Devolo Home Control: Das Smarthome aus der Steckdose

Mehr als nur ein intelligenter Lichtschalter

Der deutsche Netzwerk-Hersteller Devolo hat seine Powerline-Produkte jetzt um ein umfangreiches Sortiment an Komponenten zur Heimautomatisierung erweitert. Schalt- und Messsteckdosen sind ebenso im Portfolio enthalten wie Bewegungsmelder, Tür- und Fenster-Sensoren oder Rauchmelder, und in Zukunft sollen noch etliche weitere Elemente hinzukommen. Wir haben das System einem ausführlichen Praxis-Test unterzogen.

Eine Auswahl von Schalt- und Steuerelementen aus dem Home Control Portfolio von Devolo. (c) 2015 Uwe Fischer

Eine Auswahl von Schalt- und Steuerelementen aus dem Home Control Portfolio von Devolo. (c) 2015 Uwe Fischer

Die Home Control Zentrale wird, der Tradition des Herstellers folgend, über dLAN, also das Netzwerk aus der Steckdose mit dem Internet verbunden, aller anderen Komponenten kommunizieren dann allerdings über den Funkstandard Z-Wave miteinander. Die Aktivierung ist relativ einfach und erfolgt über die Cloud. Für manche Benutzer mag es auf den ersten Blick abschreckend klingen, dass alle Daten irgendwo im Internet liegen, dafür ermöglicht es dieses Konzept aber, auf einfache Weise das Home Control System auch von unterwegs aus per Handy zu kontrollieren. Die zugehörige App ist kostenlos, für die Erstinstallation wird allerdings ein PC mit einem Web-Browser benötigt.

Die online erstellten, logischen Verknüpfungen zwischen den verschiedenen Komponenten werden übrigens lokal in der Home Control Zentrale gespeichert. Das ganze System funktioniert also auch, wenn beispielsweise das Internet ausfällt, oder bewusst abgeschaltet wurde. Allerdings sind dann natürlich auch die Fernbedienungs-Funktionen deaktiviert, die Anlage folgt stur den eingestellten Vorgaben.

Die Programmierung der Home Control ist zwar auf den ersten Blick sehr einfach, da man nur einfach Geräte-Icons auf dem Computer-Bildschirm verschieben muss, und der Anwender auch durch kleine Video-Tutorials bei der Einrichtung unterstützt wird, der Teufel liegt jedoch im Detail. Wenn man beispielsweise den Sensor zur Fenster- und Türenüberwachung als Thermostat verwenden möchte, muss man, damit das Ganze funktioniert die entsprechenden Regeln sowohl für den Fall, dass die Tür geöffnet, wie auch für den Fall, dass sie geschlossen ist, anlegen. Diese Feinheiten eröffnen dem Benutzer zwar zusätzliche Flexibilität – die Heizung soll zum Beispiel nur dann laufen, wenn alle Fenster zu sind -, verlangen aber auch ein vorausschauendes Konzept, das alle Eventualitäten abdeckt. Einfach auf gut Glück drauf los konfigurieren wird nicht unbedingt zum Erfolg führen, am besten, man nimmt erst einmal Papier und Bleistift zur Hand, überlegt, welche Szenarien man realisieren möchte, und macht sich erst dann an die Arbeit, das Ganze umzusetzen. Da die Online-Hilfe zum Teil leider nur sehr rudimentäre Informationen enthält, ist Herumexperimentieren nach dem Trial-and-Error-Verfahren dennoch unumgänglich.

Die Regeln, nach denen das Devolo Home Control System arbeiten soll, werden nach dem Bausteinprinzip erstellt. Ob und wie es dann funktioniert, erfordert allerdings mehrere gründliche Testläufe.

Die Regeln, nach denen das Devolo Home Control System arbeiten soll, werden nach dem Bausteinprinzip erstellt. Ob und wie es dann funktioniert, erfordert allerdings mehrere gründliche Testläufe.

Hat man das System erst einmal durchschaut, lassen sich ausgesprochen spannende Szenarien entwickeln, die über das Ein- und Ausschalten eines Lichts via Handy oder Zeitschaltung weit hinaus reichen. So sind etwa Türkontakte und Bewegungsmelder serienmäßig auch mit einem Temperaturfühler und einem Helligkeitssensor ausgestattet. So kann etwa das Licht im Vorzimmer so programmiert werden, dass es sich automatisch für 30 Sekunden lang einschaltet, wenn eine Person den Raum betritt – aber nur dann, wenn die Helligkeit einen gewissen Grenzwert unterschreitet.

Interessant ist auch die Option, den Stromverbrauch an einer bestimmten Steckdose zu messen und dann darauf zu reagieren. Ein Beispiel: Sobald der Fernseher eingeschaltet wird, registriert die Messsteckdose den erhöhten Stromverbrauch und schaltet automatisch die Wohnzimmerlampe ab. Dank der Statistik-Funktion kann man auch gleich ablesen, wie lange der Fernseher eingeschaltet war.

Die Schalt- und Messsteckdosen sind mit einem Stückpreis von knapp 50 Euro zwar nicht gerade billig, können aber bei richtiger Platzierung wesentlich zur Sicherheit beitragen. Wenn man etwa das Bügeleisen immer an einer solchen Dose anschließt, braucht man sich nie mehr Sorgen zu machen, ob man das Gerät vor dem Wegfahren auch tatsächlich abgesteckt hat – es reicht ein Blick auf das Handy, um wieder beruhigt weiterfahren zu können, und sollte man wider Erwarten tatsächlich einmal vergessen haben, das Bügeleisen abzustecken, reicht ein Fingertipp auf das Handy-Display, um die entsprechende Steckdose zu deaktivieren. Auch E-Herd und Backrohr lassen sich auf diese weise kontrollieren, vorausgesetzt allerdings, dass diese Geräte mit 220 Volt arbeiten und weniger als 3000 Watt saugen.

Leider gibt es im Augenblick noch keine Schaltelemente, die unter Putz montiert werden können, allerdings ist damit zu rechnen, dass Devolo schon in absehbarer Zeit auch solche Komponenten auf den Markt bringen wird. Einen programmierbaren Wandschalter, mit dem man bis zu vier verschiedene Elemente – momentan noch die Steckdosen – kontrollieren kann, gibt es jetzt schon. Auch eine Mini-Fernbedienung für den Schlüsselanhänger ist zu haben. Damit erspart man sich das Herumfummeln mit dem Handy, wenn man nur schnell das Licht einschalten oder das Garagentor öffnen möchte.

Neben den reinen Schaltvorgängen ist das Devolo System auch imstande, eine E-Mail oder eine SMS zu verschicken, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Allerdings sollte man gut überlegen, welchen Umständen man diese Option tatsächlich zuweisen will – wenn etwa jedesmal, wenn ein Wolke vorbei zieht, ein Alarm ausgelöst wird, wird die Home Automation leicht zum persönlichen Spammer. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, den optionalen Rauchmelder im Falle des Falles eine Message verschicken zu lassen. Anderen Geräte, wie zum Beispiel dem Bewegungsmelder, können auch zeitgesteuert mit bestimmten Regeln verknüpft werden, so dass etwa nur dann eine Alarmbotschaft verschickt wird, wenn zu einem Zeitpunkt, an dem eigentlich niemand im Haus sein sollte, eine Bewegung registriert wird.

Eine der Kernkomponenten von Devolo Home Control ist die intelligente Heizungssteuerung, die momentan aber leider nur mit Zentralheizungen zusammen arbeitet, da das Steuerelement auf mechanischem Weg das Heizungsventil öffnet und schließt. Bei Elektroheizungen kann man zwar tricksen, indem man den Heizkörper an eine Devolo-Steckdose anschließt, die Schalt-Temperatur kann dann allerdings nur über den PC oder das Handy festgelegt werden. Bei einer Zentralheizung dagegen können Thermostat und Regler in einer Gruppe zusammengefasst werden, sodass die gewünschte Temperatur auch ganz komfortabel an einem Wand-Thermostat eingestellt werden kann. Allerdings konnten wir diese Funktion mangels eines entsprechenden Heizsystems nicht in der Praxis testen.

Sollen Geräte wie etwa ein Heizkörper, eine Wasserpumpe oder ein Türöffner via Home Control gesteuert werden, ist darauf zu achten, dass diese einen normalen, mechanischen Ein- und Aus-Schalter haben, der dann natürlich immer auf „Ein“ stehen muss. „Moderne“ Geräte, die beispielsweise über Sensortasten oder eine Fernbedienung bedient werden, lassen sich damit ebenso wenig steuern wie elektronische Geräte mit Standby-Funktion, denn die Schaltsteckdose regelt ja nur, ob Strom fließt oder nicht. Wenn man, um etwa ein Klimagerät oder einen Heizstrahler einzuschalten, es erst mit dem Strom verbinden und dann noch auf einen Taster tippen muss, ist es für die Integration in eine Home Automation-Umgebung leider nicht geeignet. Und das betrifft nicht nur das Devolo-System, sondern auch alle vergleichbaren Produkte anderer Anbieter. Allerdings gibt es schon eine Menge von Geräten von Drittherstellern, die ebenfalls den Z-Wave-Standard unterstützen, und daher – zumindest theoretisch – in das Devolo-System integriert werden können. Ob dann aber wirklich alle Funktionen zur Verfügung stehen, zeigt erst die Praxis, daher im Fall der Fälle immer ein Rückgaberecht vereinbaren!

Das Devolo Home Control Starter-Set mit der Steuereinheit, einer Schalt-/Messsteckdose und einem Fenster-/Tür-Kontakt ist derzeit ab etwa 190 Euro im Handel zu finden, die Erweiterungskomponenten kosten, je nach Funktionalität, ungefähr zwischen 50 und 100 Euro.

www.devolo.de

 

 

Neues Leben für altes Mikroskop

Wie ich ein 10 Jahre altes Gerät wieder zum Laufen brachte

Vor vielen, vielen Jahren – und ja, es waren wirklich sehr, sehr viele – stellte mir die Firma Kosmos ein PC-Mikroskop mit USB-Anschluss für einen Testbericht zur Verfügung. Nach dem Test landete das Gerät im Archiv, später auf dem Dachboden und letztendlich in der Garage, und geriet dort in Vergessenheit. Bis ich mit meiner dreieinhalbjährigen Tochter das „Unterwasserreich“ im Waldviertel besuchte. Als die Kleine dort fasziniert die riesengroßen Projektionen von winzigkleinen Pantoffeltierchen bestaunte, erinnerte ich mich wieder an mein altes Mikroskop und beschloss, das Gerät wieder zu reaktivieren.

Dank des Fremd-Treibers läuft das alte Kosmos-Mikroskop jetzt auch noch unter Windows 10. (c) 2015 Uwe Fischer

Dank des Fremd-Treibers läuft das alte Kosmos-Mikroskop jetzt sogar auch noch unter Windows 10. (c) 2015 Uwe Fischer

Also Staubschicht entfernt, Gerät ausgepackt, zusammengebaut, USB-Kabel an den PC angeschlossen… und dann mal tief geseufzt. Natürlich hatte ich mir im Laufe der Jahre schon längst einen neuen Computer angeschafft, auf dem die zum Mikroskop gehörige Software freilich nicht installiert war. Zum Glück fand ich in der Schachtel des PC-Mikroskops noch die Original-CD-ROM, aber die Freude währte nicht lange… Schließlich hat mein neuen Laptop gar kein CD-Laufwerk mehr, heutzutage hat man seine Daten doch auf USB-Sticks oder in der Cloud gespeichert. Man findet auch praktisch alles im Internet, es sei denn, es ist schon viel zu alt – und genau das traf leider auf die Kosmos-Software zu. Also nochmal den Altgerätebestand durchwühlt, ein altes CD-Laufwerk ausgegraben, und mit dem IDE-zu-USB-Adapter an den Computer angeschlossen. Da Qualität und Stabilität dieser Verbindung nicht gerade vor Zuverlässigkeit strotzten, kopierte ich den Inhalt der CD-ROM auf einen USB-Stick, um die Software von dort zu installieren.

Die nächste unliebsame Überraschung ließ nicht lange auf sich warten: Die laut Copyright-Angaben aus dem Jahr 2005 stammenden Treiber auf der CD waren für Windows 98 bis XP konzipiert, und auf meinem aktuellen Windows 8-Rechner nicht zum Laufen zu bringen. Eine Nachfrage bei Kosmos ergab vorerst einmal nur, dass das Produkt schon seit Jahren nicht mehr im Handel ist, und es daher auch keinen Support mehr gäbe. Offiziell zumindest nicht. Denn wenig später erreichte mich dann ein Mail einer offenbar ausgesprochen engagierten Kosmos-Mitarbeiterin, der mein Problem offenbar keine Ruhe gelassen hatte – Frau Gscheidle verriet mir, dass in der Kamera des Mikroskops ein Chip mit der Bezeichnung SN9C102 des Herstellers Sonix verbaut sei. Zwar gäbe es von Seiten Sonix auch hierfür keinen Support und dementsprechend keine neuen Treiber mehr, aber der neuer SN9C102P sei dem besagten Chip sehr ähnlich…

Zwar konnte mir die nette Dame nicht sagen, ob es wirklich funktionieren würde, und wo ich hierfür einen passenden Treiber finden könnte, doch reichten die Informationen, die ich nun hatte, aus, um auf der Webseite von driverzone.com die Software für die scheinbar baugleiche Webcam „Lightwave IC-500“ herunter zu laden. Und siehe da, ich installierte den Treiber, schloss das Mikroskop an meinem Laptop an, und – voila! – die Staubkörner, die sich im Laufe der Jahre in dem Gerät angesammelt hatten, strahlten mich in 100-facher Vergrößerung auf dem Bildschirm an. Als Anzeige-Software hatte ich übrigens das Freeware-Bildbetrachtungsprogramm „IrfanView“ gewählt, und das Mikroskop über die TWAIN-Softwareschnittstelle angewählt. Die bereits interpolierte Auflösung von 640 mal 480 Pixel reicht an die heutigen Standards zwar bei weitem nicht mehr heran, aber für die Einstieg in die Welt des Mikrokosmos reicht es noch allemal aus. Wenn meine Tochter erst einmal größer ist und sich dann noch immer dafür interessiert, werde ich ihr höchstwahrscheinlich ein moderneres Gerät gönnen, inzwischen bin ich allerdings sehr froh, dem alten Spielzeug wieder neues Leben eingehaucht zu haben.

Der Experimentierkasten „Mikroskopie für den PC“ mit der Bestellnummer 636517 ist zwar seit 2009 offiziell nicht mehr im Sortiment von Kosmos enthalten, bei diversen Online-Händlern findet man jedoch noch immer Restbestände mit Preisen zwischen 75 und 120 Euro. Günstiger findet man unter Umständen noch ein Gebrauchtgerät – und wenn man dann den richtigen Treiber installiert, kann man es dann auch tatsächlich noch mit einem heutigen Computer nutzen.

http://driverzone.com/%7B4fe94f38-fae3-4aab-aa15-8666d0541767%7D?id=2163085

http://www.kosmos.de

 

 

 

Selfies leichtgemacht

Fernauslöser für die Handy-Kamera

Die einen lieben sie, die anderen hassen sie, aber eines ist unumstritten: Selfies sind aus der heutigen Smartphone-Kultur nicht mehr wegzudenken.

Mit dem kleinen Fernauslöser werden Selfies im wahrsten Sinn des Wortes zum Kinderspiel. (c) 2015 Lilia Fischer

Mit dem kleinen Fernauslöser werden Selfies im wahrsten Sinn des Wortes zum Kinderspiel. (c) 2015 Lilia Fischer

Ein Problem bei den Selbstporträts via Handy ist allerdings das Auslösen. Meist erfordert es ohnehin schon ziemliche Verrenkungen, das Telefon in eine Position zu bringen, in der das gewünschte Motiv samt Fotograf optimal erfasst wird, und dann auch noch einen Finger so zu verdrehen, dass man damit den Auslöser erwischt, grenzt manchmal schon an Akrobatik. Und die Anstrengung spiegelt sich dann im Gesichtsausdruck des Selbstfotografierers wider.

Pearl brachte nun einen mit einem Endkundenpreis von 4,90 Euro ausgesprochen preiswerten Fernauslöser auf den Markt, der sich über Bluetooth mit einem Android-Handy oder einem iPhone verbinden lässt. Das Teil wiegt samt Batterie nicht einmal ein Deka, hat Größe und Format eines Schlüsselanhängers, und ist mit wenigen Fingertipps mit dem Telefon gekoppelt. Sodann reicht ein Druck auf den Knopf, um die Handy-Kamera auszulösen. Zumindest in der Theorie.

Klein und kompakt: Der HZ-2409 von Pearl. (c) 2015 Uwe Fischer

Klein und kompakt: Der HZ-2409 von Pearl. (c) 2015 Uwe Fischer

 

Leider ist der Auslöser nicht mit jeder Foto-App kompatibel. Mit der Standard-Foto-App meines Galaxy S5 klappte es im Test zwar auf Anhieb, im Kinder-Modus hingegen funktionierte es ebenso wenig wie unter Whatsapp. Aus der Facebook App heraus war es dagegen wieder möglich, mit dem Fernauslöser ein Selfie zum sofortigen Posten zu schießen, bei Instagram hingegen war es eine Glücksfrage… Einmal funktionierte es, ein anderes Mal wieder nicht.

Mein persönliches Fazit: Wenn man mit der normalen Foto-Funktion des Handys sein Auslangen findet, ist der „Kabellose Bluetooth-Fernauslöser für Smartphone-Kameras“ HZ-2409 eine ideale Ergänzung und erleichtert das Erstellen von Selfies ungemein. Viele Apps wie etwa das Samsung Memo greifen direkt auf die Standard-Fotoanwendung zu und werden daher auch von dem Auslöser unterstützt, aber leider bleiben zahlreiche, im Alltag sehr häufig genutzte Anwendungen übrig, bei denen der Druck auf den Funk-Auslöser nicht das gewünschte Ergebnis liefert. Bei einem Preis von nicht einmal 5 Euro kann man es aber meines Erachtens nach ruhig darauf ankommen lassen und es selbst ausprobieren…

http://www.pearl.at/at-a-HZ2409-1059.shtml

 

 

 

Intel sagt dem Kabelsalat den Kampf an

Neue Prozessoren unterstützen drahtlose Dockingstations und Bildschirme

Der Drahtverhau auf bzw. hinter dem Schreibtisch soll schon bald der Vergangenheit angehören. Intel präsentierte dieser Tage die 5. Generation der Core vPro Prozessor-Familie, die nicht nur längere Akkulaufzeiten bei gleichzeitig höherer Rechenleistung verspricht, sondern dank der „Wireless Gigabit“-Technologie auch neue, praktische Drahtlos-Optionen ermöglicht. Bei der Präsentation in London konnte ich mich selbst davon überzeugen, dass es schon bald reichen wird, mit dem Laptop unter dem Arm das Büro zu betreten, um automatisch mit der kompletten IT-Infrastruktur am Arbeitsplatz verbunden zu werden.

Bei der Intel-Präsentation in Lodon hatte ich die Möglichkeit, mich selbst von den Möglichkeiten der neuen vPro-Technologie zu überzeugen.

Bei der Intel-Präsentation in Lodon hatte ich die Möglichkeit, mich selbst von den Möglichkeiten der neuen vPro-Technologie zu überzeugen.

Dabei meine ich mit IT-Infrastruktur nicht die diversen Services, die im Unternehmensnetzwerk angeboten werden – die automatische Einbindung über WLAN in ein Firmennetzwerk ist schon mehr oder weniger ein alter Hut und bedarf keiner besonderen technologischen Innovationen mehr. Was das neue Core vPro-Chip ermöglicht, ist die kabellose Anbindung eines Notebooks mit all den Peripheriegeräten, die normalerweise über eine Dockingstation mit dem tragbaren Computer verbunden sind, wie etwa ein größerer Bildschirm, eine vollwertige Tastatur, eine Maus, und Massenspeicher wie USB-Sticks und externe Festplatten oder DVD-Laufwerke. Sobald der Laptop in die Nähe der drahtlosen Dockingstation kommt, werden die Geräte so aktiviert, als würden sie an den USB-Port des Rechners angestöpselt werden.

Die „Wireless Docking“ Funktion ist komfortabel, hat aber zugegebenermaßen auch eine Schwachstelle: Wenn die Funkverbindung aus welchem Grund auch immer abbricht, ergibt das denselben Effekt, als würde man mitten während der Arbeit den USB-Stick vom Rechner abziehen. Nicht gespeicherte Arbeiten können verloren gehen, ein Programm kann abstürzen, usw… Lediglich die physische Zerstörung des Datenträgers durch allfällige Spannungsspitzen, die beim unbedachten Abziehen eines Sticks auftreten können, wird ausgeschlossen. Aus diesem Grund stehe ich persönlich dem kabellosen Zugriff auf USB-Speicher eher skeptisch gegenüber – die automatische Anbindung von Tastatur und Maus dagegen ist wirklich sehr praktisch, erspart sie doch nicht nur ein paar Handgriffe, sondern schont auch die diversen Schnittstellen des Rechners.

Tom Garrison, Vice President und General Manager für Intel Business Client Plattformen, präsentiert die neue vPro-Plattform der fünften Generation - neben dem Prozessor selbst gehören dazu unter anderem die  Funkmodule, und eine SSD-Platte für gehobene Sicherheitsansprüche. (c) 2015 Uwe Fischer

Tom Garrison, Vice President und General Manager für Intel Business Client Plattformen, präsentiert die neue vPro-Plattform der fünften Generation – neben dem Prozessor selbst gehören dazu unter anderem die Funkmodule, und eine SSD-Platte für gehobene Sicherheitsansprüche. (c) 2015 Uwe Fischer

Ein weiterer Vorteil gegenüber herkömmlichen Dockingstations: Man ist nicht mehr an Modell oder an einen Hersteller gebunden, jedes Notebook, das mit den neuen Chipset ausgestattet ist, soll sich mit jeder kompatiblen, kabellosen Dockingstation verbinden lassen. Vor allem in Zeiten von „Bring Your Own Device“ und Bedarfs-Arbeitsplätzen kann dies die Kosten im Unternehmen dramatisch senken.

Auch Präsentationen auf Großbildschirmen oder über einen Projektor werden mit der neuen Technologie stark vereinfacht: Es reicht, einen kleinen Adapter am Bildschirm oder dem Beamer anzuschließen, und schon kann sich jedes beliebige, mit dem vPro Chipset der 5. Generation ausgestattete Notebook kabellos damit verbinden. Und nicht nur auf das Kabel kann man verzichten, der Benutzer muss sich dank der Wireless Display (WiDi) Technologie auch keine Gedanken mehr darüber machen, ob er wohl den richtigen, zum jeweiligen Beamer passenden Adapter in seinem Aktenkoffer hat.

Die neue Prozessor-Plattform besticht aber nicht nur mit ihren Wireless Features: So sollen in den Rechnern der neuen Generation trotz höherer Leistung die Akkus deutlich länger halten als bei bisherigen Notebooks, und eine speziell auf das Chipset abgestimmte SSD-Platte ermöglicht es, ohne Performance-Verlust Daten in Echtzeit zu verschlüsseln und zu entschlüsseln.

http://www.intel.com/content/www/us/en/processors/core/5th-gen-core-processor-family.html

 

Das Christkind hat meine Fritzbox aufgemotzt

Neue Zusatzfeatures im Heimnetzwerk

Ob das Christkind tatsächlich meinen Blog liest, sei einmal dahin gestellt, Tatsache ist, dass es mir zumindest einen Wunsch jetzt schon erfüllt hat: Vor knapp einem Monat habe ich mich noch aufgeregt, dass die in Österreich verfügbaren Fritzboxen von der Firmware her ihren deutschen Geschwistern oftmals um mehrere Generationen hinterher hinken, seit dem Wochenende herrscht aber Gleichstand: Die neuen Features des Betriebssystems FritzOS 6.20 stehen nun auch den internationalen Kunden zur Verfügung.

Wenn die Fritzbox mit einer AVM-Steckdose vom Typ DECT200 verbunden ist, kann man auch von unterwegs die Temperatur in den verschiedenen Räumen ablesen.

Wenn die Fritzbox mit einer AVM-Steckdose vom Typ DECT200 verbunden ist, kann man auch von unterwegs die Temperatur in den verschiedenen Räumen ablesen.

Für mich eines der Highlights: Mit der Fritzbox verbundene DECT-Steckdosen von AVM (Modell DECT200) können jetzt auch als Temperatursensor genutzt werden. Damit kann ich jederzeit auch von unterwegs aus kontrollieren, wie warm es im Kinderzimmer ist, und bei Bedarf einen elektrischen Heizstrahler ein- oder ausschalten. Und da die Heimvernetzung immer komfortabler und benutzerfreundlicher wird, habe ich auch gleich, der Jahreszeit entsprechend, unsere Weihnachtsbeleuchtung in das System integriert.

Und dann gab es auch gleich noch eine zweite feine Überraschung: Nach dem aktuellen Update können auch nicht-deutsche Fritzboxen wieder uneingeschränkt als NAS-Server genutzt werden. Wenn man eine externe Festplatte oder einen USB-Stick an die Box anschließt, kann man nun in einem Windows-Netzwerk wieder von jedem beliebigen Rechner aus genauso einfach auf die Inhalte zugreifen, als wäre das Speichermedium direkt an den jeweiligen PC angeschlossen. Voraussetzung ist lediglich, dass in der Fritzbox die entsprechenden Benutzerberechtigungen vergeben werden. Mit dem Anstecken des Sticks allein ist also noch nicht getan, so lange kein Benutzer eingerichtet ist, und diesem keine Verzeichnisse auf dem Speicher zugeordnet sind, lässt sich das Netzlaufwerk nicht verbinden.

Zu der einen NAS-Funktionalität stellt die Fritzbox auch einen DLNA-kompatiblen Mediaserver zur Verfügung, sodass man Fotos, Musik und Videos auch direkt über einen Smart-TV oder einen Fernseher mit einem entsprechenden externen Netzwerkplayer (entweder ein eigenes Gerät, oder eine Spielkonsole, oder ein entsprechend höherwertiger Bluray-Player) genießen kann.

Der Zugriff auf das Heimnetzwerk, wie auch auf die NAS-Funktionen, funktioniert dank „myfritz“ übrigens auch von unterwegs aus: AVM bietet seinen Kunden einen DynDNS-ähnlichen Service an, sodass auch bei wechselnder öffentlicher IP-Adresse die Fritzbox in den eigenen vier Wänden mit Benutzername und Passwort immer über eine ganz persönliche, speziell generierte Webadresse aufgerufen werden kann. Das Ein- und Ausschalten von Elektrogeräten im Haushalt wird damit genauso einfach wie das Abfragen des eingebauten Anrufbeantworters, falls die Fritzbox auch als Telefonanlage benutzt werden sollte. Will man allerdings einen daheim gespeicherten Film unterwegs auf dem Handy anschauen, ist vorerst einmal Geduld angesagt, denn der muss zuerst zur Gänze auf das Smartphone heruntergeladen werden, ehe man ihn starten kann, und je nach Netzwerkverbindung kann das stundenlang dauern.

Verbesserungen hat AVM in seinem neuen Betriebssystem auch bei dem integrierten WLAN-Hotspot implementiert. So kann nun ein QR-Code ausgedruckt bzw. auf dem Bildschirm werden, mit dessen Hilfe ein Smartphone oder Tablet ganz einfach in das Netzwerk eingebunden werden kann, indem man mit der Handy-Kamera das Symbol abfotografiert.

http://at.avm.de/

 

MC332dn, der preiswerte Alles-Drucker von OKI

Medienunabhänger LED-Printer mit Profi-Features

Eigentlich reicht ein billiger Tintenstrahler für den Hausgebrauch ja völlig aus. Wie so oft im Leben ist jedoch das Bessere der Feind des Guten – seit ich über einen längeren Zeitraum hinweg einen LED-Drucker testen durfte, weiß ich es zu schätzen, nicht mehr überlegen zu müssen, ob das Papier, auf dem ich gerade drucken möchte, auch wirklich für den Printer geeignet ist. Immerhin warnen die meisten Hersteller eindringlich, dass bei Verwendung eines unpassenden Druckmediums das Gerät zu Schaden kommen kann, und alle Garantieansprüche erlöschen. Nicht so bei einem LED-Drucker: Damit kann so gut wie alles, was in den Printer hinein passt, auch bedruckt werden, sei es ein ökologisch verträgliches Recycling-Papier oder ein dünner Karton.

Sowohl das Druckwerk wie auch der Scanner-Teil des OKI MC332dn werden professionellen Ansprüchen gerecht. (c) 2014 Uwe Fischer

Sowohl das Druckwerk wie auch der Scanner-Teil des OKI MC332dn werden professionellen Ansprüchen gerecht.
(c) 2014 Uwe Fischer

Der OKI MC332dn ist das Einstiegsmodell unter den LED-basierenden Multifunktionsdruckern und, dank seines für ein derartigen System niedrigen Preises von weniger als 350 Euro, sowohl für kleine Unternehmen, wie auch für den Privateinsatz geeignet. Via Ethernet wird er in das Heim- oder Firmennetzwerk eingebunden und kann so von mehreren Arbeitsplätzen aus angesprochen werden. Im Normalfall kann jeder Benutzer von seinem PC aus nach Belieben scannen und drucken, bei Bedarf kann aber auch eine User-Verwaltung eingerichtet werden, um später nachvollziehen zu können, wer wann wieviel gedruckt hat.

Bis das Gerät allerdings tatsächlich so weit einsatzbereit ist, dass man alle Features nutzen kann, ist einiges an Konfigurations-Arbeit erforderlich. So verfügt der MC332dn über die Möglichkeit, Dokumente einzuscannen und gleich direkt vom Druckerpanel aus ohne den Umweg über einen PC als E-Mail an eine vordefinierte Adresse zu verschicken – eine sehr praktische Funktion, für die allerdings erst zahlreiche Voreinstellungen notwendig sind. Ein Laie könnte davon leicht überfordert sein, weshalb es ratsam ist, zur Erstinstallation des Gerätes einen Helfer mit zumindest grundlegenden Kenntnissen der Netzwerktechnik zur Seite zu haben. Ist die Konfiguration aber erst einmal abgeschlossen, ist der LED-Multifuzzi ausgesprochen bequem und komfortabel zu bedienen.

Nichts für Anfänger: Die Konfiguration des MC332dn über das Webinterface erfordert einiges an technischem Wissen über Computer-Netzwerke.

Nichts für Anfänger: Die Konfiguration des MC332dn über das Webinterface erfordert einiges an technischem Wissen über Computer-Netzwerke.

Der MC332dn ist dann unter anderem imstande, beim Scannen einer Vorlage selbständig eine PDF-Datei zu erzeugen und diese an einen beliebigen PC im Netzwerk zu schicken – man braucht am Druckerdisplay nur den Namen des entsprechenden Rechners (auf dem unter Windows die zugehörige Software „ActKey“ installiert sein muss) auszuwählen, und die Datei landet entweder in einem vordefinierten Ordner auf diesem PC, oder es wird automatisch ein Programm zur Weiterbearbeitung des Dokumentes gestartet. Um welches Programm es sich dabei handelt, hängt davon ab, welches Standardprogramm unter Windows dem jeweiligen Datei-Format zugeordnet wurde. So kann beim Scannen ins PDF-Format beispielsweise der Adobe Reader, das professionelle PDF-Bearbeitungsprogramm Acrobat, oder ein entsprechendes Open Source-Tool gestartet werden – das Programm, das bei einem Doppelklick auf das Icon einer PDF-Datei hochfährt, wird auch von ActKey gestartet. Neben PDF unterstützt der MC332dn auch diverse Grafikformate wie JPG, BMP, TIFF und andere.

In die Gegenrichtung kann der Scanner auch aus einer beliebigen PC-Applikation heraus angesprochen werden, wobei zur Kommunikation mit dem MC332dn der weit verbreitete TWAIN-Standard genutzt wird.

Auch beim Drucken hat der MC332dn einige interessante Features zu bieten. So können Ausdrucke mit einem frei definierbaren Wasserzeichen versehen werden, und mit Hilfe der so genannten „Overlay-Funktion“ kann auch jede Seite (oder auch nur die erste, ganz, wie man will) direkt während der Ausgabe mit Briefkopf, Logo o.ä. bedruckt werden. Wenn die so genannten „Schablonen“ erst einmal eingerichtet sind, bedarf es nur noch weniger Mausklicks, um die verschiedenen Elemente ein- oder auszuschalten, oder auch zu kombinieren.

Bis es so weit ist, ist allerdings eine ziemlich mühsame Vorarbeit angesagt: Die Schablone, die später um das normale Dokument herum gedruckt werden soll, muss mit einem Programm wie etwa Word erstellt werden, dann muss die Druckausgabe in eine Datei umgeleitet werden – auf diese Weise entsteht ein PRN-File, das anschließend mit einem Software-Tool namens „Storage  Device Manager“ in eine Projekt-Datei importiert werden muss. Aus dieser Projekt-Datei wird dann wiederum ein Binärcode erstellt, der in den Flash-Speicher des Druckers hochgeladen wird. Dabei sind auch noch ID-Nummern zu vergeben und zu merken, um die verschiedenen Schablonen später aus dem Druckertreiber heraus auch wieder aufrufen zu können. Im Zeitalter von Drag-and-Drop eine etwas befremdend bis antiquiert anmutende Vorgangsweise – was aber auch nicht weiter verwundert, wenn man bedenkt, dass die Software aus dem Jahr 2006 stammt.

Sehr modern hingegen ist die Anbindung des MC332dn an die Cloud: So kann direkt am Druckerpanel das Gerät für Goggle Cloud Printing konfiguriert werden, so dass man später von praktisch jedem beliebigen Punkt der Welt aus Dokumente von seinem Smartphone, Tablet oder Laptop direkt an den Drucker zuhause schicken kann.

Die Einstellungen für Google Cloud Printing können direkt am MC332dn vorgenommen werden.

Die Einstellungen für Google Cloud Printing können direkt am MC332dn vorgenommen werden.

Was mich aber wirklich am meisten begeistert, ist die bereits am Anfang erwähnte Flexibilität, was die verwendbaren Druckmedien anbelangt. Jetzt in der Vorweihnachtszeit lassen sich damit wunderschöne, ganz persönliche Glückwunschkarten gestalten, Bastelvorlagen lassen sich direkt auf einen Karton drucken, und sogar Fotobücher können in einer durchaus ansehnlichen Qualität selbst erstellt werden. Spezialpapier kann über das Mehrzweckfach zugeführt werden, für das Standardpapier ist eine 250 Blatt fassendes Papierlade vorhanden.

Bei der Verwendung im Alltag erweist sich die Duplex-Einheit für beidseitiges Drucken, die bei dem MC332dn zur Serienausstattung gehört, als ausgesprochen praktisch. An dieser Stelle ein Lob für den Umweltgedanken: Im Druckertreiber ist der Duplex-Druck standardmäßig aktiviert, wer das Papier wirklich nur auf einer Seite bedrucken will, muss dies dezidiert einstellen.

www.oki.at

Virtualisierte virtuelle Realität

Mit dem Motorrad durch die Messehalle

Der Begriff „Virtual Reality“ wird nun endlich seiner Bedeutung gerecht. Meine ersten Ausflüge in computergenerierte Welten in den Neunzigerjahren waren noch ein mehr oder weniger hilfloses Herumtorkeln zwischen Pixel und Vektoren, der jüngste Ritt auf einem – wohlbemerkt stehenden! – Motorrad in einer Münchner Messehalle hingegen erschien mir so realistisch, dass ich bei der Annäherung an eine Kreuzung instinktiv das Gas zurück nahm und für einen Sekundenbruchteil fast ein wenig panisch wurde, als das Gefährt nicht langsamer wurde.

Sightseeing 2014: Eine spannende Stadtrundfahrt auf einem still stehenden Motorrad.

Sightseeing 2014: Uwe Fischer bricht mitten in der Messehalle zu einer spannenden Stadtrundfahrt auf einem still stehenden Motorrad auf.

Eigentlich habe ich mir von dem Fujitsu Forum, das vergangene Woche in München stattfand, nur eine Hausmesse erwartet, auf der vielleicht ein paar kleine Neuigkeiten vorgestellt werden, die aber doch in erster Linie eine Marketing- und Verkaufsveranstaltung für Enterprise-Kunden sein würde. Umso freudiger war die Überraschung, als ich hier eine ganze Menge technischer Innovationen aus aller Nähe betrachten und zum Teil auch selbst ausprobieren durfte.

Der virtuelle Ritt auf dem Motorrad war für mich einer der Höhepunkt der Ausstellung, und das aus zweierlei Hinsicht: Es faszinierte nämlich nicht nur, wie wirklichkeitstreu die Darstellung in der VR-Brille erschien, sondern auch der Weg, wie die Grafikinformationen überhaupt dort hin kamen, denn der Helm war nicht etwa an eine sündhaft teure, hochprofessionelle Grafik-Workstation, sondern einen ganz normalen Laptop der eher einfacheren Kategorie angeschlossen. Wie man einem solchen Gerät eine derart rasante Grafik, die vermutlich selbst das Herz eines Hardcore-Gamers höher schlagen ließe, entlocken kann? Nun, das Geheimnis heißt Virtualisierung.

Für die virtuelle Stadtrundfahrt wurden zigtausende hochauflösende Fotos aufgenommen, die dann, je nachdem, in welche Richtung man gerade schaut, in Echtzeit ausgewählt und nahtlos aneinander gefügt werden. Das Ganze passiert nicht auf dem Rechner, an dem die VR-Brille angeschlossen ist, sondern auf einem Hochleistungs-Server, und nur die fertig errechneten Bilder werden an das Endgerät weitergeleitet. Bei einer schnellen Breitband-Verbindung kann der Server irgendwo in einer anderen Stadt oder gar einem anderen Land stehen – in der Praxis bedeutet das, ein Unternehmen braucht für anspruchsvolle Grafik-Aufgaben keine eigene Workstation mehr kaufen, sondern kann die erforderliche Computer-Leistung über ein Rechenzentrum anmieten. Nach dem selben Prinzip haben schon seit einiger Zeit auch kleinste Unternehmen die Möglichkeit, für sie ansonsten unerschwingliche IT-Anwendungen wie ERP oder CRM zu nutzen. Aber eine virtuelle Motorradfahrt macht mir als Normalverbraucher doch noch mehr Spaß als das blitzschnelle Herumwühlen in den Zahlenkolonnen einer mehrere Terabyte großen Datenbank, um etwa sämtliche Betriebsdaten einer Flugzeugturbine auf einem Transatlantikflug auszuwerten.

Mit einer von einem Kollegen ausgeborgten Chipkarte rückt die Kaffeemaschine dank Venen-Scan keinen Espresso heraus. (c) 2014 Uwe Fischer

Mit einer von einem Kollegen ausgeborgten Chipkarte rückt die Kaffeemaschine dank Venen-Scan keinen Espresso heraus. (c) 2014 Uwe Fischer

Auch bei der Präsentation des Handvenen-Scanners gelang Fujitsu eine geschickte Verknüpfung von sinnvoller Anwendung und Spaß: Das neue „ID Match Device“ verbindet die klassische Zugangskontrolle via Chipkarte mit modernster Biometrie. Dazu wird die Handfläche des Benutzers gescannt, wobei nicht die auch für das menschliche Auge sichtbaren Linien, sondern die unter der Haut verlaufenden Blutgefäße, die bei jedem Menschen ein ganz eigenes, unverwechselbares Muster bilden, zur Identifikation herangezogen werden. Diese Daten werden mit der Chipkarte verknüpft – wenn ein Benutzer nun seine Karte in das Lesegerät steckt, muss er danach noch seine Hand auf einen kleinen Scanner legen, um zu beweisen, dass es sich bei ihm auch tatsächlich um den rechtmäßigen Besitzer dieser Karte handelt. Erst dann wird die gewünschte Aktion eingeleitet – in der Praxis würde sich wahrscheinlich eine Tür öffnen, oder eine höchstvertrauliche Anwendung auf einem Arbeitsplatzrechner starten, auf dem Fujitsu Forum hingegen gab eine Kaffeemaschine an ordentlich registrierte Besucher während der Veranstaltung zwei Tassen Espresso ab, und man durfte sich an einem Lebensmittelautomaten mit einer kleinen Nascherei stärken, ohne Geld einwerfen zu müssen.

Auf dem haptischen Tablet von Fujitsu kann man den Bildschirminhalt nicht nur sehen, sondern auch fühlen. (c) 2014 Uwe Fischer

Auf dem haptischen Tablet von Fujitsu kann man den Bildschirminhalt nicht nur sehen, sondern auch fühlen. (c) 2014 Uwe Fischer

Weitere coole Innovationen aus dem Hause Fujitsu: Ein „haptisches“ Tablet, auf dem man mit dem Finger tatsächlich die Oberflächenstrukturen eines dargestellten Objekts zu spüren scheint –  auf dem Fujitsu Forum konnte man ein im Sand vergrabenes Relief freilegen, auf einer Zither spielen, oder ein Krokodil streicheln -, und ein Bildschirm für Großraumbüros, an dessen Rand mit Hilfe einer farbigen Lampe angezeigt wird, ob der davor sitzende Mitarbeiter gerade ansprechbar ist, oder besser nicht gestört werden sollte…

http://www.fujitsu.com/global/microsites/fujitsu-forum-2014/

 

LTE mit Fritzbox: Highspeed-Surfen ohne Auffangnetz

Die Wahl der Qual: Spannende Features oder stabiles Netz?

Mit den von den Mobilfunkern angebotenen Routern kann man sein Heimnetzwerk, oder auch ein kleines Firmennetz, zwar einigermaßen flott und stabil kabellos mit dem Internet verbinden, auf Komfortfunktionen wie etwa Home Automation oder die Einbindung einer Telefon-Nebenstellenanlage muss man allerdings verzichten. Die LTE-tauglichen Fritzboxen des deutschen Herstellers AVM bieten dem Benutzer dagegen jeden Luxus, den er sich nur vorstellen kann – doch das geht auf Kosten der Stabilität.

Mit der Fritzbox ist der Internet-Zugang via LTE  ausgesprochen komfortabel - wenn das Signal einmal schwach wird, bricht das Netz gleich komplett zusammen.

Mit der Fritzbox ist der Internet-Zugang via LTE ausgesprochen komfortabel – wenn das Signal allerdings einmal etwas schwächer wird, bricht das Netz gleich komplett zusammen.

In Regionen wie dem Marchfeld ist der Internet-Zugang über ein Mobilfunknetz oftmals die einzige Möglichkeit, mit einer vernünftigen Performance im Web zu surfen und die vielen tollen Multimediafunktionen vom Streaming bis zur hochauflösenden Videokonferenz, die für Stadtbewohner schon lange Selbstverständlichkeit sind, auch zu nutzen. Die maximal 5 Megabit pro Sekunde, die hier im Festnetz verfügbar sind, sind dafür viel zu schwach. Mit HSPA+ kommt man dagegen auf rund 25 Mbit/s, und mit LTE sogar auf 60 bis 70 – und das sind keine Marketingangaben des Mobilfunkers, sondern die tatsächlichen Werte, die ich mit meinem Internetzugang über Drei erreiche. Es sei denn, ein paar andere Bewohner unserer Ortschaft fallen zeitgleich in ein Download-Fieber, dann kann die Performance schon einmal merklich einbrechen, aber das liegt eben in der Natur der Technik.

Das Netz von Drei, über das ich LTE beziehe, überprüft kontinuierlich die Verbindungsqualität zwischen dem Sendemasten und den Endgeräten. Wird das Signal aus irgendeinem Grund so schwach, dass kein kontinuierlicher Datentransfer mehr gewährleistet ist, wird automatisch von LTE auf HSPA zurück geschaltet – für die Huawei-Router, die Drei standardmäßig zu seinen mobilen Internet-Zugängen ausliefert, ist das kein Problem, die Geräte schalten selbständig in den entsprechenden Modus um, ohne dass die Verbindung unterbrochen wird. Das wäre alles schön und fein, wenn die Geräte dem Benutzer etwas mehr Komfort bieten würden. Da die Router vom Benutzer selbst nur sehr rudimentär konfiguriert werden können, ist es beispielsweise so gut wie unmöglich, mit dem Huawei-Router eine Heizungs- oder Lichtsteuerung via Internet einzurichten, oder einen von außen zugänglichen Media-Server zu installieren.

Die Fritzbox 6840 LTE von AVM dagegen kann das alles, und noch viel mehr, ist ausgesprochen benutzerfreundlich, und bietet jede Menge Erweiterungsmöglichkeiten von der DECT-Nebenstellenanlage bis zur Funksteckdose – aber sie beherrscht ausschließlich LTE. Wenn das Mobilfunknetz selbst auf HSPA oder gar auf EDGE zurückschaltet, findet die Fritzbox kein Signal mehr – die Internetverbindung bricht zusammen, und es kann mehrere Minuten dauern, bis sie wieder aufgebaut ist, um, wenn man großes Pech hat, sofort wieder zusammenzubrechen. Bei meinen ersten Tests, bei denen das Netz mehrmals am Tag zu völlig unvorhersehbaren Zeitpunkten komplett ausfiel, war ich deshalb der Verzweiflung nahe und habe schon ernsthaft in Erwägung gezogen, reumütig wieder meinen alten Huawei-Router auszugraben, zumal mir bis zu diesem Zeitpunkt ja der Grund für die dauernden Verbindungsabbrüche nicht klar war.

Um LTE mit einer Fritzbox sinnvoll du sicher nutzen zu können, ist der Anschluss einer externen Antenne ratsam. (c) 2014 Uwe Fischer

Um LTE mit einer Fritzbox sinnvoll du sicher nutzen zu können, ist der Anschluss einer externen Antenne ratsam. (c) 2014 Uwe Fischer

Dann probierte ich es mit einer externen Antenne, die ich außen an der Hausfassade montierte und genau in Richtung des Sendemasten ausrichtete. Das Signal wurde damit um etwa 8 dBm verbessert – und seit nunmehr vier Tagen hatte ich keinen einzigen Ausfall mehr, abgesehen von der planmäßigen, providerseitigen Unterbrechung alle 24 Stunden, bei der dann jeweils eine neue IP-Adresse vergeben wird.

Mein Fazit: Will man LTE mit einer Fritzbox nutzen, sollte man auf jeden Fall eine externe Antenne einsetzen, um das Netz gar nicht erst in Versuchung zu führen, auf einen anderen Übertragungsmodus umzuschalten. Ach ja, und ganz wichtig: Achten Sie darauf, dass sowohl die Box, wie auch die Antenne den in Ihrer Region verfügbaren Frequenzbereich unterstützen! Im Großraum Wien etwa funkt Drei im 1800 MHz-Band, das in Deutschland eine eher untergeordnete Rolle spielt. Rein für den deutschen Markt konzipierte Router funktionieren bei uns entweder gar nicht, oder die Performance passt nicht – es muss auf jeden Fall eine internationale Version sein! Leider ist die Firmware 5.51 der internationalen Fritzbox 6840 LTE noch bei weitem nicht so ausgereift wie die für den deutschen Heimmarkt vorgesehene Version 6.20, aber die scheinbare Benachteiligung der aus deutscher Sicht ausländischen Kunden ist ein altbekanntes Problem, an dem sich wohl nicht so schnell etwas ändern wird – immerhin müssen die deutschen Modelle nur an die Eigenheiten von drei Mobilfunknetzen angepasst werden, während sich auf dem internationalen Markt mindestens zehnmal so viele Netzbetreiber tummeln, die trotz angeblicher Standards allesamt ihre eigenen Süppchen kochen, und dabei jeder ein bisschen anders würzt…

http://www.drei.at

http://www.avm.de

 

 

MiVoice: Wenn Telefon, Video und IT miteinander verschmelzen

Mitel stellt nach Fusion mit Aastra die ersten neuen Produkte vor

Wenn zwei Unternehmen fusionieren, bleibt meistens eines davon auf der Strecke, wird vom Stärkeren verschlungen, oder darf sein Dasein fortan an einem unbedeutenden Nebenschauplatz fristen. Dem Kommunikations-Anbieter Aastra dürfte, wie es momentan aussieht, dieses Schicksal erspart bleiben: Nach der Fusion mit Mitel verschwand zwar die Marke Aastra von der Bildfläche, die altbewährten Produkte bleiben jedoch unter neuem Namen auf dem Markt, und werden auch entsprechend weiterentwickelt. Der Name Mitel bleibt zwar erhalten, als sichtbares Zeichen, dass mit der Fusion im Grunde genommen eine neues Unternehmen entstanden ist, wurde jedoch die komplette Corporate Identity samt Firmenlogo umgekrempelt. Und es gibt auch schon die ersten Produkte, die aus der Verschmelzung der beiden Welten hervorgegangen sind.

Das kleine, kompakte Konferenzsystem UC360 von Mitel fügt sich dank offener Standards problemlos in eine bereits vorhandene IT- und Kommunikations-Infrastruktur ein. (c) 2014 Uwe Fischer

Das kleine, kompakte Konferenzsystem UC360 von Mitel fügt sich dank offener Standards problemlos in eine bereits vorhandene IT- und Kommunikations-Infrastruktur ein. (c) 2014 Uwe Fischer

Telefon, E-Mail, Messenger-Dienste, Video-Chat… Die Wege, über die sowohl im privaten, wie auch im geschäftlichen Umfeld kommuniziert wird, sind ausgesprochen vielfältig, und doch haben sie alle eines gemeinsam: Es handelt sich um rein digitale Informationen, also eine Abfolge von Nullen und Einsen, die da rund um den Globus geschickt werden. Und was liegt da näher, als all diese Dienste auf einer gemeinsamen Plattform zu vereinigen? Der Fachausdruck dafür heißt Unified Communications, und stellt die Kernkompetenz von Mitel dar. Wie schon früher die im Mittelstand weitverbreitete Aastra 400 zielen auch die neuen Produkte darauf hin, alle verfügbaren Kommunikationswege auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Bei der Präsentation der „neuen“ Mitel hatte ich dann die Gelegenheit, gleich das neue MiVoice Conference Phone UC360 näher unter die Lupe zu nehmen.

Das knapp 2000 Euro teure Gerät ist in seiner Grundkonfiguration für Telefonkonferenzen im mittelgroßen Besprechungsräumen ausgelegt: Die 16 eingebauten Mikrofone haben eine Reichweite von etwa 3,5 Metern in jede Richtung, wobei sich das System noch durch externe Mikrofone erweitern lässt. Bedient wird die Anlage über einen Touchscreen, beziehungsweise eine optionale Funk-Tastatur. Dabei dient der Bildschirm nicht nur zur Steuerung, die Inhalte können auch mit den Teilnehmern am anderen Ende der Leitung geteilt werden, sodass mehrere über die ganze Welt verstreute Personen einer Präsentation folgen, beziehungsweise gemeinsam an einem Dokument arbeiten können.

Wobei die Erweiterbarkeit überhaupt eine der großen Stärken des UC360 darstellt: Über eine HDMI-Schnittstelle lassen sich ein Projektor oder ein großer Flachbildschirm anschließen, so dass alle Teilnehmer im Raum einen guten Blick auf den Inhalt haben, aber auch die Einbindung einer IP-Kamera ist möglich: Die Telefonanlage wird damit zu einem vollwertigen Videokonferenz-System, wobei eine Auflösung von bis zu 720p (das „kleine“ HD also) mit 30 Bildern pro Sekunde unterstützt wird. Als Betriebssystem kommt Android zum Einsatz, so dass bei Bedarf noch zusätzliche Apps auf dem MiVoice Conference Phone installiert werden können.

Da das MiVoice-System auf offenen Standards basiert, lässt es sich einfach in bestehende IT-Infrastrukturen einbinden. Es arbeitet sowohl mit der klassischen Aastra 400 (die jetzt MiVoice Office 400 heißt) zusammen, wie auch anderen Kommunikationsservern, die das so genannte Session Initiation Protocol, kurz SIP, unterstützen – damit kann das Conference System in praktisch jede Arbeitsumgebung, in der bereits IP-Telefone im Einsatz sind, integriert werden.

http://at.mitel.com/

Surface Pro 3: Ein Tablet für alle Fälle

Das neue Microsoft-Tablet als PC-Ersatz

Tablets gibt es heute schon um weniger als 100 Euro, der neue Surface Pro 3 hingegen kostet, je nach Ausstattung, mehr als einen Tausender. Was ist es, das dieses Gerät zehnmal so teuer macht als seine Mitbewerber?

Der Surface 3 ist ein Universal-Tablet, das sowohl im Business-Alltag, wie auch daheim bestehen kann... Hier zum Beispiel als intelligente Maltafel für meine kleine Nachwuchs-Testerin. (c) 2014 Anni Chen-Fischer

Der Surface Pro 3 ist ein Universal-Tablet, das sowohl im Business-Alltag, wie auch daheim bestehen kann… Hier zum Beispiel als intelligente Maltafel für meine kleine Nachwuchs-Testerin. (c) 2014 Anni Chen-Fischer

Eigentlich sind der Surface und die Billig-Tablets überhaupt nicht vergleichbar. Das einzige, was sie gemeinsam haben, ist der Formfaktor, das heißt, man kann das Gerät flach vor sich auf den Tisch legen und mit dem Finger oder einem Stift darauf herumtippen. Während das Gros der Tablets, die derzeit auf dem Markt sind, unter dem ursprünglich für Handys entwickelten Betriebssystem Android läuft, arbeitet im Surface 3 ein vollwertiges Windows 8.1 – und das macht das Gerät zu einem „richtigen“ Computer, wie wir ihn von einem typischen Arbeitsplatz her gewohnt sind. Dementsprechend lassen sich auch alle Programme, die auf einem normalen PC laufen, auf dem Microsoft-Tablet installieren. Das betrifft sowohl die „Apps“, die für die neue Benutzeroberfläche „ModernUI“ entwickelt wurde, wie auch herkömmliche Anwendungen, die, wie man es seit Jahren gewohnt ist, in den Windows-Desktop eingebunden werden.

Der Surface Pro 3 ist also ein ganz normaler Computer, nur, dass statt einer Tastatur ein Touchscreen zum Einsatz kommt. Wobei, „statt“ ist vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck… Microsoft bietet zu dem Tablet nämlich auch eine Tastatur an, die per Magnet an das Tablet angeheftet wird, und die den Surface dann in einen richtigen Laptop verwandelt. Bei der Vorgängerversion war dies noch eine ziemlich wackelige Angelegenheit, bei dem jüngsten Modell haften die Magnete jedoch so stark, dass man den Computer auch tatsächlich auf dem Schoß oder in einer beliebigen Lümmelstellung auf der Couch verwenden kann.

Dank der starken Magnethalterung bleibt die Tastatur auch auf einer eher unstabilen Unterlage fest mit dem Display verbunden. (c) 2014 Uwe Fischer

Dank der starken Magnethalterung bleibt die Tastatur auch auf einer eher unstabilen Unterlage fest mit dem Display verbunden. (c) 2014 Uwe Fischer

Ein besonderes Highlight, das den Surface Pro 3 von anderen Convertibles – so nennt man die Zwitter aus Tablet und Laptops im Fachjargon – unterscheidet, ist der mit einem echten Digitizer ausgestattete Bildschirm. Das Gerät kann daher sowohl mit dem Finger, wie auch mit dem mitgelieferte Bluetooth-Stift bedient werden. Entgegen anderslautenden Gerüchten kann dieser Stift sowohl für die normalen Touchscreen-Funktionen, wie auch zum Schreiben und Zeichnen auf dem Bildschirm benutzt werden – ich habe es selbst ausprobiert. Der Stift erlaubt es, schnell und präzise ausgesprochen feine Linien zu ziehen, wodurch er auch für handschriftliche Notizen prädestiniert ist. Die Bildschirmauflösung beträgt 2160 mal 1440 Pixel. Für einen 12-Zoll-Bildschirm bedeutet das eine extrem hohe Schärfe, wenn eine Applikation jedoch keine Veränderung der Schriftgröße erlaubt, sind die Buchstaben sehr klein und eine echte Herausforderung für die Augen.

Wie ein normaler Laptop ist auch der Surface Pro 3 in unterschiedlichen Ausstattungen zu haben. Das Testgerät, das mir zur Verfügung stand, war mit einem Intel Core i5-Prozessor, vier Gigabyte Arbeitsspeicher, und einer 128 Gigabyte großen Solid State Disk ausgestattet – letzteres ist bei einem Tablet besonders wichtig, da sie im Gegensatz zu einer klassischen Festplatte ohne bewegliche Teile auskommt, und somit auch in der schrägsten Schräglage keinen Schaden erleidet. Auf Geizhals.at wird das Gerät in der vorliegenden Konfiguration inklusive der Tastatur, die auch gleich als Schutz-Cover für das Display fungiert, ab 1105 Euro angeboten (Stand vom 9. 9. 2014), mit 256 GB SSD und acht Gigabyte Arbeitsspeicher ist er ab 1378 Euro zu finden.

Das Gerät ist sowohl für den Business-Einsatz, wie auch für den Privatgebrauch geeignet. So hatte meine kleine, dreijährige Tochter eine Riesenfreude daran, mit virtuellen Fingerfarben auf dem Tablet zu malen – das Feeling war für sie offenbar so realistisch, dass sie nach Vollendung ihres Werkes ganz erstaunt war, dass die Finger noch immer ganz sauber waren. Trotzdem, für einen reinen Heimcomputer ohne steuerliche Absetzmöglichkeiten ist der Surface Pro 3 für meinen Geschmack zu teuer. Wenn man hingegen ein mobiles Arbeitsgerät sucht, das man immer bei sich tragen kann (das Gerät wiegt weniger als ein Kilo, und der Akku soll auch einen Arbeitstag durchhalten), und das nach Feierabend dann als Surfbrett, Spielcomputer oder Videoplayer dienen soll, verdient es der Surface Pro 3 durchaus, in Erwägung gezogen zu werden.

http://www.microsoft.com/surface/de-de/products/surface-pro-3