verschicken, auf dem Smartphone die Finger verrenken. Doch diese Misere hat nun ein Ende: Seit kurzem ist es auch möglich, Messages auf dem PC zu empfangen und zu verschicken. Das besonders Feine daran: Man kann nun ganz einfach Fotos aus der eigenen Sammlung am PC verschicken, ohne die Bilder erst mühsam über Dropbox oder Google Drive aufs Handy kopieren zu müssen.

Mit dem Google Chrome-Browser lässt sich WhatsApp vom Handy auf den PC-Bildschirm holen. leider funktioniert das noch nicht mit dem iPhone.

Mit dem Google Chrome-Browser lässt sich WhatsApp vom Handy auf den PC-Bildschirm holen. leider funktioniert das noch nicht mit dem iPhone.

Da jeder WhatsApp-Account nach wie vor an eine Telefonnummer gebunden ist, funktioniert auch der Zugang via PC nur dann, wenn das eigene Handy eingeschaltet ist, und das originale Whatsapp darauf läuft. Die Verbindung zwischen Computer und Smartphone wird über einen QR-Code aufgebaut: Wenn über den Web-Browser die Adresse web.whatsapp.com aufgerufen wird, erscheint ein Muster auf dem Bildschirm, das mit dem Handy abfotografiert werden muss – darauf hin wird die WhatsApp-App vom Smartphone kontinuierlich und in beide Richtungen mit dem Browser synchronisiert. Nach dem jüngsten Update hat WhatsApp auf dem Handy einen neuen Menüpunkt namens „WhatsApp Web“ erhalten, über den die Verbindung zum PC aufgebaut bzw. wieder getrennt werden kann.

Da die Entwicklung des Web-WhatsApp offenbar noch am Anfang steht, gibt es leider einige Einschränkungen. So funktioniert das Ganze nur dann, wenn auf dem PC der Google-Browser Chrome läuft, und bei den Smartphones werden derzeit noch keine Apple-Handys unterstützt. Mit Android gibt es keine Probleme, auch in die Apps für Windows Phone und Blackberry wurde die neue Funktion bereits implementiert. Erstaunlicherweise lässt sich WhatsApp Web übrigens auch noch mit alten Nokia-Handys, auf denen das Symbian-Betriebssystem S60 läuft, synchronisieren.

http://web.whatsapp.com/